Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Vielleicht ist es ihr ja auch einfach egal, wer da mit welcher Gesinnung an der Ostfront als Kanonenfutter in die westlichen Wertegschütze gestopft wird.


    Schliesslich wird da auch ihre journalistische Freiheit verteidigt, sich gefahrlos unter schwer bewaffneten Rechtsradikalen zu bewegen,

    Das wäre natürlich tatsächlich in Erwägung zu ziehen. Es scheint ihr aber in erster Linie darum zu gehen, dass es dem Leser/Hörer auch egal zu sein hat.

  • Analog dazu fühlen sich vielleicht auch diverse Söldnertrupps, die auf seiten der Russen kämpfen gar nicht mal so sehr an die Befehle der russischen Militärführung gebunden.


    Ich denke Wagner PMC ist bisher nur im Donez-Becken aufgetaucht - hab mich schon gefragt, ob die formal einen Vertrag mit den Volksrepubliken haben. (Obwohl die Gerüchte besagen sie sind auch in Kiew rumgelaufen inklusive einer Beteiligung an dem angeblichen Vorortmassaker: https://en.wikipedia.org/wiki/…invasion_of_Ukraine_(2022)) Und das sind auf russischer Seite die einzigen Söldner, oder?


    Bisschen weit weg, um auf das Kraftwerk zu schießen.

  • Und das sind auf russischer Seite die einzigen Söldner, oder?

    Na ja. Da wären auch noch die tschetschenischen Einheiten und (zumindest gerüchteweise) auch Leute aus Syrien und anderen nicht-russischen Ländern, die sich "freiwillig" dazu bereit erklärt haben, die russische Armee bei ihrem großen "Befreiungskampf" zu unterstützen.

  • Finde ich auch. Gibt idR gute Infohappen darüber, was im westlichen Sicherheitsbereich los ist, was man denkt, womit man rechnet, wie was zu interpretieren ist. Und mit & durch Frank Sauer gibts auch regelmässig kreativen und z.T. überraschenden Input.


    Schade ist, dass Sauer zu wenig gefordert wird. Masala wirkt uninspiriert und noch deutlicher ist das bei Franke, die idR erwartbar und stromlinienförmig agiert - thinkTankTypisch (ECFR). Damit wird die Eindringtiefe in ihrem ureigensten Thema Sicherheitspolitik limitiert, da die Analyse oftmals zu sehr westlicher Interpretation unterliegt. Und so passiert es, dass bspw. in Sachen UKR-Krieg die Verhältnisse den im Pod geäusserten Erwartungen ganz und gar nicht gerecht werden. Leider wird sich nicht immer erlaubt, diese Differenzen deutlich zu benennen und abzuarbeiten.

    In welchem Fall wäre das gewesen, dass die geäußerten Erwartungen den Verhältnissen nicht gerecht wurden? Das ist mir bisher nicht aufgefallen.


    Vier Leute ist eigentlich zu viel für einen Podcast. Ich kenne glaube ich keinen anderen Podcast mit vier festen Mitgliedern. Da kann vieles natürlich nur angerissen und nicht ausdiskutiert werden, wenn man nicht 4-5 Stunden machen will.


    Nachdem der von Baerbock festgestellte "Getreidekrieg der Russen - insbesondere gegen Afrika" endlich gebannt ist und nun ukrainische Schiffe voller Getreide in alle Welt auslaufen, kommt es, wie es kommen musste:


    This piece was inevitable: it shows Ukraine's grain export through the black sea are going everywhere but Africa. Not surprising! Africa and hunger was never a concern for those that cried so loudly and pointed fingers at Russia for "starving Africa".

    Ich dachte die haben Lieferverträge mit Ägypten und so, weswegen das Problem überhaupt erst aufgetreten sei.

  • Na ja. Da wären auch noch die tschetschenischen Einheiten und (zumindest gerüchteweise) auch Leute aus Syrien und anderen nicht-russischen Ländern, die sich "freiwillig" dazu bereit erklärt haben, die russische Armee bei ihrem großen "Befreiungskampf" zu unterstützen.


    Die Tschetschenen sind Teil der Nationalgarde, Rosgwardija. Die Freiwilligen aus anderen Ländern sind denke ich in militärische Strukturen integriert, aber ich habe auch nicht den Eindruck, dass das übermäßig viele sind. Mir scheint Russland setzt eher auf eigene Freiwillige. An den Gerüchten über syrische Sölder ist glaube ich nicht viel dran.


    Ja schon, aber vielleicht nicht, um ein Kriegsgefangenenlager samt gefangener Azov-Mitglieder in die Luft zu jagen.


    Wenn diese Hypothese von Veruntreuung als Motiv für den Anschlag nicht völlig aus der Luft gegriffen ist, müsste Wagner ja etwas mit dem Lager zu tun (gehabt) haben.

  • Estland will einen EU-weites Verbot von Visa für russische Bürger vorschlagen:


    https://news.err.ee/1608681571…an-eu-visa-ban-this-month


    Zitat

    Reinsalu has been pushing for a ban on Russian citizens entering the European Union for several weeks, a proposal backed by Prime Minister Kaja Kallas (Reform) on Tuesday. Finland and Latvia also support the move.


    He called the proposal "unified and clear". "Not only for tourist visas but in terms of the logic to isolate Russia, to make it as difficult as possible for Russian citizens to enter Europe," he told ERR.


    Wie schon gesagt der eigentliche Grund scheint zu sein, dass die Last der Einreise nach der Einstellung des Flugverkehrs im Wesentlichen Estland, Finnland und Lettland als die russischen Anrainer tragen (per Flugzeug oder Schiff nach Kaliningrad und dann nach Polen ist nehme an vernachlässigbar).


    Zitat

    "As the air border is closed, Frankfurt Airport is essentially located at the Narva border crossing, and, actually, all this movement takes place from here. I think it is very reasonable that the European Union uniformly imposes such a sanction. So if we can push the decisions in the European Union and influence it, then we should," he told ERR.


    Läänemets said the process will not be simple but looking at Finland's stance, Estonia "should not lose hope".


    Vivian Loonela, head of the Estonian delegation at the European Commission, said it is hard to say whether the ban will be given the go-ahead, but the Baltic states and Finland have communicated their proposal clearly.


    Finnland gilt wohl als wichtigeres Land? Aber insofern wundert mich dieser parallele Schritt:


    https://news.err.ee/1608681982…ith-estonian-issued-visas


    Zitat

    Estonia will ban Russians with Estonian-issued Schengen visas from entering the country, the government announced on Thursday (August 11). [...]


    "This sanction means that the visas will remain valid, but the visa holders will be sanctioned when entering Estonia, they will not be allowed to enter Estonia," said Minister of Foreign Affairs Urmas Reinsalu (Isamaa) at the government's weekly press conference.


    The decision does not concern Russian citizens with visas issued by other EU members. But this issue will be raised with the EU later this month, he said.


    Sprich alle russischen Bürger mit einem von Estland ausgestelltem Visum müssen jetzt per Landweg über Finnland oder Lettland einreisen.

  • Das ist natürlich putinistische Propaganda, die der afrikanische Barbar da verbreitet.

    Der derzeitige Vorsitzende der Afrikanischen Union, Senegals Präsident Macky Sall: »AU-Präsident Macky Sall forderte jüngst die Aufhebung der internationalen Sanktionen gegen das Putin-Regime und rief die Regierung in Kiew zur Räumung der Minen auf, die von der Ukraine zum Schutz vor einem russischen Angriff im Schwarzen Meer verlegt worden waren. Sanktionen und Minen verhinderten den Export von Millionen Tonnen Getreide aus Russland und der Ukraine, sagte Sall: Sie würden aber zur Verhinderung von Hungersnöten und astronomisch steigender Getreidepreise in Afrika dringend gebraucht.«8


    Oder kurz gesagt: "Die Probleme der Ukraine gehen uns Afrikanern am Arsch vorbei. Öffnet gefälligst eure Hafen für die russische Invasion, damit wir unsere eigenen Probleme lösen können." Erfrischend ehrlich. Allerdings fehlt die Erklärung, warum die Probleme Afrikas den Ukrainern nicht umgekehrt ebenfalls am Arsch vorbei gehen sollten. Ich frage mich, ob im Original-Text da noch eine Erklärung kam...


    Putin habe ihm „versichert“, dass Russland die Entminung des Gewässers nicht zu einem weiteren Angriff auf die Ukraine nutze, sagte Sall.


    Putin hat uns versichert, dass es sich nur um ein Manöver handelt und er seine Truppen nicht zu einer Invasion der Ukraine nutzen wird. Ein sonniges Gemüt hat dieser Macky Sall, das muss man ihm lassen. Also, man kann wohl davon ausgehen, dass da keine Erklärung mehr kam, was die Ukraine dazu motivieren könnte.

  • Zur Prävention der Straftaten in der EU müsste man eigentlich mindestens 10 EU-Mitglieder nicht einreisen lassen - wäre eine spürbare Entlastung : )


    Ohne NATO-Mitgliedschaft würden die nicht auf solche Ideen kommen, sicher nicht, bzw, sie laut äussern. Rein vom Gefühl her, die NATO war schon kurz davor Geschichte zu sein und könnte es bald wieder sein - würde der kollektive Westen wegen einem Miniland mit 1 Mio Einwohner den grossen Weltenbrand starten?

  • Dafür müsste zum Beispiel aktuell irgendwo mehr Düngelmittel hergestellt werden, um die Ausfälle dort, wo die Gaspreise zu hoch geworden sind (wie bei uns), zu kompensieren. Wenn ich es richtig verstehe sind Düngemittel auch nicht einfach so austauschbar, so dass man zum Beispiel zum Ausgleich mehr Phosphor abbauen könnte.

    Aus Erdgas mach man doch Stickstoffdünger und nicht Phosphat-Dünger. Hab ganz kurz einen Artikel dazu gelesen: https://scienceblogs.de/wasgeh…icht-aus-oel-hergestellt/


    Also fürs Haber-Bosch Verfahren braucht man Wasser, Luft und Hitze. Die Hitze liefert das Erdgas. Ginge im Prinzip aber wohl auch mit Erdöl oder Kohle.

  • Erfrischend ehrlich. Allerdings fehlt die Erklärung, warum die Probleme Afrikas den Ukrainern nicht umgekehrt ebenfalls am Arsch vorbei gehen sollten.

    Na weil die Ukrainische Regierung im Einklang mit ihren westlichen Verbündeten den Vorwurf gegen Putin erhoben hat, er wolle die Wertegemeinschaft mit dem Hunger in der Dritten Welt erpressen. Wenn es Selenskyjs Leuten am Arsch vorbei geht, ob in Afrika und im nahen Osten Hungersnöte ausbrechen, dann kann ihm das ja auch egal sein.


    Ist es wahrscheinlich auch (dem Westen war's bisher ja auch scheissegal, als man es noch nicht als moralischen Vorwurf gegen den Russenhitler instrumentalisieren konnte). Aber wenn die das in Kiew laut sagen, dann wird's halt schwierig mit der Behauptung, in der Ukraine würden westliche Werte verteidigt.

  • Na weil die Ukrainische Regierung im Einklang mit ihren westlichen Verbündeten den Vorwurf gegen Putin erhoben hat, er wolle die Wertegemeinschaft mit dem Hunger in der Dritten Welt erpressen. Wenn es Selenskyjs Leuten am Arsch vorbei geht, ob in Afrika und im nahen Osten Hungersnöte ausbrechen, dann kann ihm das ja auch egal sein.

    Stimmt. Kann es. Nur weil die Urk. Regierung diesen Vorwurf erhebt, heißt das doch nicht, dass ihr das nicht egal sein kann oder ist.


    Deswegen sagt Kiew es ja nicht laut.


    Ich finde einfach den Ansatz "Ist mir egal, ob mein Nachbar verhungert, der soll mir einfach seine Lebensmittel geben, damit ICH nicht verhungere" seltsam, wenn da nicht irgendeine Begründung folgt, warum er das machen sollte.

  • Ich finde einfach den Ansatz "Ist mir egal, ob mein Nachbar verhungert, der soll mir einfach seine Lebensmittel geben, damit ICH nicht verhungere" seltsam, wenn da nicht irgendeine Begründung folgt, warum er das machen sollte.

    Die Begründung ist zum Beispiel, dass der Wertewesten seit Kolonialzeiten konsequent darauf hin gearbeitet hat, dass afrikanische Länder sich nicht ohne fremde Hilfe selbst ernähren können, und sie sich dann - nach dem Ende der offiziellen Kolonialzeit - per Schuldknechtschaft zu Untertanen gemacht hat, die auf Hilfslieferungen angewiesen sind.


    Wenn der Präsident der afrikanischen Union also fordert, man möge doch bitte dafür sorgen, dass die Getreidelieferungen aus der Ukraine wieder stattfinden können, dann macht er nichts anderes, als die westliche Wertegemeinschaft (und die angeblich deren hehren Prinzipien folgende ukrainische Regierung) daran zu erinnern, dass sie - aus Sicht der betroffenen Länder und gemessen an ihrem eigenen, immer wieder proklamierten und hochmoralischen Standard - auch dem Rest der Welt gegenüber eine moralische Verpflichtung hat.


    Abgesehen davon hat niemand in Afrika gefordert, die Ukraine solle Getreide exportieren, das sie selbst zur Ernährung der eigenen Bevölkerung braucht. Die Ukraine ist genau wie Russland schon lange Netto-Exporteur von Getreide.

  • Oder kurz gesagt: "Die Probleme der Ukraine gehen uns Afrikanern am Arsch vorbei. Öffnet gefälligst eure Hafen für die russische Invasion, damit wir unsere eigenen Probleme lösen können." Erfrischend ehrlich.


    Für so ein Urteil sollte man vielleicht erstmal zur Quelle gehen und sich das ganze im Kontext anhören:


    https://www.youtube.com/watch?v=wo0lj0FTZbM



    Leider kein Transkript. Ich kann Französisch nur leidlich lesen.

  • In welchem Fall wäre das gewesen, dass die geäußerten Erwartungen den Verhältnissen nicht gerecht wurden? Das ist mir bisher nicht aufgefallen.

    In den wesentlichen Elementen Kriegsverlauf und Sanktionsfolgen war kein wesentlicher Informations-/Prognosemehrwert zu 08/15-Media. Beides ist erheblich anders gelaufen.

  • Sanktionsauswirkungen RU ( via MoscowTimes )


    Bis zum Ende des Monats nahm der Haushalt nur 57,3 Milliarden Rubel an Ausfuhrzöllen auf Gas ein - der niedrigste Betrag seit der Pandemiekrise. Zum Vergleich: Im Juni waren es 217,4 Milliarden Rubel, im Mai 199 Milliarden Rubel und im April 234 Milliarden Rubel.

    Auf die Öl- und Gassteuern folgten eine Reihe von Steuern auf den Nicht-Rohstoffsektor der Wirtschaft. Die Mehrwertsteuereinnahmen, die zweitgrößte Einnahmequelle des Staates, fielen um 40 % niedriger aus als ein Jahr zuvor. Der Haushalt nahm 493 Milliarden Rubel aus inländischer Mehrwertsteuer und 193 Milliarden aus importierten Waren ein.

    Die Verbrauchssteuereinnahmen sanken um 26% auf 62 Milliarden Rubel, die Einkommenssteuer sank um 32% auf 129 Milliarden Rubel. Die Versuche, Parallelimporte zu etablieren, brachten dem Haushalt keine Rubel aus dem Zoll: Die Erhebung von Einfuhrzöllen ging um 60 % und von Verbrauchssteuern um 44 % zurück (auf 32 bzw. 7 Milliarden Rubel).

    Der Haushalt erlitt einen "katastrophalen Einnahmeneinbruch", so die MMI-Analysten.


    Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

  • Leider nein ... nach unserem erfolgreichen Vorbild wohl kaum.


  • https://www.bundesregierung.de…und-aussenpolitik-2071394


    Zitat

    BK Scholz: Ich denke, dass eines doch ganz klar ist: Dieser Krieg muss beendet werden. Russland hat die Ukraine überfallen und versucht, einen Teil des Territoriums zu erobern. [...]


    Das, was jetzt stattfinden muss - das ist die Aufgabe, um die es jetzt geht -, ist doch, dass Russland einsieht, dass es sich mit der Ukraine verständigen muss und dass das nicht auf einen Diktatfrieden hinauslaufen kann, wie es wahrscheinlich am Anfang der Gedanke in den Köpfen des russischen Präsidenten und seiner politischen Führungskräfte gewesen ist. Das darf nicht klappen, und das wird auch nicht klappen. Da bin ich ganz sicher. Wir alle gemeinsam werden die Ukraine unterstützen. Das ist die Aufgabe, um die es jetzt geht.


    Ich muss sagen, diesen wiederholten unrealistischen Anspruch von Scholz finde ich irgendwie irritierend. Außer mittlerweile ist klar, dass es mit dieser ukrainischen Regierung vermutlich keinen Diktatfrieden geben wird, sondern erst mit der nächsten.

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