Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Ich hatte schonmal von dieser Mozart Group in der Ukraine gehört, ein Gegenentwurf zu Wagner:


    https://www.newsweek.com/wagne…ssia-andy-milburn-1765321


    Zitat

    The Mozart Group's name was intended as a counterpoint to Wagner, whose fighters adopt neo-Nazi imagery and have developed a reputation for extreme brutality in operations in Syria, Libya, and the Central African Republic.


    Zu meiner Überraschung behauptet der Gründer, ein Ex-US-Marine namens Milburn, seine Organisation ist so eine Art "woke" Version von Wagner - praktisch aus den Wunschträumen von Masala entsprungen:


    Zitat

    Milburn dismissed Prigozhin's description of Mozart as a private military company. "People call us a PMC because that's all they have as a frame of reference," he said. "We don't carry weapons, our tasks are humanitarian—and I mean, seriously, legally humanitarian."


    Mozart, he noted, is a 501(c)(3)-registered charitable organization.


    "Any mercenary would scoff at what we pay our guys...the Ukrainian soldiers we train get paid more than our guys," Milburn added. "We have a higher emotional intelligence, we recruit a different sort of person. We're not armed, we don't fight. We have nothing in common with other PMCs."


    "People call us a PMC" - "nothing in common with other PMCs" :/


    Weiß nicht, ob das glaubwürdig ist, also dass sie nicht selbst kämpfen sicherlich möglich, dass sie etwa ohne Waffen rumlaufen eher zweifelhaft. Er versichert zum Beispiel auch die Authentizität dieser Geschichte:


    Zitat

    "We're the only ones that are regularly posting pictures and footage and reports of what is going on, which is an absolute annihilation of Ukrainian frontline towns to an extent that I have not seen in the media," Milburn said.


    "Last week, we were called in to take out the body of a man who had been set alight by the Wagner Group in front of his family. These stories are not apocryphal, this happened."


    Wenn sie den Körper abholen, dann vermutlich von dort, wo der Mann gestorben ist. Dafür müssten sich Mitglieder von Wagner an einem Ort befunden haben, der für diese Gruppierung auf der ukrainischen Seite auch zugänglich ist. Und zwar gerade erst, in einem Zeitraum, wo eigentlich keine stabilen ukrainischen Rückeroberungen in dem Bereich des Donbass, wo Wagner aktiv ist, bekannt sind. Solche Exkurse beider Seite in eine Art Niemandsland, bei dem wie hier impliziert Zivilisten demonstrativ getötet werden, decken sich eigentlich nicht mit der Beschreibung der Fronten. Aus meiner Sicht also Ungereimheiten.


    Insofern eine schlechte Einleitung für folgende Aussage von Milburn, die ich eigentlich zitieren wollte:


    Zitat

    Ukraine closely guards its casualty figures, but its forces are believed to be suffering badly around Bakhmut.


    "They've been taking extraordinarily high casualties," Milburn said of the units training with Mozart. "The numbers you are reading in the media about 70 percent and above casualties being routine are not exaggerated."


    Despite their "tremendous morale," Milburn said the defenders "have an acute 'regeneration problem,' which means getting new recruits into the line as quickly as possible." This means those being thrown into the fight have little beyond basic training.


    Also wie auch immer glaubwürdig diese Angaben zu den Opfern sind, das kommt von jemanden auf der ukrainischen Seite. Deckt sich natürlich auch mit der sonstigen Berichterstattung zur Bachmut-Front und den pro-russischen Behauptungen zur dortigen Lage.

  • Zu meiner Überraschung behauptet der Gründer, ein Ex-US-Marine namens Milburn, seine Organisation ist so eine Art "woke" Version von Wagner - praktisch aus den Wunschträumen von Masala entsprungen

    Das ist ein bisschen wie bei Kryptogeld. Sag den Leuten was sie hören wollen und sag es oft. Die individuelle Gier und Naivität sorgt dann für den Rest. Hinterher gibts auch immer genügend Gründe, um sich noch diverse Male mehr über den Tisch ziehen zu lassen. Ein Paar wenige verdienen ja auch gut bei der Sache.

  • Offenabr hat Uncle Sam Opa Sepp mal auf den Tisch gehauen und klar gemacht, dass man sich in Europa nicht einzubilden braucht, irgendwelche eigenen Ideen haben zu können.

    Patriot-Antiraketensysteme für Polen: Absurdes Manöver

    Polens PiS-Chef musste den deutschen Patriots am Ende zustimmen. Seine Idee, das Raketenabwehrsystem in der Ukraine zu stationieren, war Blödsinn.


    [...] Hinter den Kulissen werden die Amerikaner ein Machtwort gesprochen haben. Die Sicherheitsinteressen der Nato sind letztlich doch wichtiger als der Wahlkampf der nationalpopulistischen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Noch am Wochenende hatte PiS-Parteichef Jarosław Kaczyński einen „schweren Ansehensverlust Deutschlands“ als Wahlkampfziel verkündet.

    Zuvor meinte er allen Ernstes, dass die Deutschen eine von den Russen auf Polen abgeschossene Rakete sowieso nicht abfangen würden. Kaczyński legte noch einen drauf und behauptete, dass Deutschland heute mit friedlichen Mitteln die Ziele anstrebe, die es einst mit Waffengewalt in Polen erreichen wollte. Den Amerikanern kann man ­zugutehalten, dass sie viel Geduld mit den Minderwertigkeitskomplexen Kaczyńskis und den wiederholt germanophoben Kampagnen in Polen haben.

    Aber es gibt rote Linien. Die absurde Idee, amerikanische ­Patriot-Systeme und deutsche Nato-Soldaten sollten in die Ukraine transferiert werden, um von dort aus Polens Ostgrenze gegen Russland zu verteidigen, war so eine rote Linie. Völlig klar, dass das eine Eskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und möglicherweise dann auch die Nato zur Folge haben würde. Das wussten und wissen natürlich auch die Polen.

    So ging es bei diesem Vorschlag nur darum, die Deutschen als Heuchler vorzuführen, die der Ukraine gar nicht helfen wollten. Damit aber untergraben die Polen die Glaubwürdigkeit der Nato und gleichzeitig der USA als des wichtigsten Nato-Mitglieds. Das konnte Washington keinesfalls zulassen.

  • Offenabr hat Uncle Sam Opa Sepp mal auf den Tisch gehauen und klar gemacht, dass man sich in Europa nicht einzubilden braucht, irgendwelche eigenen Ideen haben zu können.

    Weil wir dafür Opa Sepp gebraucht haben, um den Polen verständlich zu machen, dass es keinen Bundeswehreinsatz (nichts anderes wäre die Stationierung von Patriot mit Bedienmanschafft) in der Ukraine geben wird...

  • Die Staatsanwaltschaft in Schweden hat bei zwei Personen, die die Türken ausgeliefert haben wollen, ausgeschlossen, dass das rechtlich möglich ist:


    https://www.expressen.se/nyhet…pa-listan-lamnas-inte-ut/



    Via Google Translate:



    Denke nicht, dass sich die Türkei damit zufrieden geben wird.

  • Weil wir dafür Opa Sepp gebraucht haben, um den Polen verständlich zu machen, dass es keinen Bundeswehreinsatz (nichts anderes wäre die Stationierung von Patriot mit Bedienmanschafft) in der Ukraine geben wird...

    Das musst Du dem von der taz erklären, der das in den Teaser und dann noch gleich zweimal in den Artikel rein geschrieben hat.


    Allerdings...


    "amerikanische ­Patriot-Systeme" - die sind auch nicht unser Eigentum?

    ...wird der Ami da in das militärisch-wertebasierte Handelsabkommen zum vertrauensvollen Verkauf seines Patriot-Systems vermutlich eine ähnliche Klausel bezüglich der Weitergabe an Dritte reingeschrieben haben, wie wir das mit unseren Friedenswaffen und Freiheitspanzern machen, damit der Araber die nicht einfach an irgendwelche Beduinen oder der Osteuropäer sie nicht an irgendwelche Azov-Battallione weiter verticken darf, ohne dass wir ihm das erlauben.

  • ...wird der Ami da in das militärisch-wertebasierte Handelsabkommen zum vertrauensvollen Verkauf seines Patriot-Systems vermutlich eine ähnliche Klausel bezüglich der Weitergabe an Dritte reingeschrieben haben, [...]


    Ach ja richtig. Das wird mit Sicherheit so sein. Grüße an die Schweiz.

  • Auffällig fand ich das hier:

    Zitat

    Putin muss begreifen, dass keine einzige Sanktion zurückgenommen wird, falls Russland versuchen sollte, die Bedingungen eines Friedensabkommens zu diktieren.

    Scheint mir eine gewisse Abkehr von dem Mantra, es kann keinen Diktatfrieden in der Ukraine geben, zu sein.


    Wohl nicht, schon im Titel zitiert:


    https://www.bundeskanzler.de/b…view-scholz-funke-2152368


    Zitat

    Interview des Kanzlers mit der Funke-Mediengruppe - "Ein Diktatfrieden zu russischen Bedingungen darf es nicht geben"


    (Meine Vermutung diese Nuance ist nicht nur mir aufgefallen, deshalb wurde nochmal nachgeschoben.)

  • In dem Artikel geht es, um das große "Tabu" des Ukraine-NATO-Beitritts:


    https://www.politico.eu/articl…-taboo-ukraine-join-nato/


    Zitat

    The West’s last war-time taboo: Ukraine joining NATO


    For many officials, it’s a topic they won’t touch. When pressed, politicians give memorized, terse and robotic answers.


    The verboten subject? Ukraine’s potential NATO membership.


    Scheint mir weniger ein Tabu zu sein, als eine Frage, deren Relevanz stark vom Kriegsausgang abhängt. Das ist eher die Diskussion, auf die man sich nicht einlassen will. Aber egal, sehr viel entscheidender ist dieses geleakte Foto aus den geheimen NATO-Sitzungen:


    GettyImages-1059068412.jpg


    Damit ist nun endlich aufgedeckt, wie Konsens innerhalb des Bündnisses hergestellt wird. Man beachte die rotierbare Schussanlage in der Mitte. Das ist das Geheimnis. Wahrscheinlich wird ein ausgeklügelter NATO-Roulette-Spielmodus verwendet.

  • Diese Antworten von Merkel in einem Zeit-Interview werden als Eingeständnis interpretiert - analog zur Behauptung von Poroschenko vor einer Weile - dass das Ziel des Minsker Abkommens eigentlich war, Zeit für die Aufrüstung der Ukraine zu gewinnen:


    [...]


    https://tass.com/politics/1547779


    Zitat

    MOSCOW, December 8. /TASS/. The confession made by German ex-Chancellor Angela Merkel’s in her interview for Die Zeit that the Minsk Agreements were signed in order to buy time for Ukraine to prepare for a military standoff with Russia could be used for an investigation in a tribunal, Russian Foreign Ministry Spokeswoman Maria Zakharova said Thursday.


    "A lot is being said today about the legal assessment of the situation around Ukraine, about some tribunals and all kinds of that thing," she noted. "This, however, is a solid bid for a tribunal. The things that Merkel said in her interview - this is a testimony of a person, who stated it directly that everything that was done in 2014 and 2015 had only one goal: to divert the global community’s attention from the real problems, to buy some time, to pump the Kiev regime with weapons and to lead the situation to a large-scale conflict."


    Oh, oh.


    In jedem Fall bin ich gespannt, ob Merkel diesen Eindruck nochmal korrigiert.

  • Damit zu insinuieren die Ukraine werde durch solche Aktionen zum Aggressor, das ist schon ein starkes Stück.

    Ich vermute mal, die UA als solche ist seitens des Leiters SpiegelHauptstadtbüros nur der scapeGoat, um es nicht drastisch in Richtung US/NATO formulieren zu müssen.


    Was ist eigentlich passiert?


    Mithilfe von 70ger Jahre-"Drohnen", die eigentlich nicht mehr können als geradeaus zu fliegen, werden Ziele getroffen, die klar machen, dass Moskau in Reichweite liegt. Beide Uraltdrohnen fliegen unbehelligt hunderte Kilometer durch russischen Luftraum. Beide Drohnen treffen ihr Ziel präzise. Die getroffenen MilFlughäfen in Rjasan & Saratov sind Teil der nuklearen Triade RUs. Hochwertiger geht es kaum. Das Treffen beider Ziele erlaubt theoretischen den Vergeltungsschlag.


    Es steht zu vermuten, dass die Navigationsfähigkeit der alten Gerätschaft nicht durch UA (allein) bewerkstelligt wurde. Es steht zu vermuten, dass sich die UA für derlei delikaten Einsatz auf jedenfall grünes Licht abholt.


    Imo ist es das, was beim Verfasser...:

    "Mich überkommt bei allem Verständnis für die ukrainische Kriegsführung ein ungutes Gefühl: Breitet sich der Krieg jetzt weiter auf russisches Gebiet aus? Ist das noch offensive Verteidigung oder schon Revanche? Und vor allem: Wie wird Putin reagieren?""

    ...das ungute Gefühl auslöst.


    Befähigung und Einsatz könnten vom Westen bereitgestellt worden sein und sind extrem riskant.


    8) Kann er im heutigen Umfeld nat. selbstverständlich nicht so klar formulieren. Don't look up ...

  • Mithilfe von 70ger Jahre-"Drohnen", die eigentlich nicht mehr können als geradeaus zu fliegen, werden Ziele getroffen, die klar machen, dass Moskau in Reichweite liegt. Beide Uraltdrohnen fliegen unbehelligt hunderte Kilometer durch russischen Luftraum. Beide Drohnen treffen ihr Ziel präzise. Die getroffenen MilFlughäfen in Rjasan & Saratov sind Teil der nuklearen Triade RUs. Hochwertiger geht es kaum.

    Na, "gradaus fliegen und runterfallen" ist doch die Jobbeschreibung von dem Gerät, im Englischen eine rocket eben, keine missile.

    Hier war aber eine Aufklärungsdrohne unterwegs, das geht dann eher in Richtung improvisierter Marschflugkörper. Der "Testlauf" im März lief doch auch ganz gut, da fiel so ein Teil irgendwo bei Zagreb runter.

    Hochwertiger geht es kaum. Das Treffen beider Ziele erlaubt theoretischen den Vergeltungsschlag.

    Einerseits ist "Vergeltung" kein militärisches Konzept, das kommt nur aus dem politischen Terrorwerkzeugkasten. Egal ob wir das hier ansetzen oder das wild Angreifen wahlloser Länder nach 9/11.

    Andererseits, wer soll da wem was erlauben? Es wer definitiv kein Nuklearschlag, kein Enthauptungsschlag und beides nichtmal näherungsweise dran Russlands Zweitschlagskapazitäten zu beeinträchtigen. Wenn für letzteres schon das zerstören von ein paar geparkten Bombern reicht, war es damit eh nicht weit her.

    Ein Staat im Krieg mit einem anderen hat dessen Bomberflotte beschossen, big Whoop...

    Aber ein super PR-Stunt.


    Befähigung und Einsatz könnten vom Westen bereitgestellt worden sein und sind extrem riskant.

    "Das hat dir der Teufel gesagt." - Rumpelstilzchen


    8) Kann er im heutigen Umfeld nat. selbstverständlich nicht so klar formulieren. Don't look up ...

    "Lieber Gott mach mich stumm, dass ich ned nach Dauchau kum." Gutnachtgebet meiner Großmutter Ende der 30er


    #feigerjournalismus #wirhabendochgarkeinecancelculture




    On that Note: Da gabs noch gelebte feministische Aussenpolitik die auch aus Saratov bzw. Engels gestartet ist, in Richtung Ukraine..

  • Was hast Du denn erwartet? Natürlich nutzt der Kreml das für seine eigene Propaganda. Die sind ja nicht blöd und bekommen auch mit, was so durch den deutschen Mediensumpf blubbert.


    Ich mache mir nur ehrlich Sorgen, dass unsere Ex-Staatslenkerin bei verlorenem Wirtschaftskrieg ausgeliefert werden muss und in den Lemberger Prozessen abgeurteilt wird.


    Also vielleicht sollte ich nicht "Oh, oh." in unterschiedlicher Form verwenden. Dieses hier im Energiekrise-Thema war ehrlich gemeint:


    Oh, oh.


    Das weiter oben in diesem Thema, war dagegen _ehrlich_ gemeint. Hoffe das ist damit klar.


  • „Wenn Russland doch Probleme mit der Nato-Osterweiterung hat, hätte er es doch nur sagen müssen.” :D


    „Ja dann reden wir eben über Russlands Sicherheitsinteressen." :D


    „Es gab doch Zugeständnisse in Istanbul (die der Westen wohlmöglich torpediert hat aber das wir die Zukunft bestätigen).” ^^


    ...


    Freakshow.

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