Nach der Wahl ist vor der Wahl - US-Politik nach Trump

  • Trump wurde ja auch 2016 bereits von Anhörigen von ethnischen Minderheiten gewählt, insofern ist die Frage nach den Gründen unabhängig von diesem Wahlausgang. Aber es ist ein Thema wegen der Beobachtung der Verbreiterung seiner Wählerbasis, die bisher glaube ich allein von den Ergebenissen der exit polls abgeleitet wird.


    Ein, wie auch immer starker Beitrag, ist meines Erachtens die Zustimmung zu Ressentiments gegen die eigene Gruppe als sozialer Aufstieg oder Ausdruck von Wunsch nach sozialem Aufstieg. Am deutlichsten sichtbar ist das in der Medienwelt, wo Angehörige von Minderheiten in der rechten Medienszene akzeptiert werden, wenn sie zum Beispiel Rechtfertigungen für Stereotype über ihre Gruppe liefern. Aber diese Haltung findet sich sicherlich auch am unteren Ende des Einkommensspektrums.

  • Mit den kleinen verbliebenen Margen und dem halbwegs guten Verständnis der restlichen auszuzählenden Stimmen, steht die Frage im Raum, ob die US-Medien nicht gerade übervorsichtig sind und unter normalen Umständen die verbliebenen Bundesstaaten schon längst Biden zugeschlagen worden wären. Hier ist die Rechtfertigung eines der wenigen Medien, die Biden bereits zum Gewinner erklärt haben:


    https://www.businessinsider.co…lection-for-biden-2020-11


    Auch Cenk Uygur von The Young Turks regt sich darüber auf und ist der Meinung, die Zurückhaltung würde auf Angst vor der negativen Reaktion seitens der Rechten basieren. Aber anhand dieses Artikels frage ich mich, ob die gerade einfach nicht aufhören können diese Quotenkuh zu melken:


    CNN: The election might be driving us crazy — but massive ratings and traffic show no one's turning away

  • They betrayed us and put me a Stab-in-the-back. Election fraud as they did with German designated Chancellor Merz.


  • Ich will hier auch mal den Punkt machen: Man wettert immer gegen das Electorial College, aber ohne das würde die Wahlmacht der ländlichen, dünn besiedelten Gebieten noch mehr geschwächt (im Gegensatz zum Popular Vote zB.). Das würde zu einer noch größeren Trennung zwischen Städten und dem Land führen und verschiedene politische Aufgaben wie die Landwirtschaft eher noch mehr hintenan stehen (wobei so wie es jz läuft ja auch nicht gerade toll ist).


    Einen wichtigen Punkt hatte ich vergessen, durch das electoral college sind die meisten Bundesstaaten für die beiden Parteien egal. Die Demokraten haben schlicht keinen Anreiz sich für die ländlich geprägten Regionen zu interessieren, weil die überwiegend in Bundesstaaten liegen, die sie sowie nicht gewinnen werden. Umgekehrt können die republikanischen Politiker gefahrlos über die coastal elites (denen sie selbst angehören) herziehen, weil es auch für sie dort nichts holen gibt.


    Wenn stattdessen die Gesamtzahl der Stimmen zählt, wären plötzlich auch die bisher ignorierten Wähler interessant. Es würde natürlich ein Übergewicht auf die Staaten mit großen Bevölkerungen gelegt, aber zum Beispiel aus Sicht der Demokraten wäre eine Reihe von bisher als fly-over country ignorierten "roten" Staaten zusammengelegt, dann eben doch ein Preis, wo es sich lohnt den eigenen Wähleranteil von 30% auf 35% zu erhöhen. Und wo man sich dann vielleicht um ein anderes Programm für und eine andere Ansprache an die Wähler dort bemüht.


    Schon eine Aufspaltung der Wahlleute entsprechend Stimmverteilung je Bundesstaat hätte einen ähnlichen Effekt.


    Die Frage ist natürlich, ob es am Ende nicht egal ist, weil sowieso die Interessen der Finanziers der Parteien im Vordergrund stehen.

  • Ich stelle mir gerade vor, wie Trump sich von einem Heer aus Söldnern und bewaffneten Hillbillies bewacht in Mar-a-lago verbunkert, und dann mit seinem eigenen Fernsehsender der neue Alex Jones wird.


    Fun times!


    Wir sollten uns auf jeden Fall solchen Fantasien hingeben, bevor die Meldung kommt, dass Joe Biden schon im Gefängnis sitzt und Donald Trump sich zum Präsidenten für die nächsten zehn Jahre erklären lassen wird. (Vier Jahre für die zweite Amtsperiode, zwei Jahre, die sie ihm mit "Russiagate" gestohlen haben und vier Jahre, die sie ihm diesmal stehlen wollten.)

  • https://twitter.com/ReporterCi…tatus/1324743384427352066



    Demokraten sind an der Macht? Zeit das Portemonnaie zu verschweißen.

    Wieso?

    Hello Mr debt, please come in.

    Oder

    Sir debt, we welcome you, please stay a while.

    Das sind schon Unterschiede.

  • Trump hat mit jeder Aussage 50% der Leute vor den Kopf geschlagen, Biden wird mit jeder "politisch korrekten Ausssage" die anderen 50% zum kotzen bringen ... da wird nichts geheilt, versöhnt oder geschlichtet, egal wie oft Biden es auch sagen wird.


    Demokratie am Limit und alle anderen sind nicht weit davon entfernt...

  • https://twitter.com/Pasolinis_…tatus/1325123594754560001

  • https://eu.usatoday.com/story/…ols-biden-win/6203271002/


    Zitat

    But Trump backers remained defiant. Hundreds massed outside the state Capitol in Lansing, Michigan, waving signs saying "it's not over" and chanting "we won."


    Several dozen Biden supporters stood nearby, urging the group to accept the election results.


    Was für eine Szene.


    Sowas genau wie die öffentlichen Feiern wegen Bidens erklärtem Sieg ist genau das, was machen sollte, wenn man drei Tage hintereinander über hunderttausend Neuinfektionen hatte.

  • Sowas genau wie die öffentlichen Feiern wegen Bidens erklärtem Sieg ist genau das, was machen sollte, wenn man drei Tage hintereinander über hunderttausend Neuinfektionen hatte.

    Man merkt, dass das hier ein deutsches Forum ist. In den USA geht quer über den Kontinent gerade die Party des Jahrzehnts ab, (beinahe) alle Staatschefs rund um die Welt gratulieren und reden von "Erleichterung", der CNN-Reporter im Studio bricht aus Rührung und vor laufender Kamera in Tränen aus und hier wird der Infektionsschutz unter die Lupe genommen.

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