Der Film Thread

  • Ich habe viel Comedy: Discounter 1/2, The Detour (letzten beiden), Happily Married ...


    Killing Eve die letzte wartet noch und Search Party.


    Dann ist da noch "Dead to me", Christina Applegate als sie schon ziemlich krank ist, sie hat ja letztens einen Stern bekommen.




  • Storykonzept ist ja ähnlich, aber ich fand es nicht mitreissend...

    Dark war schon grenzwertig aber insgesamt doch ganz gute Unterhaltung. Viele fürchteten dort ja schon, es würde ein Lost-Debakel drohen.

    1899 fehlte in den ersten Folgen ein echter Symphatieträger, alle waren unnahbar und mit sich selbst beschäftigt, und die Mystery Elemente waren beliebig. Irgendeine mechanisch-magische Fernbedienung, Maschine oder ein Artefakt. Ich bin recht früh wieder ausgestiegen.


    Eine interessante Analyse. Wer hats gesehen und kann es bestätigen?

  • Eine interessante Analyse. Wer hats gesehen und kann es bestätigen?

    Ich habe das angefangen, weil Tim Burton mit dabei war. Und dann habe ich es weiter geguckt, weil ich dachte, vielleicht wird's noch irgendwie besser. Und dann war es zu Ende und leider nur eine flache Teenie-Serie die auch handwerklich und dramaturgisch eher schlecht erzählt wird.


    Aber was der Typ da im Video erzählt ist vollkommen hanebüchen - genau wie seine Umdeutung von Mary Shellys Frankenstein zu einer antichristlichen Erzählung, oder seine Theorie über die Kommerzpop-Ikone Lady Gaga als satanische Priesterin.


    Bei Wednesday geht's weder um Satanismus, noch um ehrlosen "Materialismus" oder um sonst irgendeine versteckte Message wider unsere abendländisch-christliche Wertegemeinschaft.

    Das ist einfach nur eine dröge Mystery-Krimigeschichte die ein bisschen gruftig angemalt und mit allerlei altbekannter und genretypischer Gruselsymbolik garniert wurde, und in der eine vordergründig nonkonformistisch daher kommende Hauptfigur am Ende ganz massenkonform den Bösewicht besiegt und trotz ihrer sozialen Inkompetenz neue Freunde und ein bisschen Teenagerromantik findet.


    Wenn man darin unbedingt eine Botschaft sehen will, dann höchstens, dass es in Ordnung ist, wenn man nicht der Norm entspricht, so lange man die herrschende Ordnung insgesamt nicht in Frage stellt. Aber das hat die Serie mit so ziemlich jeder anderen mainstreamkompatiblen Geschichte gemein, in der eine Außenseiterfigur sich "gegen den Strom" stellt um ein dunkles Geheimnis zu lüften, und damit allen anderen beweist, dass sie eigentlich auch ganz gut mitschwimmen kann.


    Wenn man überall sinistre Motive sehen will, dann kann man die sicher auch in die Semsamstraße hinein projizieren, aber dass diese Serie den jugendlichen ZuschauerInnen den eiskalten Nihilismus und Sozialdarwinismus einflüstern, und sie gegen ein traditionelles Familienbild aufhetzen würde, ist total daneben, denn hinter der scheinbar antisozialen, hyperrationalen Fassade von Wednesday Addams steckt eigentlich auch nur eine empathische Person, die sich für Schwächere stark macht und gegen Dämonen kämpft, um die Gemeinschaft der Nonkomformist*innen vor der Zerstörung durch einen religiösen Fanatiker zu retten und die Ehre ihrer eigenen Familie wieder herzustellen.


    Wenn man sich unbedingt zum drölfzigsten Mal über ostentaive wokeness und girl-power-Abfeierei aufregen will, dann kann man das sicher auch bei Wednesday machen, aber dafür findet man im heutigen Entertainment-Betrieb noch wesentlich peinlichere Beispiele.

  • Siehe oben, kann Utan nur zustimmen.


    Das mit dem satanisch finde ich ich schon weit hergeholt und der Versuch seiner Tochter vorzuschreiben was sie sehen darf wird wahrscheinlich auch scheitern (in Zeiten in denen eine Serie auf jedem Tablet läuft).


    In der Originalserie war Wednesday 9 Jahre, später in einem Film mal 12 und heute weiß man es nicht genau, spielt so`n bischen in einem Graubereich in dem die Darstellerin als Voguecover rumläuft, aber eigentlich zu jung dafür ist, jedenfalls um sie sexy zu finden (wie bei Taxidriver und dem Mädel, Name entfallen).


    Den Adamsfamily-Humor finde ich schon unterhaltsam, im nachhinein war es etwas wie eine Kinderserie, nichts was einen Erwachsenen besonders fordert.




  • Man kann sich aber auch komplett zum Affen machen, indem man „sinistre Motive“ generell leugnet.


    Der erste Teil der Analyse ist treffend, das Wechselspiel zwischen Popkultur und Gesellschaft ist Fakt, der erwähnte James Bond ein gutes Beispiel.


    Und Versuche der CIA, Einfluss auf die zeitgenössische Kulturindustrie zu nehmen, ist Wikipedia-Wissen. Ob das immer erfolgreich war ist eine andere Frage.


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/...


    Hast Du die Serie gesehen und kannst mit Deinem umfangreichen Wikipediawissen genauer erläutern wo die CIA=O da konkret Einfluss genommen hat?

  • ...

    Wenn man sich unbedingt zum drölfzigsten Mal über ostentaive wokeness und girl-power-Abfeierei aufregen will, dann kann man das sicher auch bei Wednesday machen, aber dafür findet man im heutigen Entertainment-Betrieb noch wesentlich peinlichere Beispiele.

    Aufregen tut er sich in dem gazen Beitrag aber eigentlich nur daüber, dass er vielzuviel Notizen hat und den Faden verliert.


    Das Thema Wokeness war in seiner Interpretation bestenfalls ein klitzkleiner Teil einer größen These, die der Mann auch schon häufiger vertreten hat. Seine Aussage vom gehäuften Satanismus in der Pop-Kutur gehört auch zu den wiederkehrenden Argumenten bei ihm. Hier hatte er dazu jetzt mal ein konkretes Beispiel. Ich finde den Teil auch nicht ganz überzeugend, seine Grundthese über die Überwindung von alten Ideologien halte ich aber für durchaus nachvollziehbar, weil es ja tatsächlich auch das ist, was einflussreiche Vordenker wie Harari predigen.


    Dieser Faible zum Okulten kann aber auch einfach nur eine Mode sein, um Geschichten irgendwie zu versuchen spannender zu machen. Mir ist das das bei Babyolon Berlin aufgefallen, wonbei dieser Teil der Geschicht dort bisher weder überzeugen noch interessant war. Mir ist die Beudeutung dessen für die Geschichte dort auch nicht klar. Vielleicht soll den Zeitgeist repräsentieren und eine Brücke schlagen, zu dem was später in Deutschland passierte. Die letzte Szene dazu in der Serie war jedenfalls wieder skurril ließ Interpretarionsspielraum, weil es ja nun gerade den männlichen Hauptprotagonisten berifft.

    Trotzdem Danke für deine Einschätzung.

  • Ich packs mal hier hin, wegen der Vorstellung des Films CODA. Hab ihn selber noch nicht gesehen und nur aus dem Trailer hätte ich ihn jetzt genau in die Kategorie Film gepackt, die er als die welche sonst so gemacht werden kritisiert.


    https://www.michaelmoore.com/p/coda

    Zitat

    in this week’s podcast I praise a rare movie authentically set in the working class that


    ausm Transcript

    Zitat

    6:12

    I'll tell you why this maybe sort of hits close to home to me because this is the way i grew up. This is the way we in the working class grew up and this movie is that rare film about the working class that seldom gets made. Let me tell you my friends if you grew up like this like in the factory family I grew up in or maybe you grew up on a farm maybe, whatever, but if you're part of the working class here's one thing you know. You never see true depictions of our lives on the silver screen. It's rare. We don't see the images of those who work the backbreaking jobs the smelly grimy cogs and the wheels of capital. That we are those who truly built this country. Those who grow and pick our food. Those who stock the shelves at walmart at three in the morning. And when stories of the working stiffs are told in the movies or on TV they are often done so with condescension patronizing. Or they hold us up as the noble blue-collar man of down river even though the majority of the working class in 2022 is female under 40 and often of color. That's the true working class. CODA this is what's so so great about this film. It provides us the audience with authenticity so rarely seen in a scripted drama. Friends this is a beautiful film and I truly beg you not to miss it. Your spirits will be lifted, you'll laugh, you'll get mad and when you leave at the end whether you're just leaving your couch or if you get to see it in a theater right now you may just want to go and find your own voice.


  • In "erwachsener", zeitgenössicher Erzählform geht das wahrscheinlich so:



    (Fargo ist eine der ganz wenigen Serienformate, die ich wirklich feier, insbesonders die zweite und die vierte Staffel - und gerade in der aktuellen Staffel wird das Thema kolonialer struktureller Rassismus sehr klar und unbeschönt behandelt. Den Film sowieso, der ist ganz weit vorne)


    Ansonsten bin ich da ganz bei Utans Ansatz zu diesem Wednesday Dingens. Das ist Markt- und Generationengerecht zurechtkonfektionierte Pseudo-Gegenkultur. Hinter einer Möchtegern-"Schräg"-Fassade lauern bei sowas in der Regel absolut konforme, berechenbare Geschichten und Strukturen. Denn nach dieser Serie kommt die Nächste und die Nächste und usw usf.


    Bei sowas wie Dark und diesem fürchterlich lächerlichen Babylon Berlin kann ich nur den Kopf schütteln. Entweder muss bei uns alles aussehen und sich anhören wie der Ami Einheitsbrei. Oder es wird getillschweigert bis über die Schmerzensgrenze hinaus. Da zwischen scheint es kaum noch keinen eigenen Willen zum persönlichen Ausdruck zu geben. Das es ganz anders gehen kann zeigt der grandiose Tatortreiniger.

  • Bob`s Burgers, anyone?


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