Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Ich kenne leider keine BaltInnen, aber wenn die alle so drauf sind wie ihre führenden PolitikerInnen, dann war das mit der EU-Mitgliedschaft vielleicht doch ein bisschen verfrüht...


    Also ich muss sagen, bei den Waffen-SS-Märschen habe ich dann doch aufgehorcht.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Daugavas_Vanagi

    https://www.juedische-allgemei…lt/marsch-der-legionaere/

    https://jungle.world/artikel/2…ss-veteranen-gegen-putler


    Das war etwas unerwartet und mir bis dahin nicht untergekommen. Es sind so viele kleine Länder ...

  • Ach, war alles nur ein Witz:


    https://t.me/rkadyrov_95/2793



    Via Google Translate:



    Vermutlich wurde Kadyrow bedroht, dass er bleiben muss.

  • Die bisher bestehende Umtauschmöglichkeit von Bargeld-Hrywnja in Złoty endet mit dem 9. September:


    https://bank.gov.ua/en/news/al…grivni-na-zloti-v-polschi


    Weiß aber nicht, ob das mit der Schwäche der ukrainischen Währung zu tun hat, hier sagen sie, dass nicht mehr viel umgetauscht wird:


    Zitat

    Over the past few months, demand for such transactions has been steadily fading: in August 2022, Ukrainians exchanged approximately UAH 30 million, down from over UAH 380 million in April.

  • Das ist ja nochmal doppelt absurd, wenn darunter der steigende Aktienkurs eines Chinesischen Unternehmens eingeblendet wird, das vor allem für die Herstellung von kleinen Drohnen bekannt ist, welche angeblich von erfindungsreichen Ukrainern auch zur Aufklärung und Verbringung von Sprengsätzen hinter die feindlichen Linien genutzt werden.

  • Moment, der Russe hat vielleicht das Gas gedeckelt, aber Von der Leyen will den Gaspreis deckeln! Das kann man tun, egal ob Gas fließt oder nicht. Und so kann sie am Ende Putin ein Schnäppchen äh Schnippchen schlagen - zumindestens wenn die Verräter unter den EU-Mitgliedern ihr nicht einen Strich durch die Gasrechnung machen.


    In Wirklichkeit fließt natürlich weiter Gas und ich nehme an, vorallem Ungarn wird alle Hebel in Bewegung setzen, um zu verhindern, dass es so einer Aktion kommt. Das Problem für die Ungarn könnte sein, dass es auf Transitländer für seine Versorgung über die Südroute angewiesen ist. Käme da eines auf die Idee, so eine Preisdeckelung durchzusetzen, gäbe es im Gegensatz zu im Prinzip austauschbaren Schiffsversicherern oder Logistikunternehmen einen echten Hebel zu sagen, mein Betreiberunternehmen darf das Gas nur durchleiten, wenn es nicht mehr als XY kostet. (Ich nehme an, man könnte sich dann zum Schein darauf einlassen, und hinterum wird mehr gezahlt, weiß aber nicht, dass die Russen das machen würden, denn das würde wie nachgeben aussehen.)


    Diese ganze Decklungsidee kommt ja von den US-Amerikanern, die aus der eigenen schwachen Position heraus, dass sie keinesfalls wollen, dass russisches Öl dem Weltmarkt in dieser angespannten Lage entzogen wird, nur die Gewinne der Russen deckeln wollen. Die angespannte Lage ist sowieso etwas merkwürdig, denn ich hätte gedacht mit den ganzen Rezessionserscheinungen hätte die Nachfrage schon deutlicher nachlassen müssen. Also entweder gibt es ein strukturelles Defizit zwischen Weltproduktion und -verbrauch, das sich sogar unter diesen Bedingungen zeigt, oder wahrscheinlicher die ganzen Wirtschaftskriegsmaßnahmen (die ja auch schon Venezuela und Iran betreffen) führen zu so viel Unterbrechung in den normalen Flüssen, dass die Preise auch bei nachlassender Nachfrage noch ziemlich hoch sind. Und das sind stabilisierende Faktoren dabei, wie dass die USA ihre Strategic Petroleum Reserve schon auf einen Stand, den sie zuletzt 1984 hatten, abgesenkt haben. (Stockpiles in the Strategic Petroleum Reserve (SPR) fell to 450 million barrels, according to the data, the lowest since December 1984.) Mit anderen Worten entweder es funktioniert gar nicht oder es geht praktisch sofort schief, entweder weil die russischen Verkäufe neuorganisiert werden müssen oder die Russen sich einfach (erstmal) weigern, beides führt zu weniger Angebot auf dem Weltmarkt.

  • Ja schön und gut, aber was bringt Dich denn zu der Ansicht, die USA handelten...

    aus der eigenen schwachen Position heraus, dass sie keinesfalls wollen, dass russisches Öl dem Weltmarkt in dieser angespannten Lage entzogen wird, nur die Gewinne der Russen deckeln wollen. [?]

    Wenn sie das russische Öl dem Weltmarkt entziehen, dann profitieren sie doch als Nettoexporteur und weltgrößter Produzent von Öl von den steigenden Preisen.

  • Grüne Spitzenpositionen vor der ZeitenGehirnwende.


  • Grüne Spitzenpositionen vor der ZeitenGehirnwende.


    Hä? Ja was denn nun? Soll das jetzt die kognitive Dissonanz lindern oder weiter anheizen?

  • Eine gewisse Höhe hilft sicherlich den US-Produzenten, teilweise sind sie sogar darauf angewiesen, aber zu hoch trifft dann den Rest der US-Wirtschaft, so dass die Erdöl-Lobby allein sich da denke nicht durchsetzen wird. Und dann gibt es natürlich auch immer die andere Seite, dass du dir mit einem zu hohen Preis den Markt kaputt machst.


    Was der Zweck des Ganzen aus Sicht von Yellen ist:


    https://apnews.com/article/rus…de4ef2d78dd6a4dd93bc45234


    Zitat

    WASHINGTON (AP) — Treasury Secretary Janet Yellen on Wednesday warned that a failure to place a price cap on Russian oil would hurt the global economy.


    “Without a price cap, we face the threat of a global energy price spike if the majority of Russian energy production gets shut in,” Yellen said at the start of a meeting with her British counterpart, Nadhim Zahawi.


    The European Union has decided to ban nearly all oil from Russia by the end of the year. It also will ban insuring and financing the maritime transport of Russian oil to other countries. Unless a price cap is implemented, prices will almost certainly spike.


    Yellen hatte sich gegen unser Erdölboykott ausgesprochen:


    https://thehill.com/policy/fin…y-do-more-harm-than-good/


    Zitat

    If the E.U. spurned Russian energy imports, European countries would likely pay much more for oil, coal and gas from other nations with new power to set higher prices, Yellen argued. And while Russia could no longer sell vast volumes of fuel to Europe, it could sell smaller quantities at much higher prices to friendly or neutral nations.


    “That would clearly raise global oil prices, it would have a damaging impact on Europe and on other parts of the world, and, counterintuitively, it could actually have very little negative impact on Russia, because although Russia might export less, the price it gets for its exports would go up,” Yellen said.


    Diese Preisdeckelung ist offenbar ihr Versuch das zu retten. Vielleicht ist es auch ihr Versuch die Maßnahme bezüglich des internationalen Handels zu sabotieren. Denn die Frage ist offen, wie zum Beispiel ein Schiffsversicherer wirklich sicherstellen will, dass das russische Erdöl auf dem versicherten Tanker nicht über einem bestimmten Preis verkauft wird und dann wird es eben weiter versichert, während es sonst gar nicht versichert würde.


    Die US-Regierung will auf jeden Fall aktuell mit Blick auf die Wahl in zwei Monaten nicht, dass die Benzinpreise nochmal so steigen wie einige Monate zurück.


    Insofern:

    Noch 62 Tage bis zu den US-Kongresswahlen.

  • Die US-Regierung will auf jeden Fall aktuell mit Blick auf die Wahl in zwei Monaten nicht, dass die Benzinpreise nochmal so steigen wie einigen Monate zurück.

    Ok. Das ist allerdings ein gutes Argument gegen steigende Ölpreise.


    Unterdessen tut sich für die amerikanische Marktdominanz auf dem fossilen Brennstoffmarkt allerdings schon wieder neues Ungemach aus dem Reich der östlichen Finsternis auf:

    Gazprom says it starts loading LNG from new Portovaya plant

    VLADIVOSTOK, Russia, Sept 6 (Reuters) - Gazprom’s Deputy Chief Executive Vitaly Markelov told Reuters on Tuesday the company has started loading the first tanker with liquefied natural gas (LNG) at the newly built Portovaya plant in Western Russia.

    The plant, built on the shores of the Gulf of Finland, is expected to produce 1.5 million tonnes of LNG per year. It is located in proximity of Portovaya compressor station of Nord Stream 1, the focal point of Russia’s energy conflict with the West. [...]


    .1,5 Millionen Tonnen LNG pro Jahr sind natürlich noch nicht so wahnsinnig viel und entsprechen wohl um die 20 TWh während NS1 bei maximal 55 Milliarden m³/Jahr fast 540 TWh liefern könnte, aber die Russen scheinen durchaus ernsthaft daran interessiert zu sein, ihr Erdgas künftig in wesentlich teurerer, verflüssigter Form zu verkaufen. Das Zeug dann einfach unter anderer Flagge über Indien, China oder sonst ein Land, das sich Uschis und Opa Sepps Deckelbemühungen nicht anschliessen will, wieder an den Westen zu verkaufen, dürfte bei entsprechender Knappheit wohl auch kein allzu großes Problem sein.

  • Unterdessen tut sich für die amerikanische Marktdominanz auf dem fossilen Brennstoffmarkt allerdings schon wieder neues Ungemach aus dem Reich der östlichen Finsternis auf:

    Gazprom says it starts loading LNG from new Portovaya plant

    [...]


    .1,5 Millionen Tonnen LNG pro Jahr sind natürlich noch nicht so wahnsinnig viel und entsprechen wohl um die 20 TWh während NS1 bei maximal 55 Milliarden m³/Jahr fast 540 TWh liefern könnte, aber die Russen scheinen durchaus ernsthaft daran interessiert zu sein, ihr Erdgas künftig in wesentlich teurerer, verflüssigter Form zu verkaufen. [...]


    Ja, das dachte ich mir, dass sie dann einfach vom Anfangspunkt von Nord Stream aus, Flüssigerdgas verkaufen. Aber Russland ist schon ordentlich in dem Geschäft. Da gibt es etwa Jamal LNG, die von den Gasfeldern der Jamal-Halbinsel verkaufen, das Sakhalin-II-Projekt, aus dem die Russen gerade die Japaner rausgekickt haben, produziert unter anderem Flüssigerdgas (und die Japaner wollen es weiterhin kaufen) und im Ostseeraum gibt es Baltic LNG, weiß nicht ob diese Anlage bei Portowaja Teil davon ist.


    Gazprom hat sich sogar beschwert, dass ihnen die russischen Verkäufer Konkurrenz machen:


    https://www.energyintel.com/00…6e-d053-a997-eb6fa2950000


    Zitat

    Europe is importing more Russian LNG cargoes, much to the annoyance of the country’s sole pipeline exporter Gazprom. In response, Russia should develop a mechanism to coordinate Russian pipeline gas and LNG exports to avoid unnecessary competition and maximize state revenues, the company’s deputy director of the strategy department Kirill Polous said at a roundtable on Jul. 4. This is not a new suggestion — Gazprom has repeatedly suggested such export coordination, complaining that its piped gas is being outcompeted in the global market by LNG, which is not subject to a 30% export duty and therefore doesn't contribute to state coffers.


    Einige der europäischen Länder haben, damit sie nicht mit Rubel bezahlen müssen, auf russisches Flüssigerdgas umgestellt. (Wo ich das mit dem Zoll lese, vielleicht auch deshalb, weil davon nichts direkt an den russischen Staatshaushalt geht.) Genau genommen verlangt Gazprom, dass auch LNG mit Rubel bezahlt werden soll:


    https://www.reuters.com/busine…s-scheme-ifax-2022-07-04/


    Zitat

    MOSCOW, July 4 (Reuters) - Russian gas producer Gazprom (GAZP.MM) has proposed expanding its rouble-for-gas scheme for pipeline gas to include liquefied natural gas (LNG), the Interfax news agency quoted a senior manager as saying on Monday.


    Und ehrlich gesagt, sollten wir wirklich nie wieder Pipelinegas von Russland kaufen, bin ich mir eigentlich fast sicher, dass wir ihr Flüssigerdgas kaufen werden.

  • [...] Das Zeug dann einfach unter anderer Flagge über Indien, China oder sonst ein Land, das sich Uschis und Opa Sepps Deckelbemühungen nicht anschliessen will, wieder an den Westen zu verkaufen, dürfte bei entsprechender Knappheit wohl auch kein allzu großes Problem sein.


    Laut diesem ZeroHedge-Artikel (fiese US-Typ-"Libertäre") soll das via China schon geschehen:


    https://www.zerohedge.com/mark…elling-russian-gas-europe

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