Nach der Wahl ist vor der Wahl - US-Politik nach Trump

  • Und wenn ihr meint, Clive ist weg, dann kann man ja gefahrlos, Deconstructed empfehlen - allerdings ungehört, aber es ist eine Einschätzung zur Debatte, falls man sich die sparen möchte.


    Mehdi Hasan hat zwar The Intercept verlassen, aber hier scheint er nochmal zurück zu sein und diskutiert mit neben Krystal Ball und mit Ryan Grim:


    https://theintercept.com/2020/…final-debate-trump-biden/


    Höre ich mir dann vermutlich morgen an.

  • Mir fällt gerade auf, dass ich Trump in dieser letzten Debatte tatsächlich ein kleines bisschen weniger unsympathisch finde als Biden.


    =O

    Dann hast du nicht genug Vorurteile. Aber zum Glück haben wir ja eine Liste mit knallharten politischen Inhalten, die uns von den Biden Bros und ihm selbst unaufhörlich genannt wird.


    Wird sie nicht? Dann müssen Kyle und Co. wieder ran und etwas Substanz liefern. Etwas, was leider auch in der deutschen Berichterstattung irgendwie total untergeht.

    Ersteres ist immer noch viel zu wenig und der Rest mit großen Fragezeichen versehen.


    Fairerweise muss man natürlich anmerken, das mit einem Präsident Biden die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Krieg steigen würde, obwohl ich Trump das in der zweiten Amtszeit auch zugetraut hätte.


    Ich würde es ein erfolgreiches Wahljahr nennen, wenn noch irgendwie die Besetzung des Supreme Court hinausgezögert werden kann. Tun die Demokraten dafür genug?

    Den fand ich ganz gut.

  • Dann hast du nicht genug Vorurteile.

    Doch, doch. Jede Menge.


    Aber halt vor allem gegen Biden.


    Bei Trump weiß man ja mittlerweile so halbwegs was er eigentlich meint, wenn er was ganz anderes sagt. Man vermutet zwar, dass er schamlos Lügenmärchen erzählt sobald er den Mund aufmacht, aber er tut es wenigstens so, dass es einem irgendwie "ehrlich" vorkommt. Ein "authentischer" Großkotz und Aufschneider sozusagen.

    Womöglich ist das auch genau das, wofür seine AnhängerInnen ihn so verehren. Selbst wenn er versucht, sich konziliant und Staatsmännisch zu geben, so wie man es ihm offenbar vor dieser letzten Debatte eindringlich angeraten hat, merkt man eigentlich immer, dass er am liebsten die Hosen runter lassen, aufs Podium pinkeln, und allen die ihm blöde Fragen stellen beide Mittelfinger ins Gesicht halten würde. Eigentlich ist Trump sowas wie ein rechter Punk.


    Biden ist hingegen der Inbegriff einer politischen Phrasendreschmaschine. Der macht das schon länger als die meisten von uns hier überhaupt laufen können. Es ist ihm so in Fleisch und Blut übergegangen politische Versprechungen zu machen, die eigentlich nur für den jeweiligen Augenblick gedacht sind und nach dem Auftritt völlig problemlos hinter der Bühne sofort wieder vergessen werden können, dass er vermutlich selbst glaubt, das sei völlig in Ordnung so, wenn man damit nur genug Leute davon abhalten kann die Konkurrenz zu wählen.


    Da kann er noch so eindringlich und Lebensmüde mit zusammengekniffenen Augen und gerunzelter Stirn in die Kamera gucken, wie so ein alter Westernheld, der es jetzt noch mal wissen, und Sitte und Anstand in der Westernkleinstadt noch ein letztes Mal mit dem Colt in der Hand gegen die moralbefreiten Desperados verteidigen will - es bleibt eine billige und eher halbherzige Inszenierung die nur funktioniert, wenn man völlig ausblendet, dass hinter der Kamera und den bunten Kulissen ein riesen Apparat am arbeiten ist, der dieses ganze Theater als Showdown zwischen Gut und Böse erzählen will, obwohl es eigentlich nur einer zwischen zwei alten Männern ist, die mit dem überwiegenden Rest der Bevölkerung schon lange nichts mehr verbindet, außer dem lästigen Umstand, dass in der Verfassung noch irgendwas von demokratischen Wahlen steht.


    So rein Inhaltlich ist mir natürlich auch klar, dass Biden immer noch das lesser of two evils ist. Aber wenn ich Ami wäre weiß ich nicht, ob ich es emotional über's Herz bringen würde, mein Kreuzchen bei ihm zu machen.

  • Hättest du mal auf Clive gehört. Ich würde mein Kreuz auch bei keinem der beiden machen. Inzwischen ist das sogar gefahrlos möglich, ohne dass es Trump zum Sieg verhelfen würde


    Ich stelle mir einen Biden gerne als unseren Innenminister vor. Dagegen sieht selbt Seehofer aus, wie ein gut gealterter Engel.


    Diese Wahl hat mehr noch als 2016 das Ausmaß der Verkommenheit der politischen Klasse aufgezeigt.

    Die Bürger sich selbst überlassen und der Depression ausgeliefert, Sanders und dessen Bewegung zerstört, Billionen Dollar nach oben umverteilt, Medien unterirdisch und trotz nicht mehr existierender Siegchancen des Amtsinhabers wurde ein eher unbeutender Anlass genommen, um uns daran zu gewöhnen, dass Facebook, Instagram & Co. nun offen zensieren.


    Das ist das eigentliche Ergebnis dieser Wahl. Viele haben es gar nicht richtig mitbekommen, doch die Meldungen wiederholen sich seither. Uploadfilter? Link- und Inhaltsfilter.

    Das und das vollständige Abschwören vom Populismus sowie die Zerstörung jeglicher Hoffnung. Es zählt nur noch, dass der überagressive Gaul nicht das Rennen macht.

  • lol Wemir. Es war stets Hauptvorwurf an Sanders seit seinem Ausscheiden und dem darauffolgenden bedingungslosen Unterwerfen unter den DNC, er müsse für seine Unterstützung und die seiner Wähler wenigstens ein paar Dinge einfordern. Das ist nicht unterkomplex, sondern ein told you so.

    Wenn man mit Biden schon einen alten weißen Mann als Präsident nominiert, dann wäre es ein sehr negatives Zeichen, wenn das Kabinett auch noch mit weißen alten Männern wie Sanders besetzt würde. Wenn man ein linkes Zeichen in der Administration setzen möchte, wären deshalb Warren oder eine schwarze Frau geeigneter.

  • Konnte damit schon immer wenig anfangen und empfinde es tatsächlich als Ausgrenzung. Ich glaube aber, diejenigen die diese Bezeichnung benutzen, meinen damit eher eine Geisteshaltung. Bernie Sanders als progressiver, passt da nicht unbedingt. Man könnte aber natürlich, wenn man dich ernstnehmen wollte, einfach einen der anderen alten Männer tauschen. Genug fragwürdige Kandidaten wären ja da. Aber wie sind uns vermutlich einig darüber, dass es fur Biden keinen Grund gibt, Bernie fegen einen der Republikaner zu tauschen.

  • Wenn man mit Biden schon einen alten weißen Mann als Präsident nominiert, dann wäre es ein sehr negatives Zeichen, wenn das Kabinett auch noch mit weißen alten Männern wie Sanders besetzt würde. Wenn man ein linkes Zeichen in der Administration setzen möchte, wären deshalb Warren oder eine schwarze Frau geeigneter.eer

    Genau, wer braucht denn Inhalte...

    Politikmensch mit oder ohne Schwanz und in welcher Graustufe, das ist wirklich wichtig.

    Welcome to Idiocracy

  • Wenn man mit Biden schon einen alten weißen Mann als Präsident nominiert, dann wäre es ein sehr negatives Zeichen, wenn das Kabinett auch noch mit weißen alten Männern wie Sanders besetzt würde. Wenn man ein linkes Zeichen in der Administration setzen möchte, wären deshalb Warren oder eine schwarze Frau geeigneter.


    Güte, immer noch am Schlottern vor Sanders. Denkst du, er wird deine phantasierten assets in den USA ruinieren?

  • Güte, immer noch am Schlottern vor Sanders. Denkst du, er wird deine phantasierten assets in den USA ruinieren?

    Ne, es geht ja nicht immer nur um mich.

    Mich würde ein Sanders wohl nicht treffen, aber vielen Amerikanern könnte er das Leben deutlich verschlechtern, wenn seine Ideen durchgesetzt werden sollten.

    Ich habe während meiner Schulzeit mal ein Auslandsjahr in den USA verbracht, deswegen liegen mir die Amerikaner am Herzen.

  • Also wenn ich das richtig verstehe, sind die Republikaner soweit, dass sie die neue Richterin für den Obersten Gerichtshof in dieser Woche einsetzen können. Ich muss sagen, selbst mit der gewohnten Schwäche der Demokraten ist es doch überraschend, dass sie überhaupt keinen Widerstand geleistet haben. Keinerlei prozedurale Manöver um das ganze zumindestens bis nach der Wahl zu verzögern. Ich meine, die haben doch das Thema selbst in den Köpfen ihrer Wähler über Jahre aufgebaut. Haben die keinerlei Angst diese Botschaft, bitte erwartet nicht, dass wir für eure Interessen kämpfen, wenn es darauf ankommt, zu senden?


    Je nachdem wie die Würfel fallen, könnte sie das die Präsidentschaft kosten.

  • Also wenn ich das richtig verstehe, sind die Republikaner soweit, dass sie die neue Richterin für den Obersten Gerichtshof in dieser Woche einsetzen können. Ich muss sagen, selbst mit der gewohnten Schwäche der Demokraten ist es doch überraschend, dass sie überhaupt keinen Widerstand geleistet haben. Keinerlei prozedurale Manöver um das ganze zumindestens bis nach der Wahl zu verzögern. Ich meine, die haben doch das Thema selbst in den Köpfen ihrer Wähler über Jahre aufgebaut. Haben die keinerlei Angst diese Botschaft, bitte erwartet nicht, dass wir für eure Interessen kämpfen, wenn es darauf ankommt, zu senden?


    Je nachdem wie die Würfel fallen, könnte sie das die Präsidentschaft kosten.

    Es sind die Biden- Demokraten

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