Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • https://www.zdf.de/nachrichten…e-krieg-russland-100.html


    Zitat

    Die Ampel-Regierung entzieht vier russischen Generalkonsulaten in Deutschland die Lizenz. Vom Jahresende an dürfe Russland damit nur noch die Botschaft in Berlin und ein weiteres von bislang fünf Generalkonsulaten betreiben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes an diesem Mittwoch in Berlin. [...]


    Nehme an, der eigentliche Grund ist, dass man so viel Personal wie möglich in Moskau und Sankt Petersburg erhalten will und deshalb andere deutsche Konsulate in Russland schließt, die Zahl in Deutschland wird dementsprechend angeglichen:


    Zitat

    Zugleich werden die deutschen Konsulate in Kaliningrad, Jekaterinburg und Nowosibirsk geschlossen. Die deutsche Botschaft in Moskau und das Konsulat in Sankt Petersburg bleiben in Betrieb.


    Mehr Gejammer:


    Zitat

    Nach Worten des ehemaligen deutschen Botschafters in Russland, Rüdiger von Fritsch, ist die diplomatische Arbeit nun "massiv reduziert". Das sei eine "bewusste Konfrontation" des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser wolle inzwischen nicht einmal mehr Brücken der Kultur und wissenschaftlichen Zusammenarbeit aufrechterhalten. Fritsch sagt ZDFheute:


    Das ist ein radikaler Bruch. Rüdiger von Fritsch


    In seiner Zeit als Botschafter in Moskau hätten dort allein 350 Menschen gearbeitet. Die Begrenzung nun "beeinträchtigt die Möglichkeit, in den Feldern rechts und links der großen Politik Analyse zu leisten." Fritsch sagte, die Vertretung Russlands in Deutschland sei immer sehr viel größer gewesen als die deutsche in Moskau. Das hänge damit zusammen, dass Russland seine eigene Vertretung stets "unendlich mit Mitarbeitern der Geheimdienste vollgestopft" habe.


    Kann den letzten Satz nicht nachvollziehen.


    Mir scheint Deutschland hat seine Präsenz in Russland dem Rest des Westens als Vorteil verkauft. Und das ist ein weiterer Einflussverlust. Wüsste sonst nicht, warum man dem so hinterherweint.

  • Die Ukraine - ISIS für die gute Seite:


    https://www.newsweek.com/what-…es-strikes-videos-1803199


    Zitat

    How Ukraine Followed the ISIS Playbook

    Zitat

    "I think Ukraine has figured that out and has sort of reverse engineered the important parts of or some important parts of the ISIS propaganda approach, while separating it from the morally horrifying or morally repugnant parts of ISIS," he said.


    Also keine Ahnung, ob ukrainische Propagandisten den Islamischen Staat studiert haben. Prinzipiell hat deren Produktion sicherlich trotz hiesiger Zensur auf die Internetkultur eingewirkt und damit die aktuelle Ästhetik der Darstellung gewaltsamer Konflikte mitgeprägt. Insofern können Ähnlichkeiten der Form einfach daher kommen und Ähnlichkeiten der Methode können genauso konvergente Entwicklung sein.


    Die ukrainische Propaganda wird hier dafür gelobt, dass sie den Fluss von Unterstützung aufrechterhält:


    Zitat

    "I'd say Ukraine is conducting a masterclass in contemporary warfare and digital diplomacy, and its use of videos helps keep attention and money and material coming in to sustain the war effort," said Heuston.


    Allerdings beim Islamischen Staat kann man sich eher vorstellen, dass crowdfunding ein signifikanter Faktor war, die Bewegung aufrecht zu erhalten. Wobei sich auch da die Frage stellt, wie gewichtig gegenüber Geld aus den Golfstaaten oder aus Schmuggel.


    Die Ukraine benötigt dagegen Kriegsmaterial deutlich jenseits der Milizniveaus, das ist letztlich staatliche Hilfe. Nun kann man sagen, aber die Propaganda hilft dabei, dass diese Hilfe weiter fließt. Bedingt ja. Der eigentliche Grund für die Hilfe ist das Interesse der westlichen Regierungen die Ukraine im Krieg zu halten, aber die Propaganda hilft dabei das zu Hause politisch zu verkaufen. Allerdings wird hier meines Erachtens ein entscheidender Faktor übersehen. Es sind die westlichen Medien, die diese Propaganda wirksam machen. Würden sie stattdessen russische und ukrainische Behauptungen nebeneinander stellen, selbst wenn dabei die russische Seite stets verurteilt wird, wäre das öffentliche Bild vom Kriegsverlauf im Westen komplett anders. Und das ist letztlich die Hauptwirkung, nicht die Rezeption der Präsentation im Lager der Ukraine-Fans.


    Das beste Beispiel scheint mir der befragte Experte, Sean Heuston, selbst zu sein:


    Zitat

    Russian propaganda has "not done that nearly as effectively," Heuston continued. "Putin doesn't primarily care about presenting an acceptable face to the international community."


    "Most likely, Russia has basically decided that the potential benefit of the sledgehammer video and macho posturing will outweigh the risks to them—I think they see the benefit as possibly drawing large numbers of Russian recruits. But they are, by all accounts, short on manpower and desperate to do that."


    Denn das sind Videos, die die westlichen Medien oder Kuratoren durchgelassen haben, der Großteil wird natürlich herausgefiltert. Insbesondere die angeblich ISIS-inspirierten Aufnahmen vom Kampfgeschehen. Denn wenn sie von der russischen Seite kommen, zeigen sie allgemein russischen Erfolg und passen damit nicht ins Narrativ. (Manchmal sieht man sie dennoch, wenn sie von der ukrainischen Seite als ihr Material ausgegeben werden. Auch das passiert.)


    Das ist allerdings etwas, was sich durch den ganzen Krieg gezogen hat, den ukrainischen Aktivitäten in der Informationssphäre wird ein hohes Maß an Können zugeschrieben ohne Reflexion inwiefern für den westlichen Ausschnitt davon westliche Systeme das Terrain, auf dem konkurriert wird, zu Gunsten der Ukrainer formen.

  • Also keine Ahnung, ob ukrainische Propagandisten den Islamischen Staat studiert haben.

    Ich würde eher vermuten, dass die PR-Abteilung von ISIS die selben westlichen Propagandamethoden studiert hat, wie die ukrainische Führung. - inklusive fanatische, gewaltgeile NAFO-Djihadisten für den GutenKrieg™, die das Ganze auch noch kostenlos auf social media weiter verbreiten.


    Ich nehme allerdings an, im russischsprachigen Raum wird es mindestens genauso schlimm sein.

  • Ich nehme allerdings an, im russischsprachigen Raum wird es midestens genauso schlimm sein.


    Also ich würde sagen, wenn man die Ebenen durchgeht, findet man alle Propagandaformen auf beiden Seiten. Aber es gibt durchaus einen Unterschied, auf welcher Ebene sie stattfinden. Etwa diese Memschleuder: https://twitter.com/defenceu im Vergleich zu allem, was vom russischen Verteidigungsministerium kommt.


    [...] inklusive fanatische, gewaltgeile NAFO-Djihadisten für den GutenKrieg™ [...]


    Gut, das ist glaube ich vorallem Fankultur spezifisch Diskurs-Hooliganismus. Ein paar von diesen NAFO-Typen sind zwar instutionell verbandelt, aber letztlich sind das glaube ich einfach Ukraine-Fans, die sich daran erfreuen, sich mit dem Gegenlager verbal zu prügeln.

  • Moldau ist das neue Aufrüstungsopfer:


    https://twitter.com/Kaminski_M_/status/1664200773905907715



    Via Google Translate:


    Zitat

    Das unabhängige und souveräne Moldawien, das sich den Versuchen einer internen Destabilisierung widersetzt, braucht unsere Unterstützung! Aus diesem Grund habe ich beschlossen, der moldauischen Polizei einen riesigen Transport (2 Herkules und 4 Cass) mit Waffen, Munition und Ausrüstung aus den dem Ministerium für Inneres und Verwaltung unterstellten Diensten zu übergeben. 🇵🇱🤝🇲🇩

  • Moldau ist wirklich das neue Aufrüstungsopfer:


    https://www.news.ro/politic-in…2402701002023061721215879


    Zitat

    Iohannis, chestionat dacă România ar interveni în R. Moldova, dacă escaladează războiul: Este o discuţie complicată. Putem să intervenim pentru perfecţionarea personalului din Moldova


    [...]


    „Acum aş fi tentat să vă întreb ce înseamnă o umbrelă de securitate, fiindcă România este în NATO şi Moldova este un stat neutru, deci pur militar nu văd modalităţi prin care să intervenim în cadrul unui conflict, dar putem să intervenim pentru perfecţionarea personalului din Moldova pentru a-i instrui, pentru a-i ajuta cu dotarea, cum am şi făcut-o, cu cazarmament şi aşa mai departe. Deci, sunt foarte multe modalităţi prin care putem şi chiar intervenim pentru a ajuta Moldova”, a declarat Klaus Iohannis, chestionat dacă poate România să asigure o umbrelă de securitate pentru Republica Moldova în cazul unei escaladări a războiului din Ucraina.


    Via Google Translate:


    Zitat

    Iohannis, gefragt, ob Rumänien in der Republik Moldau intervenieren würde, falls der Krieg eskaliert: Es ist eine komplizierte Diskussion. Wir können für die Verbesserung des Personals aus Moldawien eingreifen


    [...]


    „Jetzt wäre ich versucht, Sie zu fragen, was ein Sicherheitsschirm bedeutet, denn Rumänien ist in der NATO und Moldawien ein neutraler Staat, daher sehe ich rein militärisch keine Möglichkeiten, in einen Konflikt einzugreifen, aber wir können eingreifen, um das Personal zu verbessern.“ aus Moldawien, um sie auszubilden, ihnen wie ich mit der Ausrüstung zu helfen, mit der Bewaffnung von Gehäusen und so weiter. „Es gibt also viele Möglichkeiten, wie wir Moldawien helfen und sogar eingreifen können“, erklärte Klaus Iohannis, als er gefragt wurde, ob Rumänien im Falle einer Eskalation des Krieges in der Ukraine einen Sicherheitsschirm für die Republik Moldau bereitstellen könne.

  • Ich weiß nicht wer das gemacht hat, aber mal was mit Witz.


  • Mir scheint Deutschland hat seine Präsenz in Russland dem Rest des Westens als Vorteil verkauft. Und das ist ein weiterer Einflussverlust. Wüsste sonst nicht, warum man dem so hinterherweint.

    Ja. Die Entrüstung auf deutscher Seite erschliesst sich nicht intuitiv, nachdem man die Russen sowieso ruinieren wollte, sich NordStream versenken liess, ihnen versehentlich den Krieg erklärte etc pp und sich unter Ausschluss irgendwelcher Vermittlungsbemühungen nun wirklich kaum klarer positionieren konnte. So zumindest der Eindruck nach aussen.


    Hat den Anschein, aus Sicht RU ist DE oder gar Europa soweit vernachlässigbar, dass man sich solche diplomatischen Sparbeziehungen einfach leisten kann, da zu den wichtigen Anliegen eh nur der amerikanische Standpunkt vertreten wird oder werden kann, man also besser gleich mit uncleSam verhandelt.


    Ein bisschen erhellt noch diese Aussage das Vorspiel zum diploEklat...

    Zuvor habe es mit der russischen Seite Gespräche über eine "Reduzierung der russischen nachrichtendienstlichen Präsenz in Deutschland" gegeben. Nun werfe Moskau der Bundesregierung vor, etwa doppelt so viele Staatsbedienstete in Russland zu haben wie umgekehrt, berichtete am Samstag die "SZ".


    Künftig sollen dem Zeitungsbericht zufolge nur noch etwa 350 Beschäftigte des deutschen Staates in Russland arbeiten dürfen. Alle Versuche, das Außenministerium in Moskau von dieser Entscheidung abzubringen, seien gescheitert, zitierte die "SZ" aus deutschen Regierungskreisen.

    ...demzufolgen man auf die Idee kommen könnte, dass DE um die 700 Personen in RU stationiert hatte. Das könnte auch erklären, warum DE mit der Begrenzung von Konsulaten agiert aber kein Wort zur Anzahl der Personen verliert. Hingegen hatte RU ausschliesslich auf die Anzahl der Personen abgestellt aber institutionell freie Hand gelassen.


    Nun muss DE mit den 350 Personen Konsulate und kulturelle Mittler & Einrichtungen betreiben, was wohl dazu führt, dass man nur noch den Betrieb 2er Konsulate gewähren kann, möchte man kulturelle Mittler & Einrichtungen nicht vollständig runterfahren. Infolgedessen wurde den Russen auch nur noch der Betrieb 2er Konsulate gestattet.


    Die von Burger behauptete Reziprozität der Massnahmen ist also imo nicht ganz gegeben. Tipp dazu: Tilos BPK-Clip.

  • Hat den Anschein, aus Sicht RU ist DE oder gar Europa soweit vernachlässigbar, dass man sich solche diplomatischen Sparbeziehungen einfach leisten kann, da zu den wichtigen Anliegen eh nur der amerikanische Standpunkt vertreten wird oder werden kann, man also besser gleich mit uncleSam verhandelt.


    Nun vielleicht werden maßgeschneiderte Vorwürfe und Forderungen ausgetauscht, aber das Lokalkolorit macht den Kontakt natürlich nicht produktiver.


    Kann auch eine Ressourcenfrage sein. Mit der langen Liste unfreundlicher Länder werden die Überwachungsanforderungen hochgeschraubt worden sein. Da muss man vielleicht auch ein bisschen optimieren. Und da wir russische Diplomaten ausgewiesen haben, die wir für Agenten halten, hat das möglicherweise auch den Wert der russischen Präsenz hier gesenkt. Auch das könnte eine Rolle spielen.


    Sie sind übrigens eventuell noch nicht fertig:


    https://twitter.com/AFP/status/1663965335358193672



    Mal schauen, ob ihnen noch was einfällt.


    Nun muss DE mit den 350 Personen Konsulate und kulturelle Mittler & Einrichtungen betreiben, was wohl dazu führt, dass man nur noch den Betrieb 2er Konsulate gewähren kann, möchte man kulturelle Mittler & Einrichtungen nicht vollständig runterfahren. [...]


    Oder eben die Möglichkeit Einfluss auszuüben dort maximieren, wo man sich am meisten davon verspricht.


    Die von Burger behauptete Reziprozität der Massnahmen ist also imo nicht ganz gegeben. Tipp dazu: Tilos BPK-Clip.


    Hm, ja merkwürdig ausweichend. "Schutz der Betroffenen" ergibt für die Anzahl Betroffener jetzt auch nicht wirklich Sinn. Wollte wohl nicht zugestehen, dass es das Missverhältnis zwischen beschäftigen Deutschen und Russen im jeweils anderen Land tatsächlich gibt.


  • Frau Major erklärt nochmal - ganz im Duktus der Widersprüchlichkeit - dass es jetzt keineswegs darum geht, den Krieg schnellstmöglich zu beenden, sondern ihn möglichst lange laufen zu lassen. Sie kann sich dabei natürlich auf all die Idioten verlassen, die seit Monaten noch jede narrative Kapriole mitgemacht und bejubelt haben. Die Gräben wurden tief ausgehoben, da kommt jetzt keiner mehr raus. Sieg oder Untergang ... jetzt is auch egal.

  • Die Polen behaupten mehr Patriot-Systeme aus europäischen Ländern (aber nicht von ihnen) sollen bald in die Ukraine geschickt werden.


    https://polskieradio24.pl/5/12…-bedziemy-szkolic-pilotow



    Via Google Translate:


    Zitat

    Patrioten für die Ukraine. „Es gibt Erklärungen zur zügigen Übergabe der Systeme“


    Der Premierminister sprach auch über das Patriot-Luftverteidigungssystem. Wie Mateusz Morawiecki erklärte, können wir unsere Patriot-Systeme aus dem gleichen Grund nicht an die Ukraine übergeben, da wir nicht genügend F-16-Kampfflugzeuge haben.


    Daher wies er während des Treffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Moldawien darauf hin, wie wichtig es ist, dass andere Länder, die über Patriot-Systeme verfügen, diese so schnell wie möglich mit der Ukraine teilen. „Und ich kann sagen, dass dieses Treffen sehr, sehr konstruktiv und positiv war“, sagte er und erklärte, dass mehrere Premierminister versprochen hätten, diese Systeme bereitzustellen. Er fügte hinzu, dass die Ukraine die militärische Unterstützung Polens zu schätzen weiß.


    Laut diesem Artikel haben wir 11 "Einheiten":


    https://www.reuters.com/world/…kia-this-year-2023-04-20/


    Zitat

    Germany had 36 Patriot units when it was NATO's frontline state during the Cold War. Today, the German forces are down to 11 Patriot units.


    Ich nehme an 11 Systeme, also Radar, Leitstand, Abschussvorrichtungen zusammen. Dann wird es bestimmt sowas wie 50 in Europa geben, kann man schon noch das eine oder andere abgeben. Der Engpass sind vermutlich sowie die Abfangraketen.


  • Frau Major erklärt nochmal - ganz im Duktus der Widersprüchlichkeit - dass es jetzt keineswegs darum geht, den Krieg schnellstmöglich zu beenden, sondern ihn möglichst lange laufen zu lassen. Sie kann sich dabei natürlich auf all die Idioten verlassen, die seit Monaten noch jede narrative Kapriole mitgemacht und bejubelt haben. Die Gräben wurden tief ausgehoben, da kommt jetzt keiner mehr raus. Sieg oder Untergang ... jetzt is auch egal.

    Das geilste ist, dass die Frau Majorin dabei gleichzeitig erklärt, Russland könne mit einem schwelenden, oder gar stellenweise eingefrorenen Konflikt ja ganz gut leben.


    Wie sie diesen Widerspruch anders aufzulösen gedenkt, als mit einem militärischen Sieg, der die Atommacht nicht nur aus der Ukraine vertreibt, sondern sie gleich so ruiniert, dass sie nicht nach kurzer Verschnaufpause gleich wieder da einmarschieren kann, verrät uns die Frau Doktor Professor leider nicht. Aber Kollege Professor Carlo hat ja schon ganz klar gemacht, dass "wir" keine Angst vor russischen Atomwaffen zu haben brauchen.


    Die Ukrainer müsen da leider noch ein bisschen - vielleicht so ein bis fünf weitere Jahre an der Front verheizt werden, biss der dumme Russe vom westlichen Lehrmeister endlich "gelernt" hat, dass er keinen Großmachtanspruch zu haben hat.


    Faszinierend, wie die das ohne jegliche Kognitive Dissonanz hinbekommt. Extrem Stabiles Gemüt oder Psychopathie? Man weis es ja immer nicht.

  • A propos...

    Professor Carlo hat ja schon ganz klar gemacht, dass "wir" keine Angst vor russischen Atomwaffen zu haben brauchen.

    Nukleare Rüstungskontrolle - USA bieten Russland und China Gespräche an

    2026 läuft mit "New START" der letzte bestehende Atomwaffen-Kontrollvertrag zwischen den USA und Russland aus. Nun hat die US-Regierung Russland und China zu Gesprächen über nukleare Rüstungskontrolle aufgerufen - "ohne Vorbedingungen".


    [...] Das bedeute nicht, dass man Atommächte nicht für ihr "rücksichtsloses Verhalten" zur Rechenschaft ziehen werde, sagte der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan. Aber anstatt zu warten, bis alle bilateralen Differenzen beigelegt seien, sei man bereit, Gespräche "über einen Umgang mit nuklearen Risiken über das Jahr 2026 hinaus" aufzunehmen, damit keine neuen Konflikte entstünden.

    Es ist ein langfristiges Verhandlungsangebot der USA an Russland und China. 2026 läuft formal der "New START"-Vertrag aus, der letzte zumindest auf dem Papier noch bestehende Atomwaffen-Kontrollvertrag zwischen den USA und Russland. Er begrenzt die Atomwaffenarsenale beider Länder und regelt Inspektionen.

    Im Februar hatte Russland das Abkommen ausgesetzt und betont, keine ausländischen Kontrollen seiner Atomwaffenarsenale mehr zuzulassen. Gleichzeitig kündigte Moskau an, die im Vertrag festgehaltenen Obergrenzen für Nuklearsprengköpfe weiter einzuhalten. Die USA würden sich ihrerseits weiter an den Vertrag halten, solange Russland dies tue, versicherte Sullivan. [...]

    Bidens Sicherheitsberater betonte in seiner Rede in Washington auch die rasante nukleare Aufrüstung durch China. Bis zum Jahr 2035 könne China bis zu 1500 atomare Sprengköpfe besitzen, so Sullivan. Die Vereinigten Staaten müssten dann "zum ersten Mal in Ihrer Geschichte in der Lage sein, zwei annähernd gleichbürtige Atommächten abzuschrecken." [...]

    Ja Jake. Abschreckung muss sein. Nicht dass der Russe und der Chinese noch damit anfangen, überall um die USA herum irgendwelche Militärbasen aufzubauen und Flugzeugträgerverbände zu positionieren. Das steht ja so nicht in den Regeln der regelbasierten Ordnung.

  • Danilow ist bei der Ankündigung ethnischer Säuberungen angekommen. Das beschränkt sich hier noch auf die gesamte politische Klasse der sogenannten "Pro-Russen", aber das genügt ja:


    https://twitter.com/OleksiyDan…tatus/1664572546476388353



    Via Google Translate:


    Zitat

    Die Mängel der sogenannten der „russischen Welt“, die glauben, sie hätten das Recht, im ukrainischen Rundfunk „Russisch“ zu sprechen, haben nicht nur im Fernsehen, sondern auch in der Politik und in der Ukraine keinen Platz. Alle prorussischen Bastarde, die das Land 30 Jahre lang vergewaltigt und verraten haben, müssen und werden bis auf die Grundmauern gesäubert und überall als giftiger Moskauer Müll weggeworfen werden.


    Der Hintergrund ist wohl, dass jemand, der im ukrainischen Fernsehen aufgetreten ist, sich geweigert hat Ukrainisch statt Russisch zu sprechen.


    Interessanterweise wurde dieser Beitrag bisher nicht auch auf Englisch übersetzt veröffentlicht. Viele werden in beiden Sprachen rausgegeben. Allerdings bin ich nicht sicher, ob das mit dem Inhalt zu tun hat, denn das hier haben sie übersetzt:


    https://twitter.com/OleksiyDan…tatus/1662395161282859008


  • Eine interessante Frage an Frau Major wäre, woran sie das festmacht, dass die westliche Konzeption von Verhandlungen, das Finden von Kompromissen ist. Wenn ich die Kriege der USA nehme, in Afghanistan, in Vietnam, im Irak, in Syrien. Da wurde nicht verhandelt. Sondern bis zum Sieg, oder zur Niederlage, weiter gekämpft. Es fällt schwer, überhaupt Kriege zu finden, die von den USA mit Verhandlungen beendet wurden. Korea wäre ein Beispiel.


    Sie hat natürlich recht, dass Russland einen eingefrorenen Krieg, wie in Georgien, lange durchhalten kann. Tut sich ja nix in Georgien. Aber wieso Russland davon profitiert, eingefrorene Kriege mit seinen Nachbarstaaten zu haben, erschließt sich mir nicht. Im Gegenteil sind gute Beziehungen zu den Nachbarn das A und O, um als Großmacht weltweit Macht auszuüben. Ohne gute Beziehungen zum Nachbarn China, sähe es düster aus für Russland.


    Viel bietet Frau Major nicht. Keine strategische Analyse, sondern die typische Mischung aus Moral und Machtinteressen, die sich an die eigene Bevölkerung richtet und immer das nimmt, was gerade passt. Medwedews Position, mit der Ukraine kann man nicht verhandeln, sie muss aufgeteilt werden, steht die westliche Position gegenüber: mit Russland kann man nicht verhandeln, es muss geschwächt und als Großmacht ausgeschaltet werden. Wenn ich auch den westlichen Politiker nicht mehr weiß, der das gesagt hat.

  • Ich habe zwar meine Zweifel, wie gut sie das wirklich ermitteln können, aber The Economist gibt eine Schätzung ab, wieviel die Russen der Krieg jährlich kostet:


    https://www.economist.com/grap…n-its-invasion-of-ukraine


    Zitat

    [...] And the direct fiscal cost of the war—what it is spending on men and machines—is surprisingly low.


    Russia’s budget is murky—especially its military one. So our estimate of what Russia is spending on invading Ukraine is imprecise. However, in consultation with various experts, and using our own analysis, we have come up with a figure. In essence this involved taking the Russian government’s pre-invasion forecast of what it would spend on defence and security, and comparing that with what it is actually spending. That would put the cost of its invasion at 5trn roubles ($67bn) a year, or 3% of GDP.


    That is, by historical standards, a puny amount. [...]


    (Wobei sie das u.a. mit dem Zweiten Weltkrieg vergleichen, der natürlich eine ganz andere Dimension hatte.)


    So richtig überraschend wäre die Zahl nicht, weil die meist als reiner Euphemismus missverstandene "militärische Spezialoperation" tatsächlich auf Begrenzung verweist.


    Zum Vergleich "military commitments" aus dem Westen laut dem Ukraine Support Tracker-Projekt - das gilt von Kriegsanfang bis 24. Februar, also auch ein Jahr:


    https://www.ifw-kiel.de/public…pport-tracker-data-17410/

    https://www.ifw-kiel.de/filead…aine_Support_Tracker.xlsx


    EU members and institutions19.16 Milliarden EUR
    Anglosaxon countries51.60 Milliarden EUR
    Other donor countries [im Wesentlichen Norwegen]1.33 Milliarden EUR
    72.09 Milliarden EUR


    Es gibt noch einige nicht öffentlich bekannt gemachte Spenden, aber ich vermute die machen keinen deutlichen Unterschied. Natürlich kommen da die Aufwendungen der Ukraine noch mit drauf, die einen großen Anteil ihres Haushalts jetzt für das Militär aufwendet und dieser Haushalt wird auch vom Westen durch Zuwendungen, Kredite, Bürgerschaften usw. gestützt.


    Insofern müsste uns die Finanzierung des Krieges jedenfalls bei dieser Vergleichszahl deutlich mehr kosten als die Russen.

  • Insofern müsste uns die Finanzierung des Krieges jedenfalls bei dieser Vergleichszahl deutlich mehr kosten als die Russen.

    Aber nur in absoluten Zahlen. Das BIP des Westens liegt bei über 50 Billionen. 3% wären 1,5 Billionen. Die Ausgaben für den Krieg sind ca. 2 Promille oder so.


    Entscheidender sind aber die indirekten Kosten.

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