Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Ein Versuch der USA den postsowjetischen Raum russischem Zugriff zu entziehen, ist eine simple Analyse, die die jüngere Geschichte von Osteuropa sehr gut erklärt. Kein gut und böse notwendig, nur konkurrierende imperiale Interessen. Freilich, allein schon, dass die Kompetenz der US-Amerikaner für solche Eingriffe regelmäßig zu wünschen übrig lässt, führt mich sicherlich zu der Ansicht, dass sie ihre Finger besser auf ihrer Seite des Atlantik behalten hätten.

    Wie, fehlende Kompetenz? Versteh ich nicht. Die USA haben zahlreiche postsowjetische Staaten dem russischen Zugriff entzogen, ohne ihre Armee ein einziges mal dafür einzusetzen. Russland braucht für jeden einzelnen Staat, den sie dem westlichen Zugriff entziehen, einen militärischen Einsatz. Für die NATO Erweiterungen lag immer eine russischen Zustimmung vor. Alles diplomatische Siege. Das einzige was Putin einfällt, ist drohen und draufschlagen: "Willst du nicht mein Bruder sein, marschiert meine Armee gleich ein."


    Da bin ich sehr froh, dass die Amis ihre Finger nicht auf ihrer Seite des Atlantik behalten haben. Das wäre ein fürchterliches Hauen und Stechen, wenn Putin freie Hand hätte, die russische Einflusszone in Europa auszubauen.


    Es geht aber um den Zerfall oder das Nachspiel und ich würde sagen, du ignorierst die reaktive Natur der Handlungen, die du als Strategie bezeichnest. Wenn man vor die Orangene Revolution zurückgeht, hatte Putin überschaubare Probleme mit der Ukraine, weil ein guter Teil der Bevölkerung und politischen Klasse trotz damals schon einer Dekade US-Investition in die politische Landschaft des Landes, inklusive verstärktem Einfluss der amerikanischen Diaspora, immer noch Russland zugewendet war. Es würde mich wundern, wenn Putin an dem Punkt die Arbeit an einem Zwanzigjahresplan zur Reintegration von Noworossija begonnen hätte. Wüsste auch nicht, dass es dafür Anhaltspunkte gibt.

    Ich würde sagen, die denkst du dir aus. Russland hat doch ebenfalls massiv in die politische Landschaft der Ukraine investiert. Wirtschaftliche und finanzielle Zuwendungen für politische Gefolgschaft. Vielleicht hat Putin da noch gehofft, er könne das Land friedlich wieder eingemeinden, so wie Belarus. Und Plan B wäre dann nie zum Einsatz gekommen. Oder die russischen Mittel für Plan B waren da noch nicht vorhanden.

  • Wie, fehlende Kompetenz? Versteh ich nicht. Die USA haben zahlreiche postsowjetische Staaten dem russischen Zugriff entzogen, ohne ihre Armee ein einziges mal dafür einzusetzen.


    1. Ich habe nicht umsonst von Versuch gesprochen.


    2. Die postsowjetischen europäischen Staaten hätten in jedem Fall die Westintegration angestrebt. Ohne NATO würde diese aus russischer Sicht kaum als Bedrohung gesehen, höchstens als wirtschaftliche Konkurrenz. Ohne NATO haben die russischen Anrainer auch notwendigerweise eine andere Nachbarschaftspolitik gegenüber Russland. Aber selbst mit NATO: Die Westeuropäer, insbesondere Deutschland und Frankreich, haben irgendwann die Grenzen einer konfliktbegrenzten Ausdehnung erkannt. Man kann es vielleicht von den Osteuropäern nicht erwarten, aber letztlich egal, denn ohne die USA, wäre man an dieser Grenze geblieben. Die USA haben sie meines Erachtens strategisch überstritten.


    3. Was heißt ohne Armee? Mal abgesehen davon, dass Jugoslawien unter Einsatz der US-Streitkräfte neugeordnet wurde und ein Motiv dort war den serbischen Einfluss als wichtigen Verbündeten der Russen zu begrenzen, was glaubst du was die NATO ist? Der Punkt ist nicht beizutreten und fertig. Es ist eine militärische Integration, die vorallem unter Federführung der US-Streitkräfte stattfindet. Ein Integrationsprozess, der zuletzt auch mit der Ukraine durchgeführt wurde, nur unter Verzicht auf formalen Beitritt und das scheint mithin der Kriegsgrund gewesen zu sein.


    4. Die Ordnungseingriffe der USA haben zum Zustandekommen der neuen europäischen Kriege beigetragen. Das gilt für die jugoslawischen Nachfolgekriege und das gilt für den Ukrainekrieg.


    5. Nehmen wir das Beispiel der Ukraine. Letztlich haben die US-Regierungen gedacht, es ist eine tolle Idee ein Nationalisierungsprojekt auf Basis einer ideologisch mit dem Deutschen Reich unter der NSDAP alignierten marginalen historischen Unabhängigkeitsbewegung zu fördern. Aber gut muss nicht fehlende Kompetenz sein, vielleicht ist es auch einfach Gleichgültigkeit.


    Für die NATO Erweiterungen lag immer eine russischen Zustimmung vor.


    Keine Ahnung wovon du sprichst, Russland war gegen die NATO-Erweiterung, ich denke spätestens als der Beitritt der baltischen Staaten anstand. Es ist die offizielle Position der NATO-Länder, dass sie keine russische Zustimmung benötigen. Das spielt aus deren Sicht also keine Rolle.


    Ich würde sagen, die denkst du dir aus.


    Was denke ich mir aus?

  • Wenn's nicht so bezeichnend für den von hirnlosem, radikalem Moralismus eingezäunten Denkhorizont der bürgerlichen Mitte in UnserLand wäre, könnte man herzlich darüber lachen, wie wir hier immer wieder versuchen, einen Pudding an die Wand zu nageln...

  • Wenn ich folgendes auf Twitter lese (siehe unten), dann frage ich mich, ob die Propaganda wirklich so stark ist (was natürlich sein kann) oder aber beim Crowdfunding auch die CIA mitgemacht hat.

    Gibts da eigentlich überhaupt irgendeine Möglichkeit zu überprüfen, ob das Geld von diesem "Crowdfunding" auch wirklich von normalen Leuten stammt und nicht wie erwähnt von der CIA kommt?

    Kennt sich da jemand aus?


  • Die Rückzugsgefechte haben begonnen.

    Zitat von Jens Stoltenberg

    «Frieden ist möglich. Die Frage ist nur: Welchen Preis sind (die Ukrainer) bereit, für den Frieden zu zahlen? Wie viel Territorium, wie viel Unabhängigkeit, wie viel Souveränität sind sie bereit, für den Frieden zu opfern?»

    ...


    Wenn also ein wichtiger Schlüsselverbündeter wie die Türkei Bedenken hinsichtlich von Terrorismus äußert, dann müssen wir uns natürlich hinsetzen und das ernstnehmen. Und das ist genau, was wir tun.

  • https://nitter.net/sumlenny/status/1535582765764292610#m



    via fefe

  • Viele Ukrainer fühlen sich laut Melnyk in Deutschland nicht willkommen

    Andrij Melnyk hat das Verhalten Deutschlands im Ukrainekonflikt erneut scharf kritisiert. Viele seiner Landsleute hätten »keine Lust mehr, hierzubleiben«, so der ukrainische Botschafter.

    [...] Nach Darstellung des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk kehren mittlerweile mehr geflüchtete Ukrainer Deutschland den Rücken als in die Bundesrepublik kommen. »Die meisten Ukrainer kehren zurück, schon längst. Es sind mehr Menschen, die abreisen aus diesem Land, als zu Ihnen kommen«, sagte der Botschafter der »Bild«.

    Man sollte sich in Deutschland Gedanken darüber machen, wieso viele Ukrainer »keine Lust haben, hierzubleiben«, fügte Melnyk hinzu. Aus Sicht der Ukrainer trage Deutschland Verantwortung für viele Toten, weil es bislang keine schweren Waffen geliefert habe.

    Er forderte dann auch entsprechend bei der geplanten Kiewreise von Bundeskanzler Olaf Scholz konkrete Zusagen. »Wir hoffen, dass der Kanzler bei seinem Besuch in Kiew endlich die deutschen Versprechen wahrmacht, was die Waffenlieferungen und auch den EU-Beitritt der Ukraine betrifft«, sagte er dem SPIEGEL.[...]


    Ja wenn seine Exzellenz, der feine, akkurat frisierte Herr Melnyk mit seinen extravagenten Anzügen und seiner Designerbrille aus dem sicheren, warmen Berliner Twitterbüro heraus mit dem Ohr ganz dicht an der Stimme des Volkes das so behauptet, dann wird es sicher stimmen und gehört daher unbedingt von der Nation wichtigstem "nachrichten"-Magazin ans Licht der Öffentlichkeit gebracht.


    So schlimm ist es in Deutschland, wo man den flüchtigen UkrainerInnen in windeseile sämtliche Bürokratischen Gängelungen, mit denen hierzulande üblicherweise Geflüchteten aus weniger weiß und christlich dominierten Kriegsschauplätzen der NATO und ihrer Verbündeten der Aufenthalt möglichst unangenehm gemacht werden soll, aus dem Weg geräumt hat, dass die gemeine Ukrainische Mutter mit ihren fünf Kindern, Hund, Katze und Großeltern lieber wieder zurück in den grausamen Vernichtungskrieg reist, und sich der Vergewaltigung durch russische Mordbarbaren preisgibt, als länger in einem Land zu verweilen, das Marder und Leoparden nicht so schnell an die Ostfront zum Einsatz für die Verteidigung der freien Welt expedieren will, wie der Botschafter der Freiheit das gerne hätte.

  • Meanwhile in der ukrainischen Musterdemokratie, scheint es langsam auch so manchen Leuten, die ihren Freiheitskampf leider nicht auf twittern und Redenschwingen begrenzen können, sondern ihn mit der Waffe in der Hand unter Einsatz ihres Lebens führen müssen zu dämmern, in was für einem zynischen Stellvertreterkrieg man dort nicht nur von Russland, sondern auch vom Westen und der eigenen Regierung verheizt werden soll.

    Sinkende Moral auch bei ukrainischen Soldaten: Der Abnutzungskampf fordert Selenskyj

    Die Ukraine befindet sich im Donbass in einem zermürbenden Abnutzungskrieg mit Russland. War zu Kriegsbeginn noch die Moral der russischen Truppen niedrig, beschweren sich nun auch immer mehr Soldaten der Ukraine. In dieser Gemengelage gerät auch Präsident Wolodymyr Selenskyj unter Druck.


    Die „maximale Kampfkraft“ russischer Truppen sei nun im Donbass versammelt, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der vergangenen Woche in einer Videobotschaft. Am Mittwoch sprach er dann von einer der schwersten Schlachten des Krieges, die seine Truppen bei Sjewjerodonezk im Donbass kämpfen müssten. Selenskyj, der in den ersten Kriegsmonaten stark auf positive Botschaften setzte, macht jetzt immer eindringlicher auf die schwierige Lage im Osten des Landes aufmerksam.

    Die Konzentration auf Sjewjerodonezk sieht Markus Reisner, Oberst des österreichischen Bundesheers, als Fehler: Die Wichtigkeit der Stadt ergebe sich aus ihrer Größe von rund 100.000 Einwohnern, militärstrategisch sei es aber nicht sinnvoll, die Stadt zu halten. „Material und Menschen dort reinzuwerfen ist eigentlich eine Katastrophe“, sagt der Militärexperte im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).[...]

    Das macht sich auch in der Truppenmoral bemerkbar. Zu Kriegsbeginn gab es zahlreiche Berichte über Motivationsprobleme der russischen Kräfte, mittlerweile äußern aber auch ukrainische Soldaten ihre Unzufriedenheit mit der Lage. Reisner zählt 19 Videos mit Dutzenden Soldaten in den sozialen Netzwerken, die er als echt einschätzt. „Sie sagen in den Videos, dass es bei ihnen jetzt einfach nicht mehr geht, und sie fordern Unterstützung aus dem Westen der Ukraine“, berichtet der Militärexperte. In einem der Videos sind knapp 30 Männer zu sehen, einer von ihnen verliest eine rund einminütige Botschaft. Offenbar beschweren sie sich, wie „Kanonenfutter“ behandelt worden zu sein. Selenskyj verspreche, dass man alles tun wolle, um das Leben von Soldaten zu retten, halte das aber nicht, heißt es dazu in einem Telegram-Kanal. Zwar sei eine Gegenoffensive an der Grenze der Regionen Mykolajiw und Cherson gelungen. „Aber zu welchem Preis haben wir diesen Erfolg erzielt?“ [...]

  • https://nitter.net/sumlenny/status/1535582765764292610#m



    via fefe

    he he. Der Sergej, der die Grünen aus Protest verlassen hat, weil sie ihm nicht militaristisch genug sind (!) und für den alles unterhalb eines Kniefalls Deutschlands ein Verrat am NATO Imperialismus ist, zelebriert seine digitale Bücherverbrennung am Grabbeltisch irgendeines Moskauer Bücherladens. Entzückend. Gefällt mir.


    Gut, dass Hollywoods Zelluloid nicht so gut brennt. ^^

  • he he. Der Sergej, der die Grünen aus Protest verlassen hat, weil sie ihm nicht militaristisch genug sind (!) und für den alles unterhalb eines Kniefalls Deutschlands ein Verrat am NATO Imperialismus ist, zelebriert seine digitale Bücherverbrennung am Grabbeltisch irgendeines Moskauer Bücherladens. Entzückend. Gefällt mir.

    Die Sachen hatte ich jetzt nicht aktiv im Kopf, andererseits verdeutlicht es wenn ja nur nen Standpunkt, aber bringt keine Argumente zu dem was er in dem Thread schreibt. Das nur so als Gedanke, insbesondere um sich davor zu bewahren da nicht in ad hominem abzurutschen. Aber trotzdem danke für die Einordnung und da möchte ich auch noch direkt betonen, dass ich damit jetzt kein Argument für ihn oder so machen will.


    Gut, dass Hollywoods Zelluloid nicht so gut brennt. ^^

    Daran musste ich auch die ganze Zeit denken. Also so ne Auflistung über westliche Filme und Literatur in denen der "Endgegner" Russland, die Sowjets oder zumindest ein von dort unterstützter Superbösewicht ist.


    Das hier fand ich noch besonders seltsam und weiß nich so recht was ich davon halten soll



    Das wiederum ist dann doch nicht so ohne (wobei man da natürlich auch wieder nen Vergleich dazu ziehen könnte, wie sehr allein das amerikanische Militär und weitere Sicherheitsdienste bei denen in Hollywood involviert sind).




    Andererseits bringt der Hinweis darauf, dass der Westen und insbesondere die USA auch gewaltige Propaganda über die Film und vermutlich auch Buchindustrie betreiben ja "nur" die Erkenntnis, dass es beide Seiten machen. Und natürlich, dass es wohl erschreckend effektiv ist.

  • Die Sachen hatte ich jetzt nicht aktiv im Kopf, andererseits verdeutlicht es wenn ja nur nen Standpunkt, aber bringt keine Argumente zu dem was er in dem Thread schreibt. Das nur so als Gedanke, insbesondere um sich davor zu bewahren da nicht in ad hominem abzurutschen.

    Das Argument wäre für mich genau dieses:

    Andererseits bringt der Hinweis darauf, dass der Westen und insbesondere die USA auch gewaltige Propaganda über die Film und vermutlich auch Buchindustrie betreiben ja "nur" die Erkenntnis, dass es beide Seiten machen. Und natürlich, dass es wohl erschreckend effektiv ist.

    Nämlich das jeder, der hier einseitig sein Narrativ durchboxt und den Gegner als das einzig ultimativ Böse darzustellen versucht, ein Agent ist, der zur Not auch am Grabbeltisch eines Bücherladens Zeit verbringt, um sich ein Argument zurechtzuschustern. Nicht glaubwürdig.


    ... da möchte ich auch noch direkt betonen, dass ich damit jetzt kein Argument für ihn oder so machen will.

    So habe ich Dich auch nicht verstanden und fand es gut, dass du das Propagandastück hier zur Kenntnisnahme mit uns geteilt hast.

    Das hier fand ich noch besonders seltsam und weiß nich so recht was ich davon halten soll

    Ich kann das auch nicht einordnen. Sieht für mich wie Grabbeltischlektüre aus. Wenn wir sowas zur Grundlage für irgendwas nehmen, will ich besser nicht an unsere Grabbeltische gehen.

  • Quatsch, dann müssten sich alle Parlamente des Westen fragen wieso sie da die ganze Zeit geklatscht haben, in einem Konflikt in dem jeder vorher wusste wie er endet...



    Ich glaube ein "Weiter so" können Dragi/Scholz/Macron nicht bringen ...

  • Ich kann das auch nicht einordnen. Sieht für mich wie Grabbeltischlektüre aus. Wenn wir sowas zur Grundlage für irgendwas nehmen, will ich besser nicht an unsere Grabbeltische gehen.

    Ja die Lektüre selbst sieht tatsächlich so aus und als solche hab ich die eigentlich auch direkt wahrgenommen. Ich bezog mich da mehr noch auf seine Aussage

    "One of the greatest Western misunderstandings about Russia is that the West believes, Russia is anti-German-Nazis. Russia is not. Russia's trauma is that Hitler had broken Stalin-Hitler alliance and started to kill Soviets, instead of to kill other nations with the Soviets"

    die ich wirklich nicht einordnen kann. Das traurige Problem ist, dass ich es mir sogar vorstellen kann, dass es so stimmen oder zumindest einen Kern Wahrheit enthält. Ist halt alles einfach ein großer Fuck Up und das nicht erst seit Gestern und wir sind da auch viel mehr verstrickt und involviert als wir uns irgendwie eingestehen wollen und können. Also wir als Deutschland und Europa.

  • Ja die Lektüre selbst sieht tatsächlich so aus und als solche hab ich die eigentlich auch direkt wahrgenommen. Ich bezog mich da mehr noch auf seine Aussage

    "One of the greatest Western misunderstandings about Russia is that the West believes, Russia is anti-German-Nazis. Russia is not. Russia's trauma is that Hitler had broken Stalin-Hitler alliance and started to kill Soviets, instead of to kill other nations with the Soviets"

    die ich wirklich nicht einordnen kann. Das traurige Problem ist, dass ich es mir sogar vorstellen kann, dass es so stimmen oder zumindest einen Kern Wahrheit enthält. Ist halt alles einfach ein großer Fuck Up und das nicht erst seit Gestern und wir sind da auch viel mehr verstrickt und involviert als wir uns irgendwie eingestehen wollen und können. Also wir als Deutschland und Europa.

    Ja, ich denke hier können andere auf die Schnelle besser historisch einordnen. Aber dass die Rote Armee damals nicht sonderlich Woke war oder aufgrund von feministischer, wertebasierter Aussenpolitik gegen Hitler-Deutschland kämpfte, dürfte klar sein.


    Übrigens haben das die Amis auch nicht gemacht und noch weit in den Krieg hinein Geschäfte mit den Nazis gemacht und Jüdische Flüchtlinge abgewiesen.

  • Nämlich das jeder, der hier einseitig sein Narrativ durchboxt und den Gegner als das einzig ultimativ Böse darzustellen versucht, ein Agent ist, der zur Not auch am Grabbeltisch eines Bücherladens Zeit verbringt, um sich ein Argument zurechtzuschustern. Nicht glaubwürdig.

    Zumal Twitteur Sumlenny als ehemaliger Direktor des Ablegers der Heinrich-Böll-Stiftung in Kiew wohl kaum als objektiver Analyst betrachtet werden kann. Aus dem fruchtbaren, antirussischen Schoß des grünen Parteithinktanks kamen auch dessen Ex-Leiter Ralf Füchs und seine Partnerin Marieluise Beck gekrochen, als sie ihr transatlantisch beseeltes Propagandainstitut "Zentrum Liberale Moderne" eröffneten und sich fortan hauptsächlich mit Agitation und Propaganda gegen Russland hervor taten.


    Das von Sumlenny hier kolportierte Narrativ fügt sich auch nahtlos in die in diesen tarngrünen Kreisen offenbar allenthalben als unumstößliches historisches Faktum angesehene Theorie des amerikanischen Bestsellerautors Timothy Snyder, der zwischen Stalin und Hitler keinen moralischen Unterschied mehr sehen will, und der den harten völkischen Nationalismus inklusive Nazi-Kollaboration in der Ukraine und anderen Osteuropäischen Regionen im Prinzip als alternativlosen Widerstand gegen den sowjetisch-russischen Terror der Zwischenkriegszeit relativiert.

  • Der Getreidekrieg

    Auf dem fruchtbaren Boden der Ukraine wuchs in Friedenszeiten Weizen für die ganze Welt. Jetzt sind die Felder vermint, die Straßen zerbombt und die Häfen blockiert. Für die Menschen in Nordafrika und dem Nahen Osten bahnt sich eine Katastrophe an.


    [...] Zwar arbeiten westliche Regierungen und Organisationen wie die Vereinten Nationen mit Hochdruck daran, die Ernte aus dem Land zu bringen. Auch die EU hat ihre Hilfe versprochen, prüft etwa den Transport auf der Schiene oder über die Donau und will der Ukraine die Einfuhrzölle erlassen. Doch das Unterfangen stockt zum Teil aus technischen Gründen, etwa weil die Schienen in der Ukraine und der EU unterschiedlich breit sind oder die ukrainischen Häfen an der Donau veraltet.

    Der russische Präsident Wladimir Putin beschuldigt unterdessen die westlichen Regierungen, durch ihre Sanktionen den Export von russischem Getreide zu erschweren. Erst wenn diese gelockert würden, wolle Russland den Weltmarkt beliefern. Lebensmittel sind nach westlicher Darstellung von den Sanktionen ausgenommen, doch Russland berichtet von angeblichen Problemen mit Schiffsversicherungen, Zahlungen und dem Zugang zu europäischen Häfen. Nach einem Treffen mit Putin fordert nun sogar der Präsident der Afrikanischen Union, Macky Sall, den Westen dazu auf, die Sanktionen für Weizen und Düngemittel aufzuheben. Er sieht auch die Sahelzone von einer Hungersnot bedroht, 60 Millionen Menschen seien betroffen. Afrika sei der Situation völlig ausgeliefert, sagte Sall.

    Angesichts der großen Unsicherheiten müssen sich die stark von Weizenimporten abhängigen Länder jetzt nach neuen Lieferanten umschauen – insbesondere, weil sie nur selten große Vorräte angelegt haben. Dem Nachrichtenportal „Salaam Gateway“ zufolge geht dem Libanon schon in weniger als einem Monat der Weizen aus, Ägypten kann sich demnach noch vier bis fünf Monate über Wasser halten. In Tunesien reichen die Vorräte laut der dortigen Regierung noch vier Monate. Ein Profiteur der Situation könnte ausgerechnet Russland sein, das schon vor dem Krieg der weltweit größte Exporteur von Weizen war. Präsident Putin kündigte unlängst eine „Rekordweizenernte” mit Exporten in Höhe von 50 Millionen Tonnen für das kommende Getreidejahr an.

    Der Ausfuhr russischer Agrarproduktion im Weg stehen aber tatsächlich zum Teil die Sanktionen des Westens, die dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium zufolge dazu führen werden, dass Russland im Erntejahr 2021/2022 9 Prozent weniger Weizen verschiffen wird als prognostiziert. Ukrainische Behörden haben zudem dazu aufgerufen, Weizenlieferungen aus Russland abzulehnen – oder im Falle der Türkei nicht den Bosporus passieren zu lassen – weil sich darunter auch aus der Ukraine gestohlenes Getreide befände.[...]

  • Habe ich gelesen Macron sagt er will nicht nach Kiew? Er will "zum rechten Zeitpunkt" nach Kiew, der sei wohl nicht jetzt?


    Traurig das Scholz diesem medial mit Maximaldruck geforderten Besuch nachgibt, obwohl seine Ablehnung der ukrainischen Apparatschicks ja offensichtlich ist. Wird wohl nichts rauskommen außer rückblickend merkwürdige Worte, der Menschen-Fleischwolf soll wohl wirklich noch 3 Monate laufen, vielleicht bis Kiew?

  • Now, according to Bloomberg’s sources, the German government, via state-held bank KfW Group, could approve a loan of between $5.2 billion (5 billion) and $10.4 billion (10 billion) to Gazprom Germania. This loan could come as early as this week, the sources told Bloomberg, adding that plans are not final and could still change.


    The Federal Network Agency of Germany, Bundesnetzagentur, told Bloomberg it wouldn’t comment on speculation, noting that all parties involved with Gazprom Germania are “working intensively to keep business operations going.”


    Vielleicht einfach 200 Selbstsanktionen weniger? : )

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