Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Möglicherweise ist es so wie Utan beschreibt einfach ein Massenphänomen, aber irgendwie habe ich ein verdammt schlechtes Gefühl dabei und die Sorge, dass die Hardliner der Neocons und des MIK inzwischen mehr Einfluss haben als wir immer befürchtet haben.

    Ich wollte jetzt auch nicht behaupten, dass das in den USA selbst nicht gerade nochmal deutich gefährlicher erscheint. Da steht eine Kongresswahl bevor, bei der eigentlich alle den Demokraten bis kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine sehr schlechte Chancen prognostiziert hatten.


    Aber man muss schon auch sehen, dass die Verzahnung der deutschen Politik mit der Wirtschaft noch nicht so platt und offen praktiziert werden kann wie im Land des spendenfinanzierten Parlamentarismus.

    Unser militärisch-industrieller Komplex ist zudem bei weitem nicht so staatstragend wie der amerikanische, und unsere Ex-Generäle sitzen nicht in sämtlichen Aufsichtsräten oder Vorständen von Waffenkonzernen, Soldnerunternehmen, Consultingfirmen und rüstungsaffinen Investmentfonds, die sich am global war for freedom and democracy dumm und dämlich verdienen.

  • Um es mal unmissverständlich zu sagen, wenn man sich Charts der explodierenden Rohstoffpreise anguckt, die Verdoppelung der US-Staatsschulden, einfach alle Indikatoren zeigen Richtung eines Weltkriegs. Einen den wir nicht mit Panzern beenden werden, so fängt er vielleicht noch an, aber er wird mit Atomraketen beendet (13.000 mit Mehrfachsprengköpfen, einige 1000 mal so stark Hiroshima).


    Was mich wirklich wundert, die Speerspitze und Anheizer sind Linke. Tja, das ganze Gerede über das Wohl Eurer Kindeskinder und die intakte Umwelt, das ist dann erstmal vorbei - dumm gelaufen, falsche Partei gewählt (hätte ja niemand wissen können wie die zu Washington und Kriegen stehen).



    Eine Zeitenwende ist auch eine Apokalypse : )

  • Ich wollte jetzt auch nicht behaupten, dass das in den USA selbst nicht gerade nochmal deutich gefährlicher erscheint. Da steht eine Kongresswahl bevor, bei der eigentlich alle den Demokraten bis kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine sehr schlechte Chancen prognostiziert hatten.


    Aber man muss schon auch sehen, dass die Verzahnung der deutschen Politik mit der Wirtschaft noch nicht so platt und offen praktiziert werden kann wie im Land des spendenfinanzierten Parlamentarismus.

    Unser militärisch-industrieller Komplex ist zudem bei weitem nicht so staatstragend wie der amerikanische, und unsere Ex-Generäle sitzen nicht in sämtlichen Aufsichtsräten oder Vorständen von Waffenkonzernen, Soldnerunternehmen, Consultingfirmen und rüstungsaffinen Investmentfonds, die sich am global war for freedom and democracy dumm und dämlich verdienen.

    Es ist aber extrem offensichtlich, dass unsere in der Regel annehmbar objektiven öffentlich rechtlichen Medien einen totalen Kurzschluss haben wenn es um transatlantische/geopolitische Interessen geht. Wann immer beispielsweise Kuba, Russland, China oder Venezuela in den Medien erwähnt werden ist das Feindbild - Framing mehr als deutlich. Wogegen die Freunde des US-Imperiums wie Saudi Arabien, Kolumbien, Israel, Ägypten ... Menschenrechte mit Füßen treten können und die öffentlich rechtliche Entrüstung über die dortigen meist wesentlich extremeren autoritäre Staatenlenker sich doch sehr in Grenzen hält.


    Der Verdacht liegt nahe, dass es nicht unser MIK ist, sondern der der USA der auch bei uns extremen Einfluss auf die Medien hat.

  • Es ist aber extrem offensichtlich, dass unsere in der Regel annehmbar objektiven öffentlich rechtlichen Medien einen totalen Kurzschluss haben wenn es um transatlantische/geopolitische Interessen geht.

    Absolut. ich sehe gerade den Presseclub. Das ist mal wieder ein gruseliges Trauerspiel.


    Aber wie gesagt - das sind alles Leute, die komplett ideologisiert sind, aber sich für objektive AnalystInnen des Zeitgeschehens halten.


    Und so sehe ich das eigentlich auch in den Medien in den USA. Dass deren Ideologische Verblendung dann auch zu handfesten Mordaktionen auf der ganzen Welt führt liegt einfach in der Natur des Imperiums. Die glauben wirklich daran, dass es ihre Pflicht sei, auf der Welt die "liberale" Ordnung durchzusetzen - schon aus Gründen der moralischen Legitimation für die Millionen von Toten und Vertriebenen, die auf das Konto amerikanischer Interventionen gehen.


    Und weil das letztendlich dabei Hilft, die Profiteure dieser Ordnung noch reicher zu machen befeuern sich Kapital und Politik dabei gegenseitig. So wie sie das schon immer getan haben.

  • Was labersch du? Speerspitze Der Antreiber sind Linke? Falsche Partei?

  • Ich weiss jetzt auch nicht welche Version die schlimmere ist. Ist es direkte Einflussnahme von radikalen Feinden der Demokratie oder der Wahn einer toxisch ideologisierten Elite?


    Wie auch immer, es tun sich riesige Schwachstellen in der representativen Demokratie auf, deren Akteure nicht mehr in der Lage sind die Interessen der Bevölkerung zu representieren sondern nur noch den destruktiven Interessen einer Neofeudalen Klasse von Superreichen dienen, die Demokratie, Gemeinwohl und Solidarität (Insbesondere den Klimaschutz) als Bedrohung ihrer Macht und Privilegien sehen.


    Wenn die Wiederwahl wichtiger ist als den Klimakollaps oder den nuklearen Holocaust zu verhindern dann muss man sich fragen welchen Wert diese Form der Demokratie noch hat.

  • Ich würde nicht sagen, dass die Russen keine modernen Formen der Propaganda haben, aber vieles davon wird gerade technisch oder rechtlich blockiert. Sie haben natürlich das Problem, dass die Mediensysteme des Westens eine viel größere Reichweite über den Westen hinaus haben, als russische. Wenn dich Facebook erstmal abklemmt, kann das W Kontakte auch nicht kompensieren.

    Also was ich zur Zeit bei RT-Deutsch sehe ist schon erbärmlich. Wenn die verbalen Entgleisungen Putins so plumb in der Übersetzung zensiert werden, dass ich das auch ohne russisch Kenntnisse merke. Naja. Und auch sonst kommt da nicht viel Originelles, um Putin ins rechte Licht zu rücken. Da ist selbst NuoViso noch weit besser, was pro-russische Propaganda angeht.

  • Next stop Knesset. Und was war hier sein Aufhänger?


  • Was labersch du? Speerspitze Der Antreiber sind Linke? Falsche Partei?

    Frag ich mich auch. Die einzige Partei die jetzt gar nichts gegen Russland machen würde, wäre die AfD. Was nicht verwunderlich ist, da man schließlich nicht dem Financier ans Bein pinkelt


    Der Ampel-Kurs ist natürlich debattierbar aber der Gedanke was Schwarz-gelb mit Laschet aktuell machen würde, ist mindestens genauso gruselig .

  • Frag ich mich auch. Die einzige Partei die jetzt gar nichts gegen Russland machen würde, wäre die AfD. Was nicht verwunderlich ist, da man schließlich nicht dem Financier ans Bein pinkelt


    Der Ampel-Kurs ist natürlich debattierbar aber der Gedanke was Schwarz-gelb mit Laschet aktuell machen würde, ist mindestens genauso gruselig .

    Ich will nicht die politischen Akteure freisprechen, aber man muss sich klar machen, dass so wie das parlamentarische System heute funktioniert, die Politk in dieser Situation keine Wahl hat. Wenn der Diskurs sich entwickelt wie in den letzten Tagen/Wochen, dann ist es in der herrschenden Logik unserer Politik nicht möglich sich dagegen zu stemmen. (Was ich als das eigentliche Problem sehe)


    Das Problem bei den Grünen oder der SPD zu vermuten (so sehr ich die SPD inzwischen verachte) ist sehr Naiv. Es ist klar dass hier Mächte im Spiel sind die die Parteien widerstandslos vor sich hertreiben können. Das würde jeder Partei in der Situation der Ampel so gehen.

  • Es scheint mir als ein Ausdruck der Krise unserer Demokratie zu sein, dass sich Parteipolitiker als Verkäufer von Deutung verstehen, die auf jeden Trend aufspringen müssen der gerade durch das Internet rauscht damit sie ihr Mandat halten können.


    Das macht es so leicht Politik vor sich herzutreiben wenn man genug polarisieren kann um einen Shitstorm oder einen Hype auszulösen. Sobald man es schafft die indignierten Emotionen auf Twitter, Facebook usw zu triggern, zwingt man die Politik zu einem Statement zu diesem Thema.

  • Naja, ich glaube unsere politische Führung war sich schon ziemlich sicher, dass die US-Amerikaner mit ihrer Kriegswarnung Unrecht haben. Insofern war der Krieg ein enormer Schock und dem ist man im Verein mit dem Rest der Europäer mit Aktionismus begegnet. Ich denke gerade dieser Rausch der ersten Tage mit sich überschlagenden Sanktionen und Waffenlieferungen war durchaus dieser Eigendynamik geschuldet. Im Prinzip bis Putin die russische strategische Abwehr in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt hat und das die Gemüter abkühlte.

  • Also wenn ich das richtig verstehe, haben wir bald einen neuen langfristigen Gasversorger und in ein paar Jahren auch die entsprechenden LNG-Terminals. Ich nehme an Redundanz der Gasversorgung ist nicht völlig verkehrt. Allerdings hoffe ich eher auf so eine Lösung:


    Naja, wenn sie sich einig werden, könnte Gazprom seine Anteil an der Pipeline (oder war sie zuletzt alleiniger Eigner?) der Ukraine überlassen.


    So dass wir die Frage schnell hinter uns lassen und uns darauf konzentrieren können, auf Erdgas ganz zu verzichten.

  • Man schaue sich an was gerade mit Schröder passiert. Es ist klar, dass jeder Politiker heute gefahr läuft dem öffentlichem Lynchmob ausgeliefert zu werden wenn man nur irgendwie konstruieren kann dass er nicht die "richtige" Haltung zu Ukraine Krise hat.


    Es ist schon schwierig im persönlichen Umfeld zu äussern, dass es zu dem Ukraine Konflikt auch eine Vorgeschichte der Aggression des Westens gibt. Politiker die das sagen würde der gerechte Zorn "der guten" auf nimmerwiedersehen ihre Karriere kosten.


    Was natürlich extrem Verachtenswert ist, ist dass die FDP diese Situation nutzt um all die Dinge aus dem Koalitionsvertrag zu kicken die ihr missfallen. Klimaschutz, Sozialstaat, Steuern für besserverdiener, Atomausstieg etc.

  • Mehr Waffen! Mehr Geld! Mehr Waffen!


    Und schon wieder sind deutsche LKWs unterwegs ...



  • Es scheint mir als ein Ausdruck der Krise unserer Demokratie zu sein, dass sich Parteipolitiker als Verkäufer von Deutung verstehen, die auf jeden Trend aufspringen müssen der gerade durch das Internet rauscht damit sie ihr Mandat halten können.


    Das macht es so leicht Politik vor sich herzutreiben wenn man genug polarisieren kann um einen Shitstorm oder einen Hype auszulösen. Sobald man es schafft die indignierten Emotionen auf Twitter, Facebook usw zu triggern, zwingt man die Politik zu einem Statement zu diesem Thema.

    Ich schreibe jetzt mal ewas das ich selbst ganz fürchterlich finde:


    Als ich neulich versuchte, mir die letzte Aktuelle Stunde des Bundestages zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine anzugucken, kam ich nicht weiter als bis zu den ersten vier Redebeiträgen weil das einfach nicht auszuhalten war. Das fürchterliche daran ist: der einzige Redner, der da als halbwegs vernunftbegabt und nicht völlig geschichtsvegessen erschien, war der von der AfD.


    Selbst die Linke hat so viel Kreide gefressen, dass jetzt nur noch Staub rauskommt, wenn eine/r von deren Spitzenpersonal im Bundestag den Mund aufmacht.

  • Immerhin ein "linker" Millionärserbe, der versucht, sich nicht vollends dem fabrizierten Konsens zu unterwerfen:

    Die Spirale der Unsicherheit

    Es heißt, Wladimir Putin sei der Gefangene seiner historischen Mythen. Aber das gilt auch für die Länder des Westens

    Deutschland hatte mal eine Bundeskanzlerin, die war berühmt dafür, dass sie die Sachen „vom Ende her“ dachte. Für ihren Nachfolger gilt offenbar eher: Der Weg ist das Ziel. Das passt zu einer Zeit, in der Politik oft wie die Fortsetzung von Twitter mit anderen Mitteln erscheint. Russland hat einen verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine begonnen. Der Westen hat sich entschieden, darauf mit militärischer Unterstützung und noch nie da gewesenen Sanktionen zu reagieren. Wer in dieser Weise Partei ergreift, macht sich zur Konfliktpartei, greift selber in den Krieg ein – und trägt damit auch Mitverantwortung für Verlauf und Ende des Krieges. Es wird viel über Wladimir Putins Kriegsziele gerätselt. Aber der Westen sollte sich auch über die eigenen Ziele klar werden. Hat also Kanzler Olaf Scholz eine Vorstellung davon, wie dieser Krieg enden soll und wie es danach weitergeht?

    Abscheu für den Angreifer und Mitleid für die Opfer: Das sind die beiden starken Gefühle, die das öffentliche Handeln und Denken zurzeit prägen. Auch wenn es unter diesen Umständen schwerfällt, sollte man aber festhalten: Die westliche Antwort auf Putins Krieg war eine Entscheidung, keine Notwendigkeit. Die Ukraine ist nicht Mitglied der NATO, dennoch empfindet der Westen den Angriff auf dieses Land wie einen Angriff auf sich selbst – und reagiert entsprechend.

    Als Putin die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland als „Kriegshandlung“ bezeichnete, war das keine rhetorische Übertreibung. Krieg wird längst nicht mehr nur mit Bomben geführt. Die Vorstellung, was ein Mittel des Krieges ist, hat sich geändert. Auch die sogenannten Cyberangriffe müssen keine Opfer an Leib und Leben fordern, um als kriegerische Handlung eingestuft werden zu können. Um wie viel mehr muss das für die wirtschaftlichen Maßnahmen gelten, die bis in den letzten Winkel Russlands den Menschen das Leben noch schwerer machen werden? Das ist paradox: Der Konflikt um die Ukraine hat sich bekanntlich unter anderem daran entzündet, ob das Land eines Tages in die NATO aufgenommen wird. Nun stellen wir fest: Der Schutz des Artikels 5 wird in ausgewählten Fällen auch Nichtmitgliedern zuteil.

    Krieg führen immer nur die anderen. Das ist ein im Westen weitverbreitetes Missverständnis, das sich auch an der Rezeption des russischen Angriffs ablesen lässt. Die Deutschen haben Jahre gebraucht, sich einzugestehen, dass sie in Afghanistan Krieg geführt haben. Jetzt scheuen sie sich vor der Erkenntnis, dass sie an der Seite der Ukraine in den Krieg gegen Russland eingetreten sind. Aber in Kriegsfragen herrschen nun einmal Verdrängen und Vergesslichkeit vor. Darum ignorieren wir schon wieder die Lehren, die sich von Vietnam bis Afghanistan ziehen lassen: Es ist viel leichter, einen Krieg zu beginnen oder zu führen, als ihn zu beenden. Das gilt für Putin. Aber es gilt eben auch für uns.[...]

  • Das ist dann wohl ähnlich wie diese Außenseitermeinung:


    https://twitter.com/mehdirhasan/status/1505716545632231426


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