Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Bei der Verteidigung der Werte geht es nicht nur um die Ukraine. Die Ukraine hat das Recht ihre Geschicke selbstbestimmt zu entscheiden, völlig egal ob Demokratie oder Nazis. Aber wenn Putin mit seinem Krieg Erfolg hat, dann birgt das die große Gefahr dass er weitermacht. Vielleicht nicht nächstes Jahr, aber vielleicht in fünf Jahren, in zehn Jahren, oder sein Nachfolger. Georgien, Moldawien, irgendwann vielleicht auch die Asiatischen Ex-Republiken, Finnland, Schweden. Und ob das Baltikum wirklich sicher ist, weiß auch kein Mensch, wenn überhaupt dann nur solange die NATO überhaupt existiert (--> Trump, drohender Bürgerkrieg in den USA in zwei Jahren und so weiter. Kann schnell vorbei sein mit der NATO).

    Ich stelle mit entsetzen fest dass Du offenbar immer noch davon ausgehst, Putin werde bis Paris durchmarschieren wenn man ihn nicht am Dnjepr durch die Vernichtung seiner Armee schlüge und Russland ins Mittelalter zurück sanktionierte, und dass folglich als einzige Alternative zur bedingungslosen Solidarität mit der ukrainischen Oligarchenregierung - inklusive immer schwererer Waffen und Eskalationslogik im Westen - die totale Unterwerfung der Ukraine unter Russland drohe.


    Niemand weiß, was in fünf oder zehn Jahren passieren würde, wenn man jetzt alles daran setzte, einen von den USA, der EU und am besten auch von China gemeinsam mit Russland abgesicherten Frieden auszuhandeln und Putin eine Möglichkeit zu geben, sich gegenüber seinen Verbündeten halbwegs gesichtswahrend aus der Affaire zu ziehen, indem man ihm ein paar Zugeständnisse machen, aber im Gegenzug die Neutraliät und Unabhängigkeit der Ukraine garantieren würde.

    Ob das wirklich möglich ist, weiß ich auch nicht, Aber wenn man es gar nicht erst versucht, weil man Putin für Hitler hält, dann wird es ganz sicher nicht gelingen.


    Welzer hat in der Diskussion mit Beck oben gleich mehrmals gesagt, dass wir in eine Situation geraten, deren weitern Verlauf niemand vorhersehen kann und er hat völlig recht damit.


    Was wird z.B. China machen? Werden die einen Frieden vielleicht auch einer Verlängerung des Krieges vorziehen, weil davon irgendwann auch ihre eigenen ökonomischen Interessen betroffen sind? Was machen Indien und die 50 anderen Länder, die den Sanktionen bei der UNO nicht zugestimmt haben? Was machen die Länder, die zwar aus Angst vor den USA zugestimmt haben, aber sich nicht wirklich daran halten? Was macht das nationalistische EU-und NATO-Mitglied Ungarn, was macht das nicht minder nationalistische EU- und NATO-Mitglied Polen, wenn der Krieg noch monate oder Jahre lang direkt vor deren Haustür weiter geht? Was passiert wenn Marine Le Pen die Stichwahl in Frankreich gewinnt und Herrin über das französische Atomwaffenarsenal wird? Was passiert wenn der Klimawandel immer mehr Katastrophen und Fluchtbewegungen auslöst, gegen die jene in der Ukraine ein Kindergeburtsag wäre? Und das alles während in der Ukraine weiter ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland geführt wird.


    Was wird die deutsche Bevölkerung dann dazu sagen, dass man Milliarden für die Ukraine ausgibt, der eigenen Wirtschaft mit Sanktionen ins Knie schiesst und gleichzeitig rassistische Kriegsrhetorik aus dem letzten Jahrtausend wieder salonfähig macht?

    Werden "wir" dann selbst an unseren freiheitlich-demokratischen Werten festhalten und brav Annalena Baerbock zur Bundeskanzlerin wählen, oder vielleicht doch lieber irgendeinen Rechtspopulisten, der uns die Ausländer und die linksgrünversifften Ökofaschisten vom Hals schaffen soll?


    Und was passiert mit Russland, wenn Putin - so wie die USA und Marieluise Beck es offenbar voraussagen zu können glauben - tatsächlich darüber stürzt, dass er keinen Sieg in der Ukraine zustande gebracht hat. Wer kommt danach? Der "liberale" Nationalist Nawalny?


    Das einzige was wir mit einiger Sicherheit voraus sehen können ist, dass das Sterben in der Ukraine erst einmal aufhören würde, wenn ein Friedensvertag oder wenigstens ein Waffenstillstand zustande käme.

    Alles was danach kommt ist völlig ungewiss, aber zumindest würden weitere Verhandlungen, Intrigen, Ränkespiele, schmutzige Deals - kurz: die ganz normale Arbeit von Politik und Diplomatie - dann nicht vor dem grausigen Hintergrund einer bis zum Exzess gesteigerten Gräuelberichterstattung stattfinden, die ganze Bevölkerungen in den Hass gegen andere Bevölkerungen treibt, den ganzen kriegsgeilen Nationalisten , Reaktionären, und tatsächlichen Faschisten weiter Auftrieb verleiht und ihre völkischen Wahnvorstellungen auch im Westen salonfähig macht.

    Und es böte sich vielleicht die Möglichkeit, statt hypermoralisierter Gut/Böse-Schablonen endlich wieder ein bisschen rationales Denken in die Gehirne zu lassen.


    Wenn es den KriegstreiberInnen Beck & Co. wirklich um das Leid der Zivilbevölkerung ginge, so wie sie es hochempört immer wieder zum Ausdruck bringen, dann müssten sie sich genau dafür einsetzen, dass verhandelt, und nicht dafür, dass noch mehr gemordet wird.

  • Einer der Vorzüge militärischer Neutralität scheint zu sein, dass man im öffentlich-rechtlichen Fernsehen tatsächlich noch rationale, ausgewogene Diksussionen zu einem hoch emotional aufgeladenen Thema führen kann:



    Natürlich nur unter PhilosophInnen, irgendwann mitten in der Nacht, wenn keiner mehr zuguckt.

  • Ich stelle mit entsetzen fest dass Du offenbar immer noch davon ausgehst, Putin werde bis Paris durchmarschieren wenn man ihn nicht am Dnjepr durch die Vernichtung seiner Armee schlüge und Russland ins Mittelalter zurück sanktionierte,

    Das habe ich überhaupt nicht gesagt. Ich habe von Georgien, Moldawien und dem Baltikum gesprochen, Staaten die genau so Sowjektrepubliken waren wie die Ukraine, literally kein Unterschied, die Baltischen Staaten waren sogar ein Teil Russlands. Erklär du mir, was der Unterschied sein soll, und wer diesen Staaten garantieren kann, dass Putin oder sein Nachfolger nicht mit seiner imperialistischen Politik weitermacht.


    Auch habe ich in keiner Weise gesagt, Russland oder seine Armee müsste vernichtet werden. Was ein Bullshit, das ist die Putin-Logik von Entnazifizieren und Entmilitarisieren, die mache ich mir ganz gewiss nicht zu eigen. Ich wiederhole aber gerne mein Argument: WENN Russland mit seinem Krieg erfolg hat, DANN wird die Wahrscheinlichkeit für weitere derartige Kriege in der Zukunft existieren. Es geht nicht darum Russland zu schwächen, sondern dass mit diesem Krieg kein Erfolg beschieden ist. Russland (und die Ukraine, und überhaupt ganz Europa) werden nach diesem Krieg sowieso Aufrüsten als obs kein Morgen gibt. Und genau dafür hasse ich Putin abgrundtief. Es ist einfach so unnötig.

  • Schili, was glaubst du, warum gerade Steinmeier jetzt so verdroschen wird? Den Begriff Steinmeier-Formel sollte man kennen und wissen, dass es Deutschland und Frankreich waren, die jahrelang auf Minsk 2 gedrängt haben.

    Als mich vor ein paar Monatenviele meine links-grün-jung-urban-engagierten Mitmenschen dafür vorwurfsvoll bespöttelt haben, dass ich Tieferes Rot und nicht Grün gewählt habe, habe ich immer reagiert "Ich trau diesem Laden nicht. Aus Erfahrung." - "Aber dann wählst du für den Klimawandel". Nunja, dafür haben wir nun politisch korrekten klimafreundlichen Krieg. :)


    Tja, und zumimndest trotz aller obergruseligen Umstände kann ich zumindest in diesem Punkt noch in den Spiegel schauen (andere aktuell eher in den Tunnel).


    Ganz ehrlich: Hätte ich aktuell die Wahl, bzw bestünde die Möglichkeit und die Erfahrung der jetzigen Situation ich müsste ernsthaft schwer überlegen, eine Merkel ins Amt zu wählen. Ich verachte diese Frau aus vielerlei Günden, aber Baerbims und die LQBTQ-Panzer.grünes Wachstums-Truppe sind gefährlich. Sau gefährlich.

  • Russland (und die Ukraine, und überhaupt ganz Europa) werden nach diesem Krieg sowieso Aufrüsten als obs kein Morgen gibt. Und genau dafür hasse ich Putin abgrundtief. Es ist einfach so unnötig.

    Tja - wen soll man da mehr hassen:


    Den in die Ecke gedrängten, nur noch schwer zu bindenden Gewalttäter?


    Oder Diejenigen, die moralisch triumphierend nun endlich die links-grün-liberalen Ärmel hochkrempeln dürfen mit den Worten "Sehr ihr? Wir habens euch ja immer schon gesagt"?


    Ich frag mich eigentlich, ob es nondestruktive Konfliktforschung gibt unter dem Aspekt, dass nur der eine Schuld hat. Achseufzachja.


    Hm, ich glaube ich hasse Beide - und verachte abgrundtief diejenigen, die das für einzige Möglichkeit halten. Und mit Verachten meine ich: Verachten.


    (bitte ausdrücklich nicht falsch verstehen: ist kein persönlicher Angriff sondern eine allgemeine Feststellung)

  • Erklär du mir, was der Unterschied sein soll, und wer diesen Staaten garantieren kann, dass Putin oder sein Nachfolger nicht mit seiner imperialistischen Politik weitermacht.

    Der unterschied ist zum Beispiel, dass Putin diese Staaten nicht als Teil und Ursprung seiner tausendjährigen russischen Geschichte bezeichnet hat. Auch wenn das alles historisch ziemlich verdreht ist, und auch wenn man es überhaupt nicht als validen Grund für einen Angriff sehen kann, ist es eben das was er mehrfach zu allen möglichen Gelegenheiten, verbal und auch schriftlich in länglichster Ausführung zu Protokoll gegeben hat.

    Man muss das nicht unterstützen, um es als eine - aus seiner Sicht! - konkrete Begründung zu akzeptieren, anstatt ihm einfach nur blinden Größenwahn zu unterstellen und zu behaupten, es ginge ihm darum, sein neues russisches Reich auf die Grenzen der - zu großen Teilen gar nicht russischen - Sowjetunion auszudehnen.


    Und wer kann es ganz vielen anderen Staaten garantieren, die nicht zu einem mächtigen, atomar bewaffneten Militärbündnis gehören, dass sie nicht irgendwann angegriffen werden? Willst Du wirklich hier eine Sonderrolle für europäische Staaten legitimieren? Es war Europa, das den Grundstein für den globalen Imperialimsus gelegt hat, von wo aus Nordamerika kolonisiert, und schliesslich die halbe Welt mit Waffengewalt unterjocht wurde, um den europäischen und nordamerikanischen Kapitalismus mit Rohstoffen und billiger Sklavenarbeit aufzubauen. Der Rest der Welt leidet heute noch unter dieser Geschichte.


    Mit welchem moralischen Recht nimmt sich die transatlantische Gemeinschaft heraus, die Weltwirtschaft einfach mal auf Sparflamme zu stellen und die ganze Menschheit der Gefahr ihrer Nuklearen Vernichtung auszusetzen, bloß weil es dieses mal ein europäisches Land ist und kein asiatisches, afrikanisches, oder südamerikanisches, das mit Bomben, Mord und Totschlag überzogen wird?


    Und wer kann überhaupt irgendwas über die nächsten fünf bis zehn Jahre oder länger garantieren, während die gesamte Welt auf die Klimakatastrophe zusteuert, und die mächtigsten Industrienationen lieber wegen irgendwelcher ideologischer "Werte" gegeneinander Krieg führen, als sich zusammenzuraufen, und gemeinsam etwas dagegen zu unternehmen?

    Auch habe ich in keiner Weise gesagt, Russland oder seine Armee müsste vernichtet werden. Was ein Bullshit, das ist die Putin-Logik von Entnazifizieren und Entmilitarisieren, die mache ich mir ganz gewiss nicht zu eigen. Ich wiederhole aber gerne mein Argument: WENN Russland mit seinem Krieg erfolg hat, DANN wird die Wahrscheinlichkeit für weitere derartige Kriege in der Zukunft existieren.

    Wenn Du Dir die Eskalationslogik der KriegstreiberInnen Beck et al. nicht zu eigen machen willst, dann musst Du mir jetzt aber mal erklären, mit welcher Logik Du denn Putin aufzuhalten gedenkst?


    Offenbar haben all die Waffen, die Jahrelange NATO-Ausbildung für die Ukraine und die härtesten Sanktionen aller Zeiten für Russland ihn bisher nicht zum Einlenken gebracht, sondern ihn eher dazu angetrieben, seine Angriffe zu konzentrieren und mit immer härteren Mitteln weiter zu führen.

    Und selbst wenn man ihn damit irgendwann doch zum Aufgeben bringen könnte, bevor er zumindest die Krim abgesichert und die Oblaste der "Volkrepubliken" in Gänze erobert hat, wird das bestimmt nicht in den nächsten paar Wochen passieren. Und so lange wird dort weiter gebombt und gemordet und die Nazis auf beiden Seiten dürfen weiter ihre Gewaltfantasien an der Zivilbevölkerung ausleben.


    Und als Abschreckung funktioniert das doch gleich dreimal nicht. Saddam Hussein hat Jahrelang einen absolut mörderischen Krieg gegen Iran geführt, bei dem über eine Million Menschen getötet wurden und den er trotz tatkräftiger Unterstützung durch die Supermacht USA nicht gewinnen konnte, Und trotzdem hat er ein paar Jahre später Kuweit überfallen und die Kurden im eigenen Land mit Giftgas angegriffen.


    Auch die USA selbst haben sich weder vom verlorenen Vietnamkrieg, noch von anderen Desastern davon abhalten lassen immer wieder neue Kriege anzufangen.


    Und schliesslich haben unsere eigenen Vorfahren innerhalb von drei Jahrzehnten gleich zwei Weltkriege angezettelt. Und obwohl sie schon den ersten krachend verloren hatten und dafür mit harten Sanktionen bestraft wurden, haben sie den zweiten gleich noch viel brutaler und mörderischer geführt.


    Die Vorstellung, dass man andere Staaten wie kleine Kinder dazu erziehen kann, sich artig zu verhalten, wenn man ihnen nur hart genug den Hintern versohlt, ist einfach historisch völlig unhaltbar.

  • Einer der Vorzüge militärischer Neutralität scheint zu sein, dass man im öffentlich-rechtlichen Fernsehen tatsächlich noch rationale, ausgewogene Diksussionen zu einem hoch emotional aufgeladenen Thema führen kann:


    Ich habe noch nicht reingeguckt, möchte aber sagen die Österreichischen Sender haben 1A-Polittalks. Die deutschen boykottiere ich alle, seit Jahrzehnten.

  • Die Vorstellung, dass man andere Staaten wie kleine Kinder dazu erziehen kann, sich artig zu verhalten, wenn man ihnen nur hart genug den Hintern versohlt, ist einfach historisch völlig unhaltbar.

    Fast der wichtigste Satz eines hervorragenden Beitrags kommt ganz am Ende:


    Strafe muss sein! Die menschliche Dummheit in ihrer selbstherrlichen, destruktiven Arroganz in ihrem wahrsten Kern.


    Wer es mal geschafft hat, ein persönliche oder auch geschäftliche Beziehung (egal welcher Art) längerfristig stabil aufrecht zu erhalten und kritische Konfliktphasen zu durchstehen kann gerne davn berichten, in wie weit diese grosse Strategie zu Lösungen geführt hat, die nicht in tausend Scherben und sehr viel Schmerz inkusive nicht mehr zu kontrollierenden Folgekonflikten gemündet ist.


    Aber hat - das kann man natürlich nicht vergleichen (kann man ja anscheinend nie) und überhaupt - das ist Putin-Relativierung. So schnell grenzt man sich aus, tja.


    Nee, lieber hab ich recht (das ist ja so, weil ich das weiss) und strafe ab (schön alt testamentarisch biblisch btw...). Also das Ur-Narrativ, mit dem uns US Medienprodukte seit Jahrzehnten die Rübe weich kochen: Rache, Vergeltung, Kampf, Reinigung etc pp.


    Volker Pispers hat das seinerzeit wunderbar mit diesem Einstünder über die Amis nach 9/11 auf den Punkt gebracht: "Mr President, wir haben gerade keine Schuldigen. Wir können jetzt nur versuchen, das in Würde und taktvoller Trauer zu ertragen" - "Nein! Ich will jetzt was kaputtmachen!"


    Fun fact: Auch da wurde einheilich eine "Zeitenwende" ausgerufen.

    Was das bedeuten würde hat war damals Wenigen (äääh, Talibanverstehern) klar.

    Heute vermeintlich Vielen (obwol sie ganz offensichtlich rein gar nichts aus der Geschichte gelernt haben) .


    Ich halts mit Charles Bukowski: "Das schlimmste kommt noch" oder auch: Endlich NATO-grünes Wachstum. :)

  • Es war Europa, das den Grundstein für den globalen Imperialimsus gelegt hat, von wo aus Nordamerika kolonisiert, und schliesslich die halbe Welt mit Waffengewalt unterjocht wurde, um den europäischen und nordamerikanischen Kapitalismus mit Rohstoffen und billiger Sklavenarbeit aufzubauen. Der Rest der Welt leidet heute noch unter dieser Geschichte.


    Genau, aber vielleicht habens auch die Primaten versaut die von den Bäumen geklettert sind, oder früher noch, was hat die Amphibien getrieben dem Wasser zu entsagen, Extremisten könnten auch in die Ursuppe zurückblicken vielleicht war der Schritt zum mehrzelligen Leben auch eine doofe Idee.

  • Das China über 1 Billion in US-Staatsanleihen investiert hat liegt an den privaten Investoren dort?


    Wie Utan das mehr im Detail ausführt, hat China die Staatsanleihen, weil sie einen gewissen Zweck erfüllen. Dass sie sich für diesen Zweck eignen, liegt an der Bedeutung der US-Wirtschaft. Insofern ja, denn die Fähigkeit, große Mengen von Kapital anzuziehen, ist einer der zentralen Gründe für diese Bedeutung.

  • Genau, aber vielleicht habens auch die Primaten versaut die von den Bäumen geklettert sind, oder früher noch, was hat die Amphibien getrieben dem Wasser zu entsagen, Extremisten könnten auch in die Ursuppe zurückblicken vielleicht war der Schritt zum mehrzelligen Leben auch eine doofe Idee.

    Ja klar. Lassen wir das doch endlich mal mit dieser lästigen Geschichte.


    Wir haben zwar die letzten fünfhundert Jahre lang den Rest der Welt ausgebeutet und tun es auch heute noch, um unsere Freiheit zur unbegrenzt wachsenden Kapitalverwertung zu erhalten, während wir eine "Spur der Verwüstung" (R. Habeck) durch andere Länder gezogen, und nebenbei das Klima des ganzen Planeten mit Industriellen Abgasen verändert haben, aber das ist schon in Ordnung, denn wir haben ja gleichzeitig die Aufklärung erfunden, den Liberalismus zur neuen Weltreligion erhoben, und darauf nach dem zweiten Weltkrieg (den wir auch angefangen haben) eine "regelbasierte" Weltordnung aufgebaut, die von uns dergestalt geregelt ist, dass sie uns gleichzeitig vor den unzivilisierten Kriegen der Barbaren außerhalb unseres transatlantischen Imperiums beschützt und trotzdem weiter die Profite aus deren Ausbeutung in die Kapitalanlagen unserer LeistungsträgerInnen befördert.


    Das einzige was zählt ist doch das hier und jetzt. Die Geschichte hat nach dem Ende des Kalten Krieges aufgehört und erst vor zwei Monaten wieder angefangen, als dieser Barbarenhäuptling aus dem Osten sich anschickte die Sowjetunion mit Gewalt wieder aufzubauen.

  • Noam Chomsky on How To Prevent World War III

    The eminent scholar on the worsening threat of nuclear warfare, how to end the war in Ukraine, the self-justifying myths propagated by imperial powers, why the Global South finds American moralizing laughable, and more. (Current Affairs - 13.04.22)


    CHOMSKY: [...] In this world, there are two options with regard to Ukraine. As we know, one option is a negotiated settlement, which will offer Putin an escape, an ugly settlement.

    Is it within reach? We don’t know; you can only find out by trying and we’re refusing to try. But that’s one option.

    The other option is to make it explicit and clear to Putin and the small circle of men around him that you have no escape, you’re going to go to a war crimes trial no matter what you do. Boris Johnson just reiterated this: sanctions will go on no matter what you do.


    What does that mean? It means go ahead and obliterate Ukraine and go on to lay the basis for a terminal war. Those are the two options: and we’re picking the second and praising ourselves for heroism and doing it: fighting Russia to the last Ukrainian.


    Sometimes this becomes—I don’t know if the word is comical or grotesque. A couple days ago—I’m sure you saw this—Hillary Clinton suggested that we pull the Brzezinski trick. [In 1998], Brzezinski, who was Carter’s National Security Advisor, had an interview in France, in which he bragged about how they’d drawn Russia into the war in Afghanistan [starting the 1979-89 Soviet-Afghan war].1

    Whether he was just boasting or whether it was true, nobody knows, but it doesn’t matter much. What he said is that as National Security Advisor before the Russian invasion, he had convinced Carter to send arms to an insurgency that was attacking the pro-Russian government in Afghanistan, figuring this would draw the Russians in.

    And then, the Russians—in fact, as we now know definitively from released Russian archives—recognized pretty quickly that they’d made a mistake and wanted to get out. But the U.S., following Brzezinski in its brilliance—this is Reagan now—organized radical Islamist fanatics from all over the world, including Osama bin Laden, to carry out the fight to ensure that the Russians stayed in, killing maybe a million Afghans and wrecking the country.

    Brzezinski was asked about that by the interviewer. He said, Do you think this was worth doing? He said, Look, what’s the fate of Afghans as compared with the importance of bringing down the global enemy?

    That’s us. That’s Hillary Clinton a couple of days ago, saying let’s do that. Let’s draw the Russians into Ukraine, fight a harsh guerrilla war, be really tough on them. It’ll exhaust them, destroy them, we’ll bring them down. Of course, on the side, Ukraine will be wiped out. Okay, that’s us now, at the liberal end of spectrum. I’m not talking about Josh Hawley [Rechts-republikanischer Hardliner, Anm. Utan], you know.


    ROBINSON: How do you respond, though, when someone says, look, it’s an aggressive invasion? It’s a crime of war. Yes, the United States might be hypocritical, but it is a war crime. The President of Ukraine has been essentially begging for the imposition of a no-fly zone or saying in the absence of that, give us more weapons. This is a battle for the sovereignty of Ukraine. And any resolution to the conflict that does give Putin an off-ramp is a form of appeasement that encourages further aggressive warfare in the future. How does one respond to an argument like that?


    CHOMSKY: Well, I would not criticize Zelensky. He’s acting with great courage, great integrity. You can understand and sympathize with his position from where he sits. However, the Pentagon has a wiser stand. Yes, we could enter the war. We could provide Zelensky with jet planes and advanced weapons.

    Pretty soon Putin would be radically escalating the attack on Ukraine, would wipe it out which he has the capacity to do. He would be attacking the supply chains that are providing advanced weapons. And we’d be in a war, which would be a nuclear war, which would wipe us all out.

    So I’m not criticizing Zelensky; he’s an honorable person and has shown great courage. You can sympathize with his positions. But you can also pay attention to the reality of the world. And that’s what it implies.


    I’ll go back to what I said before: there are basically two options. One option is to pursue the policy we are now following, to quote Ambassador Freeman again, to fight Russia to the last Ukrainian. And yes, we can pursue that policy with the possibility of nuclear war.

    Or we can face the reality that the only alternative is a diplomatic settlement, which will be ugly—it will give Putin and his narrow circle an escape hatch. It will say, Here’s how you can get out without destroying Ukraine and going on to destroy the world.


    We know the basic framework is neutralization of Ukraine, some kind of accommodation for the Donbas region, with a high level of autonomy, maybe within some federal structure in Ukraine, and recognizing that, like it or not, Crimea is not on the table.

    You may not like it, you may not like the fact that there’s a hurricane coming tomorrow, but you can’t stop it by saying, “I don’t like hurricanes,” or “I don’t recognize hurricanes.” That doesn’t do any good.

    And the fact of the matter is, every rational analyst knows that Crimea is, for now, off the table. That’s the alternative to the destruction of Ukraine and nuclear war. You can make heroic statements, if you’d like, about not liking hurricanes, or not liking the solution. But that’s not doing anyone any good.


    ROBINSON: The Biden administration has seemed disinclined to pursue the possible diplomatic solutions since before the invasion. The perspective that Americans get in the media is, essentially, that Putin has invaded Ukraine due to psychopathy, and it’s now our job to funnel arms to the Ukrainians. And the only real debate is, how much in arms should we give them? And should we simply give them arms? Or should we intervene militarily? And that is the debate. But a more rational way of looking at this, as you say, would be to think about how to prevent Ukrainians from dying in this horrible war. And that would very alter the range of perceived options.


    CHOMSKY: I would agree except for the word “rational.” It’s the more humane way. Hitler was perfectly rational, you know; it’s not a matter of rationality. You can be rational for genocide and extermination. Henry Kissinger, who’s much lauded in the United States—I’m sure he was being quite rational when he issued an order to the U.S. Air Force transmitted from his half-drunk boss, Richard Nixon. The order was, I’m quoting it, massive bombing campaign in Cambodia, “anything that flies on anything that moves,” in other words, wipe out the place. It’s a call for mass genocide. I don’t think you can find a counterpart in the archival record; you might try. Well, that was perfectly rational. It was a way to get ahead in Washington. This was to move on to greater glory, nothing irrational about that. In fact, that worked very well. He’s now one of the most honored and respected people in the country. That’s, incidentally, only one part. If we dared to look at American history, we could learn a lot.[...]


    Let’s put aside Ukraine for a moment. It’s not the only crisis in the world. Right now, for example, literally, millions of Afghans are facing starvation. There is food in the markets, but Afghans, who have a little money, have to watch their children starve, because they can’t go to the bank to get their own money to buy some food in the market.

    Why? Because the Biden administration stole their money. Okay, simple as that. Their money was in U.S. banks. Banks are supposed to have a fiduciary responsibility. When a bank takes your money, it’s because you trust them to let you get the money back when you want it. Not U.S. banks. The U.S. government wants to steal some other country’s money. Just do it. So right now, we decided to steal Afghanistan’s money, which is in U.S. banks.


    And there’s even a pretext given, which makes it worse. The pretext is Americans might want compensation for the harm of 9/11 for which Afghans had zero responsibility. None. You may recall that the Taliban offered to surrender, handing over the Al Qaeda suspect. The U.S. response was: We do not negotiate surrenders. We’re gonna smash you up properly. Okay. We don’t care about Al Qaeda. We don’t care about 9/11. We got other things on our mind. Okay. Then comes 20 years of destruction of Afghanistan. And now, let’s steal their money so they can starve. Can we do anything about that? With the flick of a wrist? Do we discuss it? Try to find it. Okay. That’s not the only case. We could go on.[...]

    ________________________________________________________


    [Edit:] Wem das ganze(!) Interview zu viele Buchstaben sind, dem erzählt Chomsky im Prinzip das selbe in einem anderen aktuellen Interview mit Jeremy Scahil auch noch mal als video:


    Youtube:

  • Und das ist, was die "liberale" twitteria daraus macht:





  • LOL. Twittermenschen. Dummvolk.

  • Die neuesten Aufklärungsergebnisse des österreichischen Bundeskanzlers




    Danke Österreich.

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