Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Ist das denn in den letzten 100 Jahren, seit der Hinrichtung von Zar Nikolaus, irgendeinem russischen Herrscher passiert, dass er umgebracht wurde?

    Hat denn irgendein Russischer Herrscher in den letzten 100 Jahren einen Stellvertreterkrieg gegen den versammelten Westen geführt, und das gegenüber seinen eigenen Leuten als Kampf um die Existenz der russischen Nation gegen ein ihr feindlich gesinntes Imperium gerechtfertigt?

  • Die Grünen und die FDP wollen eine neue Panzerschlacht um den Donbass führen

    Von Omid Nouripour bis Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Das Trommeln für die Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine wird lauter. Ausgerechnet ein Auslaufmodell der Kriegsführung soll die Lage weiter eskalieren


    [...] An seine Offiziere schrieb [Wehrmachts-Panzergeneraloberst] Guderian: „Niemand darf fanatischer an den Sieg glauben und mehr Glauben ausstrahlen als Du!“ Bei Charkiw und Kursk kam es schließlich 1943 zu den größten Panzerschlachten der Geschichte. Es war Hitlers letzte Großoffensive vor der endgültigen Niederlage. Bei Kursk starben über 150.000 Mann auf sowjetischer und 50.000 Mann auf deutscher Seite. Etwa 3.000 Panzer blieben zerschossen liegen.

    Jetzt, fast 80 Jahre später, möchten die Schreibtischhelden von FDP und Grünen, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Johannes Vogel, Omid Nouripour und Toni Hofreiter eine neue Panzerschlacht um den Donbass führen. Also drängen sie auf die Lieferung deutscher Kampfpanzer an die Ukraine. Doch die Reichweiten dieser „stählernen Särge“ sind begrenzt, Ketten und Elektronik verschleißanfällig, der Transport ist mühsam, viele Brücken würden unter ihrer Last zusammenbrechen. Im offenen Gelände der Südostukraine wären sie ein gutes Ziel für weitreichende, leicht zu transportierende, ihr Ziel selbstständig findende Panzerabwehrraketen. Also für Waffen, die es im Zweiten Weltkrieg noch nicht gab. Schwere, teure Kampfpanzer sind daher Auslaufmodelle. Die Kriegführung des 21. Jahrhunderts konzentriert sich auf die Gefechtsmittel Raketen, Radar, Cyberwaffen, Infokrieg.

    Letzterer hat in den vergangenen Tagen dazu geführt, dass viele selbst ernannte Militärexperten eine „Kriegswende“ erkennen wollen. Die überraschende Offensive der Ukraine bei Charkiw, sagen sie, sei die erhoffte Gelegenheit, den Krieg durch massive Waffenlieferungen entscheidend abzukürzen. Doch mehr als Spekulation ist das nicht. Genauso gut könnte der Krieg durch neue Lieferungen verlängert werden. Sicher ist nur, dass die Übergabe westlicher Kampfpanzer den Krieg erst einmal eskalieren würde. Putin wird den allabendlichen Video-Spott Selenskyjs über die russische Versager-Armee kaum hinnehmen. Und die NATO? Applaudiert, statt die Euphorie zu dämpfen. Stufe um Stufe wird so der Krieg ausgeweitet. Bereits eingefrorene Konflikte – auf dem Balkan oder im Kaukasus – flammen wieder auf, die (mutwillige) Zerrüttung der westlichen Wirtschaften gibt rechten Parteien überall Auftrieb.[...]

    Nein. Es gibt keinen Stellvertreterkrieg.

  • Die Grünen und die FDP wollen eine neue Panzerschlacht um den Donbass führen

    Von Omid Nouripour bis Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Das Trommeln für die Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine wird lauter. Ausgerechnet ein Auslaufmodell der Kriegsführung soll die Lage weiter eskalieren


    Nein. Es gibt keinen Stellvertreterkrieg.

    Wir sind halt auch schon längst an dem Punkt, wo in der Ukraine nicht mehr nur unsere Freiheit verteidigt wird. Es geht hier auch vor allem um persönliche Karrieren und Vermächtnisse an unserer Heimatfront.


    Für unsere Bellizisten geht es um nicht weniger als Alles. Dafür kämpft man gerne bis zum letzten Ukrainer. Für sie gibt es keine Alternativen mehr.

  • Ich glaube ja immer noch, dass die das aus vollster Überzeugung tun und des Herrn Generalobristen Mahnung „Niemand darf fanatischer an den Sieg glauben und mehr Glauben ausstrahlen als Du!“, für ihre vaterländisch-europäische Pflicht halten.


    Okay, bei Marie-Agnes winkt vermutlich auch eine lukrative Anschlussverwertung bei der Rüstungslobby, sollte das alles irgendwie schief gehen für ihre Partei. Aber bestimmt denkt sie dass das einfach nur der Gerechte Lohn für Ihren treuen Dienst an der #Freiheit wäre.

  • Ich finde es ja fast schon wieder lustig, dass ihr diese Knalltüte noch ernst nehmen könnt.

    Der Pavel hatte ja auch schon mal auf twitter wissenschaftlich nachgewiesen, warum der Russe kein richtiger Slawe ist, oder so ähnlich.


    Ach ja der Pavel. Definitiv ein Fall von mangelnder Demut beim Vortragen frisch angelesener Erkenntnisse. Als jemand, der selbst einiges an Adhoc-Wissen refereriert, aber vorallem als Befürworter der Aufgeklärten Technokratie weiß ich natürlich um die Fallstricke.

  • Als jemand, der selbst einiges an Adhoc-Wissen refereriert, aber vorallem als Befürworter der Aufgeklärten Technokratie weiß ich natürlich um die Fallstricke.

    Ich finde, Adhoc-Wissen sollte selten referiert werden und noch seltener der Standard-Modus Operandi eines Podcasts sein. Mein Problem mit den Medien und Kommunikation ist eher dieser Druck hier, mega aktuell zu sein


    RE: Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt


    als dass man Dinge mal in Ruhe beguckt und so.

  • Ja, drübergeschwammt. Dein Instant-Wissen in allen Ehren, aber bei diesem Pavel scheint es neuronal vor langer Zeit zu einigen Fehlverbindungen gekommen zu sein. Keine Ahnung, wie er da noch rauskommt.

    Aber ich verstehe nicht, warum du meinen Beitrag verlinkst? Du meinst es ist besser, wenn die Nachrichten langsamer reagieren?

    Nun, ich würde mir grundsätzliche wünschen, sie würden anders reagieren. Aus der Zwangsläufigkeit, schnell reagieren zu müssen, häufen sich automatisch Fehler (nicht nur im Sinne der Propaganda, sondern rein handwerklicher Natur, was Faktenprüfung anbetrifft).


    Und wenn man Pavel beim sprechenden Denken (thanks Stefan) zuhört, dann habe ich Schwierigkeiten einzuordnen, woher dieses angelesene Adhoc-WIssen stammen soll, oder ob es überhaupt angelesen ist. Ist's am Ende einfach eine Mischung aus Eigeninterpretation aus vorausgegangenem Unverständnis und dann im Anschluss unzureichende rhetorische Fähigkeiten, es wiederzugeben? Explosive Kombo.

  • Meine Vermutung dadurch, dass der Krieg von außen betrachtet jetzt über einen Monat recht statistisch wirkte, haben sich die beiden UKW-Podcaster eher mit anderen Themen beschäftigt. Und haben dann im Wesentlichen die pro-ukrainischen euphorischen Stimmen aufgesogen, um sich zu informieren.


    Zitat

    Nur wenige Tage nach der groß und lange schon im Vorfeld angekündigten ukrainischen Angriffen in Cherson lässt die Ukrainische Armee die Katze aus dem Sack und stößt in einer akribisch geheimgehaltenen Offensive in den Osten Charkivs vor. Dabei erwischen sie die Russen auf dem linken Fuß und erobern binnen einer Woche ein riesiges Gebiet von gut 10.000 Quadratkilometern und nehmen am Ende die strategisch wichtige Stadt Kupjansk und den wichtigen Militärstandort Izyum ein. Russland taumelt und der Ukraine gelingt auf diesem Weg einerseits die fast vollständige Befreiung des Charkiv Oblast und schneidet den russischen Truppen im Donbass die Versorgungslinien aus Belgorod ab. Das ganze riecht extrem nach einem ersten Wendepunkt und damit geht im Krieg jetzt die Initiative vollständig auf die Ukraine über. Wir erläutern, wie die Offensive bisher abgelaufen ist und warum sie den Kriegsausgang entscheidend beeinflussen könnte.


    Zitat

    Nur wenige Tage nach der groß und lange schon im Vorfeld angekündigten ukrainischen Angriffen in Cherson lässt die Ukrainische Armee die Katze aus dem Sack und stößt in einer akribisch geheimgehaltenen Offensive in den Osten Charkivs vor.


    Dass die Charkow-Offensive "akribisch" geheimgehalten wurde, kann man nicht sagen. Da gab es schon länger das Gerücht. Hier von der BBC am 1. September fünf Tage vor Beginn berichtet:

    https://www.bbc.com/news/world-europe-62738160


    Zitat

    Government forces in Ukraine are trying to seize the initiative from Russian troops before the arrival of winter. A counter-offensive is already under way in the south and the Ukrainians are now preparing to expand that in the east to take back land lost in Donbas and around Kharkiv in the north.


    [...]


    And hanging heavy in the air, among the smoke and dust, is something else - expectation. Here in Donbas, and further north on the outskirts of Kharkiv, Ukraine's second city, the country's forces are braced for a counter-offensive.


    Zitat

    Dabei erwischen sie die Russen auf dem linken Fuß und erobern binnen einer Woche ein riesiges Gebiet von gut 10.000 Quadratkilometern und nehmen am Ende die strategisch wichtige Stadt Kupjansk und den wichtigen Militärstandort Izyum ein.


    Von Kupjansk haben sie die Westhälfte eingenommen. Weiß nicht, warum Isjum als Miltitärstützpunkt bezeichnet wird. Zeitweilig war es als größte Stadt (ca. 50 000 Einwohner vor dem Krieg) der Stationierungsort der russischen Kräfte in der Region und dort gab es zum Beginn der Offensive wohl auch noch russische militärische Einheiten. Es ist nicht per se ein Stützpunkt. (Gut genaugenommen Standort nicht Stützpunkt.)


    Zitat

    Russland taumelt und der Ukraine gelingt auf diesem Weg einerseits die fast vollständige Befreiung des Charkiv Oblast und schneidet den russischen Truppen im Donbass die Versorgungslinien aus Belgorod ab.


    Ich erinnere mich, dass die Versorgungslinie von Belgorod tatsächlich als Grund diskutiert wurde zurück als Isjum erobert wurde. Aber vielleicht war es vorallem die Versorgung für die Isjum-Gruppe, denn die Volksrepubliken teilen sich ja eine Grenze mit Russland und konnten schon immer aus den Regionen Rostow und Woronesch versorgt werden und nach der Eroberung von Lugansk auch über den Süden von Belgorod. Es mag sein, dass der Transportweg von der Stadt Belgorod nach Süden besonders gut ausgebaut ist, aber wenn das wirklich sehr wichtig wäre, hätten die Russen die Militärpräsenz in Charkow wohl nicht so stark ausgedünnt.


    Zitat

    Das ganze riecht extrem nach einem ersten Wendepunkt und damit geht im Krieg jetzt die Initiative vollständig auf die Ukraine über. Wir erläutern, wie die Offensive bisher abgelaufen ist und warum sie den Kriegsausgang entscheidend beeinflussen könnte.


    Auf welcher Basis kommt man zu dieser Einschätzung?

  • Nun, ich würde mir grundsätzliche wünschen, sie würden anders reagieren. Aus der Zwangsläufigkeit, schnell reagieren zu müssen, häufen sich automatisch Fehler (nicht nur im Sinne der Propaganda, sondern rein handwerklicher Natur, was Faktenprüfung anbetrifft).


    Mich hatte nur gewundert, dass die bloße Meldung von dem Angriff nicht anzukommen schien. (Auch bei Al Jazeera nicht.)


    Und wenn man Pavel beim sprechenden Denken (thanks Stefan) zuhört, dann habe ich Schwierigkeiten einzuordnen, woher dieses angelesene Adhoc-WIssen stammen soll, oder ob es überhaupt angelesen ist. Ist's am Ende einfach eine Mischung aus Eigeninterpretation aus vorausgegangenem Unverständnis und dann im Anschluss unzureichende rhetorische Fähigkeiten, es wiederzugeben? Explosive Kombo.


    Die hatten ja vorher auch eine CoViD-19-Reihe in dem Podcast. Dafür hatte sich Pavel das Immunsystem, Viren usw. angelesen. Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass er vor dem Krieg kein Panzerexperte war, sondern sich auch dieses Thema angelesen hat ("reingenerdet"). Gleichzeitig denke ich nicht, dass er das in einer Tiefe studiert hat, die solche überaus selbstbewussten "Einordnungen" rechtfertigen:



    Der Rest ist dann wohl einfach eigenwilliger Stil und geringe Hemmung heterodoxe Ansichten zu teilen.

  • https://sicherheitspod.de/2022…lche-warum-verboten-sind/


    Zitat

    Was heißt eigentlich “gewinnen”?


    Ach und dann wird mal ganz unverblümt die Strategie der Ukraine beschrieben:

    Logistik kaputthauen

    Fernsehkanäle hacken und auf allen Kanälen Selenskyj laufen lassen

    daraus folgt dann wie man dann weiter vorgehen kann, zB auch um die Krim zu erobern:

    Trinkwasser abdrehen und die austrocknen und aushungern lassen

  • Apropos Propagandafront. Aus einem Interview mit Josep Borrell:


    https://www.elmundo.es/interna…2ab0fc6c839d6d8b45bf.html


    Zugängliche Kopie: https://archive.ph/07Mi7


    Zitat

    P. ¿Qué va a hacer la UE?


    R. Mi mensaje es el que ha dado hoy la presidenta en su Discurso sobre el Estado de la UE: hay que mantener el esfuerzo, no vale flaquear. La tentación de abandonar está en parte de la sociedad europea, quieren acabar la guerra porque no se pueden soportar las consecuencias, los precios. Tenemos que combatir esa mentalidad y esta ofensiva en el frente del noreste ayuda a eso, porque se demuestra que lo que decíamos no eran brindis al sol, no eran fuegos artificiales, no era como decían algunos, para prolongar la guerra sin resultados porque era imposible darle la vuelta.


    Via Google Translate:


    Zitat

    F. Was wird die EU tun?


    R. Meine Botschaft ist die, die die Präsidentin heute in ihrer Rede zur Lage der EU gegeben hat: Wir müssen die Bemühungen fortsetzen, es lohnt sich nicht, nachzulassen. Die Versuchung zum Aufgeben ist in einem Teil der europäischen Gesellschaft, sie wollen den Krieg beenden, weil sie die Folgen, die Preise nicht tragen können. Wir müssen diese Mentalität bekämpfen, und diese Offensive an der Nordostfront hilft dabei, denn sie zeigt, dass das, was wir sagten, kein Toast auf die Sonne war, es war kein Feuerwerk, es war nicht, wie einige sagten, um den Krieg ohne Ergebnisse zu verlängern weil es unmöglich war, es umzudrehen


    Oh, oh.

  • Sieht so aus, als sollte Borell dringend in Slovensko anfangen. Was ist denn da los?


    https://www.euractiv.com/secti…ussia-to-win-ukraine-war/



    :whistling:


    Euractiv ist jetzt auch kein pro-russisches Medium ...

  • https://twitter.com/DmytroKuleba/status/1570149057628340226



    "now at war with our critical infrastructure and civilians"


    Kann es eigentlich sein, dass es bei uns im Westen auffällig wenig Verurteilung von diesem Stromausfall und jetzt dem zerstörten Damm gibt?

  • Kann es eigentlich sein, dass es bei uns im Westen auffällig wenig Verurteilung von diesem Stromausfall und jetzt dem zerstörten Damm gibt?

    Der Aufmerksamkeitsfokus wird voll auf Endsieg und neue Panzer gechannelt. Dass der Russe ein Unholt ist, wissen ja mittlerweile alle, die man überzeugen konnte. Potential ist erschöpft.

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