Nach der Wahl ist vor der Wahl - US-Politik nach Trump

  • Da kann sowieso noch viel passieren. Wie schon ein paarmal gesagt, einer der beiden Kandidaten oder beide können versterben. Das ist nicht nur vom Alter her wahrscheinlicher als bei früheren Wahlen, sondern, wenn es je eine Zeit dafür gab, dann mit einer Epidemie im Land.


    Warum ich, was den regulären Ablauf angeht, da dennoch nicht an große Umschwünge glaube, sie werden weder die Epidemie noch die Wirtschaftskrise in den nächsten zwei Monaten in den Griff bekommen. Gerade letztere wird sich eher noch verschärfen. Selbst wenn es im großen Umfang Einstellungen gäbe, die Leute sind so tief verschuldet und haben etliche nicht bediente Ansprüche, dass ein durchschnittliches Einkommen geschweige denn ein Mindestlohneinkommen sie dort nicht herausholen wird. Also ich sehe nicht, was sich verbessern wird, um jemandem Zuversicht gegenüber der gegenwärtigen "Regierung" zu geben, und der Rest sind seit langem festgelegte Wahlblöcke, die glaube ich sehr stark mobilisiert sind, auf der einen Seite durch Donald Trump und auf der anderen durch Donald Trump.


    Man könnte vielleicht sagen, in der Hinsicht hat Biden Glück gehabt. Ich weiß nicht wie es sonst gerade aussehen würde. Allerdings ist dadurch auch völlig unklar, wie regulär diese Wahlen sein werden.

  • Im US-Basketball hat soeben das Team der Milwaukee Bucks einen Spielboykott angetreten angesichts des erneuten Falls von Polizeigewalt gegen den Schwarzen Jacob Blake im Bundestaat Wisconsin. Eben dort wo auch die Milwaukee Bucks beheimatet sind. Zuvor hatte 2018 der Bucks-Spieler Sterling Brown Polizeigewalt erfahren, weil er sein Auto angeblich falsch geparkt hatte.



    Jetzt sind sie einfach nicht zum Spiel erschienen, dass eigentlich um 22:00 Uhr hätte angepiffen werden sollen.


    Liebe Bucks, das ist ein sehr starkes Statement! Chapeau!!!

  • Da wird also das vage rumblabbern von Trump als krasser bewertet als ein Präsident, der seinen Kontrahenten hat ausspionieren lassen, mit Einbruch in ein Büro - und dafür zurücktreten musste? What?

    In gewisser Weise macht das Sinn, denn Nixon hat das heimlich gemacht, weil er wusste, dass es falsch ist, und wenns rauskommt er womöglich gekickt wird, was dann auch passiert ist. Das ist etwas anderes, als wenn ein Präsident öffentlich sagt: "Ich scheiß auf die Gesetze und die Demokratie". Und seine Partei stellt sich hinter ihn und nachher wird er wieder Präsidentschaftskandidat. Die Republikaner haben Nixon fallen gelassen soweit ich weiß. Insofern hat seine Bestrafung für den Regelbruch durch die eigene Partei die Akzeptanz der Regeln gestärkt.

  • In gewisser Weise macht das Sinn, denn Nixon hat das heimlich gemacht, weil er wusste, dass es falsch ist, und wenns rauskommt er womöglich gekickt wird, was dann auch passiert ist. Das ist etwas anderes, als wenn ein Präsident öffentlich sagt: "Ich scheiß auf die Gesetze und die Demokratie".

    1. Leider haben nicht viele Deine Gabe, die Gedanken von Nixon zu lesen.

    2. Genauer gesagt, wurde Nixon nicht "gekickt", sondern trat zurück bevor er wahrscheinlich des Amtes enthoben worden wäre

    3. Die Worte, die Du Trump in den Mund legst, hat er nicht geäußert.

    4. Nixon wurde "fallengelassen", nachdem der "Regelbruch" belegt war


    Bin n bissi fassungslos, mit welch zweierlei Maß sich hier Sachen imo zurechtgebogen werden.

  • Es ist nicht so, dass es damals keinen politischen Kampf darum gab und es war ein längerer Prozess, bei dem sich die Meinung der Öffentlichkeit nur langsam geändert hat. Was es natürlich nicht gab, war etwas was ironischerweise später Nixon in einem seiner Interviews mit David Frost geprägt hat: "Well, when the president does it … that means that it is not illegal." Damals noch seine Wunschvorstellung, umgemünzt in - when Trump does it, it is not illegal - heute die Realität.

  • der Nixon in einem seiner Interviews mit David Frost geprägt hat: "Well, when the president does it … that means that it is not illegal." Damals noch seine Wunschvorstellung, umgemünzt in - when Trump does it, it is not illegal - heute die Realität.

    Auch diese Aussage ist Geschichtskittung, und spiegelt nicht die Wirklichkeit wieder. Eine hypothetische Aussage Trumps auf die Zukunft bezogen wird hier als "tatsächlich über den Gesetzen stehend" dargestellt. Grober Unfug.

  • China und Russland lachen sich ins Fäustchen während 50% der US-Amerikaner nicht mehr mit den anderen 50% leben kann, im Nachbarn/Mitarbeiter erkennen sie den größten Feind, mit viel Glück kommen die ohne Bürgerkriege durch die nächsten 2 Jahre. Vielleicht zerbricht daran noch die ziemlich fragile Republik?


    Ich verstehe ja das Schwarz/Gelb beim Wahlkampf sagt "Rot/Grün ist nicht gut" (und andersrum), aber zu sagen die anderen sind irgendwelche Kommunisten-Orks die Frauen und Kinder vergewaltigen wollen - das fällt einem irgendwann auf die Füße, weil man mit solchen Feinden ja nicht zusammen leben kann...


    Good night and good luck!

  • Die Nervensäge, die bei uns Botschafter war, durfte auch bei der RNC sprechen. Ist aber eine erstaunlich starke politische Botschaft. Direkt mit dem Einstieg zum Beispiel Trump als Gegner militärischer Abenteuer und von fehlgeleitetem Verfolgen einer globalen Ordnung und wirtschaftlicher Globalisierung zum Nachteil des US-amerikanischen Arbeiters positioniert. "That's what happened when Washington stopped being the capital of the United States and started being the capital of world." Guter Redenschreiber.



    Dazwischen wird es natürlich absurd wie "I watched President Trump charm the chancellor of Germany". Dann wird völlig ironielos kurz nach der Hervorhebung von Trumps Errungenschaft keinen neuen Krieg begonnen zu haben, der Casus Belli Ermordung von Qasem Soleimani abgefeiert. - Da merkt man auch das die Botschaften nicht zusammenpassen: Biden wird neue Kriege starten, Trump nicht. Biden macht Frieden mit den bösen Iranern, Trump bombt sie weg. - Sie unterstützen Demonstranten, die für ihre Freiheiten auf die Straße gehen ... in Hongkong, Teheran und Minsk.


    Zum Abschluss noch ein bisschen zur Untersuchung der russisschen Rolle im US-Präsidentschaftswahlkampf von 2016. Erinnert ihr euch als man euch erzählen wollte, es gäbe geheime Informationen, dass Donald Trump damals mit den Russen kollaboriert hat? Nun, ich bin der amtierende Geheimdienstkoordinator und kann euch deshalb sagen, es gibt geheime Informationen, dass sich Obama und Biden damals gegen Trump verschworen haben.


    Mit Mickey Mouse-Stimme erstaunlich gut zu ertragen.


    Nebenbei korrigiert mich aber Obama ist der erste Präsident, der die Kette von Präsidenten, die neue Krieg anfangen gebrochen hat?

  • Nebenbei korrigiert mich aber Obama ist der erste Präsident, der die Kette von Präsidenten, die neue Krieg anfangen gebrochen hat?

    Oftmals "erben" US-Präsidenten auch ihre Kriege. Hab gerade diesen geilen Wiki-Artikel gefunden mit ner schönen Auflistung der von Amerika geführten Kriegen (Geheimdienstbumms & Regime Changes nicht miteingeschlossen):


    Declaration of war by the United States

    Darunter findet sich dann auch die Militärintervention in Libyen 2011. Hat der Obama also doch auch noch geschafft seinen Krieg zu bekommen.

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