16.08. August RiseUp

  • Und inwiefern Unglaubwürdigkeit?

    genau das meine ich:

    ja in dem Video ist Polizeigewalt zu sehen


    Wenn wir den Begriff der Polizeigewalt nun auch endgültig vollkommen verstümmeln und verwässern wollen, dann können wir das dort Gesehene ja gerne so benennen. Das ist dann die selbe Ebene wie die ganzen übertriebenen Faschismus, Rassismus, Nazi und und und Beschuldigungen und Einordnungen.


    Ja, da wird Gewalt ausgeübt, indem Demonstranten weggetragen werden. Und in einer Szene verwendet einer der Polizisten sein Knie um damit Druck auf das Bein einer Demonstrantin auszuüben. So wie es zu sehen ist um ihren Widerstand zu brechen und sie dann auch wegtragen zu können. Dann sieht man noch 2 kleinere Schubser. Ach und an den beiden die sich aneinander klammern wird etwas ruppiger gerüttelt. Das plumpsen lassen mancher ist vllt auch nicht unbedingt die netteste Art.

    Da hier ja der Vorwurf des relativierens nicht unbeliebt ist. Das ist für mich Relativieren von wirklicher Polizeigewalt.

    Btw hat die Demonstrantin, die mehrfach nach dem Polizisten, der sie gerade trägt, tritt mehr als nur Glück gehabt, dass da nix weiter draus wurde als ne mündliche Ermahnung.


    Das finde ich einfach nur absolut lächerlich, das als Polizeigewalt zu bezeichnen und genau deswegen finde ich, dass so etwas zur Unglaubwürdigkeit der Berichtenden und ab einem gewissen Punkt, der Häufigkeit dieser damit empfundenen Fehl- bzw Falschberichterstattung auch zur Unglaubwürdigkeit der ganzen Szene führt und diese dann immer weiter verhärtet.



    Warum das age-restricted ist ka, aber

    Zitat

    Diese Richtlinien gelten für Videos, Videobeschreibungen, benutzerdefinierte Thumbnails, Livestreams und alle anderen YouTube-Produkte und ‑Funktionen.

    lässt mich als aller erstes auf das Thumbnail oder die Beschreibung schließen. Beides habe ich nicht gesehen. Ansonsten natürlich schlicht einfacher Filter zwecks "*gewalt*" im Titel, wobei ich das schon etwas seltsam fände.

  • Zwar auch nur der Kommentar des notorisch linksversifften Berlin-Korrespondenten, aber immerhin ein größeres (Leit-)Medium:

    Extinction Rebellion-Aktionen in Berlin: XR gLehört rehabilitiert

    Die Aktionen der Klima­schüt­ze­r*in­nen sind mutig und bildstark und treten genau jenen auf die Füße, die einem ökologischen Umbau im Wege stehen.


    [...] In Berlin gab es in dieser Woche unter anderem Blockaden vor den Büros des Bauernverbandes, dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens, dem Wirtschaftsrat der CDU. Aktionen richteten sich gegen den Lobbyverband „Gas Zukunft“ und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.

    Mit Chuzpe, aber letztlich erfolglos wurde zudem versucht, ein Camp im Monbijoupark durchzusetzen. Während linke Demos bevorzugt durch ihre Kreuzberger Kieze latschen, tritt XR genau jenen Akteuren auf die Füße, die einem ökologischen Umbau der Gesellschaft im Wege stehen.

    Die Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen tun das mit Mut und einer kreativen Bildsprache, die in der außerparlamentarischen Bewegung auch nicht allenthalben zu finden ist. Eine großflächig mit Kunstblut beschmierte Fassade der CDU, ein NRW-Landeslogo, das zu einem N-RWE umgewandelt wurde, das Eindringen beim Wirtschaftslobbyverein mit CDU-Kontakt unter der Tarnung als Junge Union-Mitglieder, das Erklettern von Dächern, Ankleben von Händen und Füßen oder Festschließen zeigen die Bandbreite auf.

    Die Aktionen sind aufwändig, materialintensiv und plakativ. Muss man mehr über die Regierungspolitik der CDU sagen, als es XR auf einem im Parteidesign gehaltenen Transparent getan hat: „16 Jahre regiert, die Lobby stets hofiert – das Klima ruiniert“?

    Die Klimakrise ist real, die Blo­ckie­re­r*in­nen von Veränderungen sind mächtig, die Werkzeuge der Klimabewegung oftmals nicht durchschlagend. XR versucht das zu ändern. Das verdient Anerkennung. [...]

  • Ja, da wird Gewalt ausgeübt, indem Demonstranten weggetragen werden.

    Das Wegtragen der Leute ist keine Polizeigewalt. Falls es dir aufgefallen ist, alle sitzen in einer bestimmten Art auf dem Boden (Arme geschlossen unter den Knien), in der man leicht von zwei Polizisten weggetragen werden kann. Das wird absichtlich so gemacht und die Polizei weiß das auch. Der Sinn dahinter ist eben, dass man von alleine nicht weg geht als ziviler Ungehorsam, aber gleichzeitig gewaltlos ist, weil man sich eben ohne Widerstand wegtragen lässt. Das Wegtragen ist normalerweise eine Ordnungswidrigkeit von ein paar hundert Euro.

    In der Situation in dem Park war die Polizei überfordert, hat mit der Räumung angefangen gerade in dem Moment in dem eine Unterredung zwischen den Delegierten der einzelnen Gruppen stattgefunden hat, in der man entscheiden wollte, was als nächstes gemacht wird und ob mit der Polizei verhandelt wird. Bei der Räumung dann ist Chaos ausgebrochen und einige Polizisten haben versucht einzelne Aktivisten alleine wegzutragen, ein paar eben mit unnötiger Gewalt. Der Punkt ist, wir leben in einer extrem priviligierten Gesellschaften, in der diese Art von zivilem Ungehorsam ohne Probleme möglich und auch normalerweise ungefährlich für Aktivisten ist. In südamerikanischen Ländern, Russland, China ect. würde die Regierung erstmal Schlägertrupps hinschicken und die Aktivisten zusammenknüppeln. Hier geht das aber nicht, eben weil in der Vergangenheit sehr viele Grundrechte errungen wurden. Mag sein, dass man extra Interpretieren muss, damit Polizeigewalt herauskommt, allerdings bin ich der Meinung, dass man die Messlatte für das Verhalten der Polizei in De sehr hoch legen sollte, einfach um jedes Mal Druck auszuüben, damit die Standards auch hoch bleiben. Bei den Querdenkerdemos kam es ja leider auch zu schwerer Polizeigewalt, soweit ich gelesen haben (oder es gibt jedenfalls vorwürfe, die untersucht werden).

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