Der Film Thread


  • Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Leni Riefenstahl und wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen. Das Leitmotiv ist die Kontinuität einer faschistischen Ästhetik – und damit einer Haltung und Weltwahrnehmung, die das Hässliche, Schwache, Fremde, Andere hinter einer „schönen“ Oberfläche verschwinden lässt. Besonders verstörend auch die im Film dokumentierten vielen Sympathiebekundungen auf Selbstverleugnung, fadenscheinige Mythenbildung und die (in Telefonaten) mit Riefenstahl offen geäußerten rechtsextremen Ansichten.


    Zitat

    "Die deutsche Filmemacherin Leni Riefenstahl (1902-2003) avancierte mit ihrem NS-Parteitagsfilm „Triumph des Willens“ zur Hofregisseurin von Adolf Hitler und arbeitete nach dem Ende der NS-Diktatur intensiv daran, sich als „unpolitische“ Künstlerin darzustellen. Der Dokumentarfilm entwirft auf der Grundlage von Riefenstahls umfangreichem Nachlass ein vielschichtiges Puzzle, wobei es weniger darum geht, Riefenstahls Verstrickungen ins NS-Regime neu zu beleuchten, als vielmehr dem Weiterwirken ihrer Filme in der Gegenwart auf die Spur zu kommen. - Sehenswert"

    https://www.filmdienst.de/film/details/623252/riefenstahl#%C3%BCberblick


  • Ich habe ihn noch nicht gesehen, vielleicht läßt man es bewusst offen um aktuelle Opponenten nicht zu klar zu benennen?


    Ich gucke mal demnächst rein, nach Wolfgangs Fazit klang es auch nicht mehr so dolle.

    grad zurück ausm kino, ich fand den film ne richtig gute adaption vom original. sehr sehenswert mMn

    Der Film funktioniert besser als erwartet, wobei ich voreingenommen war. Als Nordlicht ist es natürlich entäuschend, dass es keiner der Originalschauplätze in die Neuverfilmung geschafft hat. Immerhin wurden Wassertor und die Giebelhäuser aus der Fensterperskeptive prominent referenziert. Trotzdem irgendwie traurig, wenn eines der berühmtesten deutsche Werke in der Filmgeschicht so ganz ohne deutsche Filmförderung auskommt.

    Wir haben Wismar und Stade und Lübeck lange in Betracht gezogen, auch Bremen und Gdansk, um Wisborg darzustellen. Der Verleih hat wohl versucht, eine Premiere in Lübeck zu organisieren. Das wäre auch wegen der Dreharbeiten Murnaus am Originaldrehort in Lübeck toll gewesen

    Ich kann Wolfgangs harsche Kritik jedenfalls nicht nachvollziehen. Zumal er selbst dabei den Eindruck vermittelt, eine halbherzige Kritik abzuliefern, wenn er schon den Namen des Ortes der Handlung durchgängig falsch ausspricht.


    Mich persönlich hat eigentlich nur die Aussprache des Grafen Orlok gestört, wobei sich die deutsche Synchronisation vom O-Ton da in keiner Weise unterscheidet.


  • aktuell in der arte mediathek: Berichte aus der Hölle - schwer zu ertragen, aber mit nachhaltiger Wirkung, also vielleicht in Etappen und in "gefestigten" Momenten anschauen ...


    https://www.arte.tv/de/videos/068408-001-A/vier-schwestern/


  • Experiement, 1982, es gibt nur Videotheken und Kino. Keine Trailer, keine Bewertungen, keine Artikel, nur eine VHS-Kassette mit 2-3 Sätzen Storyinhalt, Schauspieler und 2-3 Bilder.


    Beau Is Afraid - "Astrein, guck Dir datt Teil mal an!" hätte ich damals wohl gesagt.


    Also, angenommen noch nichts davon gelesen oder gehört, wer guckt ihn? : )

  • entscheident für uns film nerds damals war das cover...diese ominöse 18er abteilung hinterm vorhang und vor allem irgendjemand hinterm tresen der auch n nerd ist für empfehlungen.

    gehoflen hat das der vaddörn von meinem damals besten kumpel ne videothek betrieben hat..tanz der teufel 2 hab ich druckfrisch anstelle von mathe geniessen können.


    war halt auch viel scheisse auf den shelfes aber an die zeit erinnere ich mich doch mit nostalgie :)

  • Auf Arte läuft zur Zeit der erste deutsche Nachkriegs- und gleichzeitig Antikriegs- und Antinazifilm.

    Filmgeschichtlich und ästhetisch ist er auch sehr interessant, weil er der erste (und eigentlich auch einzige echte) deutsche Film Noir war.

    Der ist leider nicht sehr bekannt, weil er von den gottlosen Kommunisten in der SBZ gedreht wurde. Aber immerhin spielt mit der jungen Hildegard Knef ein späterer deutscher Filmstar die weibliche Hauptrolle und die Sets bestehen aus vielen original-Bombenruinen im noch zerstörten Berlin.

    Die Mörder sind unter uns

    Berlin, 1945: Ein Zug trifft in der zerbombten Stadt ein. Unter den Ankommenden ist auch die junge Fotografin Susanne (Hildegard Knef). Sie hat die Gefangenschaft im Konzentrationslager überlebt und will nun in ihre Wohnung zurückkehren. Dort jedoch lebt seit kurzem der aus dem Krieg heimgekehrte Chirurg Dr. Mertens (Ernst Wilhelm Borchert) ... - Großes DEFA-Kino aus Babelsberg

  • Geilo, danke.


    Fun fact: Wolfgang Staude hat später ebenfalls den sehenswerten Rosen für den Staatsanwalt inszeniert:



    "Nach der Premiere des Untertan nannte ihn Der Spiegel einen „politischen Kindskopf“ und „verwirrten Pazifisten“. Der Film blieb im Westen fünf Jahre verboten und durfte dann bis 1971 nur gekürzt gezeigt werden. (...)


    Im Westen wurde ihm zunächst keine Möglichkeit geboten, seine gesellschaftskritischen Anliegen zu inszenieren. (...) Erst 1959 hatte er mit Rosen für den Staatsanwalt wieder Erfolg bei Kritik und Publikum. Zudem war dieser Film einer von nur sehr wenigen westdeutschen Filmen der 1950er Jahre, in dem die nationalsozialistische Vergangenheit ein Thema war. 1960 wurde ihm für diesen Film der Bundesfilmpreis verliehen; Staudte nahm den Preis jedoch nicht an.

    Über seine Erfahrungen mit der Filmwirtschaft im Westen sagte Staudte: „Es ist schwer die Welt zu verbessern mit dem Geld von Leuten, die die Welt in Ordnung finden.

    (Wikip.)

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