Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Nervosität setzt ein.


    https://tass.com/world/1514855



    https://www.euronews.com/2022/…ure-after-pipeline-attack


  • Wie klingt das nochmal wenn unverstörte Erwachsene über Konflikte reden?


    „Man sollte sich mit Putins Aussagen ernsthaft auseinanderzusetzen. Das ist keine Schwäche, sondern politische Klugheit, die dazu beiträgt, Handlungsspielräume zu erhalten oder…neue zu erarbeiten.“ Merkel

  • Ergebnis der vier Referenda:


    Gebiet Ja [%] Nein [%]
    Südost-Donetsk 96.8 0.6
    Lugansk 91.1
    0.9
    Süd-Saporoschje 79.5 5.9
    Cherson 66.9 9.3


    Steht und fällt natürlich damit, wie die Wahlbeteiligung bestimmt wurde. Stelle ich mir nicht einfach vor. Bildet ganz gut die Erwartung über Differenzen zwischen den Gebieten ab. Wenn das Abstimmungsergebnis manipuliert wurde, dann plausibel. Wenn man annimmt, dass die nach 2014 behauptete Bekenntnis der Bevölkerung im Süden zur Ukraine doch weniger nachhaltig oder ungezwungen war als gedacht - und das vermute ich mittlerweile - halte ich das Ergebnis gegeben alle Umstände für möglich.


    Quelle:


    https://ria.ru/20220927/referendum-1818721567.html


  • Aktuelle Szene aus Lanz' Investigativstunde.



    :S

    Edit: Sollten Russland durch Atomschläge vernichtet werden, dann war es vermutlich Putins letzter teuflicher Akt, indem er dem Westen ein schlechtes Gewissen machen will, weil er denke, er wäre dafür verantwortlich.


    Wir können echt machen, was wir wollen, Russland ist im Zweifel immer ein bisschen böser als wir.

  • Donetsk und Lugansk wurden 8 Jahre lang aus der Ukraine beschossen, warum sollte dort jemand für den Verbleib stimmen? Die hohen Werte sind dort also auch plausibel.

    Na ja.


    Die sogenannten "Volksrepubliken" Donetsk und Luhansk werden allerdings auch seit 8 Jahren von selbsternannten Warlords mit eher zweifelhaftem Demokratieverständnis regiert, und Leute die was dagegen hatten, sind wahrscheinlich längst von dort geflohen.


    Bei den jüngeren Eroberungen hatte der eher nicht so russlandfreundliche Teil der Bevölkerung vielleicht nicht die Zeit und die Gelegenheit, sich der Besatzung durch Flucht zu entziehen.

  • Zumal man solche Referenden bestenfalls nicht in einem Krieg abhält...

    Gebiet Ja [%] Nein [%]
    Südost-Donetsk 96.8 0.6
    Lugansk 91.1
    0.9
    Süd-Saporoschje 79.5 5.9
    Cherson 66.9 9.3


    [...]


    Wenn man annimmt, dass die nach 2014 behauptete Bekenntnis der Bevölkerung im Süden zur Ukraine doch weniger nachhaltig oder ungezwungen war als gedacht - und das vermute ich mittlerweile - halte ich das Ergebnis gegeben alle Umstände für möglich.


    Neben den Zwängen der Kriegssituation, sprechen bei Cherson und Süd-Saporoschje andere Faktoren dafür, dass dieses Ergebnis korrekt sein könnte: Bevölkerungsaustausch (anti-russische Ukrainer geflohen, pro-russische Ukrainer hierhin geflüchtet), Flüchtlinge aus den Gebieten, die sich in Russland befinden (und dort ggf. auf die Unterstützung angewiesen sind) konnten mitabstimmen, ukrainische Angriffe seit Monaten, hoher sozialer Druck (etwa Leute, die den Abstimmungszettel mit Ja in den Telefonkamera gehalten haben).


    Zwischen den beiden Gebieten gab es in Cherson jetzt über viele Woche ukrainische Angriffe, die in der Summe fehlgeschlagen zu sein scheinen. Ich bin nicht sicher, ob das eine Auswirkung hatte, aber man kann sich vorstellen, dass sich nach dem Rückzug aus Charkow eine Bedrohungslage oder Hoffnung anders dargestellt und deutlich mehr Menschen als in Süd-Saporoschje es für möglich halten, dass die Ukrainer doch zurückkommen, und es dementsprechend mehr Zurückhaltung und Gegenstimmen gab.


    Ich denke nicht, dass in Donetsk und Lugansk nach all den Jahren selbst Leute, die mit den volksrepublikanischen Machtstrukturen nicht zufrieden waren, eine Zukunft in der Ukraine sehen. Gut vorstellbar, dass sich die Unzufriedenen gerade von der Zugehörigkeit zu Russland eine Verbesserung der Verhältnisse versprechen.


    Beide Volksrepubliken haben die Kontrolle über das von ihnen beanspruchte Territorium ausgeweitet, im Fall von Lugansk im Wesentlichen das gesamte Gebiet. Im Fall von Donetsk ist es aber vorallem der Ballungsraum um Mariupol und durch die Schlacht um die Stadt wurde dieser enorm ausgedünnt. Dort leben vermutlich wirklich nur noch Menschen, die auch bereit sind Teil von Russland zu werden und/oder enorm von russischer Aufbauhilfe und Unterstützungsgeldern abhängen. In den hinzugekommenen Lugansker Gebieten, leben vielleicht etwas mehr Leute, die jedenfalls nicht mit Ja zum Beitrittsersuchen abstimmen und den Referendum fern geblieben sind. Insofern scheint mir selbst der kleine Unterschied zwischen den beiden Donbass-Gebieten plausibel.

  • Ergebnis der vier Referenda:


    Gebiet Ja [%] Nein [%]
    Südost-Donetsk 96.8 0.6
    Lugansk 91.1
    0.9
    Süd-Saporoschje 79.5 5.9
    Cherson 66.9 9.3

    Ich habe irgendwie andere Zahlen:


    From September 22-27, the DPR and LPR along with the Kherson Region and liberated areas of the Zaporozhye Region held referendums on joining Russia. In the DPR, 99.23% of the voters supported the republic becoming part of Russia, with voter turnout at 97.51%. In the LPR, 98.42% voters said yes in the referendum, with voter turnout at 94.15%. In the Zaporozhye Region, 93.11% voted in favor of joining Russia, and 87,05% voted ‘yay’ in the Kherson region, where voter turnout was 78,86%.

  • Ich habe die Wahlbeteiligung und die Anteile unter den abgegebenen Stimmen jeweils miteinander verrechnet. Das ist ein klareres Bild der Abstimmung, wenn die Zahl der Stimmberechtigten halbwegs hinkommt (wie gesagt keine Ahnung, wie gut das unter den Umständen erfassbar ist und wie das überhaupt bestimmt wurde).


  • Wird hier aufgegriffen und weitere Einschätzungen:


    https://www.cnbc.com/2022/09/2…s-to-send-to-ukraine.html


  • Ich habe die Wahlbeteiligung und die Anteile unter den abgegebenen Stimmen jeweils miteinander verrechnet. Das ist ein klareres Bild der Abstimmung, wenn die Zahl der Stimmberechtigten halbwegs hinkommt (wie gesagt keine Ahnung, wie gut das unter den Umständen erfassbar ist und wie das überhaupt bestimmt wurde).

    Ah. I like it! Ja so sollte man auch die Ergebnisse der Bundestagswahlen darstellen. Die Nichtwähler (23.4%) wären dann zB 2021 stärker als der Wahlsieger SPD (19.6%).

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