Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • jeder der dem Bösen nicht öffentlich entsagt macht sich der Kollaboration verdächtig.


    Dagegen reicht es nicht, öffentlich gegen den Krieg zu sein, wenn russisches Blut durch die Adern fließt:


  • Der Konflikt und seine Folgen werden unsere Gesellschaft 5 Minuten in die Mikrowelle stellen.


    1914 wollte niemand den Weltkrieg, niemand hat davon profitiert, niemand hat ihn forciert, aber auch niemand hat versucht ihn stoppen. Ich glaube da sind wir gefühlt wieder, nur unfähige Labertaschen die Talkingpoint in Echokammern stellen die da verhallen bis das nächste Echo kommt, nichts realpolitisches mehr, nur Show.

    Also ich würde mal behaupten es gab Profiteure, es gab Anheizer und es gab tatsächlich Leute, die probiert haben den Krieg zu stoppen. Und das alles lief 1914 rein realpolitisch ab.

  • Ich will meine Hand nicht für Historikerdiskussionen ins Feuer legen, bleiben wir vielleicht lieber bei 2022 : )


    Da bin ich wenig optimistisch mit unserem Personal. Nixon ist mal eine Woche nach China gefahren, zum Erzfeind, während des Vietnamkrieges. Sowas brauchen wir, Joe bringt es nicht.

  • Dagegen reicht es nicht, öffentlich gegen den Krieg zu sein, wenn russisches Blut durch die Adern fließt:


    Aber was will der honk denn bloß? Alle Künstler zwischen 18 und 60 verteidigen doch gerade ganz freiwillig den Arsch von seinem Boss, nachdem ihnen die Ausreise verboten wurde. Die haben doch gar keine Zeit für ihn hier auf dem Klavier zu klimpern.

  • Dagegen reicht es nicht, öffentlich gegen den Krieg zu sein, wenn russisches Blut durch die Adern fließt:

    Das Absurde daran ist, dass in dem Text von Guantanamo-Frank, den Melnyk selbst dazu gepostet hat sogar drin steht, dass da auch ukrainische und polnische MusikerInnen beteiligt sind.


    Was ihn stört ist, dass es russische Solisten sind, die da Arien singen und Klavier spielen dürfen.


    Aber mit Ukrainischem Ultranationalismus hat es sicher nichts zu tun, wenn man Leute die sich öffentlich gegen den russsichen Angriffskrieg positionieren trotzdem ablehnt, weil sie RussInnen sind.

  • Gute Kinderstube ; )


  • jeder der dem Bösen nicht öffentlich entsagt macht sich der Kollaboration verdächtig.



    Die russische Propaganda bedankt sich für dieses QED.


    Dagegen reicht es nicht, öffentlich gegen den Krieg zu sein, wenn russisches Blut durch die Adern fließt:



    Vielleicht kommt mir das nur so vor, aber dieser Melnyk scheint schon so eine Art Gegengift für den ukrainischen Leihnationalismus, den sich einige unserer Landsleute zulegt haben, zu sein. Das oder bald halten sich manche Deutsche für die besseren Ukrainer.

  • Es mag ja durchaus sein, dass Putin das selbst so sieht. Aber zum einen geht es dabei um die entsprechende PR, und die sähe sicher besser aus, wenn er es zumindest innerhalb Russlands (ohne wirklich feie Presse oder echte opposition) so darstellen könnte, dass er nicht einfach nur die Ukraine mit Gewalt zum einlenken geprügelt hätte, sondern auch dem Westen neuen Repekt eingeflößt.


    Zum anderen geht es dabei aber mittlerweile sicher auch darum, wie Russlands Verbündete - allen voran China! - und Geschäftspartner, die sich mit der Verweigerung der Unterstützung für die westlichen Sanktionen diplomatisch ziemlich weit für ihn aus dem Fenster gelehnt haben, es auffassen würden, wenn am Ende bei dem ganzen Ärger nur ein Bilaterales Abkommen mit der Ukraine heraus käme und kein massiver Dämpfer für das US-imperium und seine europäischen Vasallen.


    Schauen wir mal.


    Ich würde aber nicht sagen, dass die sich weit aus dem Fenster lehnen. Der Punkt käme erst, wenn die USA Ernst machen würden, anfangen sekundäre Sanktionen zu verhängen und sie dann immer noch Widerstand leisten. Ich glaube, es ist schon viel daran, dass die entrüstete Weltgemeinschaft sich erstmal auf die westliche Mediensphäre beschränkt. Der Großteil der Welt findet den Krieg vielleicht falsch, aber das ist noch lange kein Grund, jenseits von Gesten darauf zu reagieren. Und ich denke nicht, dass der Ruf von China, Indien usw. tatsächlich leidet, weil sie sich nicht eindeutig positionieren. Das ist glaube ich Wunschdenken des Westens.

  • Ich würde aber nicht sagen, dass die sich weit aus dem Fenster lehnen.

    Die Indische Regierug hatte jedenfalls kein Problem damit öffentlich zu machen, dass sie den Russen das Öl auch für Rubel abnehmen werden und die Chinesen stellen ihr alternatives Zahlungssystem zur Verfügung.

    Man kann schon vermuten, dass man Putins Zündelei an der bisherigen Weltordnung außerhalb unserer westlichen Inseln des ewigen Friedens durchaus als Chance sieht, sich von 500 Jahren westlicher Kolonial- und Imperialmacht zu emanzipieren.


    Aber die warten jetzt natürlich alle erst mal ab, wie erfolgreich Putin damit ist. Wenn er am Ende nur einen riesen Aufwand betrieben und die halbe Welt in eine Wirtschaftskrise gestürzt hat, um sich den Donbass und die Krim einzuverleiben, ohne dabei auch einen Stop der NATO-Osterweiterung zu erwirken, dann werden die sich sicher nicht für ihn aufopfern.


    Meine VT ist ja immernoch, dass er von Xi dazu angestachelt wurde - so wie Zelenskyj von den Amerikanern - sozusagen als Testballon.


    In jedem Fall treiben die alle hüben wie drüben ihre Machtspiele auf Kosten der ukrainischen Bevölkerung. Und wir im Wertewesten glauben immer noch treudoof, dass es dabei um irgendwelche Werte ginge.

  • Diese "Hypothese" kann aber fast nicht falsch sein. Du würdest behaupten, niemand denkt - mit Bezug auf die Waffenlieferungen - essentiell, es ist egal wie schlimm es in der Ukraine wird, Hauptsache es schadet den Russen.


    Dieser Typ zum Beispiel: RE: Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

    Deine Aussage war glaube ich, die Tatsache, dass die Ukraine die Waffen will, um sich zu verteidigen, sei eine "Ausrede", also irrelevant für die Waffenlieferungen, und die Intention den Russen zu schaden sei damit der einzige Grund Waffen zu liefern an die Ukraine.

    Ja, alles in allem sehr unschön. Man kann nur hoffen, dass die ukrainische Regierung am Ende doch genug Unabhängigkeit hat, sich mit Russland zu einigen.


    Ich glaube übrigens hier gibt es eine weitere westliche Fehleinschätzung, nämlich dass die Russen die Sanktionen zum Gegenstand dieser Verhandlungen machen wollen und dass man die Ukrainer autorisieren müsste, ihnen das anzubieten. Davon habe ich nicht mal Andeutungen gesehen. Es kann sein, dass noch Sanktionen kommen, deren Aufhebung die Russen zur Bedingung machen, aber ich glaube sie gehen davon aus, dass die entweder sowieso wieder aufgehoben werden, wenn der Krieg vorbei ist, und in einigen Bereichen sind sie auch bereit die Brücken abzubrechen.


    Mit anderen Worten dieser Krieg wird nicht geführt, um mit dem Westen zu einer Einigung zu kommen, sondern gerade auch weil man die Einigung für nicht möglich hält.

    Gerade das verwundert mich ehrlich gesagt. Natürlich kann Putin die Hoffnung haben, dass Selenskyj aus Frust über die NATO oder aus Angst, dass weiter Städte zerstört und Zivilisten getötet werden, eine für Russland günstige Friedens-Regelung unterschreibt. Und daher die USA aus den Verhandlungen heraus halten wollen. Nur was ist so ein Vertrag wert, wo die USA nicht dahinter steht?


    In ein paar Jahren wird Selenskyj dann ersetzt und damit ist der Friedensvertrag hinfällig. Solange die Ukrainische Armee nicht besiegt ist, kann Putin nicht einfach wieder einmarschieren, um Selenskyj zu stützen oder den Vertrag durchzusetzen. Es sei denn, diese Demilitarisierung bedeutet, dass die Ukraine ihre noch unbesiegte Armee auflöst. Das scheint mir aber kein realistisches Vertragsangebot.

    Die Sache ist halt, ich denke nicht, dass Putin glaubt mit dem Westen geschlossene Abkommen wären wesentlich mehr wert als mit der Ukraine. Ich denke, es geht da eher um die Wirkung davon, die erklärte rote Linie mit Gewalt durchgesetzt zu haben. Und das ist die Versicherung dagegen, dass die Ukraine nicht ein Jahr später alles wieder umwirft.

    Hm. Also die Hoffnung, dass die Ukrainer für immer eingeschüchtert und unterworfen sind. Möglich, aber erscheint mir zumindest optimistisch.

  • Man kann schon vermuten, dass man Putins Zündelei an der bisherigen Weltordnung außerhalb unserer westlichen Inseln des ewigen Friedens durchaus als Chance sieht, sich von 500 Jahren westlicher Kolonial- und Imperialmacht zu emanzipieren.

    Ich hab so ein paar indische youtube videos dazu gesehen, die waren alle pro Russland.


  • Ich hab so ein paar indische youtube videos dazu gesehen, die waren alle pro Russland.


    Das ist genau die Gleiche Gülle wie bei uns. Anstatt darüber zu reden wie alle unter der Imperialen Weltordnung leiden und wie man den Imperialismus und seine Verbrecher und Oligarchen überall loswerden kann, wird da darauf gehofft dass Putin jetzt eine "Weltordnung" einläutet in der der US Imperialismus zurückgedrängt wird. Als ob das nicht nach hinten losgehen wird.

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