Nach der Wahl ist vor der Wahl - US-Politik nach Trump

  • Weist du was Industrieller, vielleicht bist du wirklich auf einer höheren Führungsebene in der Wirtschaft. Das sind keine Wahrscheinlichkeiten, sondern ist eine Wettquote..

    Wettquoten drücken immer Wahrscheinlichkeiten aus.

    Oder um genauer zu sein, die beste Schätzung der Wahrscheinlichkeiten durch Buchmacher und Marktteilnehmer.

    Natürlich sind diese Schätzungen nicht immer 100% effizient, aber sie dürften aufgrund des hohen finanziellen Anreizes zumindest informationseffizienter sein als viele andere Modelle, die versuchen, den Ausgang von Ereignissen zu prognostizieren.

  • Wo war Obama polarisierend? Wirtschaftsfreundlich mit nem Hauch Woke. Genau das Ding der Wirtschaft und aller liberals

    Bei den Liberalen und in der Wirtschaft ist Obama super angekommen, aber in großen Teilen der Bevölkerung hat er den Split in zwei Lager noch weiter verschärft, auch wenn Obamas Anspruch ein anderer.


    Aber er war unglaublich charismatisch, hatte auch entsprechend leidenschaftliche Befürworter, was dann wiederum auch die Leidenschaft in denjenigen, die Obamas Politik ablehnend gegenüberstanden, verstärkt hat.


    Obama, Trump und Bush würden nur sehr wenige als neutral einschätzen und viel mehr entweder positiv oder negativ. Ganz anders als zum Beispiel bei Merkel, die viel weniger polarisierend ist.

    Bei Merkel wirst du viel mehr Menschen finden, die sie auf einer Skala von 1-10 mit 4-7 bewerten.

    Trump, Obama oder Bush würden auf so einer Skala viel öfter mit 1-3 oder 8-10 bewertet werden.

  • Genau, und deren Interpretation ist das Suchen von Zeichen der Vorsehung in dem Käse den andere, nach festem Blick in den Kaffesatz, an die Wand malen.

    Hat was vom IFO-Index...

    Wahrscheinlichkeiten müssen nicht interpretiert werden, sie sind im Prinzip schon eine Interpretation, wenn sie von Menschen geschätzt werden.


    Genauso wie der IFO-Index einfach nur eine Befragung ist, bei dem die gleichen Fragen den gleichen Personen immer wieder gestellt wird.

    Das Ergebnis des Index zeigt dann, wie sich die Antworten auf diese Frage im Schnitt über den Zeitverlauf verändern. Daraus kann man dann ableiten, wie sich die Stimmung und Einschätzung der Befragten verändert hat, aber alles darüber hinaus ist Kaffeesatzleserei.

    Stimmungen können sich aus guten und schlechten und zufälligen Gründen verändern.


    Trotzdem hat diese Umfrage einen Wert für alle, die aus welchen Gründen auch immer, wissen wollen, wie sich die Stimmung der Wirtschaftsbosse in letzter Zeit verändert hat.

    Journalisten finden sowas zum Beispiel interessant, weil sie dann schon einen Satz mehr für ihren Artikel haben.

  • Wettquoten drücken immer Wahrscheinlichkeiten aus.

    Oder um genauer zu sein, die beste Schätzung der Wahrscheinlichkeiten durch Buchmacher und Marktteilnehmer.

    Natürlich sind diese Schätzungen nicht immer 100% effizient, aber sie dürften aufgrund des hohen finanziellen Anreizes zumindest informationseffizienter sein als viele andere Modelle, die versuchen, den Ausgang von Ereignissen zu prognostizieren.


    Die Wettquote stellt eine Schätzung von Wahrscheinlichkeiten da, ja. Aber über die Qualität entscheidet nicht der Markt, das ist lediglich ein Mechanismus, um eine Festlegung zu erzwingen, sondern die Informiertheit der Marktteilnehmer verzerrt durch ihre Risikoaffinität. Eine Informiertheit, die im übrigen von den "viele[n] andere[n] Modelle[n], die versuchen, den Ausgang von Ereignissen zu prognostizieren" mit bestimmt wird.

  • Die Wettquote stellt eine Schätzung von Wahrscheinlichkeiten da, ja. Aber über die Qualität entscheidet nicht der Markt, das ist lediglich ein Mechanismus, um eine Festlegung zu erzwingen, sondern die Informiertheit der Marktteilnehmer verzerrt durch ihre Risikoaffinität. Eine Informiertheit, die im übrigen von den "viele[n] andere[n] Modelle[n], die versuchen, den Ausgang von Ereignissen zu prognostizieren" mit bestimmt wird.

    Wenn in anderen Modellen eine Informiertheit bestimmt wird, dann muss dies durch den oder die Anwender des Modells passieren, die selbst so gut wie immer deutlich weniger Informationen kennen als das Aggregat der Marktteilnehmer. Die Informiertheit einer Gruppe einzuschätzen, die deutlich informierter sein muss als man selbst, ist ein Schwachpunkt und keine Stärke anderer Prognosemodelle.

  • Der Direktor der Homeland Security USA warnte erst unlängst in einer Anhörung vor dem Senat, „dass weiße Rechtsextremisten die hartnäckigste und tödlichste Bedrohung und das größte Risiko für die amerikanische Öffentlichkeit“ darstellten. Die Prognosen in Hinblick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen sind daher düster.


    Heidi Beirich vom Global Project Against Hate and Extremism in Ellyah, Georgia, ist eine der besten Extremismus-Forscherinnen der USA. Sie warnt:

    „Ich erwarte, dass wir mehr Gewalt von rechtsextremistischen Zirkeln sehen werden, unabhängig davon, wie die Wahlen ausgehen. Gewinnt Biden, werden viele dieser weißen Rechtsextremen denken, die USA seien auf ewig an Diversität und kulturelle Vielfalt verloren und die einzige Art, dies zu bekämpfen, seien terroristische Anschläge, Hassverbrechen, etc. Gewinnt dagegen Trump, könnten sich Rechtsextremisten ermutigt fühlen und deshalb gewalttätig werden..."


    Quelle: https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=486839


    Sorry Leute aber solch' eine "Erwartung" kann man doch nicht ernst nehmen, oder?

    Wieviel Panikmache ist in so einer Äußerung. Wieviel framing?

    Eine solche Aussage, die unabhängig vom Wahlergebnis, die USA in einer Zerfledderung von

    Haß, Gewalt und Rassismus sieht, ist doch wissenschaftlich weder plausibel noch haltbar.


    Wenn Trump vor Sozialismus warnt, sollte Biden die Wahl für sich entscheiden, dann wird so eine Aussage doch zurecht kritisiert. Bei Heidi Beirich fehlt mir Mäßigung.

  • Es würde mich ehrlich wundern, wenn da nichts kommt. Es gibt Berichte, dass der Kauf von Waffen, der wegen der Epidemie sowieso schon auf hohem Niveau war, sich zur Wahl hin nochmal gesteigert hat, was typisch für Wahlen in den USA ist aber glaube ich nicht in dieser Dimension. Käufer auf beiden Seiten des politischen Spektrums. Ich habe von Lieferschwierigkeiten für Munition gehört und dass Schießanlagen überbucht sind.


    Kleiner Hoffnungsschimmer für die USA, der große Vorsprung in den Umfragen für Biden manifestiert sich trotz der Komplikation mit der Einbeziehung von Briefwahl- und sonstigen Vorwahlstimmen als Sieg am Wahlabend für Biden. So ein Realitätsabgleich kühlt vielleicht die Stimmung.

  • ich halte diese befürchtungen für vollkommen gerechtfertigt. ich mein es gab leute die versucht mit waffengewalt eine gouverneurin zu erpressen weil die sich erdreistet hat maßnahmen gegen corona zu veranlassen und trump da noch vom großen hoax sprach.


    natürlich hoffe ich auch, dass nichts passiert, aber wer hier von panikmache spricht hat die usa in letzter zeit entweder gar nicht oder durch die falschen medien verfolgt.


    das sind die ergebnisse von jahrzehntelanger neoliberaler politik, wenig bildung, ungesundem nationalismus und einem zwei-parteiensystem wo es überwiegend nicht darum geht, wer die besseren ideen hat, sondern darum, dass das eigene team gewinnt. hinzu kommt dann noch der entsprechende medienapparat, der diese suppe schön am köcheln hält und fest in der hand der oberschicht ist, die gar nicht will, das sich irgendwas verändert weil man am status quo viel zu gut verdient.

  • Garbage in, garbage out. Schonmal gehört?


    Interessehalber, was war eigentlich die mittlere Wettquote 2016?

    Am 1. November 2016:

    69% Clinton

    31% Trump


    Da haben die Wettquoten also schon gesagt, dass es extrem eng wird.

    Die Medien haben damals, wenn ich mich richtig erinnere, eher den Eindruck gemacht, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Clinton Sieg viel höher sei.

  • Die Befürchtungen von gewalttätigen Eskalationen halte ich dann doch übertrieben.


    Zumindest wenn Biden gewinnen sollte, denke ich nicht, dass da viel passieren wird.

    Als Obama gewonnen hat, gab es diese rechten Gruppen ja auch schon in den USA und damals musste man mit der "Yes, we can!" - Bewegung noch viel mehr den Eindruck haben, das Land dauerhaft an die Linken zu verlieren (aus Perspektive eines amerikanischen Rechtsextremen) und es ist nichts passiert.


    Sollte Trump gewinnen, kann ich mir eher vorstellen, dass gewaltbereite Linke von Gruppierungen wie Antifa versuchen, Demonstrationen mit möglichst viel Vandalismus und Gewalt, auch Waffengewalt loszubrechen. Da würden sich die Rechtsextremen dann sicher provozieren lassen und die Lage könnte eskalieren. Da ist es dann entscheidend, dass Trump dann alle Gewalt von rechts und von links verdammt und die volle Härte des Gesetzes einsetzt und möglichst viele Antifanten und Rechtsextreme dauerhaft hinter Gitter bringt.


    Das ist also ein weiterer Grund, auf einen Biden-Sieg zu hoffen.


  • Ja gut, das Mediennarrativ kann man oft vergessen, aber das wäre dann nur der Wert, der sich aus den Umfragen ergeben hat: https://fivethirtyeight.com/fe…ads-but-its-a-close-race/


    Wo nimmst du diese Quote her?


    (Nebenbei wer die Wahl nach Stimmen für electors gewinnt und wer Präsident wird, können diesmal mehr als sonst unterschiedliche Dinge sein. Also worauf wetten die Leute eigentlich.)


    Das ist also ein weiterer Grund, auf einen Biden-Sieg zu hoffen.


    Oder auf einen Trump-Sieg.

  • google https://www.oddsshark.com/ente…dential-odds-2016-futures


  • die gruppen mag es da auch schon geben, aber du tust so, als ob es trumps amtszeit nicht gegeben hätte. ständige lügen, fake-news gelaber, "both-sides" in charlotesville, q-anon verschwörungstheorien die der präsident einfach mal so über twitter verbreitet. all diese dinge haben weiter zur polarisation beigetragen.


    natürlich ist biden auf dem papier für diese gruppen deutlich weniger gefährlich als obama, alleine aufgrund der hautfarbe, aber solche fakten interessieren in diesem zeitalter nunmal nicht mehr. biden wird ja trotzdem als "castro-puppet" bezeichnet von trump. und trumps anhänger glauben ihm das nunmal.

  • die gruppen mag es da auch schon geben, aber du tust so, als ob es trumps amtszeit nicht gegeben hätte. ständige lügen, fake-news gelaber, "both-sides" in charlotesville, q-anon verschwörungstheorien die der präsident einfach mal so über twitter verbreitet. all diese dinge haben weiter zur polarisation beigetragen.


    natürlich ist biden auf dem papier für diese gruppen deutlich weniger gefährlich als obama, alleine aufgrund der hautfarbe, aber solche fakten interessieren in diesem zeitalter nunmal nicht mehr. biden wird ja trotzdem als "castro-puppet" bezeichnet von trump. und trumps anhänger glauben ihm das nunmal.

    Denke nicht, dass die Anhänger von Verschwörungstheorien oder Fake news wirklich zu den gewaltbereiten Leuten gehören. Das sind eher die, die sich ne Waffe kaufen, und dann auf die verbarrikadierte Haustür heben, weil sie Angst haben, da kommt bald der rote Mann und nimmt ihnen die im Keller gelagerten Samen für die Zeit nach der Apokalypse weg.

    Aber die gehen nicht raus und initiieren Gewalt gegen andere oder starten Proteste.

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