Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Wenn die Ukraine gar nicht existiert und das alles eh russisches Mutterland ist, musst du auch keine Eroberung als Ziel ausgeben.

    Das technische Problem bleibt aber dann gleich, dass Putin die Ländereien nicht kontrolliert, und damit auch sein Ziel. Er würde lediglich einen anderen Terminus Technicus verwenden.

  • Verschwörungstheorien? Hast du da mal ein Beispiel.


    Also man könnte jetzt im Detail auseinandernehmen, was davon mehr und was weniger Substanz hat, aber es stimmt Putin hat Verschwörungen des Feindes gegen Russland, teilweise im Feindeslager untereinander, behauptet. Da will ich mich mal mit zufrieden geben.

  • Vielleicht glaubt er wirklich, er sei der Superheld Captain Freedom und das bisschen Fallout, nuklearer Winter, oder die ein oder andere Wasserstoffbombe, als Antwort auf den nuklearen Erstschlag von einem russischen Uboot nach Kiew geschickt, würde ihm gar nichts ausmachen.


    In dem Fall wäre eine Wiederbelebung des Slawa Kokaini-Diskurs vermutlich angebracht.

  • Ist es uns ernst damit, dass US irgendwann von irgendwas aufgehalten wird, so werden wir dafür sorgen müssen, dass sie sich völkerrechtlich verbindlichen Normen unterwerfen, oder geopolitisch Parität herrscht.

    Es geht uns aber in einer unipolaren Welt unter US-Führung viel besser, als damals in einer multipolaren Welt, wo die UDSSR bis westlich Berlin ihr Hegemonial-Gebiet militärisch abgesteckt hatte. Mir fehlt da die Einsicht, aus welcher Motivation heraus wir das wieder herbeiführen wollen sollten.

  • also echt blechmann ich halte die usa für viel zu instabil als dass ich mich von denen hegemonieren lassen möchte...

    am ende wollen die noch ne große show machen und da ist denen europa lieber als ihre eigene insel

  • Wo Du schon dabei bist zu rechercheiren - kannst Du bitte auch gleich noch das Zitat raussuchen, aus dem sich ergibt, dass Putin der Ansicht wäre, die Ukraine existiere nicht?

    Ein paar Aussagen von Putin selbst aus seinem Aufsatz veröffentlicht im Juli 21.

    Im grunde sagt er nicht, dass es keine Ukraininer gibt, nur eben keine Ukraine.



    Mich erstaunt es jedoch sehr, in welch Eifer du haargenaue Zitate ,Quellenangaben oder Text-Analysen von mir in verschiedenen Posts einforderst, während dir anscheinend es komplett egal ist, wenn unser Kreml-Schill-Latour plumbeste Propaganda und anti-ukrainsche Aussagen tätigt.

    (Den "Vorwurf" mach ich nicht nur dir, sondern auch den Großteil der hier schreibenden).

    Aber wehe es kommt ein Pro-Ukrainischer Beitrag, dann gibts direkt eine Reaktion in Form deiner bekannten eloquenten und wortreichen Rants, voller gehässiger und zynischer Anschuldigungen bzw. Unterstellungen.


    Dieses ignorieren von teils haarstäubenden Kreml-Lügen ist mir mehrfach in den letzten Monaten aufgefallen, in denen ich hier nur sporadisch mitgelesen habe.


    EDIT: Ich weiß jetzt schon das ich diese Aussagen in irgendeiner Form bereuen werde, so ist aber zumindest mein Eindruck hier.

  • ...dass ich hier gar keinen moralischen Unterschied zwischen der kaltblütigen Opferung von Menschen zu geopolitischen Zwecken auf "unserer" und der auf der russischen Seite mache, und...

    Wobei du geflissentlich übersiehst, dass ich diesen Unerschied auch nicht mache und...



    2. ...dass diese Opfer auf ukrainischer Seite nicht alleine zur Verteidigung des ukrainischen Staatsterritoriums...

    Wir reden da leider aneinander vorbei. Ich habe nie behauptet, dass Biden besser als Putin, oder dass die US-Außenpolitik besser als die russische Außenpolitik ist. Mir ist durchaus klar, dass dir die "Schlechtigkeit der Welt" oder wie immer man das bezeichnen will, ein persönliches Anliegen ist. Mir aber nicht. Ich halte das Thema für unergiebig. So sind Regierungen eben. Sie suchen ihren Vorteil. Macht und Geld. Gehen dafür über Leichen, usw. usf.


    Hätte die Ukraine beizeiten Volksabstimmungen auf der Krim und im Donbas abgehalten, wäre Putin die Basis für seine imperiale Politik entzogen worden. Dann wäre die Ukraine zwar kleiner, aber ihr wäre die Invasion erspart geblieben und sie hätte vielleicht sogar der EU beitreten können. Oder Putin hätte das als Schwäche angesehen, wäre trotzdem einmarschiert und hätte die wehrlose Restukraine besetzt und zur russischen Provinz gemacht und da wären sie viel glücklicher als vorher. Wer weiß?


    Nationalismus ist eine gesellschaftliche Kraft wie Radioaktivität eine physikalische Kraft ist. Kann man viele fantastische aber auch schreckliche Sachen mit machen. Aber wir brauchen das nicht, wir betreiben unsere Gesellschaft demnächst mit Verfassungspatriotismus und EU-Bürokratie, so wie wir Atomkraft mit Solar und Wind ersetzen. Ja. Vielleicht.


    Wo waren wir? Achso. Wenn Putin die Ukraine will - da wird er wohl selber mit klarkommen müssen. Imperiale Machtpolitik ist kein Ponyhof. Wenn ihm was einfällt, worüber er verhandeln will, meldet er sich schon.

  • Dieses ignorieren von teils haarstäubenden Kreml-Lügen ist mir mehrfach in den letzten Monaten aufgefallen, in denen ich hier nur sporadisch mitgelesen habe.


    EDIT: Ich weiß jetzt schon das ich diese Aussagen in irgendeiner Form bereuen werde, so ist aber zumindest mein Eindruck hier.

    Den Eindruck teile ich. Finde ich aber okay. Jeder zieht sich den Schuh an, den er mag. Wenn mich die Umtriebe Russlands interessieren und die der USA nicht, ist das eben so. Oder umgekehrt.

  • Das ist meines Erachtens nur der Amboss, gehammert wird doch von Norden den Dnjepr entlang Richtung Wasserversorgung der Krim.

    Mal sehen...


    Das Zurückfallen macht im Moment den Eindruck als hätte es zu einer stabileren Verteidigungslinie geführt als im Fall von Charkow. Es ist auch ein bisschen merkwürdig, dass die Front dort im Norden über einen Monat gegen tägliche Angriffe gehalten wurde und dann probieren sie es praktisch mal hinterrum und schon evakuiert der Russe. So schwach wie in Charkow wird das wohl nicht besetzt sein können.


    Viele scheinen auch eher zu glauben die Ukrainer versuchen jetzt noch einen dritten schnellen Vorstoß gegen den Korridor, der Krim und Donbass verbindet.

  • Es geht uns aber in einer unipolaren Welt unter US-Führung viel besser, als damals in einer multipolaren Welt, wo die UDSSR bis westlich Berlin ihr Hegemonial-Gebiet militärisch abgesteckt hatte. Mir fehlt da die Einsicht, aus welcher Motivation heraus wir das wieder herbeiführen wollen sollten.

    Die USA brauchen uns und nur deshalb lassen sie uns ein bisschen "leben". Sobald sie alleinige oder fast alleinige Macht auf dem Planeten sind, werden die ihr wahres Gesicht gegenüber den Europäern zeigen.

    Europa profitiert davon, dass sich mehrere um uns streiten, solange es militäreinsatzfrei bleibt.

    Nach dem Grundsatz: Wenn sich Zwei streiten, freut sich der Dritte.


    So war es auch vorher: Gute Absatzbeziehungen zu USA und gute Rohstoffbeziehungen zu Russland.

    Russland war mit dieser Position einverstanden, aber die gierigen USA wollen immer mehr und mehr. Sie sind wie in den Filmen der Bösewicht, der die "totale" Weltherrschaft will.

  • Wieso kannst Du nicht zwischen "die Ukraine erobern" und "Teile der Ukraine erobern, die Putin und seine Freunde als Teil Russlands betrachten, weil da überwiegend russischsprachige Menschen wohnen" unterscheiden? Warum wiederholst Du diesen propaganda-Quatsch immer wieder?


    Ob diese Vereinnahmung der russischsprachigen UkrainerInnen durch die russische Regierung vökkerrechtlich legitim oder moralisch verwerflich ist, oder ob wir das richtig finden oder nicht, ist doch gar nicht der Punkt.

    Entscheidend ist, dass die Russen das jetzt als letztes Mittel behaupten, nachdem - ihrer Interpretation nach! - alle anderen Versuche, den selbsternannten "Volksrepubliken" innerhalb des Ukrainischen Staates irgendeine Form von Autonomie zu gewähren daran gescheitert sind, dass die Ukrainischen Regierungen in den letzten acht Jahren mit Rückhalt des Westens darauf bestanden haben, die Abtrünnigen mit Waffengewalt zur Räson zu bringen.

    Warum wiederholst du diesen russischen Propaganda-Quatsch immer wieder? Nur deutsche, äh, russische Menschen sollen Heim ins Reich. Achso, den Vergleich darf ich ja nicht ziehen. Sagen wir so. Noch keinen imperialen Herrscher Russlands hat es interessiert, ob die Leute in dem Gebiet, dass er erobert, russisch sprechen. Warum sollte das bei Putin so sein?


    Inwiefern ist das entscheidend? Eine von Putin mit Hilfe des Westens erzwungene Autonomie der Ost-Ukraine wäre einer Sezession gleich gekommen. Die pro-russische Autonomie-Regierung wäre von Russland mit Waffen versorgt worden. Nach ein paar Jahren hätten sie sich unabhängig erklärt.


    Ein Vasallen-Status der Ukraine gegenüber Russland hätte vielleicht den von Russland angezettelten Bürgerkrieg verhindert. Aber der war für die Ukrainer wohl nicht attraktiv und natürlich konnten USA und EU die Finger auch nicht davon lassen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!