Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Die ZDF-HeuteDeutsche Wochenschau-Redaktion ordnet journalistisch ein...



    Investigative Recherchen haben erwiesen, dass hier eine Realitätsverzerrug vorliegt.


    Die Realität verzerrt? Die Leute, die sie anstellen, um deutsche Sprache zu verwenden, sind auch echt nicht mehr das, was sie mal waren.

  • https://www.wsj.com/articles/u…ansfer-to-russia-8e353933


    Zitat

    The Biden administration is considering releasing intelligence it believes shows that China is weighing whether to supply weapons to support Russia’s war in Ukraine, U.S. officials said.


    Sie haben geheimdienstliche Erkenntnisse, von denen sie glauben, dass sie zeigen, dass die Chinesen erwägen Russland mit Waffen für den Ukraine-Krieg zu versorgen und eventuell zeigen sie uns die.


    Überzeugende Geschichte, wie immer.

  • https://t.me/mod_russia/24367



    Via Google Translate:



    Das russische Verteidigungsministerium sagt natürlich ständig solche "Provokationen" vorher, die dann nicht eintreten. Aber ich glaube beim letzten Mal als Transnistrien (die Pridnestrowische Moldauische Republik) in den Medien war und auch von den Ukrainern thematisiert wurde, haben sie das nicht gemacht.

  • Fazit: Die Aussage von Sahra Wagenknecht, Bennett sei "kurz davor" gewesen, einen Waffenstillstand zu erreichen, der dann aber vom Westen verhindert wurde, ist falsch. Bennett selbst schätzt die Chancen für einen "Deal" rückblickend auf 50 Prozent, die USA seien deutlich skeptischer gewesen und könnten auch damit Recht gehabt haben, so Bennett. Später bereitete das Massaker von Butscha allen ukrainisch-russischen Gesprächen über einen Waffenstillstand ein Ende.

    Gut. Zusammenfassend geht's hier also um die Frage, ab wieviel Prozent "Chance auf Deal" die Auffassung "kurz vor Waffenstillstand" gerechtfertigt ist und nach Darstellung des ZDF muss es wohl > 50% sein.

    Das der Prozess vom Westen blockiert wurde ist unstrittig. Dass man das Blockade-Faktum negiert, indem man es als Halbsatz an die Gesamtaussage kettet, die mit ach&krach den 54%- "Eine Mehrheit" ist für Leopard2-Lieferungen verfehlt und die trotz aller Wortklauberei jedenfalls deutlich näher am Zustand "Waffenstillstand" war als Baerbocks "We are fighting a war against Russia" am Kriegszustand (lt.ZDF), weil man eben genau da nicht Wortklaubern darf, denn dort seien Sätze "verrutscht" und keiner bei Twitter schert sich drum und ob bei Bennet was verrutscht ist, weiss auch keiner so genau und wie er das mit den 50% meinte und ob ein Glas halbvoll oder halbleer ist...


    Jedenfalls hat der Westen irgendwas blockiert und es war Putin.

  • Das der Prozess vom Westen blockiert wurde ist unstrittig.


    Da wurden viele Prozesse im Vorfeld vom Westen blockiert. In den Geschichtsbüchern wird man es ähnlich beurteilen wie den Spanischen Bürgerkrieg des faschistischen Militärs gegen Zivilisten, denn als Merkel und später Scholz in Russland waren wollten sie ein "weiter so", die Ostukrainer wurden mit unseren Waffen und unserer militärischen und politischen Hilfe bekämpft - man wollte sicherlich keine Intervention von Russland, aber eben auch keinen Frieden.


    Das zweite mal hat sich Deutschland in einem Bürgerkrieg in Europa auf die Seite der Faschisten gestellt, in Spanien war es Hitler.



  • ... und waren da jetzt in der Ostukraine, auf Seiten der Separatisten, Friedensengel unterwegs? Ich glaube nicht. Putin ist am Ende auch nur ein Machtpolitiker der ganz alten Schule, der am Ende des Tages auch nur Krieg als ein Mittel der Politik betrachtet. Nein Schilly, auch er hätte es niemals soweit kommen lassen dürfen und hätte tatsächlich smarter operieren müssen. Warum ist ihm dieses Großmachtsding so wichtig? Wenn er die Nato wirklich hätte ärgern wollen, hätte er auf Abrüstung setzen müssen um die NATO überflüssig zu machen. Er hatte die Möglichkeit und die Macht gehabt hier analytisch cleverer vorzugehen... 20Jahre lang. Dieses dominante Rumgepose, dieses Militärgehabe... das war am Ende auch sein Problem. Er hats doch am Ende mindestens genauso versiebt.

  • Zitat

    Später bereitete das Massaker von Butscha allen ukrainisch-russischen Gesprächen über einen Waffenstillstand ein Ende.


    Wenn man Fakten checkt, sollte man selbst keine neuen Fakten behaupten. Ich denke es gibt Hinweise, dass im Gegenteil Gespräche auch nach der Veröffentlichung des angeblichen Massakers stattgefunden haben. Dass es als Anlass zum Stopp der Verhandlungen genommen wurde, ist sicherlich konsistent mit Aussagen beider Seiten, aber das bedeutet nicht, dass das auch der Grund war.


    Zunächst gab es von ukrainischen Seite nicht direkt danach eine Absage:


    Selenskyj vom 4. April:


    https://www.bbc.com/news/world-europe-60987350


    Zitat

    Responding to a question from the BBC on whether it was still possible to talk peace with Russia, Mr Zelensky said: "Yes, because Ukraine must have peace. We are in Europe in the 21st Century. We will continue efforts diplomatically and militarily."


    Selenskyj vom 5. April, das ist jetzt nach innen gerichtet:


    https://www.radiosvoboda.org/a…regovory-rf/31786523.html


    Zitat

    Можливість переговорів із Росією після трагедії у Бучі Зеленський назвав «викликом».


    «Усі ми, і я зокрема, сприйматимемо навіть можливість переговорів як виклик. Виклик внутрішній насамперед, свій, людський. Потім, коли береш себе в руки, а це доводиться робити, я гадаю, що ми не маємо іншого вибору», – сказав він.


    Via Google Translate:


    Zitat

    Selenskyj nannte die Möglichkeit von Verhandlungen mit Russland nach der Tragödie in Bucha eine "Herausforderung".


    „Wir alle und insbesondere ich werden schon die Möglichkeit von Verhandlungen als Herausforderung empfinden. Die Herausforderung ist in erster Linie intern, persönlich, menschlich. Wenn Sie sich dann zusammenreißen und es tun müssen, haben wir meiner Meinung nach keine andere Wahl", sagte er.


    Von Lawrow kam am 7. April der Vorwurf, die Ukrainer hätten Vereinbarungen geändert. Nun das setzt weiteren Austauch voraus:


    https://www.reuters.com/world/…ft-peace-deal-2022-04-07/



    (Schiene mir auch plausibel, dass die Ukrainer dachten, ihnen stünde durch die enorme Öffentlichkeit eine Änderung ihrer Position zu. Umso mehr, wenn Russland tatsächlich Kriegsverbrechen dort verübt hat.)


    Aber dann am 12. April:


    https://www.reuters.com/world/…rusian-leader-2022-04-12/



    Man müsste nochmal genauer nachschauen, aber auch mit der Formulierung von BBC "strongest signal to date" war das denke ich der erste Zeitpunkt seit Istanbul, wo die russische Seite meinte die Gespräche wären festgefahren.


    Was lag dazwischen? Richtig, 9. April:


    https://www.theguardian.com/po…unannounced-visit-to-kyiv


    Zitat

    Boris Johnson meets Volodymyr Zelenskiy in unannounced visit to Kyiv

  • Dieses dominante Rumgepose, dieses Militärgehabe... das war am Ende auch sein Problem.


    Das Rumgepose bekommt man wenn man denkt ein paar gekaufte Parteien und NGOs/Brötchenverteiler könnten Russland den Schwarzmeerhafen wegfingern, die ganzen anderen fanatischen Hassvorstellungen des Rechten Sektors muss ich nicht lange aufzählen (ist eine 1:1 Kopie der Nazis). Die ganze Aktion war von Anfang an verrückt, damit wäre man zu keinem Zeitpunkt der Geschichte durchgekommen und ein paar grüne Männchen waren angesichts dessen was Russland an Potenzial hat geradezu pädagogische Sozialarbeit.


    Mit ein bisschen Respekt bekommt man auch einen deutschsprechenden Putin in den Bundestag, ist derselbe Mensch - nur einmal als Reaktion auf Kooperation und einmal als Reaktion auf Aggression.


    Jetzt stecken alle bis zu den Schultern im Blut der anderen, auch Russland, aber sie haben nicht damit angefangen.

  • Das Rumgepose bekommt man wenn man denkt ein paar gekaufte Parteien und NGOs/Brötchenverteiler könnten Russland den Schwarzmeerhafen wegfingern, die ganzen anderen fanatischen Hassvorstellungen des Rechten Sektors muss ich nicht lange aufzählen (ist eine 1:1 Kopie der Nazis). Die ganze Aktion war von Anfang an verrückt, damit wäre man zu keinem Zeitpunkt der Geschichte durchgekommen und ein paar grüne Männchen waren angesichts dessen was Russland an Potenzial hat geradezu pädagogische Sozialarbeit.


    Mit ein bisschen Respekt bekommt man auch einen deutschsprechenden Putin in den Bundestag, ist derselbe Mensch - nur einmal als Reaktion auf Kooperation und einmal als Reaktion auf Aggression.


    Jetzt stecken alle bis zu den Schultern im Blut der anderen, auch Russland, aber sie haben nicht damit angefangen.

    Schilli, auch Russland wird die NATO auf Dauer niemals schlagen können, oder auch nur annähernd im Schach halten können. Die "Strategie" von Putin sich im schwarzen Meer militärisch nicht "die Butter vom Brot" nehmen zu lassen war eventuell ein riesiger Fehler. Der Mann lebt in meinen Augen viel zu sehr in der Vergangenheit. Seine Geschichtsstunde kurz vor Ausbruch des Krieges lässt mich schon ahnen, wie er tickt. Man gewinnt globale Macht nicht mehr auf dem Schlachtfeld. Man muss freilich gerüstet sein, wenn man, egal wie, gegen die USA antreten will, sonst machen die nun mal das mit Dir, was Libyen oder Jugoslawien passiert ist. Aber militärisch geht es doch eigentlich nur noch darum derartige Szenarien zu verhindern. Braucht man dafür eine Schwarzmeerflotte, oder nicht doch eher ein Bündnis mit Erdogan, der die Zufahrt zum schwarzen Meer kontrolliert? Putin hat sich hier wirklich fürchterlich verrannt und dachte, in meinen Augen, viel zu klein. Er hätte mit BRICS lieber den Dollar angreifen sollen, als mit Panzern nach Kiew zu fahren... und dann noch so improvisiert und den Gegner unterschätzend. Das war von vorne bis hinten eine riesiger Haufen Scheiße, den Putin da hingeschissen hat. Man kann das weder rechtfertigen noch sonst wie verharmlosen oder schönreden.

  • Die geschädigten Menschen wiegt das sowieso nicht auf, aber wenn es nur nach Machtpolitik geht, bin ich nicht sicher, dass Russland mit der "strategischen Niederlage" vom Schlachtfeld geht. Ich denke sowieso, dass wir das Ende des Westens hier sehen, freilich eher als Beschleunigung dann als Anlass.

  • Die geschädigten Menschen wiegt das sowieso nicht auf, aber wenn es nur nach Machtpolitik geht, bin ich nicht sicher, dass Russland mit der "strategischen Niederlage" vom Schlachtfeld geht. Ich denke sowieso, dass wir das Ende des Westens hier sehen, freilich eher als Beschleunigung dann als Anlass.

    Na dann führ mal aus... Gerade ist man dabei von Finnland bis zur Ukraine die Reihen zu schließen. Man wird dort nun glühende Antirussen für sich gewonnen haben, während es gleichzeitig immer offensichtlicher wird, dass die russische Militärführung relativ wenig zustande bringt. Dass mit der Abkopplung von Russland gleichzeitig ein wirtschaftlicher Niedergang Europas eingeleitet wurde stimmt natürlich auch. Aber für so richtig irreparabel halte ich diese Entwicklung auch nicht. Man muss ja auch immer mit bedenken, dass eine Abkopplung von fossilen Energieträgern so oder so auf der Agenda gestanden hat. Jetzt muss allerdings politisch, im eigenen Land, auch mal der Fokus darauf gelegt werden. Es braucht nun Reformen des Bau- und Verwaltungsrechts. Wir müssen jetzt mal den Finger ziehen und auch mal überflüssige Verordnungen streichen anstatt immer wieder neue Hürden aufzubauen. Und ja: Wir müssen endlich schneller und konsequenter werden... und zwar auf fast jeder Ebene. Ob Energieausbauziele oder Bildung, ob Einwanderungsgesetze oder Wohnungsbau. Das sind gerade unsere Hausaufgaben. Das hat für mich nur am Rande etwas mit Russland zu tun.

  • Na dann führ mal aus... Gerade ist man dabei von Finnland bis zur Ukraine die Reihen zu schließen. Man wird dort nun glühende Antirussen für sich gewonnen haben, während es gleichzeitig immer offensichtlicher wird, dass die russische Militärführung relativ wenig zustande bringt. Dass mit der Abkopplung von Russland gleichzeitig ein wirtschaftlicher Niedergang Europas eingeleitet wurde stimmt natürlich auch. Aber für so richtig irreparabel halte ich diese Entwicklung auch nicht.


    Also zunächst, wenn ich vom Ende des Westens spreche, meine ich immer die politische Formation in ihrer Rolle als dominierende Region der Welt. Ich gehe davon aus, früher oder später wird unsere Seite (des Westens) schon aufhören so zu tun, als würde ein Ozean größere Nähe vermitteln als eine Landverbindung oder ein Binnenmeer und sich geographisch korrekt in die Weltordnung einfügen.


    Dann, vermutlich sprechen wir hier sowieso nur über Stühlerücken auf der Titanic. Wenn uns die Wand des Klimawandels trifft, könnte vieles in dieser geopolitischen Großkrise noch viel peinlicher aussehen, als es das aktuell bereits tut.


    Dass die schwedische Neutralität nur noch schwach ausgeprägt ist, wusste ich schon vorher. Dass sie auch in Finnland in der Mentalität der Eliten, die fest in den Westen eingebunden sind, längst verschwunden war, ist im letzten Jahr glaube ich sehr deutlich geworden. Bleibt aber offen, ob sie in die NATO kommen. Ich könnte mir vorstellen, dass Erdogan in Kürze einen entsprechenden Deal macht aber genauso, dass sein durch das Erdbeben wahrscheinlicher gewordener Machtverlust in einigen Monaten einen Nachfolger produziert, der den NATO-Beitritt noch jahrelang blockiert. Ohne NATO-Beitritt würden die Finnen sich denke ich wieder etwas auf Russland zu bewegen. Aber vergessen wir auch nicht, dass wir über ein Land von sowas wie fünf Millionen Einwohnern und ein paar dutzend Leute auf den Quadratkilometer sprechen. Im Gegensatz zur Ukraine selbst nach fortschreitenden Bevölkerungsschwund. Nur in dem Fall sollten wir wirklich erstmal das Ergebnis des Krieges abwarten.


    Aber selbst wenn wir unseren "NATO-See" bekommen, würden wir das nutzen wollen, um die Versorgung von Kalingrad oder die internationale Anbindung von Sankt Petersburg in Frage zu stellen, nun, dann haben wir sehr wahrscheinlich Krieg. Alles andere kann den Russen tendenziell egal sein. Mir ist klargeworden, die brauchen uns tatsächlich nicht. Das Ausmaß an Kooperation mit dem Rest von Europa war einer "europhilen" Orientierung eines gewichtigen Teils der russischen Bevölkerung geschuldet bis hoch zum "Deutschen im Kreml" selbst. Mehr, als dass ökonomische Notwendigkeit dahinter steht, vorallem jetzt mit dem Stand der Entwicklung im Rest von Asien, zwanzig, dreißig Jahre zurück kann man sich darüber streiten.


    Tatsächlich ist das Spektrum internationaler Beziehungen, dass die Russen entwickelt haben, ziemlich breit. Also selbst, wenn man wie einige hier im Westen hoffen, an den baldigen Einbruch der wirtschaftlichen Dynamik beim aktuellen Hauptpartner China durch demographische Effekte glaubt, dahinter steht Indien, mit denen Russland gute Beziehungen pflegt, oder der arabisch-persische Raum, in Brasilien haben zwei konträre politische Lager hintereinander eher zur Seite von Russland tendiert usw. Die Russen haben auch als einzige so stark in eine Flotte von Eisbrechern investiert, dass sie die "arktische Seidenstraße" realisieren können und ich vermute der Prozess der Annäherung wird sino-russische Differenzen in dem Bereich, die sich ein paar Jahre zurück noch gezeigt haben, letztlich auflösen. Mit anderen Worten es gibt genug aktiv betriebene internationale wirtschaftliche Integration, dass sollten wir unseren Status als affluentere Weltregion verteidigen können, Russland indirekt über seine sonstigen Handelsbeziehungen weiterhin von uns profitieren kann. Auch mehr als aktuell, wo ein großer Teil unserer Kosten und ihrer Profite bei den Zwischenhändlern hängen bleibt.


    Übrigens die Verstärkung von Russophobie dämpft ironischerweise einen der negativen Effekte, den Russland tatsächlich verspüren könnte, nämlich der Weggang prowestlicher vorallem junger Arbeitskräfte. Deren Integration in eben den Westen ist so deutlich erschwert und wenn sich der häufige Hauptgrund für den Weggang, nämlich die Angst eingezogen zu werden, wieder legt, könnten sie zurückkommen ähnlich wie das wohl schonmal direkt zu Anfang passiert ist.


    Aber die entscheidende Frage ist sicherlich nach dem Ausgang des Krieges, denn die wird vielleicht viel davon beeinflussen. "[D]ass die russische Militärführung relativ wenig zustande bringt" ist eine Möglichkeit, aber keine Gewissheit. Ich nehme an, du beziehst dich auf die Abwesenheit von dramatischen Bewegungen auf dem Schlachtfeld. Nun soweit ich das sehe, gab es die von russischer Seite nur am Anfang, mutmaßlich geschuldet dem Versuch, einen schnellen Zusammenbruch der ukrainischen Seite herbeizuführen. Danach nur noch in Form von großflächigen Rückzügen, vielleicht am Ende von langen Belagerungen im kleineren Maßstab, so wie aktuell in Bachmut. Im Prinzip haben sie ganz am Anfang überdehnt, vorallem gegeben die relativ geringe Personenstärke, mit der sie reingegangen sind, und danach habe sie diese Überdehnung sukzessive wieder abgebaut. Begleitend wird vorallem ein Abnutzungskrieg geführt.


    Was ist zuletzt passiert? Nach Darstellung der Russen haben sie dreihundertausend Soldaten oder so mobilisiert, einen kleinen Teil davon in die Verstärkung der Front gesteckt, der Rest wird seit Monaten trainiert. Es gibt jetzt Möglichkeiten, was davon nicht stimmt. Haben sie die Dreihundertausend schon an die Front geworfen und die machen keinen Unterschied, sind gar alle bereits gestorben oder verletzt? Ziemlich unwahrscheinlich. Ich denke, wenn man eine Inkonsistenz annehmen will, dann müsste es sein, dass im Bereich von hunderttausend weniger Soldaten mobilisiert wurden als behauptet. Ansonsten ist die Antwort, warum man keine große Veränderung von der insgesamt recht statischen Front seit Monaten sieht, dass die Russen einfach keine große Zahl von Soldaten für neue Offensiven einsetzen.


    Letztlich muss man anerkennen, dass wir die Bilanz nicht kennen. Ich denke, es ist von den Aussagen beider Seiten (abseits der Zahlen des jeweiligen Verteidigungsministeriums) plausibel, dass die Verluste an Material und Soldaten - neben Infrastruktur und Produktionskapazität, wo es recht klar ist - auf ukrainischer Seite höher sind, aber vielleicht sind die Russen auch einfach nur deutlich besser darin sie zu verbergen. Von der Charkow-Offensive mal abgesehen, hält sich denke ich das Bild, dass die Russen weitgehend bestimmen, wo und wie gekämpft wird, und da sie erklärt einen Abnutzungskrieg führen, würde uns die tatsächliche Bilanz ein recht klares Bild vom wahrscheinlichen Ausgang geben. Aber wir kennen sie eben nicht.

  • Ich meinte jetzt auch nur, dass wenn über seine Nachfolge gesprochen würde, wäre das angesichts der Neuwahl nächstes Jahr und dass noch nicht klar ist, ob Putin wieder antreten wird, eine gute Gelegenheit, um etwas Normales als Zeichen des bevorstehenden Umsturzes darzustellen.

  • Das Problem mit der Macht ist, dass sie so schnell schmilzt, wie ein Eisberg, weshalb Putin bei dem Leichenberg im Keller unterm Fenster wohl kaum etwas übrig bleibt, als erneut anzutreten und er für sich ja auch eine Ausnahme von der Regel organisiert hat. Wer will schon enden, wie Xis Nachfolger auf dem Parteitag. Wobei die Regel zur Amtszeitbegrenzung ja dort auch wenig half.

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