Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Also ich würde nicht zugestehen, dass sie versucht haben Kiew einzunehmen

    Ach die sind aus Spaß durch Tschernobyl gefahren und haben dann Kiew paar Wochen belagert. Die wollten die Stadt gar nicht erobern.


    ein mehrfach offen ausgesprochenes Angebot Putins an die EU, gemeinsam mit Russland (und eventuell China) einen Eurasischen Wirtschaftsraum zu eröffnen, an dem sich alle Kapitalisten zwischen Atlantik und Pazifik dumm und dämlich hätten verdienen sollen

    Da müsste Russland aber vorher Demokratisch werden, und aufhören allen die widersprechen mit T-72-Panzern eines auf den Deckel geben zu wollen, dann wären vielleicht die Angebote an Ukraine und EU etwas attraktiver. Wenn Putin eines geschafft hat, dann die EU wieder Richtung Amerika zu schieben - besten Dank.

  • Ist mir jetzt auch schon öfters aufgefallen, wie aus diesem vor Jahren schon beworbenen Handelsraum eine imperialistische Ambition Putins umgedichtet wird. Wieder sehr naiv von mir, aber ich dachte ernsthaft, dieses billige misframing wäre auch für den letzten zu dumm.

  • ich dachte ernsthaft, dieses billige misframing wäre auch für den letzten zu dumm.

    Nicht wenn man die richtige Haltung™ hat!


    Da müsste Russland aber vorher Demokratisch werden, und aufhören allen die widersprechen mit T-72-Panzern eines auf den Deckel geben zu wollen, dann wären vielleicht die Angebote an Ukraine und EU etwas attraktiver. Wenn Putin eines geschafft hat, dann die EU wieder Richtung Amerika zu schieben - besten Dank.


    Wem das jetzt zu anti-dialektisch ist, weil die Synthese als erstes kommt und dann erst These und Antithese interpoliert werden, der hat nicht verstanden, dass die Zeit nach der Zeitenwende rückwärts läuft. Wirkung vor Ursache, Gegenwart vor Geschichte, Ergebnis vor Gleichung, Kackwurst vor Weißwurscht.

  • Könnte eventuell ein klitzekleines bisschen an Putins Kriegen der letzten 15 Jahren liegen.


    Ja das macht total Sinn, Tilman, dass wir keine engen Handelsbeziehungen mit 10.000 seitigen Handelsverträgen mit Staaten unterhalten, die irgendwo Regime stürzen, völkerrechtswidrig Bomben werfen, oder gar einmarschieren und ein paar hunderttausend Menschen umbringen.

  • Nein, sorry. Putin steht der EU seit langem äußerst Unfreundlich gegenüber. Er hat die Flüchtlingskrise 2015 nicht nur durch seinen Syrien-Krieg befeuert, sondern über sein als AfD-Parteizeitung ausgebautes RTDeutsch auch noch Stimmung gegen die Flüchtlinge gemacht. Er hat Flüchtlinge nach Belarus schaffen lassen, um Stimmung zu machen (übrigens um die Bundestagswahl herum). Er hat durch die ganze Corona-Krise hindurch Stimmung über RT gegen die Impfung gemacht, obwohl in Russland selbstverständlich auch geimpft wurde. Das ist eine so bösartige Einmischung, der Typ will alles nur nicht freundschaftlich mit Europa zusammenarbeiten. Der will seinen Stiefel durchdrücken. In einer optimistischeren Sicht will er nur der Hegemon Europas werden, aber wenn sich Möglichkeiten ergeben Europa komplett zu beherrschen würde er sie selbstverständlich nutzen. Das ist der Grund, warum jetzt Europa schlagkräftige Armeen braucht, um auch ohne Amerika (vielleicht in zwei Jahren Trump!) sich verteidigen zu können. Putin ist nicht doof, wenn er sich die Finger verbrennt lässt er es natürlich. Aber wenn jemand Schwäche zeigt, dann greift er kaltblütig zu. Da sollte sich niemand Illusionen machen.

  • Siehe Grosny oder Aleppo, wenn zwei Parteien mit dem groben Besteck spielen dann bleibt da nichts mehr übrig. Das passt eben nicht zum geforderten Zivilistenschutz, die Verhandlungen liefen da noch, rückblickend würde ich das nicht als Schwäche deuten (auch nicht als Spritmangel).


    Die USA hätten Shock and Awe mäßig die Hauptstadt dem Boden gleichgemacht, unter den ersten Treffern wären alle Regierungsgebäude/Privatvillen gewesen und wer dann noch etwas auf Soldaten schmeißt wird beschossen (kennen wir doch).


    Die Zahl der rechten Milizen sinkt wohl rapide, auch wenn ich denke es gibt da ein strukturelles Anschauungsproblem das dem schnell wieder Nachschub zuführt. Man müsste da wie die Besatzer damals auch erzieherisch tätig werden, Medien im Auge behalten, Lehrpläne checken, entnazifiziern der Gesellschaft - man muss vermitteln das es ein Gift ist das sonst wieder das Land zerstört (bei uns hat es ja funktioniert).

  • ich poste hier hauptsächlich geschriebene - gerne auch mal längere - Artikel die keiner liest, weil alle nur noch Videos gucken und Podcasts hören und sich dann für mündige, aufgeklärte BürgerInnen halten, weil das offenbar im Gehirn unter "hab' ich mal von woanders so gehört, also stimmt's" als Faktum abgespeichert wird.

    Mir ist schon klar, dass der Affe sich bei langen Texten wohlfühlt in denen überall der antikommunistische Poltergeist verortet wird, wie denen von Daniel Lazare.


    Sein Problem ist, dass Leute diese Texte dann wirklich lesen, und sie als das entlarven, was sie wirklich sind: Totale Zeitverschwendung mit verschwindend geringen Erkenntnisgewinn.

    ..., brauche ich auch keinen selbsternannten Historiker, der mir auf Youtube völkische Gegenpropaganda vorliest.

    Was hat es mit den "selbsternannten" Historiker auf sich. Jemand mit einem Masterabschluss in Geschichte, der auf Youtube Geschichtevideos zu seiner Spezialisierung Europa macht, ist kein Historiker?


    Was für ein deutscher Boomertake. "Er muss erst einen Ph.D. erreichen und eine Post-Doc-Stelle an einer Universität bekommen, bis dahin nenne ich ihn 'selbsternannter' Historiker. STAMPF! STAMPF! SCHNAUF! SCHNAUF!"

  • Man müsste da wie die Besatzer damals auch erzieherisch tätig werden, Medien im Auge behalten, Lehrpläne checken, entnazifiziern der Gesellschaft - man muss vermitteln das es ein Gift ist das sonst wieder das Land zerstört (bei uns hat es ja funktioniert).

    Naja, auch nur bedingt. Das Interesse war nicht bei allen besonders groß. Der BND zehrt von der Vergangenheit noch heute, anderen Institutionen dürften ähnliche Probleme haben, wenn auch weniger ausgeprägt.

    Zitat von David Talbot

    Es war eine der tieferen Ironien der Geschichte, dass es ausgerechnet Joseph Stalin war, der darauf bestand, die Naziführer vor Gericht zu stellen und die westlichen Alliierten über die Vorzüge eines ordentlichen Verfahrens zu belehren. ... Der sowjetische Regierungschef habe Churchill mitgeteilt, dass es »keine Exekutionen ohne vorausgehende Verfahren geben [dürfe]; sonst würde die Welt sagen, wir fürchteten uns, die Verbrecher vor Gericht
    zu stellen
    …«
    Roosevelt ließ sich schließlich auf die Idee eines internationalen Kriegsverbrechertribunals ein. Aber wieder schlug ihm aus seinem eigenen Außenministerium kräftiger Widerstand entgegen. George Kennan, später eine Legende der amerikanischen Außenpolitik, arbeitete als junger Diplomat bei Ausbruch des Kriegs in der US-Botschaft in Berlin und war einer derjenigen, die sich vehement gegen eine Bestrafung von Nazikriegsverbrechern aussprachen.
    Diese Führer aus der deutschen Gesellschaft zu beseitigen wäre nicht nur beim deutschen Volk sehr unpopulär, argumentierte Kennan, es würde auch zu starken Störungen führen. »Wir würden keine andere Gruppe von Leuten finden, die kompetent wäre, die Bürde [der Führung Nachkriegsdeutschlands] auf sich zu nehmen«, insistierte er. »Ob es uns nun gefällt oder nicht, neun Zehntel von dem, was in Deutschland stark, fähig und angesehen ist«, trage den Makel des Nationalsozialismus.
    Erst Ende 1943 begann eine kleine, unterfinanzierte internationale Kommission die dringliche Aufgabe in Angriff zu nehmen,

  • Nein, sorry. Putin steht der EU seit langem äußerst Unfreundlich gegenüber. Er hat die Flüchtlingskrise 2015 nicht nur durch seinen Syrien-Krieg befeuert, sondern über sein als AfD-Parteizeitung ausgebautes RTDeutsch auch noch Stimmung gegen die Flüchtlinge gemacht. Er hat Flüchtlinge nach Belarus schaffen lassen, um Stimmung zu machen (übrigens um die Bundestagswahl herum). Er hat durch die ganze Corona-Krise hindurch Stimmung über RT gegen die Impfung gemacht, obwohl in Russland selbstverständlich auch geimpft wurde. Das ist eine so bösartige Einmischung, der Typ will alles nur nicht freundschaftlich mit Europa zusammenarbeiten. Der will seinen Stiefel durchdrücken. In einer optimistischeren Sicht will er nur der Hegemon Europas werden, aber wenn sich Möglichkeiten ergeben Europa komplett zu beherrschen würde er sie selbstverständlich nutzen. Das ist der Grund, warum jetzt Europa schlagkräftige Armeen braucht, um auch ohne Amerika (vielleicht in zwei Jahren Trump!) sich verteidigen zu können. Putin ist nicht doof, wenn er sich die Finger verbrennt lässt er es natürlich. Aber wenn jemand Schwäche zeigt, dann greift er kaltblütig zu. Da sollte sich niemand Illusionen machen.

    Puh, Nagut. Das ist jetzt viel durcheinander. Ich geh lieber ein Bier trinken. Cheers.

  • Naja, auch nur bedingt. Das Interesse war nicht bei allen besonders groß.


    Das stimmt, Leute mit denen man irgendetwas "wuppen" konnte waren sehr beliebt. Aber das Fußvolk wurde schon pädagogisch betreut - bis wir irgendwann zuviele linke Schüler hatten, und linken Lehrern ein Berufsverbot gaben...


    Wie man es macht, es ist immer falsch : )


    Die Ukraine wird von uns unterstützt und wird so ihre eigene Dolchstoßlegende pflegen und neue Wehrsportgruppen werden blühen und gedeihen. Wie auch bei den Balten, den Polen, Hypernationlismus mit Russophobie, ein Strickmuster in den Untergang.

  • Also ich würde nicht zugestehen, dass sie versucht haben Kiew einzunehmen, aber nehmen wir mal an, sie waren dort tatsächlich stark unter Druck. Im Rest des Nordens, wo sie mit Tschernihiw und Sumy zwei Zentren nahe an der russischen Grenze umzingelt hatten, galt das nicht. Der Rückzug im Norden ist freiwillig erfolgt, um Kampfkraft an der vorbereiteten Front im Donezbecken zu konzentrieren.

    Grob sollten diese Karten hinkommen, je nach Quellennutzung sehen die mal leicht unterschiedlich aus, aber das war kein Betriebsausflug aus Weißrussland mal auf ne Halbe Bier nach Kiev.

    Außerdem wird den Russen auch klar sein, dass die Kräfte die im Norden frei werden da nicht däumchendrehend warten werden...



    Wenn Putin eines geschafft hat, dann die EU wieder Richtung Amerika zu schieben - besten Dank.

    Er hat für seine Rüstungsindustrie immerhin so schlecht Werbung gemacht, dass die Serben jetzt in China einkaufen.

  • Solche Rüstungsdeals, kann man sicher nicht wie normale Ausschreibungen betrachten. Der Preis dürfte da genauso eine Rolle spielen, wie die Verknüpfung anderer "Geschäftsbeziehungen" mit China. Die Saudis mussten schließlich auch amerikanische Raketenabwehr kaufen.


    Der Türke kauft beim Russen und ich bin mir ziemlich sicher, dabei geht es auch ein wenig um Technologietransfer. Selbst unsere lupenreinen Ausschreibungen sind oft alles andere als gerichtsfest und den F35 beschaffen wir sicher nicht, weil er so gut zu unseren Anforderungen passt, sondern eher, weil der sich auf Starfighter reimt.

  • Nein, sorry. Putin steht der EU seit langem äußerst Unfreundlich gegenüber.

    Also ich stehe der EU auch schon seit langem äußerst unfreundlich gegenüber. Für mich ist das ein korrupter Lobbyverein mit heftigen Demokratiedefiziten. Und so wie die EU Nordstream2 verarscht hat, anders kann man es nicht beschreiben, ist klar dass Putin an der EU, so wie sie besteht, kein Interesse hat.

    Er hat die Flüchtlingskrise 2015 nicht nur durch seinen Syrien-Krieg befeuert, sondern über sein als AfD-Parteizeitung ausgebautes RTDeutsch auch noch Stimmung gegen die Flüchtlinge gemacht.

    Wer hat denn diesen Syrien-Krieg angefangen? Putin? Ich denke nicht. Ohne Russland wären dort wohl islamistische Terroristen am Werk, supported von Saudi-Arabien und damit natürlich auch unter der Billigung der USA. Die Flüchtlinge flohen vor allem vor dem Wehrdienst in der syr. Armee und dem IS. Mit den Russen hatte das, zumindest bei denen, die hier ankamen, relativ wenig zu tun.

    Ist aber zur Zeit eine sehr beliebte Propagandaerzählung.

    , der Typ will alles nur nicht freundschaftlich mit Europa zusammenarbeiten. Der will seinen Stiefel durchdrücken. In einer optimistischeren Sicht will er nur der Hegemon Europas werden, aber wenn sich Möglichkeiten ergeben Europa komplett zu beherrschen würde er sie selbstverständlich nutzen. Das ist der Grund, warum jetzt Europa schlagkräftige Armeen braucht, um auch ohne Amerika (vielleicht in zwei Jahren Trump!) sich verteidigen zu können. Putin ist nicht doof, wenn er sich die Finger verbrennt lässt er es natürlich. Aber wenn jemand Schwäche zeigt, dann greift er kaltblütig zu. Da sollte sich niemand Illusionen machen.

    Für mich sind das nur noch Propagandatexte. Tut mir leid… aber mehr ist das in meinen Augen nicht.

  • Was für ein deutscher Boomertake. "Er muss erst einen Ph.D. erreichen und eine Post-Doc-Stelle an einer Universität bekommen, bis dahin nenne ich ihn 'selbsternannter' Historiker. STAMPF! STAMPF! SCHNAUF! SCHNAUF!"

    Ja gut.


    Ich verstehe ja, dass man in Ermangelung tatsächlicher Argumente alle Register ziehen will, um eine Position zu halten, auf die man sich selbst gestellt hat, obwohl sich keine Sau wirklich dafür interessiert hat, aber der Anwurf "Boomertake" ist leider ein komplett inhaltsentleerter Fehlschuss, den man nur abfeuern kann, wenn man einigermaßen verzeweifelt nach Munition sucht.


    Wenn Du mich richtig beleidigen willst, dann musst Du erst mal heraus finden was für eine völlig abgefuckte, loste Generation die meinige ist, für die sich außer ein paar bekifften Slam-poetry Möchtegerns und Lifestyle-junkies schon damals kein Schwein interessiert hat, als ich noch jung und schön war.


    Was der Typ für einen akademischen Abschluss hat, ist mir im übrigen vollkommen egal. ich habe sogar gleich zwei akademische Abschlüsse und kann bezeugen, dass man sowas mit ein bisschen Geschick verliehen bekommen kann, ohne auch nur die Spur einer tatsächlichen Ahnung vom abgeschlossenen Fach zu haben, die über das bloße Repetieren von auswendig gelernten Phrasen hinaus geht.


    Das Problem bei dieser Art der Präsentation von Geschichte ist, dass es dabei nicht um den tatsächlichen verlauf derselben geht, sondern um eine ideologische Interpretation von historischen Ereignissen. Das ist an sich heutzutage auch völlig legitim. Jeder Historiker der behauptet, er wisse ganz genau was vor fünfhundert Jahren irgendwo passiert ist ist entweder ein Idiot oder ein Lügner - oder beides.


    Aber wenn man sich schon solcher populärwisssenschaftlicher "Experten" als Argumentersatz bedient, dann sollte man halt nicht so tun. als hätten die die Wahrheit mit Löffeln gefresssen - insbesondere dann, wenn man sich anschickt, das ideologische Konvolut eines gefährlichen Potentaten mit alternativen Fakten zu konterkarieren.

    Das ist weder Boomer noch Zoomer, sondern bestenfalls unwissenschaftliche Meinungsäußerung und schlimmstenfalls absichtlich verbreitete ideologie und Propaganda.


    Auch letzteres ist völlig in Ordnung, so lange klar ist, welches Interesse dahinter steckt. Aber ein Beweis für irgendwas, das für die laufende Problematik ernsthaft relevant wäre, ist es halt leider nicht.

  • Wir beschleunigen gerade noch in der Weltwirtschaftskrise und die EU denkt darüber nach noch 2-3 Nettoempfänger ins Boot zu holen, in Zeiten in denen die Nettozahler pleite sind?


    Wenn es richtig dick kommt, dann wird es eng für die EU ...


    Super Timing sich auf transatlantischen Befehl mit China und Russland anzulegen, Respekt!

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