Blockchain Technologie

  • Hmmm... "Lösungen" für Probleme vermarkten, die es noch gar nicht gibt, und damit neue Probleme machen, für die sich dann auch wieder neue "Lösungen" vermarkten lassen... 8|


    Ob das was mit diesem Kapitalismus und seinem Wachstumszwang zu tun haben könnte...?


    :/:/:/

    In der eine Folge von Future Histories, sagt Jaya, dass die Blockchain Technologie gar nicht wirklich revolutionär wäre, weil sie nur zu einer starken Dezentralisierung führen würde, aber an den derzeitigen Verhältnisse würde nichts geändert. Wir machen kann halt Kapitalismus dezentralisiert. Aber wie das konkret aussehen würde, ist nochmal ne andere Frage, die offen ist. Trotzdem finde ich es interessant, darüber nachzudenken und was das bedeutet.

  • Imran Bashir, Mastering the Blockchain. Distributed ledger technology, decentralisation and smart contracts explained.


    Hab nach ein paar Einführungsbüchern geschaut und das von Bashir, scheint mir ganz gut zu sein. Blockchain, Ethereum, Smart Contracts, Hyperledger, Internet of Things usw. wird alles erklärt. Also falls sich jemand damit beschäftigen will. Ist etwas technisch, aber darum kommt man schwer herum. Ist aber leicht erklärt.

    (das Python Tutorial ist auch gut, das ich in einem früheren post gepostet hatte)


  • Die Grundlagen und Probleme zum Thema Blockchain (und nicht nur Bitcoin) hat Fefe eigentlich in seinem "Hype"(für die Sparkasse) und Blockchain Vortrag bereits versucht kurz zu erklären, falls man sich das nicht ganz angucken will sollte man sich wenigstens schnell die paar Seiten hier aus seinen Vorträgen durchlesen:

    Was ist denn dann Blockchain?!

    • Blockchain ist ein Konsens-Findungs-Verfahren für verteilte Datenbanken
    • Prämisse: n Player halten Daten über den Zustand der Welt.
    • Trauen sich gegenseitig nicht, haben Anreiz zum Betrug.
    • Problem: Wie einigt man sich auf den „echten“ Zustand?
    Zitat von Fefes Hype/Sparkassen Vortrag

    Blockchain-Idee: Proof of Work

    • Blockchain operiert nicht auf Logzeilen sondern auf Blöcken
    • Ein Block beinhaltet n Elemente
    • Bei Bitcoin: Überweisungen

    Die Welt konkurriert jetzt darum, über die vergangenen und neuen Überweisungen und einen Wert X einen Hash zu bilden.

    X ist variabel, aber beim Hash müssen die letzten Ziffern 0 sein.

    Zitat von Fefes Hype/Sparkassen Vortrag

    Proof of Work

    • Zur Erinnerung: Vom Hash auf Daten schließen geht nicht!
    • Daher bleibt nur: Durchprobieren.
    • Wie viele Ziffern 0 sein müssen ist einstellbar.
    • Wird proportional zur CPU-Power der Ausprobierer („Miner“) eingestellt.
    • Je mehr konkurrieren, desto „schwerer“.
    • Wer als erster einen passenden Wert findet, gewinnt.
    Zitat von Fefes Hype/Sparkassen Vortrag

    Proof of Work

    • Annahme: Niemand kontrolliert mehr als die Hälfte der Miner.
    • Sonst gewinnt der zu oft und kann diktieren, was im Block steht.
    • Aber was ist mit Kartellbildung? Zwei Miner verabreden sich?
    • Riesenproblem!
    • Schlimmer noch: „Private Blockchain“ geht nicht.
    Zitat von Fefes Hype/Sparkassen Vortrag

    Notieren Sie sich das!

    Wer Ihnen „Private Blockchain“ verkaufen will, hofft, dass Sie Blockchain nicht verstanden haben!

    Und dass Ihre Freunde zu feige sind, zuzugeben, dass sie es auch nicht verstanden haben.

    Was tut denn die Blockchain jetzt genau

    Blockchain - Basics

    Jeder Teilnehmer hat einen private key und einen public key. Keine Namen, keine vorladbaren Anschriften. Keine Bank. Die Blockchain ist eine Art ewiges Logfile aller Transaktionen. Aus Effizienzgründen operiert die Blockchain nicht auf einzelnen Transaktionen sondern auf Blöcken. Sowas wie: Unterschrift einmal pro Seite, nicht pro Zeile. ...

    Zitat von Fefes Blockchain Vortrag

    Blockchain - Transaktionen

    Eine Transaktion hat die Form:

    „Ich zahle 1 BTC an Key 12345. Seriennummer ist 23.“

    Dann signiert von dem, dessen Geld überwiesen wird.

    Die Daten kann niemand außer dem Absender ändern, weil niemand sonst den private key kennt.

    Zitat von Fefes Blockchain Vortrag

    Wichtige Erkenntnis!

    Blockchain geht davon aus, dass der Sender der Transaktion a) will, dass sie durchgeführt wird, und b) will, dass da die richtigen Daten drinstehen.

    Für unwillige Teilnehmer eignet sich Blockchain also nicht.

    Beispiel: Umweltschutzvorgaben protokollieren. Teilnehmer hat ein Interesse daran, falsche Daten zu loggen, oder technische Probleme vorzutäuschen!

    Zitat von Fefes Blockchain Vortrag

    Blockchain - Restrisiko

    Verbleibendes Manipulationsrisiko:

    Meine Transaktion wird gar nicht aufgenommen. Lösung: Die Entscheidung, welche Transaktionen in den nächsten Block kommen, wird nicht vorhersagbar von jemandem dezentral getroffen. Die Auswahl des Protokollführers erfolgt per Proof of Work (wie bei Hashcash). Die Schwierigkeit des Puzzles wird algorithmisch an die Rechenpower der Teilnehmer angepasst. Ca. alle 10 Minuten ein neuer Block.

    Zitat von Fefes Blockchain Vortrag

    Blockchain - Mining-Konflikte

    Was ist denn, wenn zwei gleichzeitig eine Lösung finden? Oder wenn anderweitig nicht zu klären ist, wer schneller war?

    Antwort: ¯\_(ツ)_/¯ Dann gewinnt die längere Chain. Die, bei der mehr mitmachen.

    Zitat von Fefes Blockchain Vortrag

    Blockchain - Kartellbildung

    Was ist denn, wenn sich die Miner alle gegen mich verschwören?

    Antwort: ¯\_(ツ)_/¯

    Das wird die unsichtbare Hand des Marktes schon verhindern!

  • Hat jemand ein paar Ethereum Coins für mich? Würde gern mal dieses Cryptokitties ausprobieren und bei Opera (der Browser) hat man schon eine Wallet, die man einfach aktivieren kann. Bis jetzt hab ich mich nur so theoretisch damit beschäftigt mit dem ganzen Zeug. Bin am überlegen, demnächst mal selbst ein paar Coins zu sammeln (nur um mal Erfahrung in dem System zu bekommen). Bin aber derzeit auch noch am recherchieren.

  • Hab ein paar Mal Gras übers Darkweb mit Bitcoins gekauft. Im Markt wurden für jeden Account Adressen für 3 verschiedene Krypto-währungen angelegt. Bei dem ganzen Coins hin und her geschiebe habe ich aus versehen mal die BitcoinCash(zu lange her nicht mehr sicher) Adresse in den Zwischenspeicher gelegt, statt der Bictoin Adresse. Damals (1 Bitcoin = 500 € ) waren es nur 60 € die ich in den Sand gesetzt habe, lol. Nun liegen da 0,12 BTC auf ner Adresse zu der ich den private Key nicht hab. Nur ne kleine Anekdote, die mir grad wieder einfiel. Für mich sind die Kryptos nur von der Seite her interessant gewesen. Das Gras war immer Top Quali und super verpackt. Und mit Kleopatra, Proxy, Coins ein bisschen bewegen hatte man ein sicheres Gefühl beim Drogenkauf :)

  • Kultur-Token Pilotprojekt in Wien:


    https://digitales.wien.gv.at/projekt/kultur-token/


    Hört sich an wie eine Art Videospiel🥴 Fährt man Fahrrad, kriegt man ein Token, das man für Besuche im Museum oder so, eintauschen kann.




    Ein digitales Pilot- und Forschungsprojekt zur spielerischen Belohnung von klimafreundlichem Verhalten.


    Die Covid-Pandemie schränkt sowohl das Mobilitätsverhalten, als auch das Kulturangebot ein. Daher wurde die Testphase des Kultur-Token ausgesetzt.


    Die Stadt Wien arbeitet am weltweit ersten Kultur-Token, dabei handelt es sich um:

    • ein Pilotprojekt mit wissenschaftlicher Begleitung und Evaluierung.
    • ein digitales Bonussystem, das mittels einer App umweltbewusstes Verhalten mit freiem Zugang zu Kulturveranstaltungen honoriert.
    • eine digitale Gutschrift, die in Kultureinrichtungen eingelöst werden kann. Konkret wird in der Erstanwendung für die aktive Reduktion von CO2 durch Gehen, Radfahren sowie die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ein virtueller Token generiert, der in Folge gegen Tickets namhafter Kulturinstitutionen eintauschbar ist.
    • ein digitales Anreizsystem, um Alltagsverhalten der BürgerInnen mit Kulturkonsum zum Mehrwert aller Beteiligten zu verschränken.
    • ein Projekt, um Erfahrungen für einen potentiellen Wien-Token zu sammeln, der verschiedenste Leistungen mit anderen Angeboten digital verknüpft.

    Die Etablierung des Kultur-Token wurde im Regierungsübereinkommen 2020 festgeschrieben.


    Report: ”Kultur-Token Sustainable Business Model:Visualizing, Tokenizing, andRewarding Mobility Behavior in Vienna, Austria” – Institut für Kryptoökonomie, Oktober 2020 (englisch)


    Die App Kultur-Token ist auch als digitales Kunstprojekt konzipiert und wird dementsprechend künstlerisch gestaltet.


    Wie werden die Kultur-Token gesammelt und genutzt?

    • Mittels Motion-Tracking misst die App aktiv zurückgelegte Wege und erkennt automatisch, ob man zu Fuß geht, mit dem Rad fährt oder öffentliche Verkehrsmittel nutzt. Daraufhin berechnet die App anhand von Daten des Umweltministeriums die individuelle CO2-Einsparung im Vergleich zu einer herkömmlichen Autofahrt.
    • Ein Token soll der Vermeidung von etwa 20 kg CO2 entsprechen. Um so viel CO2 einzusparen, müssen die App-NutzerInnen zirka zwei Wochen lang den täglichen Arbeitsweg zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen.
    • Löst man einen Kultur-Token für eine bestimmte Veranstaltung ein, erhält man automatisch einen QR-Code auf das Smartphone, der dann beim Eintritt vorzuweisen ist.

    Wesentlich sind bei der Umsetzung folgende Rahmenbedingungen:

    • Wahrung von Privatsphäre und Datenschutz.
    • Forschungsinteressen
    • keine Unternehmensinteressen
    • signifikanter Mehrwert für BürgerInnen

    Der Test erfolgt in einer geschlossenen Test-Community (1.000 Personen) seit 26. Februar 2020 und ist derzeit unterbrochen. NutzerInnen können nach der Wiederaufnahme 6 Monate lang durch CO2-Reduktion digital erworbene Token gegen Kulturleistungen eintauschen. Die Teilnahme ist freiwillig, UserInnen können jederzeit die App deinstallieren und haben ein Recht auf Löschung ihrer Daten.


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    • ein digitales Anreizsystem, um Alltagsverhalten der BürgerInnen mit Kulturkonsum zum Mehrwert aller Beteiligten zu verschränken.

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    Ohh, ich dachte, Gesellschaft gibt es nicht, sondern nur das Individuum 🤔


    Naja. Meinung dazu? 🤔

  • https://www.golem.de/news/digi…en-china-2105-156725.html



  • Bin derzeit noch am rumrecherchieren. Ist ein ziemlich komplexes Thema. Allgemein hab ich es etwa verstanden, aber nur allgemein ist IMO kein richtiges Verstehen. Vielleicht müsste ich mal anfangen, was kleines zu programmieren oder so🤔 Aber danke für die Links nachdenklich (auch wenns bei den sachen weniger um blockchain tech geht).

  • Bin derzeit noch am rumrecherchieren. Ist ein ziemlich komplexes Thema. Allgemein hab ich es etwa verstanden, aber nur allgemein ist IMO kein richtiges Verstehen. Vielleicht müsste ich mal anfangen, was kleines zu programmieren oder so🤔 Aber danke für die Links nachdenklich (auch wenns bei den sachen weniger um blockchain tech geht).

    Was möchtest du den konkret verstehen?


    Eine aus meiner Sicht sehr eingängige Erklärung dafür was Blockchain ist gibts hier von Linus Neumann. Ab ca. Min 37

    https://logbuch-netzpolitik.de/lnp385-fuempf-blockchains


    und er verweist dabei darauf, dass er selbst Blockchains hier zu verstehen gelernt hat:

    https://cre.fm/cre182-elektronisches-geld


    Man muss das halt einfach als das nehmen was es ist, ein Konzept.

    Wenn du die pure Technik dahinter verstehen willst, musst du dir erstmal wieder klar machen, dass es sich erstmal um ein Konzept handelt und daher die angewendete Technik dadurch nicht bestimmt wird. Jede Technik, welche die konzeptionellen Anforderungen erfüllt kann zur Anwendung kommen. Du kannst dich also mit gängige Prüfsummenverfahren und Verschlüsselungsverfahren auseinandersetzen, wenn du die aktuelle verwendete Technik verstehen willst. Diese klare Unterscheidung zwischen Konzept und verwendeter Technik bzw Technologie bzw praktischer Umsetzung sehe ich persönlich als den wesentlichen Teil für das Verstehen an.

  • Blockchain, weniger Bitcoin. Bitcoin ist nur eine kleine Untermenge von dem, was mit Blockchain möglich ist (weitere Sachen sind z. B. Decentralized Autonomous Organisations, Smart-Contracts, Token). Aber danke, die links sind auch gut.👍

  • dfghhfrt

    Hat den Titel des Themas von „Blockchain/Bitcoin“ zu „Blockchain Technologie“ geändert.
  • Hab den Titel geändert. Hier soll es weniger um Bitcoin gehen, sondern um die verschiedenen Anwendungen von Blockchain wie Web 3.0, DAO (Decentralized Autonomous Organisations), Smart Contracts, Token Economy, Cryptoeconomics, Philosophische Aspekte über Gesellschaft, Ideologie, Staat und Kapitalismus im Kontext dieser Technologien.

    Kritische Einführung dazu ist der (gut lesbare) Text von Jaya Klara Brekke, den ich weiter oben verlinkt habe (Disassembling the Trust Machine).


    Für Bitcoin:


    Kryptowährung Bitcoin und Co. Geldsystem

  • Der Code ist politisch

    Blockchains laufen jenseits staatlicher Kontrolle. Mit Neutralität hat das nichts zu tun

    [...] Blockchains wurden aus einer fast antipolitischen Haltung heraus entwickelt: Es sollte nicht nur möglich sein, am Staat und insbesondere an dessen Steuerermittler*innen vorbei »Geld« zu bewegen, sondern es sollten Strukturen entwickelt werden, die die Normen und Gesetze einer Gesellschaft durch in Computercode formulierte Verträge ohne die klassischen Mechanismen zum Schutz vor Betrug oder Übervorteilung ersetzen.

    Neben den Bitcoin-Spekulant*innen, den Beratungsfirmen und Wissenschaftler*innen, die durch die Werbung für Blockchain versuchen, einen schnellen Euro zu machen, sind einige der Vertreter*innen der Blockchain-Technologie auf weit weniger kurzfristige Trophäen aus. Sie sind vor allem daran interessiert, die Ideologie des Neoliberalismus durch Code noch tiefer in der Welt zu verankern: Ob gefordert wird, Impfpässe oder das Grundbuch in Blockchains zu schreiben, das Ziel ist immer, hoheitliche Aufgaben aus demokratisch legitimierten und kontrollierten Institutionen in private Unternehmen zu verlagern und die klassischen Mechanismen des Ausgleichs von Machtgefällen abzuschaffen und durch Code zu ersetzen: Wo heute selbstverständlich ist, dass mir eine Rückzahlung zusteht, wenn ich von jemandem betrogen wurde, wird in der Blockchain per Code festgeschrieben, dass man das leider nicht erzwingen kann. Jedes Risiko wird verlagert auf das Individuum, das hoffentlich niemals einen Virus auf dem Rechner hat, aus Versehen den falschen Link anklickt oder einfach klassisch betrogen wurde. Jede*r kann frei Verträge abschließen und trägt das volle Risiko.

    Im politischen Projekt »Blockchain« wird versteckt im trojanischen Pferd der Digitalisierung durch eine Softwarearchitektur ein politisches Programm eingeschleust, um es an jedem demokratischen Prozess vorbei zur materiellen Realität zu machen. Blockchain ist bei Weitem nicht nur ein technisches Umsetzungsdetail, sondern transportiert - noch mehr als viele andere Softwareplattformen - eine politische Ideologie. Eine Ideologie, die gerade in Modellprojekten überall in der öffentlichen Verwaltung tief und unveränderbar verankert werden soll.

  • https://blog.fefe.de/?ts=9e3eba50


    Zitat
    • [l] Bei Artikeln wie diesem hier ist es immer wieder wichtig daran zu denken, dass das unseriöse Schlangenölverkäufer sind. Ich hatte das schon in meinen Blockchain-Vortrag explizit erwähnt. Die Blockchain verhindert nicht, dass die Fischer falsche Daten melden, dass sie technische Probleme vortäuschen, oder auch nur nachträglich sagen, sie seien gehackt worden!

      Mit anderen Worten: Wer das dafür verkauft, ist ein unseriöser Schlangenölverkäufer.

      Ist euch auch schon aufgefallen, dass bei allen Blockchainprojekten IBM dran steht?

      Hatten die nicht mal sowas wie einen Ruf?

      Blockchain kann die Integrität sichern, wenn die Submitter ein Interesse daran haben, richtige Daten einzureichen. Und auch dann nur unter Vorbehalt. Und nur wenn es eine globale Blockchain ist. "Private Blockchains" sind aus Prinzip schon Schlangenöl.

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