Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • https://twitter.com/McFaul/status/1638570820871266304



    "Yet again"? Meint er das Mongolische Reich?


    In jedem Fall ein Gewinn für uns. So haben wir Resteuropäer den Respekt der USA ganz für uns allein.

  • Ich glaube, du siehst da mentale Selbstbeschränkungen (statt materieller Beschränkungen), wo keine sind. Es stellt sich eher die Frage, ob der Rest von Europa es sich finanziell leisten kann, als ob er sich leisten kann einen neutralen ukrainischen Staat die Wiederaufbauhilfe zu verweigern, wegen seiner nun fehlenden Bereitschaft sich militärisch Russland entgegen zu stellen. Allein mit einer komplett offensichtlichen Marionettenregierung könnten wir uns vielleicht rauswinden.

    Versteh ich nicht. Was könnte dem "Rest von Europa" theoretisch an Unbill widerfahren, wenn er einer neutralen Ukraine Aufbauhilfe verweigert?



    Wie fähig die ukrainische Armee zu welchem Widerstand gegen die russiche Invasion ist, hängt aber leider komplett davon ab, wie bereit die FührerInnen des Freien Westens dazu sind, weiter Waffen und Munition ins Kriegsgebiet zu liefern und nicht davon, wer in Kiew die Bestellscheine ausfüllt.

    Die Bereitschaft würde aber sinken, im Falle eines Militärputsches gegen Selenskyj.


  • oooohhh wie süß.


    (Ihr fragt Euch jetzt vielleicht, was irgendeine Trulla ohne blauen Haken da zu melden hat, Aber dann wisst ihr natürlich nicht, dass die Trulla die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine ist.)

  • Es gibt keinen Stellvertreterkrieg und territoriale Integrität ist der Wille des Volkes:

    US-Außenminister schließt Verhandlungen über künftige Grenzen der Ukraine nicht aus


    [...] US-Außenminister Antony Blinken schließt langfristig Verhandlungen über die künftigen Grenzen der Ukraine nicht aus. Die Entscheidung darüber liege aber bei den Ukrainern, betonte er am Donnerstag vor einem Parlamentsausschuss in Washington. Jeder eventuelle Friedensschluss müsse »gerecht und dauerhaft« sein.

    Die Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine müsse gewahrt bleiben, betonte Blinken. »Aber wie diese konkret im Territorium definiert wird, da warten wir, dass die Ukrainer uns das sagen.« Zugleich fügte der US-Außenminister hinzu: »Ich glaube, dass es Gebiete in der Ukraine gibt, bei denen die Ukrainer entschlossen sind, am Boden darum zu kämpfen. Und eventuell gibt es Gebiete, bei denen sie beschließen, dass sie versuchen wollen, sie auf anderen Wegen wiederzuerlangen.«

    Beobachtern zufolge ließ der Chef der US-Diplomatie damit durchblicken, dass Washington eine Rückeroberung aller von Russland besetzten ukrainischen Gebiete – vor allem der Krim – durch Kiews Truppen für nicht wahrscheinlich hält.[...]


  • oooohhh wie süß.


    (Ihr fragt Euch jetzt vielleicht, was irgendeine Trulla ohne blauen Haken da zu melden hat, Aber dann wisst ihr natürlich nicht, dass die Trulla die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine ist.)


    Skandalös!


    Sieben Laufrollen und keine Speichen!


  • Kann nicht umhin zu bemerken, dass das mächtige Rohr nach vorne hin etwas hängt.

  • Versteh ich nicht. Was könnte dem "Rest von Europa" theoretisch an Unbill widerfahren, wenn er einer neutralen Ukraine Aufbauhilfe verweigert?


    Nun, so eine Verweigerung würde unterstreichen, dass man am Wohl der Ukrainer nie wirklich Interesse hatte. Diesen Eindruck jedenfalls in der Totalität zu vermeiden, wird man sich vermutlich ein bisschen was kosten lassen. Nach außen, aber - außer die Stimmung würde sich bei uns komplett gegen die Ukrainer drehen - schiene mir das auch nach innen ein Problem zu sein, wenn man das Land fallen lässt, nachdem man dessen Wohl in ganzer medialer Breite zur Schicksalsfrage erklärt hat.

  • Das ARD Hauptstadtstudio ist besorgt, weil eine knappe Mehrheit der BürgerInnen einfach immer noch nicht einsehen will, dass Verhandlungen mit Putin nicht der deutschen Staatsräson entsprechen keinen Sinn haben. Zum Glück hat man unabhägige ExpertInnen gefunden, die mit nüchterner Analyse bei der journalistischen Einordnung zur Hand gehen:

    Mehr Diplomatie wagen - aber wie?

    Mehr als die Hälfte der Bevölkerung befürwortet Friedensverhandlungen, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Aber wie soll das gehen, ohne Russlands Präsident Putin durch Zugeständnisse für seinen Angriffskrieg zu belohnen

    [...] Wladimir Putin ist bislang nicht einen Millimeter von seinen Kriegszielen abgerückt, weshalb es aus Sicht des Politikexperten Gustav Gressel auch - Stand heute - keine Chancen auf Verhandlungen gibt. "Zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht. Putin spielt auf Sieg", meint Gressel von der Denkfabrik European Council on Foreign Relations im Interview mit dem ARD-Hauptstadtstudio.

    Und in der Tat: Das von Putin ausgegebene Ziel der "Denazifizierung" der Ukraine ist nicht viel mehr als eine Chiffre für eine Russland genehme Marionettenregierung. Und "Demilitarisierung" hieße: Eine wehrlose Ukraine, die dem Putinschen Vernichtungskrieg schutzlos ausgeliefert wäre. "Die Ukrainer sind auch nicht dumm und wissen, was die Konsequenzen sind", sagt Gressel.

    In Teilen der deutschen Öffentlichkeit ist der Wunsch nach Frieden dennoch so groß, dass der Vorwurf an die Politik laut wird, nicht genug auf Diplomatie zu setzen - bis hin zu Ideen, die Ukraine möge doch bitte auf von Russland geraubte Gebiete verzichten, damit dieser Krieg aufhört.[...]

    immerhin ist der European Council on Foreign Relations eine "Denkfabrik". Es wird dort also offensichtlich im industriellen Maßsstab gedacht. Doch auch hier gebietet die journalistische Sorgfaltspflicht natürlich das 2-Quellen-Prinzip, und so hat die Redaktion selbstverständlich auch noch andere qualifizierte ExpertInnen dazu befragt, sowie diverse Stimmen von "anderer Seite" recherchiert, und - aus reiner Chronistenpflicht - sogar der Wortmeldung eines radikalen Linken aus einer ARD-Diskussionsveranstaltung einen Absatz gegönnt, und sich damit mutig an den Rand des false-balancing begeben, ohne dabei jedoch die Balance zu verlieren.

    Den Abschluss besorgt eine dem Publikum aus vielen ARD-Diskussiosverannstaltungen und sonstigem Funk und Fernsehen bekannte Friedenskonfliktpolitikprofessorin, die noch einmal mit harten Fakten die Alterativlosigkeit des derzeitigen Regierungskurses unterstreicht und der Träumerei des friedenssüchtigen Volkes eine harte aber leider notwendige Absage erteilt:


  • Zitat

    "All diejenigen, die jetzt sagen: 'Die Waffen müssen nur schweigen, weil dann haben wir Frieden', denen möchte ich deutlich sagen: Was ist das für ein Frieden, wenn man unter russischer Besetzung leben muss? Wenn man jeden Tag die Sorge hat, dass man kaltblütig ermordet, vergewaltigt oder als Kind verschleppt wird", entgegnete Außenministerin Annalena Baerbock im Februar den Unterzeichnern des sogenannten "Manifests für den Frieden"


    Dieses "die Ukraine muss sich da durchkämpfen" ist angesichts des menschlichen Leids auch so logisch wie wenn 2 Polizisten im Park sehen wie eine Frau vergewaltigt wird und man sagt "Nee, wir brechen hier nicht ab, wir behalten das mal im Auge, sie könnte das eventuell noch selbst schaffen". "Nee, wirf ihr mal ein Stock hin, sie ist doch sehr unterlegen". "Jetzt ist sie auch noch bewusstlos, gib ihr mal Riechsalz, dann geht es weiter, sonst wäre das ja unfair".


    Auch wenn die Konflikt-Expertise in Berlin anscheinend so gut war wie die finanzpolitische Expertise, von Tag 1 war klar eher kollabiert die Welt wie ein Sieg der Ukraine an der russischen Grenze. Unsere Aufgabe als Europäer wäre es nicht gewesen diesen Kampf zu ermöglichen oder zu forcieren, unsere Aufgabe wäre es gewesen die ukrainische Regierung davon abzuhalten ehtnisch stämmige Russen zu schlachten und so eine Eskalation zu riskieren - Russland hat den europäischen Regierungen nicht geglaubt weil ihr Wort nichts mehr wert war und während sie da bettelten die Ukraine auf ganze Frontlänge die Ostukraine beschoss, damals noch mit einer militärischen Übermacht.


    Jetzt etwas für die Diplomatie zu tun scheint mir cleverer wie immer nochmal einen draufzusetzen und die Provokationen zu steigern, so wie ein britisches Spionageflugzeug an der Krim begleitet von zwei britischen Kampfjets - irgendwann geht das schief. Global.




  • Bei Baerbocks Beschreibung des Kriegsgeschehens fragt man sich sowieso immer, auf welche Form von Naivität man bei ihr stößt, dass sie ihre plumpe Propagandakarikatur selbst glaubt oder glaubt, dass diese als Argument genügt. An dieser Stelle skizziert sie ja nicht mal, wie sie sich den Krieg vorstellt, sondern eine Besatzung und zwar nach Kriegsende. Dass einem da einiges zustoßen könnte, wenn die angedacht wäre, ist zweifellos der Fall. Dass einem das massiv ständig droht, ist ihre Phantasie.


    Als Kontrast mal das Stichwort Genozid. Wir schätzen ja angeblich 120000 Tote unter den ukrainischen Soldaten, vielleicht weniger wenn es doch auch Verwundete sind. Diese Dimension würde, wenn es keine Soldaten wären, unter Genozid fallen, unter dem Vorbehalt des Vorsatzes seitens der Russen (oder von uns). Bei den Russen gilt das auch, angeblich schätzen wir hier sogar 200000 Tote/Verwundete. Und die Beweisführung wäre anhand der ukrainischen (und teils unserer) Rhetorik, die sich auch schon mal zur Ausmerzung des Russischen steigert, sogar noch leichter.


    Aber ist natürlich kein Genozid, weil es Soldaten sind. Ist bloß eine massenhafte Auslöschung von Leben. Also nur eine Art Wirkungsäquivalent eines Genozids, den wir als Dritte - von ein paar Landsleuten abgesehen - nicht betroffene begünstigen, die Eliminierung von Russen als hervorgehobener Vorteil des Vorgehens eingeschlossen.


  • Hat sich vielleicht auch Putin gedacht und deshalb den Krieg angefangen.

  • Geht auch gerade ein bisschen ab im US-besetzen Teil von Syrien:


    https://www.news.com.au/breaki…b25b3abae975c9de1dc6424cc


    Zitat

    The death toll from US strikes on Iran-linked groups in Syria following a deadly drone attack has risen to 19, a war monitor said Saturday, as Damascus accused Washington of lying about its "vicious attack".


    Further rocket attacks by Iran-backed militias took place late Friday, prompting more strikes by coalition warplanes, the Syrian Observatory for Human Rights reported.


    https://www.aa.com.tr/en/middl…yrias-deir-ez-zor/2855113


  • Dieses ewige Gejammer:


    https://www.politico.eu/articl…ine-support-not-generous/


    Zitat

    Germany should be “sending more weapons, sending more ammunition, and giving more money to Ukraine, because they are the richest and the biggest country by far,” he said.


    “They were not as generous as they should have been,” the Polish prime minister said. “I still encourage them to do so.”

    Zitat

    “Germany made this dramatic mistake of being completely dependent in their business model on Russia with fossil fuels,” he said. “And we were crying to them. We were asking them not to do so.”

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!