Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Alles was die Grünen über Kindes-Kinder-Wohl erzählt haben ist Geschichte, es ist ein Tanz auf einer Rasierklinge und wir haben da nicht die begabtesten Tänzer weltweit in den entscheidenden Büros.

    Das einzig gute ist, dass die in Washington D.C. (hoffentlich) keiner so richtig ernst nimmt - 100 Milliarden Euro mehr machen zwar Aktionärinnen nachhaltiger deutscher Rüstungskonzerne und die EigentümerInnen ihrer Zulieferer aus dem kreativen Mittelstand reicher, aber die Bundeswehr noch lange nicht zur Speerspitze der NATO und die deutsche Außenpolitik nicht zur maßgeblichen Doktrin.

  • Apropos Waffensysteme:

    Mein Gott, was empört man sich moralisch über die sogenannten "Vakuumbomben" die Russland wohl einsetzt (Aerosolbombe ist's eigentlich, aber das klingt so nach Deodorant). Schade, dass bereits mein bescheidenes Know-how dazu ausreicht, um die moralische Empörung etwas kritisch zu beleuchten:


    https://www.spiegel.de/panoram…03-0001-0000-000001309568


    Uff, in Afghanistan. Nu, da ist ja ohnehin alles im Eimer, also völlig egal.


    Edit:

    "Ob mehr und mehr Bomben in Krisenregion tatsächlich Frieden bringen – oder vielmehr weitere Menschen in die Arme von Terroristen treibt – bleibt fraglich."


    Ich glaub, jetzt habe ich es verstanden : Die Ukraine ist keine Krise Region. Makes sense.

  • Apropos Waffensysteme:

    Mein Gott, was empört man sich moralisch über die sogenannten "Vakuumbomben" die Russland wohl einsetzt (Aerosolbombe ist's eigentlich, aber das klingt so nach Deodorant). Schade, dass bereits mein bescheidenes Know-how dazu ausreicht, um die moralische Empörung etwas kritisch zu beleuchten:


    https://www.spiegel.de/panoram…03-0001-0000-000001309568

    Dies riesen Vakuumbomben die kleine Nuklearsprengköpfe ersetzen sollen (oder dieses MOAB) sind nicht das moralische Problem, da geht's eher um die Werfer die kleine Raketen vom Panzer verschießen. Die machen in einem Wurf ein paar Hektar zur Todeszone und zwar mit Druckwelle und anschließendem Feuersturm nach innen. Das ist prima um befestigte Stellungen von Infanterie freizubrennen, aber jeder der schon einmal einen lebendig verbrannten gesehen hat weiß, dass es unmenschlich ist. Gesprengt werden ist bestimmt auch unschön, aber die psychologische Wirkung wenn einer dieser Werfer irgendwo auffährt spricht Bände.

    Weniger unmenschlich wäre der Einsatz solcher Munition um Breschen in Minensperren zu schlagen...

  • Joo, was passiert eigentlich, wenn Zelensky nen Deal mit Putin macht, indem einzelne Regionen der Ukraine Autonomie bekommen, dass aber Teilen der Bewaffneten Bevölkerung nicht passt und die dann weiterkämfpen? Also quasi wie vor dem Krieg, nur diesmal ohne Segen der ukrainischen Regierung und mit etwas mehr Kämfpern mit etwas mehr Waffen und etwas mehr Kriegserfahrung?


    Realistisches Szenario, oder eher nicht? Wie würden wir dazu stehen, also die Bundesrepublik? Team Regierung oder Team Freiheitskämfper?

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Dies riesen Vakuumbomben die kleine Nuklearsprengköpfe ersetzen sollen (oder dieses MOAB) sind nicht das moralische Problem, da geht's eher um die Werfer die kleine Raketen vom Panzer verschießen. Die machen in einem Wurf ein paar Hektar zur Todeszone und zwar mit Druckwelle und anschließendem Feuersturm nach innen. Das ist prima um befestigte Stellungen von Infanterie freizubrennen, aber jeder der schon einmal einen lebendig verbrannten gesehen hat weiß, dass es unmenschlich ist. Gesprengt werden ist bestimmt auch unschön, aber die psychologische Wirkung wenn einer dieser Werfer irgendwo auffährt spricht Bände.

    Weniger unmenschlich wäre der Einsatz solcher Munition um Breschen in Minensperren zu schlagen...


    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • https://twitter.com/KofmanMichael/status/1502728371444277254

    Ein bisschen russische Propaganda, die zeigt das sich zumindest manchmal Gruppen von ukranische Soldaten in der Nähe von Wohnhäusern aufhalten.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Da ja zur Zeit ganz viele Leute über Lenin reden, weil Putin ihn angeblich zum "Erfinder" der Ukraine gemacht habe - hier mal ein Pamphlet der (laut Bundesheimatministerium verfassungsfeindlichen) Dreckskommunisten von der Jungen Welt, die natürlich nichts Besseres zu tun haben, als den alten Bolschewisten Ulyanov und den deutschen Vaterlandsverräter Liebknecht zu zitieren, anstatt sich dreimal Täglich über den Russenhitler zu empören wie es sich neuerdings für aufrechte Linke zu gehören hat:

    KRIEG IN DER UKRAINE - Daheim ist, wo der Hauptfeind steht

    Antiimperialismus – aber richtig. Besser ein sachliches Urteil zum laufenden Krieg in der Ukraine als eine vorschnelle Positionierung. Die Linke sollte es dabei mit Lenin und Liebknecht halten


    [...] Eine Linke, die dieser Kriegstreiberei, die dem Prinzip nach nicht neu ist, aber mit neuer Wucht über uns kommt, etwas entgegensetzen will, muss sich auf antiimperialistische Strategien besinnen, jedoch nicht im folkloristischen Sinn des Wortes. Sie muss dem Gefühlsbrei der aktuellen Friedensbewegungen entsteigen und, an Lenin und Karl Liebknecht anknüpfend, den Imperialismus als Ganzen attackieren.

    Unsere Lage ist der von 1914 so unähnlich nicht. Womit ich die Form des Konfliktes meine, nicht sein Ausmaß. Auch damals waren es imperialistische Konflikte, auch damals gab es mehr und weniger starke Mächte, eher agierende und eher reagierende Seiten. Lenin konstatierte den Zusammenbruch der Zweiten Internationale und verwies darauf, dass dieser Krieg nicht der Krieg der Arbeiterklasse sein kann. Liebknecht brachte es auf die Formel: Der Hauptfeind steht im eigenen Land.

    Was meint diese Formel? Es wäre paradox, davon auszugehen, dass sie eine Anleitung zur Analyse der Lage sein soll. Sobald der Hauptfeind in einem Land ausgemacht ist, kann er in einem anderen nicht mehr sein. Eine handlungsfähige Internationale ließe sich so nicht herstellen. Liebknechts Formel wäre nicht durchzuhalten. Aber die Bildung einer internationalen Volksfront, die sich auf einen globalen Hauptfeind einigt, ist nur unter bestimmten Bedingungen zwingend. Solche lagen 1934 im Angesicht des Faschismus vor, 1914 nicht und heute nicht. Dass der Hauptfeind immer im eigenen Land stehe, bedeutet nichts anderes, als dass Kommunisten oder Linke jeglichen Landes vor der eigenen Tür zu kehren haben. Nicht weil ausgerechnet der Imperialismus im eigenen Land immer die Spitze des globalen Komplexes bildet, sondern weil nur so eine echte Internationale hergestellt werden kann, die im strengen Sinn des Wortes antiimperialistisch ist. Die Formel zielt über den Inhalt hinaus auf die Haltung im Kampf. Macht und Verlockung der eigenen Regierung, des eigenen Landes, der eigenen Kultur auf ein Individuum sind immer größer als die irgendeiner ausländischen Instanz. Liebknechts Formel ist keine gegen einen Krieg (den er ohnehin nicht verhindern konnte). Sie ist eine gegen den Opportunismus.

    Deutsche Linke verteidigen ihre Ehre nicht am Don, sie verteidigen sie an der Spree.

    (Medienkompentenzhinweis: Erst ganzen Artikel lesen, dann Blutdruck hochfahren.)

  • https://www.golem.de/news/krie…projekte-2203-163757.html


    Zitat

    russische Gastwissenschaftler Deutschland verlassen. Bereits eingereichte Aufsätze bei Fachzeitschriften wie Nature und Science mit russischer Beteiligung werden zurückgezogen.

    Zitat

    Putin darf keinen Erfolg haben

    Das Desy hingegen prüft bereits Möglichkeiten, die Beteiligung Russlands auszusetzen, wie Desy-Chef Helmut Dosch im Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit (Paywall) sagte. "Es geht hier um völkerrechtliche Verträge, die schwer aufzulösen sind. Allerdings habe ich den Eindruck, dass alle dafür plädieren, Putin nicht den Erfolg zu gönnen, ein Großprojekt in Turbulenzen zu stürzen."


    Schockiert haben Dosch einige Reaktionen aus Russland auf Sanktionen, etwa von der Staatlichen Universität Moskau und dem Kurtschatow-Institut: "Sie zeigten sich komplett auf Putins Linie. Dass Wissenschaftler einen Vernichtungskrieg bagatellisieren, ist unerhört. Das bestärkt uns darin, die Sanktionen als angemessen zu betrachten. Meine Ehrendoktorwürde am Kurtschatow-Institut habe ich zurückgegeben."


  • Gut, dass die europäische Wertegemeinschaft so einig ist wie nie zuvor. Wir haben zwar keine ahnung was wir machen sollen, wie das geht und welche Konsequenzen es haben könnte, aber wir sind uns alle darüber einig, dass wir unbedingt einfach irgendwas machen sollten.

  • Wenn 30 Minuten Ronzheimer wie 30 Minuten Welke klingen und 30 Minuten Söder wie 30 Minuten Böhmermann klingen, alles klingt gleich, Parteien sowieso.


    Bei Phönix überlegen Nazi Militär-Historiker Sönke Neitzel und Michael Krons wie man den Menschen die Begeisterung für den Krieg näher bringen kann ...


    In Georgien hat man nach 10 Tagen erkannt man verliert sowieso und man solle nicht das ganze Land vorher verbrennen.

  • Ich hab da gestern noch mal drüber nachgedacht. "Ergebt euch doch, ihr habt eh keine Chance. Warum müssen noch sinnlos Menschen sterben" (auch nach Precht). Das klingt erstmal logisch, heißt aber für sehr viele Menschen dass sie ihre Heimat verlieren, vielleicht sogar für immer.


    Wenn die Ukraine aufgibt, dann bekommt Putin seine Maximalforderung, und das wird mal mindestens eine Putintreue Marionetten-Regierung sein. Keine freien Wahlen mehr, keine freie Meinungsäußerung, kein Demonstrationsrecht. und so weiter. Was passiert wenn man aufbegehrt, hat man in Belarus gesehen und zuletzt in Kasachstan. Ich kann da nur für mich sprechen, aber ich möchte in so einem System nicht leben, und ich denke viele Ukrainer möchten das auch nicht.


    Und dann kommt das ganze Demilitarisierungs- und Entnazifizierungs-Blabla von Putin. Kein Mensch weiß, was damit am Ende tatsächlich gemeint ist. Vielleicht nur ein Prozess gegen die Azov-Einheiten. Es kann aber auch bedeuten, dass jeder Ukrainische Soldat oder Zivilist, der gegen die Russischen Truppen gekämpft hat, ein "Nazi" ist. Auch so könnte man das durchaus auslegen. Und im absoluten Maximum könnte "Entnazifizierung" sogar bedeuten, dass die Ukrainische Kultur verboten wird, und Ukrainer zu Russen umerzogen werden. Ich sage nicht, dass Putin das meint oder will - aber es ist eine Möglichkeit, die bestimmt viele Ukrainer im Hinterkopf haben, wenn sich jetzt die Frage stellt um was es in diesem Krieg geht. Dass Putin - sicher bewusst - so vage in seinen Kriegszielen bleibt, schafft diese Unsicherheit.

  • In Georgien hat man nach 10 Tagen erkannt man verliert sowieso und man solle nicht das ganze Land vorher verbrennen.

    Das klingt mir dann doch schon sehr relativierend und vielleicht sollte man ab und an noch mal anmerken, was für eine widerliche Scheiße und Methodik hinter der russischen Aktion steckt und nicht die Ukraine mit "man will es ja offensichtlich nicht anders" so ne subtile Schuld am eigenen Schicksal geben. Vorgeschichte hin - oder her.

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