Nach der Wahl ist vor der Wahl - US-Politik nach Trump

  • Fleischhauer bringt es auf den Punkt


    https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=487014

    "Die Linken sind schuld dafür, dass Trump gewählt wurde." hmmmm mhh.... das ist 2016-Gewäsch als Clinton sich total abfällig über die Trump-Wähler geäußert hat. Biden ist ein moderater Republikaner, wie er oder Obama sagte. Man beschwichtigte eher den Trump-Wählern und näherte sich ihnen an. Also, ja den Punkt kann man machen, aber er geht auch nicht so ganz auf und ist auch ziemlich ideologisch aufgeladen: nur weil die einen oh-so realitätsfernen Standpunkt vertreten, müssen die Trump-Wähler ihnen zeigen, wie es wirklich ist. Mal ganz davon abgesehen, dass man damit die Wahl Trumps nicht entschuldigen kann und sie eben auch keine Opfer sind in diesem Drama. Oh und natürlich: sie wählen gegen ihre Interessen. Trump ist das Establishment inzwischen. Er entscheidet mit über den Köpfen der "Fly-Over-States"-Bewohner hinweg und bevorzugt Konzerne sowie das Silicon Valley über das "kleine Volk".

  • Danke. :) Alles was über einen Link hinaus geht (Konsole, Zitierfunktion) bedeutet Mehraufwand. Deshalb lese ich die geposteten Tweets dann noch seltener.


    Jan-Noah: Populismus findet man in allen Meinungsbildern, egal ob links, rechts, grün oder kapitalistisch. Das ändert aber nichts daran, dass Trump sich wie ein verzogenes Kleinkind aufführt, Öl nach besten Möglichkeiten ins Feuer kippt und der ganzen Welt schadet - das eigene Land dabei an erster Stelle.


    Das die Umfragen für Biden besser standen als das Wahlergebnis (falls es so war), kann auch daran gelegen haben, dass Trumpwähler besonders in dünn besiedelten Gegenden wohnen. Es gibt kaum eine Stadt, in der Trump mehr als 100.000 Stimmen vor Biden liegt und das, obwohl er in vielen Gegenden 70-90% aller Stimmen erhalten hat. Aber da sind auch viele Gegenden mit unter 10.000 Gesamtstimmen dabei. Umfragen tut man aber nicht zwangsläufig in solchen Gegenden, weil da nicht genug Stimmen für eine statistische Erfassung zusammen kommen. Und im Nachbarort kann die Statistik schon wieder anders aussehen, weshalb man einen wirklich breiten Querschnitt bräuchte alles zu erfassen.

    Du darfst nicht vergessen, dass die USA auch Ländereien mit 1-10 Personen pro Quadratkilometer haben. Das ist kein Vergleich zu Deutschland (deswegen funktionieren Umfragen hier besser).


    Aber ich bezweifle, dass die Medien Trump so viel diskreditieren mussten. In erster Linie hat er sich doch selbst lächerlich gemacht. Und selbst wenn - er würde mir dabei nicht einmal leid tun. Macht er das doch selbst ständig. So wurde z.B. Mikrotargeting (personenbezogene Werbung) mit vielen irreführenden Aussagen auf Facebook geschaltet um Biden zu diskreditieren oder Schwarze vom Wählen abzuhalten.


    Biden ist sicher kein Heiliger und vielleicht nicht einmal Politiker, den das Land nun braucht. Aber man muss sich schon sehr viel Mühe geben um eine noch schlechtere Politik als Trump zu machen. Das dürfte für Viele der Grund gewesen sein Biden zu wählen ... übrigens selbst unter den Konservativen.


    Warum wählen trotzdem so viele Trump? Man könnte auch fragen, warum vergleichbar viele Leute in Deutschland Union und AfD wählen. Wenn ich so mit jenen Menschen rede, kommen mir drei Hauptargumente auf:

    1.) unpolitische Menschen wählen oft CDU

    2.) uninformierte, unzufriedene, sich in sozialen Medienblasen aufhaltende Menschen wählen oft AfD

    3.) ein kleiner Rest wählt, weil sie die tatsächlichen Inhalte (also nicht die Propagierten) gut finden


    Aus dem Grund wundert mich Trumps Ergebnis gar nicht.

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  • nun, trump trat einst an um den "swamp zu drainen". das war ne kernmessage seines wahlkampfs. und mit der zustandsbeschreibung, dass das alles ein ziemlicher sumpf ist, stimme ich vollkommen zu. damit das, was du hier anprangerst passieren könnte, müsste dieser sumpf erkennen, dass er ein sumpf ist und sich selber trockenlegen. das fänd ich schön, aber es ist ja auch nicht verwunderlich, dass das nicht passiert.


    und na ja, trump selbst ist halt ein anderer sumpf, aber in vielen belangen schlimmer als der alte, man braucht sich nur ansehen wie er seine posten besetzt hat. trumps finanzminister war von goldmann-sachs, genauso wie die seiner vorgänger.


    was ich sagen will, es gibt einen verachtenswerten status quo, den trump vollkommen zurecht angegriffen hat, ohne jedoch auch nur irgendetwas daran zu ändern, sobald er an der macht war. er gibt den leuten lediglich das gefühl, es "denen da oben" mal richtig zu zeigen, obwohl er selber natürlich absolut zu genau dieser machtelite gehört, er war sogar mal demokrat.


    ich meine die lösungen um das ganze dilemma zu beheben hätte man in der bewegung von bernie sanders gefunden, money out of politics, die großen medienkonglomerate reformieren etc.. trump interessiert das doch alles überhaupt nicht.


    und natürlich versteh ich das gefühl, dass die leute, die trump befürwortet haben, aber wie gesagt, dieser sumpf wird sich nicht von selber trocken legen. außerdem wurde von beiden kampagnen, also auch der von biden betont, dass das rennen deutlich knapper ist als viele öffentliche umfragen das suggerieren. und die frage, wieso die umfragen wieder so heftig daneben liegen wird derzeit in jedem medium diskutiert, von den fernsehanstalten da drüben bis zur sz hier..


    fleischhauer geb ich mir heut nicht mehr, meine laune ist schlecht genug

  • Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat in seinen Amtsräumen gerade eine viertelstündigen Bericht abgegeben, wie ihm die Wiederwahl gestohlen wurde. Er habe in all den aktuell noch nicht fertig ausgezählten Staaten gewonnen. Doch dann wären "they" daher gekommen und hätten ihm den Sieg mit Briefwahl-Stimmen gestohlen. Dieser Umfang von Wahlfälschung wäre einmalig in der Geschichte der Vereinigten Staaten.


    Das Problem daran: nicht wenige Leute werden das glauben. Es ist beinahe ein Aufruf zum Bürgerkrieg.


    CNN meinte dazu: dieser Präsident gibt nicht freiwillig auf, eher nimmt er (das Vertrauen in) die US-Demokratie mit ins Grab.

  • Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat in seinen Amtsräumen gerade eine viertelstündigen Bericht abgegeben, wie ihm die Wiederwahl gestohlen wurde. Er habe in all den aktuell noch nicht fertig ausgezählten Staaten gewonnen. Doch dann wären "they" daher gekommen und hätten ihm den Sieg mit Briefwahl-Stimmen gestohlen.

    Damit hat er die Niederlage faktisch eingeräumt auch wenn er den Sündenbock gleich mitliefert.

  • Ich bin mir ganz sicher, dass Mr Colbert genauso emotional angefasst sein wird, wenn Präsident/in Biden/Harris und die GroKo im Kongress den nächsten Finanzmarktbailout verabschieden und den Rest der Bevölkerung den unsichtbaren Händen der Arbeits-, Gesundheits- und Immobilienmärkte überantworten.


    Ganz sicher.

  • Kleiner Hoffnungsschimmer für die USA, der große Vorsprung in den Umfragen für Biden manifestiert sich trotz der Komplikation mit der Einbeziehung von Briefwahl- und sonstigen Vorwahlstimmen als Sieg am Wahlabend für Biden. So ein Realitätsabgleich kühlt vielleicht die Stimmung.


    Stellt sich heraus, die Ungewissheit hat genauso eine gewisse Zeit die Stimmung halbwegs ruhig gehalten. Aber ich glaube, wenn Pennsylvania und Georgia sich "umdrehen", dann wird Trump so richtig explodieren. Und ich sehe nicht, dass er über diese Wahl jemals anerkennen wird. Die Frage ist, was passiert dann.


    Derweil kann Biden immmer noch verloren haben.

  • Georgia fällt gerade an Biden.... derweil wird Trumps Twitter-Account gesteinigt.


    Ich glaube, dass noch viele Filme über diesen Präsidenten gedreht werden. Es gibt noch sehr viel zu sagen und sehr viel zu erzählen.

  • Georgia fällt gerade an Biden.... derweil wird Trumps Twitter-Account gesteinigt.


    Ich glaube, dass noch viele Filme über diesen Präsidenten gedreht werden. Es gibt noch sehr viel zu sagen und sehr viel zu erzählen.

    Vermutlich kann er nur mit Buchverträgen o.ä. die Pleite abwenden.

    Stoff für genug Artikel gibt das.

  • Ok, sagen wir Biden bekommt Georgia (+16), Pennsylvania (+20), Arizona (+11) und Nevada (+6) bei laut CNN 253 momentan, dann wäre er bei 306 Stimmen.


    Wenn Georgia fällt, braucht er nur noch eine. Wobei hier einfällt, dass auch die Möglichkeit eines Unentschieden irgendwo drinn ist.

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