Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Die Frage ist natürlich, ob das wirklich Kriegsbeute ist. Ich nehme an das Getreide gehört nicht der Ukraine. Stellt sich die Frage ob vielleicht sogar die eigentlichen Eigentümer - aus ukrainischer Sicht dann vermutlich illegal - mit russischen Spediteuren kollaborieren?

    Vor ein paar Wochen war mal zu lesen, die Russen hätten in den eroberten Gebieten, wo sie russische Verwaltung installiert un den Rubel eingeführt haben, auch die Landwirte mit Düngemittel beliefert, damit die mit der Aussaat für die Getreideernte anfangen konnten. Ich finde leider die Quelle nicht mehr.


    Aber wem das Getreide gehört, das auf Ukrainischem Staatsgebiet angebaut wird oder bereits gelagert ist, ist natürlich ein bisschen Ansichtssache: Aus der Sicht der russischen Eroberer wurden die Gebiete von NATO-Nazis befreit und die dort ansässigen Produzenten treiben jetzt eben ihre Geschäfte mit russischen Großhändlern, bzw. mit der russischen Armee(?). Für die Ukrainische Regierung ist das ein Landraub inklusive landwirtschaftlicher Erzeugnisse und die Landwirte werden gezwungen, ihre Lagerbestände an die Russen abzugeben.


    Wie dem auch sei, selbst wenn die ukrainischen Bauern und Großgrundbesitzer von den Russen Geld dafür bekommen, werden die wohl kaum ukrainische Marktpreise dafür bezahlen sondern irgendeinen in Rubel bezifferten Kurs, auf den der Kreml sicher ein Auge haben wird.


    So gesehen würde ich schon sagen, dass die Russen da Sachen verkaufen, die ihnen nicht gehören und die sie sich durch Zwang und Gewalt angeeignet haben. Das haben die Amis mit dem irakischen Öl damals ja auch nicht anders gemacht (oder es zumindest versucht).


    Das Argument von Annalena und ihrer ideologischen Übermutter Marieluise, der Russe treibe hier ein zynisches Spiel mit weltweiter Nahrungsmittelknappheit wäre aber nicht so ganz nachvollziehbar, wenn weiterhin Getreide aus der Ukraine geliefert würde - unabhängig davon welche Auswirkungen das im Land selbst hat - während Entwicklungsländer wie Ägypten daran gehindert werden, es auf ihre eigenen Märkte zu bringen.


    Wenn das Zeug auf russischen Schiffen vergammelt, weil die Ladung nicht gelöscht werden kann ist garantiert niemand damit geholfen.

  • Eine gute Zeit für Geschäftstüchtige, Waffenschieber und am Ende Terroristen : )


  • Ich weiß echt nicht, wie lange sich die ukrainische Regierung noch mit offensivem Optimismus durchhangeln kann.

    Das (mehr Wettbwerb auf einem Markt der von echter Knappheit geprägt ist) geht alles mit der richtigen "progressiven" Ideologie Haltung™!


    [...] Zelensky’s election promises, made on the fringes of the virtual [seine TV-Serie als Wahlwerbung] and the real, were predominantly about Ukraine’s “progress,” understood as “modernization,” “Westernization,” “civilization” and “normalization.”

    It is this progressive modernizing discourse that allowed Zelensky to camouflage his plans for neoliberal reforms, launched just three days after the new government came to power. Throughout the campaign, the idea of “progress” highlighted by Zelensky was never linked to privatization, land sales, budget cuts, etc.

    Only after Zelensky had consolidated his presidential power by establishing full control over the legislative and executive branches of power did he make it clear that the “normalization” and “civilization” of Ukraine meant the privatization of land and state/public property, the deregulation of labor relations, a reduction of power for trade unions an increase in utility tariffs, and so on.[...]

    What about foreign interests invested in Ukraine’s neoliberalization, carried out in the name of the Ukrainian people? [T]hey are diverse, but behind the land reform, which I have been analyzing carefully, there were financial lobbies in the West. Western pension funds and investment funds wanted to invest money that was depreciating. Looking for assets to invest in, they enlisted support of the IMF, the World Bank, European Bank for Reconstruction and Development and various lobbying groups to promote their interests and lay out all necessary groundwork. This has nothing to do with the interests of Ukrainians, of course.[...]


    Allerdings täte man Zelensky unrecht ,wenn man ihm alleine die Schuld dafür in die Schuhe schieben würde. Vor der Zeitenwende war auch schon über früherer Regierungen in der östlichen Herzkammer der liberalen Demokratie zu lesen, dass man dort - wie in den westlicheren Nachbarländern EU-Osteuropas - zwar sehr viel von NeoLiberalismus hielt, aber eher wenig von echter Demokratie.

    Ukraine is ripe for the shock doctrine

    Like many states in crisis before it, Ukraine presents a perfect opportunity for neoliberal transformation.


  • Scholz zum Ukraine-Krieg: Keine Sonderregelung bei EU-Beitritt


    https://www.tagesschau.de/inla…rklaerung-scholz-103.html


    Auch wenn Einige, mehr mit Emotion als mit Verstand angehauchte Menschen das bestimmt schlimm finden, zeigt das für mich, dass Scholz auch in stressigen Moment den kühlen Kopf behält.

    Hier ist meine Meinung auch dieselbe, wie bei meinem Beitrag zum ESC: ESC-Siege/EU-Mitgliedschaften sollten nicht aus Mitleid vergeben werden.

    Mal so nebenbei ist, glaube ich, der größte Sympathisant für einen EU-Beitritt der Ukraine Polen. Und hat Polen nicht gerade ein Rechtsstaatsverfahren der EU gegen sich, weil sie quasi bei der Justiz die Rechtsstaatlichkeit ausgehebelt haben?

    Und die Ukraine hat so viel Geld von den Amis bekommen, da sollte man mal ein Auge darauf werfen, dass wir am Ende nicht einen 100%-tigen Satellitenstaat der Amis in der EU haben mit der Ukraine.


    Und, und, und....

    Gerne sage ich "Slava Ukraina", aber danach sollte man auch sofort die rosa-rote Brille runternehmen.

  • Weia...


  • Weia...



    Die hatten das Hakenkreuz bereits seit 1918 auf den Flugzeugen, warum auch immer...

  • Apropos russische Linien. Sieht so aus, als ob die ukrainische Verteidigung an der Donbass-Front mehr und mehr nachgibt. Weiß nicht, ob da ein "Dammbruch" bevorsteht.


    Sieht mir eher nach einer Änderung des Operationsplans aus, weg von der Idee des großen Kessels der von Isjum nach Süden stoßend geschlossen wird, zum kleinen Kesselchen entlang der westlichen luhansker Oblastgrenze.

    Der aktuell schnellere Vorstoß mag mit der Schwerpunktverlagerung zusammenhängen, mit dazu kommt, dass die kürzeren Angriffsachsen entlang guter Wege lagen und die Bereitstellungsräume nah an sicherer eigener Versorgung lagen.

    Dass das einen Dammbruch darstellt seh ich deswegen noch nicht.


  • Könnt ihr mal sehen, wie krass neutral Finnland mal gewesen ist. Die hatten nicht mal eine Meinung zum Hakenkreuz nach dem Zweiten Weltkrieg.


    Naja, eigentlich stimmt das nicht. Ich denke, es war recht beliebt. Mehr dazu aus Fan-Sicht: https://web.archive.org/web/20…icles/honorable_swastika/

  • Die Seegrenze zwischen Rumänien/Ukraine, die gelben Dreiecke sind Frachtschiffe für Getreide, Export von der Ukraine.


    Haben die Probleme nachdem Russland fünfmal oder so diese Brücke in Odessa beschossen hat?



    Ich habe auch schon die Behauptung gesehen, dass Hilfsgüter im Handel verkauft werden.

  • Haben die Probleme nachdem Russland fünfmal oder so diese Brücke in Odessa beschossen hat?


    Schwer zu sagen, wahrscheinlich eine versicherungstechnische Sache oder es liegen Warnungen des Militärs aus (Minen, Angriffe, who knows). Die Schiffe warten ja quasi direkt an der Hoheitsgrenze zur Ukraine, aber noch in Rumänien.


    Zum Getreide, anscheinend sind in der Ukraine laut Agrarminister nur 20% zur Ernte bereit, was allerdings keiner sagt, das wird nächstes Jahr nicht besser - nicht mal nach einem Waffenstillstand wird das wesentlich mehr. Zerschossene Acker mit hunderten Kratern, Blindgänger, Minengebiete, zerstörte Geräte, explodierende Düngerpreise - und das gilt neben Getreide auch für Sonnenblumen (Öl) und Raps (Öl).



  • Europe will need Nord Stream 2 gas pipeline one day, Kremlin says - Reuters


    Russland hat keine Hoffnung, seine Unterwasser-Gaspipeline Nord Stream 2 bald in Betrieb zu nehmen, ist aber zuversichtlich, dass Europa die Pipeline eines Tages brauchen wird, unabhängig davon, was es jetzt sagt, sagte der Kreml am Donnerstag.


    „Die Infrastruktur des Projekts ist fertig, sie wird für einige Zeit in funktionsfähigem Zustand auf dem Meeresgrund liegen. Dies wird genau das Projekt sein, das Europa brauchen wird, egal was es sagt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.




    Die weltweite Lage verschlechtert sich weiter rapide, man soll nie nie sagen ...


  • Wenn das Zeug auf russischen Schiffen vergammelt, weil die Ladung nicht gelöscht werden kann ist garantiert niemand damit geholfen.


    Auf den Punkt wollte ich raus.


    Ansonsten diese Geschichten lesen sich für mich aber auch sehr nach Propaganda:


    https://edition.cnn.com/2022/0…theft-cmd-intl/index.html


    Es zahlt zum Beispiel auf diese Idee der Rückständigkeit ein, dass die Russen - oder vielleicht in Steigerung davon die Tschetschenen - ukrainisches Gerät stehlen würden. Ähnlich diese Idee, dass Russland auf die ukrainische Ernte angewiesen ist (als großer Getreideexporteur).


    Und jetzt, wo die Zeichen auch meines Erachtens sehr deutlich sind, dass nicht geplant ist, den eroberten Süden wieder rauszurücken, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass man die landwirtschaftliche Produktion dort durch Ausplünderung stören will.


    Schließlich berührt das ganze - so wie auch in diesem Artikel angesprochen - das Thema Holodomor. Etwas was sicherlich auch den Russen sehr bewusst ist.


    Insofern fällt es mir schwer an die systematische Plünderung zu glauben, die da gezeichnet wird, aber ich schätze Korruption im Militär ist immer denkbar. Andererseits gibt es solche Korruptionsprobleme klar auch in der Ukraine selbst, insofern scheint durchaus plausibel, dass es sich schlicht um Geschäfte handeln könnte (über die nicht offen gesprochen wird). Vielleicht mit Druck dahinter, aber gut die Situation selbst, dass man seine Ernte sonst nicht los wird, erzeugt ja auch schon Druck.

  • Sieht mir eher nach einer Änderung des Operationsplans aus, weg von der Idee des großen Kessels der von Isjum nach Süden stoßend geschlossen wird, zum kleinen Kesselchen entlang der westlichen luhansker Oblastgrenze.


    Diese Deutung habe ich auch schon gelesen, aber eigentlich ergibt es für mich keinen Sinn, dass man eine Tasche direkt an der Front liegen lässt, um erstmal irgendwo weiter hinten den riesigen Kessel zu schließen. Warum sollte man überhaupt so vorgehen?


    Mein Eindruck ist, es gibt eigentlich im Donbass noch drei große Bereiche, um die gekämpft werden muss, Sjewjerodonezk/Lyssytschansk in Luhansk, das ist gerade akut nach den Durchbrüchen im Nordwesten und Süden. Im Oblast Donezk der Raum Kramatorsk/Slowjansk, dafür ist der Norden von Slowjansk noch nicht abschließend vorbereitet, sprich dort ist die Front noch gar nicht angekommen, während der Vorstoß südlich von Isjum bereits in Reichweite der Versorgungsroute aus dem Westen ist. Schließlich die schwer befestigten Positionen direkt an Donezk-Stadt, wo sich ewig nichts bewegt hat, dort scheint es zuletzt einige Durchbrüche zu geben. Im Nordwesten von Donezk-Stadt liegt dann erstmal wenig große Agglomeration, so dass man von dort schon eher bis zur eigentlichen Grenze des Separatistengebietes zurückfallen würde. Zumindestens würde ich in diesen ganzen Feldern da keine Schalen von Fortifikationslinien erwarten (natürlich war mir vor dem Krieg auch nicht klar, dass die Front dort überhaupt so stark ausgebaut ist).

  • Da ich das BILD Logo sehe, ist das wirklich passiert?


  • BILD hinterher recherchieren?



    Soviel zum Hunger als Waffe.



  • US-Generalstabschef Milley ruft in Moskau an – erstmals seit Kriegsbeginn

    Die ranghöchsten Militärs in Moskau und Washington reden wieder miteinander. Im Pentagon war man offenbar eher überrascht von der Gesprächsbereitschaft der Gegenseite.


    Auf Initiative Washingtons hätten der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow und sein US-Kollege Mark Milley bei dem Telefonat über Fragen von gegenseitigem Interesse gesprochen, darunter die Situation in der Ukraine, teilte am Donnerstag das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Details wurden nicht genannt.[...]

    Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar hatte am vergangenen Freitag US-Verteidigungsminister Lloyd Austin seinen russischen Kollegen Sergej Schoigu angerufen. Austin hatte dabei auf einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine gedrängt und die Bedeutung weiterer Kommunikation betont.[...]

    Moskau wirft Washington seit Wochen vor, die Ukraine als Schlachtfeld zu benutzen, um mit Waffenlieferungen an Kiew und mit massiven Sanktionen Druck auf Russland auszuüben. Der Vizechef der russischen Präsidialverwaltung, Sergej Kirijenko, sagte, dass Russland nicht gegen die Ukraine kämpfe. »Gegen uns kämpft der vereinte Westen, nur eben auf dem Gebiet der Ukraine, leider mit den Händen der Ukrainer. Das ist eine dramatische Sache, aber es ist so«, behauptete Kirijenko auf einem Diskussionsforum.[...]

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  • Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie Kirijenko und Lawrow darauf kommen, der vereinte Westen sei der eigentliche Gegner Russlands...

    US-Kongress beschließt 40-Milliarden-Dollar-Hilfspaket für Ukraine

    Eine breite parteiübergreifende Mehrheit stimmte für die Hilfen: Die USA unterstützen die Ukraine mit 40 Milliarden Dollar – davon sind sechs Milliarden für gepanzerte Fahrzeuge und Luftabwehrsysteme vorgesehen.


    [...] 86 Senatoren sowohl von Demokraten als auch von Republikanern stimmten für den Gesetzentwurf, 11 Senatoren dagegen. Die Gegenstimmen kamen komplett aus den Reihen der Republikaner. Auch im Repräsentantenhaus war zuvor eine große Mehrheit zustande gekommen. US-Präsident Joe Biden muss das Gesetzespaket noch unterzeichnen.

    In den USA gibt es über die Parteigrenzen hinweg breite Unterstützung für die Ukraine. Der Minderheitsführer der oppositionellen Republikaner im Senat, Mitch McConnell, sagte am Donnerstag, Hilfen für die Ukraine seien nicht nur »Barmherzigkeit«. »Die Zukunft von Amerikas Sicherheit und zentralen strategischen Interessen wird vom Ausgang dieses Kampfes geprägt werden.« [...]




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