Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Wenn man als einziges Ziel einen cordon sanitaire zur NATO hat, könnte man das zweckmäßig finden, teuer vielleicht aber wenn man das will...

    Ist aber kein richtiger cordon sanitaire, wenn die von der NATO ausgerüsteten und trainierten Truppen auf der anderen Seite der Frontlinie stehen.

  • Soll soweit sein:


    https://z.mil.ru/spec_mil_oper…re.htm?id=12469572@egNews


    Zitat

    Общие потери украинских войск на Южно-Донецком направлении составили более 1500 украинских военнослужащих, 28 танков, из них 8 «Леопардов» производства ФРГ, три колесных танка АМХ-10 производства Франции и 109 боевых бронированных машин.


    Via Google Translate:


    Zitat

    Die Gesamtverluste der ukrainischen Truppen in der Richtung Süd-Donezk beliefen sich auf mehr als 1.500 ukrainische Soldaten, 28 Panzer, darunter 8 in Deutschland hergestellte Leoparden, drei in Frankreich hergestellte AMX-10-Radpanzer und 109 gepanzerte Kampffahrzeuge.


    Aber ohne Bilder, natürlich keine kurative Wirkung.

  • Da es sehr wahrscheinlich ist, dass die Ukrainer von den Usis Druck bekommen haben, die Offensive zu beginnen, obwohl sie aus diversen Gründen nicht allzu enthusiatisch sind, wird das, was wir sehen, diese Offensive sein oder jedenfalls der Versuch etwas vorzuweisen.


    https://www.nytimes.com/2023/0…nteroffensive-russia.html


    Zitat

    As Ukrainian Attacks Surge, U.S. Officials See Signs of Counteroffensive


    [...]


    Ukrainian forces have stepped up artillery strikes and ground assaults in a flurry of military activity that American officials suggested on Monday could signal that Kyiv’s long-planned counteroffensive against Russia had begun.


    Eijei. :rolleyes:

  • OSINT-twitter sagt, dass die Russen - sofern sie es denn waren - damit die ukrainische Offensive im Süden wohl erheblich erschwert, und somit den Frontverlauf verkürzt hätten, weil damit die Überquerung des überfluteten Dnjepr-Ufers zwischen dem gesprengten Damm und Kherson mit größeren Truppenverbänden erstmal abgesagt wäre. [...]


    Ein Gegenargument ist, dass das russisch kontrollierte Linksufer viel tiefer liegt, als das ukrainisch kontrollierte Rechtsufer:


    https://en-gb.topographic-map.com/map-hxhf3/Dnieper-River/



    Nicht nur ist damit der russische Bereich stärker betroffen, alle Verteidigungsanlagen werden geflutet (Gräben, Beobachtungsposten) oder weggespült (Minenfelder, Sperren) und die Streitkräfte müssen sich weiter ins Inland zurückziehen. Man kann sicherlich in Frage stellen, wie gut man im Anschluss, wenn sich das Wasser zurückgezogen hat, eine Offensive durch versumpftes Gebiet ausführen kann, aber die Versorgung eines Brückenkopfes war auch vorher bereits eine Herausforderung. Die Infiltration durch Überfallkommandos, um russische Kräfte zu binden, könnte aber leichter werden.

  • Ha! Vor Leuten, wie Dir hat uns der Gottprofessor schon gewarnt! Aufgepasst.


  • Blick auf den Kalender:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Neptune


    Zitat

    Die Operation Neptune war ein Teil der unter dem Decknamen Operation Overlord durchgeführten Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg. Neptune war hierbei der Sturmangriff auf die deutschen Befestigungen in der Normandie und die Etablierung eines Brückenkopfes. Die Operation Neptune begann mit den ersten größeren Übungsmanövern im Januar 1944 und gipfelte in der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944, dem D-Day.


    :/

  • Ein Gegenargument ist, dass das russisch kontrollierte Linksufer viel tiefer liegt, als das ukrainisch kontrollierte Rechtsufer:

    Wenn man davon ausgeht, dass es der russischen Führung dabei um Landgewinn und um das Wohl der russischsprachigen Bevölkerung in den Besetzten Gebieten ginge.


    Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass das der Fall ist - bzw. Dass Putin und seiner Kamarilla ein Scheitern der ukrainischen Frühjahrs-/Sommer-/Herbstoffensive, und die damit erhoffte negative Auswirkung auf die wertewestliche Hilfsbereitschaft ein wichtigeres Ziel ist.

  • Wenn man davon ausgeht, dass es der russischen Führung dabei um Landgewinn und um das Wohl der russischsprachigen Bevölkerung in den Besetzten Gebieten ginge.


    Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass das der Fall ist - bzw. Dass Putin und seiner Kamarilla ein Scheitern der ukrainischen Frühjahrs-/Sommer-/Herbstoffensive, und die damit erhoffte negative Auswirkung auf die wertewestliche Hilfsbereitschaft ein wichtigeres Ziel ist.


    Darum geht es ja. Eine große Offensive über den Dnjepr hinweg gilt nicht als so wahrscheinlich, aber man kann Druck dort ausüben, um russische Kräfte zu binden, in der Hoffnung so den Rest der Saporoschje-Front, wo der Hauptangriff erwartet wird / begonnen hat, zu schwächen oder wenigstens die Reserve zu verringern.


    Die Ukrainer haben im letzten Monat behauptet, dass die Russen das Gebiet zwangsevakuieren:


    https://www.theguardian.com/wo…civilians-kherson-ukraine


    Zitat

    Ukrainian authorities say Russian forces are “forcibly evacuating” civilians in the area of the Kherson region that they still occupy, a day after it was claimed Ukrainian forces had established a bridgehead on the east bank of the Dnipro River.


    Das war aber glaube ich nur ukrainische Propaganda, so wie auch der Brückenkopf. In Wirklichkeit ist der Bereich denke ich schon vor längerem soweit möglich evakuiert worden, im Prinzip nach der Aufgabe von Nordcherson als die ukrainischen Streitkräfte das Ufer im Norden besetzt haben. Aber müsste ich nachrecherchieren.

  • Also ein Argument, warum die Frühjahrs Sommer Irgendwann-Offensive nicht stattfinden muss und Schaden für die Krim? … mhm. 😅


    Das D-Day-Datum kann man auch in beide Richtungen interpretieren. Die Russen haben den Damm zerstört, weil die Ukrainer zu diesem Datum einen Angriff geplant haben, oder die Ukrainer haben den Damm zerstört, um sich den Angriff zu sparen, aber den Eindruck erwecken zu können, sie hätten es sonst gemacht.


    Allerdings ist die Frage natürlich erstmal, wie wurde der Damm zerstört.

  • Das D-Day-Datum kann man auch in beide Richtungen interpretieren.

    Yo. Operation Neptune würde auf jeden Fall gut als Titel passen.


    Allerdings ist die Frage natürlich erstmal, wie wurde der Damm zerstört.

    Da kann man natürlich wild spekulieren. Von Andromeda Kamikaze bis Sabotage-Kamikaze-Nazar*, von Himars bis Storm Shadow ist alles möglich.


    * fiel mir gerade ein. da gab doch mal so einen Typen, der letztes Jahr viral ging bzw gegangen wurde mit solchen Aktionen.

  • Hm, also zum einen interessant, dass Maxar mal wieder zeitnah schöne Bilder gemacht hat - aber gut vielleicht fordert jemand regelmäßig Bilder vom Damm an, das ist sicherlich möglich. Und zum anderen, wenn die Angabe zum Datum hier stimmt, hatte der Damm gestern Mittag bereits eine Beschädigung, die eine Woche davor nicht sichtbar war:


    https://twitter.com/Mike_Eckel/status/1665941872441802754



    Sieht so als wäre ein Segment weggespült worden. Spuren einer Detonation sehe ich da nicht.


  • Der Kachovka-Stausee

    Wirtschaftsmotor und Kriegsschauplatz


    Der in den 1950er Jahren geschaffene Kachovka-Stausee im Südosten der Ukraine hat erhebliche Bedeutung für die Energie- und die Agrarwirtschaft des Landes. Das mit Wasser aus dem See gekühlte Atomkraftwerk Zaporižžja und ein nahegelegenes Kohlekraftwerk produzierten vor Russlands Überfall auf die Ukraine knapp 30 Prozent des in der Ukraine erzeugten Stroms. Auch hat der Stausee seit den 1960er Jahren die Errichtung eines weitverzweigten Kanalsystems ermöglicht, das der Wasserversorgung von Millionen Menschen und der Bewässerung riesiger Agrarflächen dient. Russland hat den von der Ukraine nach der Krimannexion im Jahr 2014 gesperrten Nord-Krim-Kanal unmittelbar nach dem Einmarsch im Februar 2022 wieder geöffnet. Jetzt lassen die Besatzungstruppen jedoch in großen Mengen Wasser aus dem Kachovka-Stausee ab. Es steht zu befürchten, dass sie im Falle eines erzwungenen Rückzugs die Staumauer bei Nova Kachovka sprengen werden. [...]

    Das Hausblatt der absolut russenfeindlichen werteorientierten deutschen Osteuropa-Expert*innen behauptet, in den letzten Monaten sei eine Menge Wasser aus dem Stausee gelassen worden, um der ukranisichen Wirtschaft zusätzlichen Schaden zuzufügen und womöglich eine Sprengung vorzubereiten. Wenn das stimmt, dann haben die Russen den Schaden auf ihrer Seite vielleicht minimieren wollen.

  • Das ist ja laut Tillis Quelle schon überholt, nach der der Stausee mittlerweile auf ein 30jähriges hoch angefüllt wurde.

    Na hör mal - Ich habe hier eine hochtendenziöseseriöse wissenschaftliche Quelle zitiert!


    Aber der Artikel von den Osteuropawissenschaftler*innen ist auch schon aus dem Februar.

  • Hier in dem Artikel vom 25. Mai ist die Beschwerde eine andere, nämlich die Russen haben den Wasserfluss am Damm einfach nicht mehr reguliert und der hat sich dadurch enorm gefüllt:


    https://apnews.com/article/ukr…9cab8b0e0d7a4b26bd77cad0f


    Zitat

    Since mid-February, the water level in the reservoir has steadily increased, according to data from Theia, a French geospatial analytical organization. An Associated Press analysis of satellite imagery showed the water has now risen so high that it’s washing over the top of the damaged Russian-occupied dam downstream.

    Zitat

    “The Russians simply aren’t actively managing and balancing the water flow,” Helms said. He compared it to a bucket with a small hole that is now being filled by a firehose. Eventually the water splashes out over the top “almost like the emergency circuit breaker has been hit.”


    Glücklicherweiser hatten sie irgendwann eines der Tore geöffnet. Zur Erinnerung:


    Die Russen haben angefangen den Stausee zu leeren, um den Schaden bei einer Zerstörung des Damms zu verringern. Ich vermute es wird einige Tage dauern, bevor das Potential deutlich abgebaut ist, aber sie haben wohl auch nicht erst heute damit angefangen:


    https://ria.ru/20221022/vodokhranilische-1825876381.html


    Sonst wäre das Teil sicherlich schon früher gebrochen. Außer vielleicht die Ukrainer hätten das Wasser in den oberen Abschnitten der Dnjepr-Kaskade ableiten können. Das sollte man nicht vergessen, die Wassermenge, die in den Kachowka-Stausee geflossen ist, haben sie kontrolliert. Aber keine Ahnung, ob man die über andere Kanäle alternativ hätte loswerden können.


    Weiß nicht, warum nicht mehr Tore geöffnet wurden, aber man sollte nicht vergessen, dass die Ukrainer eingeräumt haben, dass sie auf eines davon wenigstens bei einer Gelegenheit geschossen hatten, selbst wenn man die ganzen anderen russischen Behauptungen über den Beschuss des Damms nicht glaubt:


    https://www.washingtonpost.com…-kharkiv-kherson-donetsk/


    Zitat

    Kovalchuk considered flooding the river. The Ukrainians, he said, even conducted a test strike with a HIMARS launcher on one of the floodgates at the Nova Kakhovka dam, making three holes in the metal to see if the Dnieper’s water could be raised enough to stymie Russian crossings but not flood nearby villages.


    The test was a success, Kovalchuk said, but the step remained a last resort. He held off.

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