Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Wie meinen? Insgeheim bestätigt fühlen führt ja offen zu nix, oder?


    Naja, vielleicht wenn Russland als Machtfaktor durch diese Aktion ausgeschaltet wird. Aber selbst, wenn sie sich zurückziehen müssten und dann unter vermutlich neuer Führung eine Bedrohung blieben, ist das Interesse eine dann noch freie Ukraine in die NATO aufzunehmen bei den Staaten, die keine Eskalation wollten, vermute ich eher geringer geworden.

  • Interessant, Putin hat vor Aeroflot-Arbeitern gestern eine Ansprache gehalten, "Fragen beantwortet". Das englische Transkript vom Kreml, falls ihr darauf zugreifen könnt:


    http://en.kremlin.ru/events/president/news/67913


    Unter anderem diese Aussage:


    Zitat

    People who do not want to understand this, especially among today's leadership, must understand that if they continue to do what they are doing – I have already said this too – they will call into question the very future of Ukrainian statehood. And if this happens, it will be entirely on them.


    Tja, Drohung oder deutet das den nächsten Schritt an?


    Wenn man auf den größeren Kontext schaut, kann man es allerdings nicht unbedingt auf die aktuellen Verhandlungen beziehen, vielleicht auf die Forderungen der ukrainischen Regierung die NATO sollte in den Konflikt eingreifen, aber es könnte auch die Positionierung der Ukraine als Gegner von Russland mit westlicher Hilfe vorher gemeint sein.

  • Die russische Wirtschaft wird auch nicht ständig von einem Nachbarland geschädigt. Die Baltischen Staaten, wo Russland keine Möglichkeit hat, die wirtschaftliche Entwicklung zu stören, entwickeln sich weit besser. Im russischen Einflussbereich zu sein, das heißt schon seit 150 Jahren, arm zu sein.


    Ja. Aber wenn es gelungen wäre, die Ukraine aus Russlands Einflussbereich zu lösen , hätte die Ukraine immerhin die theoretische Chance auf wirtschaftlichen Erfolg gehabt. Wobei Neutralität auch hätte funktionieren können. Da hat man die Ukraine voll auflaufen lassen. Es war schon immer verdächtig, dass der Westen den Kleinkrieg in der Ost-Ukraine nicht beendet hat. Man hätte die Ukraine schließlich zwingen können ihre Armee da abzuziehen. Die hängen ja am Tropf der USA/EU.


    Das müsste die USA keineswegs eingestehen, denn die USA hat nicht mal eingestanden, dass sie einen Regime-Change durchgeführt haben in der Ukraine. Es gibt auch keinen gerichtsfesten Beweis, dass dem so war. Lediglich Indizien. Und bei dem Informationsstand der US-Bevölkerung würde selbst das vermutlich keinen Unterschied machen.


    Nur müsste die USA irgendeinen Grund haben, die Ukraine zu neutralisieren. Also in der Schach-Allegorie: Die Figur aus dem Spiel zu nehmen. Aber die Figur tut gute Dienste, ein Turm, der Russlands Flanke bedroht.

  • Das neben Gas und Öl auch beim Uran so eine Abhängigkeit besteht war mir nicht bekannt...

    EU ist auch von russischem Uran abhängig

    Seit dem Überfall der Kremltruppen auf die Ukraine gilt die Atomkraft für viele in der EU als Alternative zu russischem Gas. Tatsächlich bestehen nach SPIEGEL-Informationen aber auch hier mehr Abhängigkeiten als gedacht.

    ...

    20 Prozent des in der EU genutzten natürlichen Urans wurden 2020 aus Russland importiert, heißt es in dem Papier, das sich unter anderem auf Zahlen der Euratom-Versorgungsagentur (ESA) stützt – der zentralen EU-Behörde, die für die Beschaffung dieses Rohstoffs verantwortlich ist. Noch einmal so viel werde aus der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan importiert, einem langjährigen Kreml-Verbündeten.

    ...

    Gravierender ist, dass Russland laut dem Papier auch 26 Prozent des in der EU benötigten angereicherten Urans herstellt. Für die Betreiber sogenannter WWER-Reaktoren ist Russland demnach sogar der einzige Lieferant maßgefertigter sechseckiger Brennstäbe. Die ESA hält die EU vor allem hier für »signifikant verletzbar«.

    ...
  • Das ist dann zwar der Frieden, den die USA mit allen Mitteln verhindern wollten, aber die Russen sind halt am längeren Hebel und die EU wird - je länger das dauert - auch wieder ihre Interessen entdecken.

    Inwiefern ist Russland am längeren Hebel? Was haben die Russen denn für einen Hebel mit dem sie die USA schädigen oder zu etwas nötigen könnten, wenn man den Atomkrieg mal ausschließt? Die EU-Interessen sind heterogen. Für alle Osteuropäer ist das wichtigste Interesse der Schutz vor Russland. Deutschland sieht sein Interesse in der bedingungslosen Gefolgschaft der USA, die unsere Landesverteidigung und militärische Interessenvertretung in der Welt quasi kommissarisch übernehmen. An sich wäre angesichts der russischen Bedrohung jetzt die Chance, dass Deutschland anbietet eine eigene Verteidigung der EU zusammen mit Frankreich aufzubauen. Für den Fall, dass Amerika ausfällt. Aber da hab ich meine Zweifel.

  • Das neben Gas und Öl auch beim Uran so eine Abhängigkeit besteht war mir nicht bekannt...

    Ich sach ja: Putin ist ein Mastermind im Sinne der Förderung von Erneuerbaren Energien! Heute wurde sogar in ÖR expliziert, dass alle Parteien aufgrund der Ukrainekrise ihre heiligen Kühe zur Schlachtbank gebracht haben, dann müsse Lindner mit der FDP und der Schuldenbremse ggf. ebenfalls nachziehen! :huh:


    Macron hat nach den Attacken auf das Kernkraftwerk auch wohl im Telefonat mit Putin explizit dieses Thema angesprochen und gesagt, dass er das bitte gefälligst sein lassen sollte. Verschwörungstheoretiker wie ich denken sich dann, dass seine Atomlobby in Frankreich negative Publicity für Kernenergie fürchtet, sollte es zum Super-GAU kommen. Unterdessen diskutieren Söder und Habeck darüber, ob man nicht eine Verlängerung eines Kernkraftwerks in Bayern genehmigen sollte "weil alles mit Erneuerbaren wird nicht funktionieren!", so König Söder.


    Ja, sehe ich ähnlich. Nur wenn man das 30 Jahre lang behauptet, dann wird das auch immer so sein. Scheiß CDU/CSU, die sind selbst in der Opposition noch so peinlich, dass es wehtut.

  • Die russische Wirtschaft wird auch nicht ständig von einem Nachbarland geschädigt. Die Baltischen Staaten, wo Russland keine Möglichkeit hat, die wirtschaftliche Entwicklung zu stören, entwickeln sich weit besser. Im russischen Einflussbereich zu sein, das heißt schon seit 150 Jahren, arm zu sein.

    Das ist jetzt leider nur noch NATO-Propaganda.


    In der späteren Sowjetunion nach dem 2. Weltkrieg wurde die Ukraine zu einer der reichsten Regionen. Das lag nicht nur daran, dass dort ein riesiges Getreideanbaugebiet und diverse Rohstoffvorkommen lagen. Vor allem im östlichen Teil des Landes wurde nach der industrialisierung durch die Sowjets eine Menge wichtiger Technologie produziert. Leider war die Auf Moskau als Schaltstelle zentrierte sowjetische Planwirtschaft auch aufgrund ihrer internationalen Isolation von den westlichen wie östlichen Nachbarn auf einer innersowjetischen und innerhalb des Warschauer Vertrages organisierten Arbeitsteilung aufgebaut, die mit dem Zerfall der UDSSR von neuen Staatsgrenzen und vom aufkeimenden nationalen Standortwettberwerb behindert wurde. Wenn Putin vom Ende der Sowjetunion als "größter Katastrophe der Geschichte" schwadroniert, dann meint er damit sicher auch den Zerfall dieser direkten ökonomischen Beziehungen zugunsten eines "freien" Wettbewerbes, in dem jede ehemalige Sowjetrepublik - einschliesslich Russland - nun genau wie die Länder Westeuropas aus eigenen nationalen Interessen um die Gunst der Internationalen Investoren konkurriert.


    Die Ukrainische Wirtschaft wurde bis vor zwei Wochen auch nicht hauptächlich von Russland geschädigt, sondern von ukrainischen Oligarchen, die sie politisch wie ökonomisch kontrollieren, um sich privat die Taschen vollzustopfen.

    Nach dem Ende der Päsidentur des nach dem Putsch Viktor Yanukovichs zum Staatsoberhaupt gekürten, und durch und durch korrupten Milliardärs Petro Poroschenko wurde Volodymyr Zelenskyy zum Präsidenten gewählt, weil er - der ehemalige Schauspieler und Komödiant - als Mann des Volkes und Außenseiter im Oligarchen-Monopoly galt, dem die Mehrheit der Bevölkerung noch am ehesten zutraute, endlich mit der Korruption aufzuräumen, und die Spannungen mit Russland zu befrieden. Womöglich hat sich Zelenskyy sogar redlich darum bemüht, seine Wahlversprechen in die Tat umzusetzen, aber leider hat die führende Oligarchie das zu verhindern gewusst.


    Der Ex-Ex-Präsident Yanukovich - der heute als reine Putin-Marionette gilt und bereits als angeblicher Kandidat für ein Marionettenregime von Putins Gnaden kolportiert wird - hatte noch 2013 gegen heftigen Widerstand aus der eigenen Partei darauf hingearbeitet, die Ukraine in ein Assoziierungsabkommen mit der EU zu bringen. Dazu schrieb Reuters:


    [...] For three hours Yanukovich cajoled and bullied anyone who pushed for Ukraine to have closer ties to Russia. A handful of deputies from his Party of Regions complained that their businesses in Ukraine’s Russian-speaking east would suffer if Yanukovich didn’t agree to closer ties with Russia. That set him off.

    “Forget about it ... forever!” he shouted at them, according to people who attended the meeting. Instead the president argued for an agreement to deepen trade and other cooperation with the European Union.

    Some deputies implored him to change his mind, people who attended the meeting told Reuters. Businessmen warned that a deal with the EU would provoke Russia - Ukraine’s former master in Soviet times - into toughening an economic blockade on Ukrainian goods. Yanukovich stood firm.

    “We will pursue integration with Europe,” he barked back, according to three people who attended the meeting. He seemed dead set on looking west.[...]


    Allerdings änderte Yanukovich kurz darauf seine Sichtweise relativ radikal, nachdem die EU-Vetreter ihm das knallharte, neoliberale Austeritätsprogramm präsentiert hatten, das die wirtschaftlich ohnehin schon aus dem letzten Loch pfeifende Ukraine ihrer Bevölkerung aufzuzwingen habe, um im Gegenzug Hilfskredite aus Westeuropa zu bekommen und irgendwann die Beitrittsbedingungen der EU zu erfüllen.

    Russland bot als Alternative einen wesentlich höheren Kredit, ohne solche drakonischen EInschränkungen der Souveränität der Ukrainischen Regierung über ihre Fiskal-, Wirtschafts- und Sozialpolitik zu fordern, und legte noch eine ordentliche Reduktion des Gaspreises um 30% oben drauf.

    [...] Less than three months later Yanukovich spurned the EU, embraced Russian President Vladimir Putin and struck a deal on December 17 for a bailout of his country. Russia will invest $15 billion in Ukraine’s government debt and reduce by about a third the price that Naftogaz, Ukraine’s national energy company, pays for Russian gas.

    It is not clear what Yanukovich agreed to give Russia in return, but two sources close to him said he may have had to surrender some control over Ukraine’s gas pipeline network.

    What caused the U-turn by the leadership of a country of 46 million people that occupies a strategic position between the EU and Russia?

    Public and private arm-twisting by Putin, including threats to Ukraine’s economy and Yanukovich’s political future, played a significant part. But the unwillingness of the EU and International Monetary Fund to be flexible in their demands of Ukraine also had an effect, making them less attractive partners.

    And amid this international tug-of-war, Yanukovich’s personal antipathy towards his jailed political rival, Yulia Tymoshenko, was a factor, according to Volodymyr Oliynyk, an ally of Yanukovich and a prominent member of the ruling party. The EU accused Ukraine of treating Tymoshenko unfairly - to the annoyance of Yanukovich, according to his supporters and one of her lawyers.[...]

    Besonders absurd ist dabei die wundersame Transformation der Oligarchin Tymoschenko - die nicht nur aus politischen Gründen, sondern auch deswegen im Gefängnis saß, weil sie der schweren Veruntreuung bezichtigt wurde - zu einer Heldin des Widerstands.

    Wenige Jahre zuvor hatten westliche Medien die ehemalige Ministerpräsidentin und jetzige Freiheitsheldin, die in der Ukraine auch als "Gas-Prinzessin" berüchtigt war, noch wahlweise als eiskalte Opportunistin, als rechtsnationale Demagogin, oder ebenfalls als russische Marionette gebrandmarkt.

    Aber als sich der politische Wind aus Washington massiv gegen ihren politischen Widersacher Yanukovich drehte, diente ihre Inhaftierung plötzlich als Beweis dafür, wie undemokratisch und rechtstaatslos dieser gegen freiheitsliebende politische GegnerInnen vorgehe.


    Ob Yanukovich sich von der EU-abwandte, weil er aus Moskau geschmiert wurde, oder ob seine Verhandlungen mit der EU - so wie seine Gegner es später behaupteten - von vorne herein nur vorgetäuscht waren, lässt sich nicht eindeutig belegen.

    Fest steht aber, dass die EU sehr einschneidende Forderungen gestellt, und zuvor auch schon anderen osteuropäischen Beitrittskandidaten drakonische Sparauflagen gemacht hatte. in Ungarn und Polen führte das unter anderem dazu, dass rechtsnationale Demagogen an die Macht kamen, indem sie alles was sich daraus an negativen Auswirkungen für die arbeitende Bevölkerung ergab auf Brüssel schoben, während die jeweiligen Oligarchen von denen sie sich stützen lassen, von den erleichterten Kapitaltransfers profitieren.

    Auch die Slowakei und Tschechien - die vor dem Fall des eisernen Vorhanges noch eine gemeinsame Nation gebildet hatten, welche danach friedlich(!) in zwei Staaten aufgeteilt wurde - werden heute von "nationalkonservativen" bis offen xenophoben rechten Parteien regiert. Genauso wie die Ex-Jugoslawischen EU-mitglieder Kroatien und Slowenien.


    Als Yanukovich schliesslich das Angebot der EU ablehnte und sich offen den russischen Nachbarn zuwandte, geriet er ins Visier des US-Außenministeriums, und die rechtsnationalen bis -radikalen Agitatoren der Svoboda-Partei, des rechten Sektors und des Asov-Batallions wurden zu den engsten Verbündeten des freien Westens, um die friedlichen Proteste in Kiew zu einem militanten Putsch aufzuheizen.


    Auch nach der Maidan-"Revolution", der Annexion der Krim und der von Russland forcierten, zum Bürgerkrieg eskalierten Sezessionsbewegung in der Ostukraine, lieferte Russland weiterhin billiges Gas und zahlte Transitgebühren für die Pipelines in den Westen. Hätte Putin die Ukraine aushungern und vernichten wollen -wie es manche deutsche Wertepolitiker nun geifernd in die Öffentlichkeit posaunen - so hätte er dafür womöglich gar nicht mit Panzern einmarschieren, sondern einfach nur den Gashahn permanent abdrehen müssen.

  • Das müsste die USA keineswegs eingestehen, denn die USA hat nicht mal eingestanden, dass sie einen Regime-Change durchgeführt haben in der Ukraine. Es gibt auch keinen gerichtsfesten Beweis, dass dem so war. Lediglich Indizien.

    Da Du Dir ja offensichtlich bereits die felsenfeste Überzeugung zugelegt hast, dass nur "gerichtsfeste" Beweise aureichen können (in einer Sache, die vor keinem Gericht der Welt jemals verhandelt werden wird, so lange die USA gleichzeitig die Rolle der Weltpolizei, der Weltstaatsanwaltschaft und des Weltexekutionskommandos inne haben) um zu belegen, dass das US-Imperium seine Finger bis zur Armbeuge in der Maidan-"Revolution" stecken hatte, werden Dich auch folgende "Indizien", die sich auf eine Konversation der zuständigen US-DiplomatInnen sowie auf offizielle Untersuchungen und Studien beziehen, sicher nicht davon überzeugen können, Aber vielleicht interessiert's ja sonst noch wen:


    Zur Planung der künftigen Zusammensetzung der ukrainischen Regierung nach dem Sturz Yanukovichs im US-State Department:

    Ukraine crisis: Transcript of leaked Nuland-Pyatt call

    An apparently bugged phone conversation in which a senior US diplomat disparages the EU over the Ukraine crisis has been posted online. The alleged conversation between Assistant Secretary of State Victoria Nuland and the US Ambassador to Ukraine, Geoffrey Pyatt, appeared on YouTube on Thursday. It is not clearly when the alleged conversation took place. (BBC - 07.02.2014)



    Zur Rolle rechtsadikaler ukranischer Nationalisten bei der Eskalation der Maidan-Proteste zu tödlicher Gewalt:

    The hidden origin of the escalating Ukraine-Russia conflict

    Events of the Maidan massacre shaped one of the most controversial hours in European history since the end of the Cold War (Ivan Katchanovski - Canadian Dimension, 22.01.2022)

  • Putin ist ein Mastermind im Sinne der Förderung von Erneuerbaren Energien!

    Falls dieser Krieg halbwegs ohne größere Eskalation beendet wird wäre das auch der einzige positive Punkt.

    Unterdessen diskutieren Söder und Habeck darüber, ob man nicht eine Verlängerung eines Kernkraftwerks in Bayern genehmigen sollte "weil alles mit Erneuerbaren wird nicht funktionieren!", so König Söder.

    Diskutieren können die viel, aber soweit ich das mitbekommen habe wollen die AKW Betreiber das eigentlich von sich aus nicht mehr, die AKW wurden und werden auf Verschleiß gefahren und es wurden keine Sicherheitsüberprüfungen mehr gemacht und vermutlich auch kein Brennstoff mehr eingekauft usw...war zumindest das was die Betreiber hier beim AKW Emsland gesagt haben.

  • Inwiefern ist Russland am längeren Hebel? Was haben die Russen denn für einen Hebel mit dem sie die USA schädigen oder zu etwas nötigen könnten, wenn man den Atomkrieg mal ausschließt? Die EU-Interessen sind heterogen. Für alle Osteuropäer ist das wichtigste Interesse der Schutz vor Russland. Deutschland sieht sein Interesse in der bedingungslosen Gefolgschaft der USA, die unsere Landesverteidigung und militärische Interessenvertretung in der Welt quasi kommissarisch übernehmen. An sich wäre angesichts der russischen Bedrohung jetzt die Chance, dass Deutschland anbietet eine eigene Verteidigung der EU zusammen mit Frankreich aufzubauen. Für den Fall, dass Amerika ausfällt. Aber da hab ich meine Zweifel.

    Ich denke, die NATO kann diesen Konflikt militärisch nicht lösen bzw. ist (Gottseidank) nicht bereit dazu, es zu versuchen. Je länger das dauert, desto mehr werden die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen für unsere Wohlfühlgesellschaft offensichtlich und eine ganz neue Dynamik und Debatte lostreten.


    Wenn die erste Hysterie verflogen ist, wird sicher auch kritischer auf die Rolle des ukrainischen Komikers und seiner Gefolgschaft geschaut und generell ein Prozess der Rationalisierung eintreten. Spätestens wenn die USA wieder einen Trump im OO haben und zuvor die Dems bei den Midterms aus den Häusern verschwinden, wird man sich in Europa erneut umorientieren müssen.


    Sicher wird man sich dann hier die offensichtlich Fehler nicht eingestehen wollen. Aber die Russen werden pragmatisch genug sein, einen diplomatischen Korridor offen zu halten, über den sich unsere "Völkerrechtler" einigermaßen gesichtswahrend schleichen können.


    Für die Zukunft heisst das dann natürlich auch für die Osteuropäer, dass sie ihre Sicherheitsinteressen anders als mit einem Krieg gegen die Russen umsetzen werden müssen. Da die Russen aber nicht nur eine rote Linie gezogen haben, sondern auch bewiesen haben, dass sie diese notfalls militärisch verteidigen, werden sich alle neue Wege suchen müssen. Vermutlich wird sich der MIK bald einen neuen Schurken suchen, in den er investieren kann.


    Alternativ gibt es in Russland eine "liberale Revolution", was ich nicht glaube. Oder wir werden uns im WK3 wiederfinden, was ich nicht hoffe.

  • Sanktions-Knieschuss 173


  • Gas zum Frontmonat April wird gerade für 320€/MWh gehandelt, also Netto 30ct/kWh.Zu Friedenszeiten waren das 2-3ct/kWh. Während der Coronapandemie 0,9ct/kWh. Wer soll das alles noch bezahlen? Was macht eigentlich unser Wirtschaftsminister? Will man da nicht langsam mal aktiv werden? Das ist doch irre, was da läuft!


    Wenn sich die Preise so halten, dann verfünffachen sich die Heizkosten zum kommenden Jahr...

    Und es werden massenhaft Industrieunternehmen Insolvenz anmelden müssen.

    Mal schauen ob das dann Putin beeindruckt.

  • Da sind wir schon weit über den 2000€ von Medwedew ...


    Das pro-russische Serbien zahlt: 330$


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