Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Im Gegensatz zum westlichen Bild von einem Russland, das die Donbass-Volksrepubliken gesteuert hat, um die Ukrainer in Schach zu halten, wird hier beklagt, dass die Menschen dort im Stich gelassen wurden für eine Friedensperspektive, die vom Westen von Anfang an als Täuschung angelegt war. Wie gesagt ich bin nicht ganz sicher, dass Merkel das zum Ausdruck bringen will, oder falls sie es zum Ausdruck bringen will, dass es der Wahrheit entspricht.

    Das wurde intensiv diskutiert 2014 ff - mit ein bisschen Interesse auch hier im Westen wahrnehmbar bspw. im Umfeld rund um die absoluten Hardliner wie Igor "Strelkov" Girkin, der wesentlich am Entstehen der beiden VRs beteiligt war.

    Aus deren Sicht war Putin immer das Weichei, das nicht verstand, dass man dem Westen auch nicht nur 1mm Vertrauen entgegen bringen dürfe und die im Kern vorausgesagt haben, dass "Minsk" eine schlechte Idee ist und nicht anders gehandhabt würde, als das Versprechen der NATO, sich nicht 1mm weiter nach Osten auszudehnen, unterschriebenes Papier hin oder her.

    Wenn man die ab 2015 gebaute NS2 und die einhergehende Vertiefung der Energieabhängigkeit als eine Art deutsche Sicherheitsgarantie begreift, die absolute Top-Schweinereien wie die 2014er "FuckTheEU-Revolution der Würde" in Kiev oder die zuvor in Polen und Rumänien installierte Abwehr gegen "iranian ballistic missiles" relativieren sollten, dann kommt das Steinmeier-Zitat, NS2 sei eine der "letzten Brücken Europas nach RU" eine andere Bedeutung zu, dann wird das verbissene Festhalten der Deutschen an NS2 und dann wird Scholz' Rumgeeiere in Washington verständlich.


    Dann ist die merkwürdige physische Zerstörung NS2 weniger merkwürdig.

  • Aber es gibt auch gute Nachrichten:



    Hat Regionalexpress-Flair, inhaltlich und optisch : )


  • Richtig in Lemberg sind es ja auch Katholiken:


    https://twitter.com/nexta_tv/status/1600533092153769985


  • Richtig in Lemberg sind es ja auch Katholiken:


    https://twitter.com/nexta_tv/status/1600533092153769985


    Man würde ihnen glatt zutrauen, dass sie das Fragment vorher auch in das 13-Jährige Mädchen reingetan haben.

  • In Deinem eigenen Zitat steht:


    "Der Feind [<-Russland, der Aggressor] wurde da getroffen, von wo aus er seinen völkerrechtswidrigen Angriff mit steuert."


    Dass die Ukraine vom SPON-Autor nun als "Aggressor" insinuiert werde, hast Du dann einfach selbst dazu insinuiert, weil er Dir wohl nicht wertepatriotisch genug dazu geschrieben hat, wie geil Krieg ist, wenn er nur gegen die richtigen Ziele geführt wird.

    Nicht dass ich jetzt die Meinung eines SPON-Autors für so entscheidend halte, als dass man hier nun so ne Diskussion darüber was er da nun wohl ausdrückt führen müsste, da sie nun aber scho mal geführt wird.

    Das "Bislang war die Rollenaufteilung klar: Russland war der Aggressor" lässt halt darauf schließen, dass es nun wohl anders ist.

    Weiter gehts dann mit "Nun aber wurden [...] angegriffen".

    Und selbst die gewöhnliche Rechtfertigung mit völkerrechtswidriger Angriff durch die Orkhorden wurde stark eingeschränkt mit dem vorangestellten "Aus ukrainischer Sicht".

  • Aber es gibt auch gute Nachrichten:


    Illustration by Neil Jamieson for TIME (Source Images: Getty Images (12); Ivanchuk: Lena Mucha—The New York Times/Redux; Kondratova: Kristina Pashkina—UNICEF; Kutkov: Courtesy Oleg Kutkov; Nott: Annabel Moeller—David Nott Foundation; Payevska: Evgeniy Maloletka—AP)


    Die eigentliche Frage ist ja, wo ist auf diesem Bild der NS-Bezug? Also die Frau hinter der Schulter auf der rechten Bildseite ist Julia Pajewska:


    3000.jpeg


    Die pro-russische Seite hält sie für einen Neo-Nazi. Im Westen hat man sich wohl überzeugt, dass das russische Propaganda ist. Einen Grund für die Zuschreibung gibt es in jedem Fall. Aus einem Bloomberg-Artikel von 2019:


    Zitat

    I meet Julia Paevska, the founder of a volunteer ambulance corps and a former member of Right Sector, a leading ultranationalist group, at a restaurant in Mariupol, a port city just 12 miles from the front line.


    [...]


    [...] Paevska, who left Right Sector amid infighting, [...]


    Freilich trifft der Artikelautor sie als Beispiel für die problematischen rechten Überbleibsel in den ukrainischen Streitkräften und der Satz endet so:


    Zitat


    [...] makes clear that politicians can't wish the movement away. "There's no such thing as ex-Right Sector," she says.


  • Auf die Medien ist Verlass.


    https://www.barrons.com/news/u…utin-comments-01670443208


    Zitat

    The United States on Wednesday denounced "loose talk" on nuclear weapons after Russian President Vladimir Putin mused on rising risks of nuclear war but said Moscow would not strike first.


    Putin, who has previously hinted at use of small "tactical" weapons in his war in Ukraine, said at a Kremlin meeting that "such a threat is rising" but he was evasive on Russia's policy.


    Hat er?


    Die Scholz-Sache ist natürlich auch eine Steilvorlage für die UK-Medien:


    https://www.independent.co.uk/…olz-ukraine-b2241188.html


  • Wie das alles im Kontext gesagt wurde, muss man erstmal das vollständige Transkript vom Kreml abwarten.


    Das russische Transkript ist vollständig: https://kremlin.ru/events/president/news/70046


    Englische Version dauert wie immer länger: https://en.kremlin.ru/events/president/news/70046


    Die Antwort mit den Kernwaffen war das Ergebnis einer dem Anschein nach nicht abgesprochenen kurzen Einlassung einer Swetlana Makowetskaya, die sie nach einem komplett anderen komplexen Anliegen, eingeschoben hat:



    Via Google Translate:



    Die Antwort:



    Via Google Translate:



    Im Kern scheint das Problem des Westens zu sein, dass Putin seine Bevölkerung nicht ausreichend unter Kontrolle hat und die solche Fragen reinhauen. Merkwürdig, dass er nicht gesagt hat, dass er sich nicht dazu äußern kann, weil die Russische Föderation diese Erklärung vom G20-Gipfel unterschrieben hat. :/

  • Das "Bislang war die Rollenaufteilung klar: Russland war der Aggressor" lässt halt darauf schließen, dass es nun wohl anders ist.

    Weiter gehts dann mit "Nun aber wurden [...] angegriffen".

    Und selbst die gewöhnliche Rechtfertigung mit völkerrechtswidriger Angriff durch die Orkhorden wurde stark eingeschränkt mit dem vorangestellten "Aus ukrainischer Sicht".

    Ja von mir aus interpretiert man sich das dann eben so hin, aber ich kann da keinerlei "Insinuierung" raus lesen, die es irgendwie so darstellen soll, als sei dieser ukrainische Gegenschlag nicht gerechtfertigt, oder als habe sich damit die Rollenaufteilung vollkommen geändert.


    Es ist halt eine nur ganz leicht vorsichtigere Berichterstattung, als man sie sonst mittlerweile von unseren Qualitätsmedien bezüglich der ukraninischen Heldentaten gewohnt ist, und in der eigentlich nur die selbe Frage nach der Eskalationsspirale aufgeworfen wird, die die USA schon ganz praktisch damit beantwortet hatten, dass sie ihren ukrainischen Stellvertretern technisch für genau solche weiter reichenden Gegenangriffe unbrauchbar gemachtes Kriegswerkzeug geliefert haben. Da blieb die hiesige Empörung allerdings erstaunlich still.


    Offenbar reicht es für Generalfeldmarschall Marner aber schon aus, von der gängigen Heldenerzählung vom epischen Freiheitskampf des tapferen Ukrainischen Volkes ein paar Millimeter abzuweichen, um dem Autor eine "insinuierte" Täter/Opfer-Umkehr anzudichten.


    Schönes Beispiel dafür jedenfalls, wie Propaganda wirkt.

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