Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Europa wird sich Brot auch leisten können, wenn der Preis steigt, aber was das für den Rest der Welt bedeutet...

    ...kann man bereits in den Nachrichten lesen:

    Ostafrika fehlt der Weizen

    Russland und die Ukraine sind für Länder wie Kenia Hauptlieferanten von Weizen oder Mais. Mit dramatisch steigenden Preisen wegen des Kriegs fürchten viele Menschen in Afrika, ihre Familien bald nicht mehr ernähren zu können.

    ...

    In Ostafrika sind mehrere Regenzeiten ausgefallen. Die Ernten sind auf den Feldern verdorrt. Das Welternährungsprogramm warnt, dass in den kommenden Monaten viele Menschen Nahrungsmittelhilfen benötigen werden. "Drei Länder sind besonders betroffen: Äthiopien, Kenia und Somalia", sagt der Regionaldirektor für Ostafrika, Michael Dunford. "Aber auch Dschibuti hat zuletzt einen Notstand erklärt. Insgesamt sind etwa 13 Millionen Menschen betroffen."

    In dieser Lage sind Länder wie Kenia noch mehr als sonst auf Lebensmittelimporte angewiesen. Russland und die Ukraine gehören zu den Hauptlieferanten für Grundnahrungsmittel. 80 Prozent vom Weizen in Kenia sind importiert.

    ...
  • Mearsheimer raus?

    Vollspacken, die es nicht verdient haben, an einer Uni zu sein. Das ist so vollkommen dämlich, dass ich das sofort für Fake halten würde, wären es nicht die USA.

  • Vollspacken, die es nicht verdient haben, an einer Uni zu sein. Das ist so vollkommen dämlich, dass ich das sofort für Fake halten würde, wären es nicht die USA.


    Absolut! Es wäre erklärbar wenn der Verfasser nur MSM gesehen hat, egal welches Land, Deutschland, USA - da war die Erzählweise sehr einseitig.





    U.S. and allies quietly prepare for a Ukrainian government-in-exile and a long insurgency


    Guardio Zelensky, Wohnsitz Washington DC. Während dessen läuft ein langanhaltendes Blutvergießen in der Ukraine und ich denke das ist typisch USA. Soziopathtisch und Empathielos.

  • Ich war damals auch gegen den Irak Krieg auf der Straße. Eine der zentralen Kritikpunkte an dem Irak Krieg war, dass die Idee des preemptive Wars Nachahmer finden würde die sich durch diese Präzedenz ermächtigt fühlen würden ebenfalls völkerrechtwidrige Kriege führen zu können. Leider ist das dann auch genau so passiert.

    Als George Bush Senior 1991, damaliger Commander in Chief der amerikanischen Streitkräfte, die Ölquellen der Erbdiktatur freie Welt gegen den Einmarsch von Saddam Husseins Truppen in Kuweit verteidigte, war ich noch Schüler.


    Die Empörung gegen den völkerrechtswidrigen Eroberungskrieg der irakischen Barbaren gegen das zivilisierte, friedliebende kuweitische Volk erreichte unter BefürworterInnen der westlichen Intervention ihren Höhepunkt, als eine junge Krankenschwester im US-Kongress der Weltöffentlichkeit unter Tränen schilderte, wie irakische Soldaten neugeborene Babies aus Brutkästen gerissen und ermordet hätten.


    Allerdings war die deutsche Öffentlichkeit damals noch nicht social media-optimiert genug, um jeden Fetzen Propganda, der ins Weltbild der eigenen Eliten passte, für bare Münze zu nehmen, so dass gegen den ersten offiziellen Kriegseinsatz der Amerikaner und einer Koalition aus 35 anderen Staaten im Mittleren Osten (und gegen die erste große US-Bodenoffensive außerhalb der direkten amerikanischen Einflusssphäre nach dem Ende des Vietnamkrieges) durchaus große Demonstrationen stattfanden.


    Später stellte sich heraus, dass die weinende junge Frau gar keine Krankenschwester, sondern die Tochter des Kuweitischen Botschafters in Washington D.C, und dass ihre Geschichte von den Brutkästen komplett von einer New Yorker PR-Agentur erlogen war.


    Wir bekamen damals sogar Schulfrei, um an den Demonstrationen gegen den Krieg und die (allerdings eher bescheidene) deutsche Beteiligung daran teilzunehmen.


    Der Slogan lautete: "No blood for oil!".


    Fun Fact am Rande: Saddam Hussein - zweifelsohne schon immer ein brutaler Diktator - war wenige Jahre zuvor noch von den USA und ihren Verbündeten (vor allem Saudi-Arabien und Kuweit!) auf höchster Ebene hofiert, und mit Dollars, militärischer Beratung und modernstem Kriegsgerät beliefert worden, als er gegen sein Nachbarland Iran - seit dem Sturz des US-treuen Schahs durch die islamische Revolution ein erklärter Erzfeind der USA - einen sehr verlustreichen, durch massive Kriegsverbrechen gegekennzeichneten, und nicht weniger völkerrechtswidrigen Eroberungskrieg führte, der zwar letztendlich scheiterte, aber sich über acht Jahre hinzog und - je nach Schätzung - zwischen 500.000 und einer Million Menschenleben (mehrheitlichlich auf iranischer Seite) kostete.

  • Zu den wirtschaftlichen Gründen wie im Irak-Krieg kommt bei Russlands Invasion in der Ukraine das Ziel der Annexion von Land. Ein Krieg um finanzielle Interessen ist weniger gefährlich, als ein Eroberungs-Krieg.

    Wann in der langen, blutigen Geschichte der Menschheit war ein Eroberungskrieg nicht mit finanziellen Interessen verbunden?


    Geld ist Macht. Das war im Feudalismus schon so und es ist im Kapitalismus erst recht so. Selbst die Nazis mit ihrer rassistischen Ideologie haben aus der Unterwerfung Europas und Teilen Nordafrikas ein für die deutschen Eliten und ihre ausländischen Geschäftspartner höchst einträgliches Geschäft gemacht. Das ging auch gar nicht anders, weil so ein Krieg eine sehr teure Angelegenheit ist, die nur gelingen kann, wenn sie auch finanzierbar ist.


    Selbst wenn man der westlichen Erzählung folgte, der gemäß Vladimir Putin der neue Hitler sei und in der Ukraine nichts anderes im Sinn habe, als das Russische Zarenreich wieder auferstehen zu lassen, sollte man nicht so naiv sein zu glauben, dass hinter Putin und den Oligarchen die ihn stützen keine äußerst handfesten finanziellen Interessen stehen. Auch der russische Krieg gegen die Ukraine wird nur so lang geführt werden, wie er für die führende russische Elite nicht zu einem dauerhaften Verlustgeschäft wird.

    Es ist ja schon jetzt so, dass Putins Krieg uns an den Rand eines Atomkriegs bringt. Was bei den Kriegen der USA in den letzten Jahrzehnten keine einziges Mal der Fall war. Natürlich wird dann auch jeder Staat Atomwaffen brauchen, um die Eroberungskriege abzuschirmen, oder sich dagegen zu verteidigen.

    Die USA sind nicht nur das erste, sondern auch das einzige Land der Welt, das jemals Nuklearwaffen gegen ein anderes Land eingesetzt hat. Als die beiden Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, waren die Nazis bereits besiegt und die Japanische Armee befand sich an allen Fronten im Rückzug.

    Der Atomwaffeneinsatz hatte keine unmittelbare strategische Bedeutung mehr. Die bis zu 160.000 zivilen Bewohnerinnen von Hiroshima und Nagasaki, die direkt durch die Detonationen der beiden Bomben getötet wurden, waren Opfer, die erbracht wurden, um die Vormachtstellug der USA und der Westalliierten gegen die Sowjetunion und der kapitalistischen Welt gegen den Kommunismus zu sichern.

    Der einzige Grund, warum Russland als Erbe der UDSSR heute noch 6.000 Atomwaffen auf Lager hält, und Putin daher für seine Nation einen Platz am großen Tisch der Weltmächte als permamentes Mitglied und Vetomacht des UNO-Sicherheitsrates beansprucht, den das ökonomisch heute zu den Schwellenländern gehörende Russland ohne atomare Bewaffnung niemals haben würde, ist das Wettrüsten das nach diesen ersten Atomwaffeneinsätzen auf beiden Seiten des kalten Krieges stattfand.

    Die regelbasierte Ordnung der westlichen Staaten untereinander ist unverzichtbar und sollte nicht durch Putins neue Weltordnung - große Staaten erobern und annektieren kleine Staaten - ersetzt werden. Nicht wenn Atomwaffen im Spiel sind.

    Du meinst also, wenn keine Atomwaffen im Spiel wären, dann wäre es nicht so schlimm? Mich interessiert ja immer noch, woher Du die Gewissheit nimmst, dass bei der Bestimmung der "regelbasierten Ordnung", die der atomar wie konventionell hochgerüstete Westen dem Rest der Welt oktroyiert das messen mit zweierlei Maß angebracht ist.


  • Eigentlich gibt es doch vorallem einen Grund, warum es bedeutsam ist, wenn man in Putins Handeln, wenn schon keine Spiegelung, dann doch ein Zerrbild des eigenen Handelns sehen kann. Es führt dazu, dass der russische Angriffskrieg nicht nur verurteilt oder als schrecklich empfunden wird, sondern eben auch als Anmaßung.


    Und ich denke besonders dieses Gefühl hat in den ersten paar Kriegstagen dazu geführt, dass der Westen alle möglichen wirtschaftlichen Gegenmaßnahmen hoher Intensität in täglicher Steigerung beschlossen hat, die für die gesamte Weltwirtschaft Folgen haben, danach fing man an sich mit Waffenlieferungen zu überbieten, was den Krieg für die ukrainische Bevölkerung verlängern wird. Damit sind wir - ich hoffe kurzzeitig - an einen gefährlichen Punkt gekommen, Stichwort "Kubrainekrise". Die Situation wurde durch die russischen Warnungen meinem Eindruck nach aber moderiert. Es hat sich wohl auch ein gewisses Gleichgewicht des "Schreckens" eingestellt, wir schicken Waffen und Kämpfer, sie schicken Flüchtlinge.


    Jetzt muss man eben warten, wie es ausgeht.

  • Russian Yamal-Europe pipeline halts all westbound gas supplies --flow from Russia to Germany has now been suspended indefinitely.


  • Wenn nicht - nehme an - irgendwelche Aktivisten die Gazprom-Seite mit DDOS angreifen würden, könnte ich es nachsehen. Aber soweit ich das verstehe, hat Gazprom auf Wunsch seiner Kunden den Gasfluss auf die Pipelines umgestellt, die nur durch die Ukraine laufen und nicht mehr durch Weißrussland.

  • Der Krieg ist doch schon längst ein Verlustgeschäft für die führende russische Oligarchen-Elite. Da wird doch gerade jedes Vermögen und jeder Sachwert, den sie im Westen besitzen, eingezogen. Und Visa gibts auch keine mehr. Das ist der finanzielle Supergau.


    Ja, ich meine also, dass ein Atomkrieg schlimmer wäre als ein konventioneller Krieg.

  • Eigentlich gibt es doch vorallem einen Grund, warum es bedeutsam ist, wenn man in Putins Handeln, wenn schon keine Spiegelung, dann doch ein Zerrbild des eigenen Handelns sehen kann. Es führt dazu, dass der russische Angriffskrieg nicht nur verurteilt oder als schrecklich empfunden wird, sondern eben auch als Anmaßung.

    Weniger als Anmaßung, würde ich sagen, sondern als Angriff. Die Ukraine greift er an, weil sie ein westlicher Staat ist, oder sein will. Und er sagt das auch ziemlich unverblümt. Die europäischen Staaten sind Sklaven der USA, die er befreien will. Die westlichen Regierungen sind drogensüchtige Nazi-Verbrecher oder so ähnlich. Ich hab seine Suada nicht mehr en Detail in Erinnerung. Aber stimmt natürlich. Dass er einen pro-westlichen Staat mit seiner Armee platt macht, wird sicher als Anmaßung empfunden. Quod licet jovi, non licet bovi. Challenge accepted.

  • Die Ukraine greift er an, weil sie ein westlicher Staat ist, oder sein will. Und er sagt das auch ziemlich unverblümt. Die europäischen Staaten sind Sklaven der USA, die er befreien will. Die westlichen Regierungen sind drogensüchtige Nazi-Verbrecher oder so ähnlich. Ich hab seine Suada nicht mehr en Detail in Erinnerung.


    Also ich würde sagen, nichts davon hat Putin gesagt.

  • Der Atomwaffeneinsatz hatte keine unmittelbare strategische Bedeutung mehr. Die bis zu 160.000 zivilen Bewohnerinnen von Hiroshima und Nagasaki, die direkt durch die Detonationen der beiden Bomben getötet wurden, waren Opfer, die erbracht wurden, um die Vormachtstellug der USA und der Westalliierten gegen die Sowjetunion und der kapitalistischen Welt gegen den Kommunismus zu sichern.


    Das kommt ein wenig auf die Ebene an die man betrachten will.

    Rückblickend können wir froh sein, dass Japan für diese zwei Fronttests den Kopf hinhalten musste, einerseits haben die USA damit gezeigt, dass sie vor keinem Mittel zurückschrecken, andererseits war das Ergebnis verheerend genug um den Kalten Krieg kalt zu lassen.

  • Der Krieg ist doch schon längst ein Verlustgeschäft für die führende russische Oligarchen-Elite. Da wird doch gerade jedes Vermögen und jeder Sachwert, den sie im Westen besitzen, eingezogen. Und Visa gibts auch keine mehr. Das ist der finanzielle Supergau.

    Erstens wissen wir das nicht, weil es unter anderem eine sehr oligarchen-freundliche Gesetzgebung im westen ist, die verhindert, dass man deren Vermögenswerte überhaupt findet, um sie dann entsprechen festzusetzen. Mag sein, dass es für den ein oder anderen Multi-Milliardär ärgerlich ist, wenn er eine 500 Millionen-Dollar Yacht erst mal nicht mehr benutzen kann. Aber die sind damals in den 90ern auch nicht in windeseile so reich und mächtig geworden, weil sie keinen Mut zum Risiko hatten. Die Frage ist, wie lange sich in der russichen Führung der Glaube daran hält, dass mit den jetzigen Verlusten die Basis für spätere Gewinne geschaffen werden kann.


    Zweitens deutet alles was man bisher an verlässlichen Informationen zu den Auswirkungen der Sanktionen hat darauf hin, dass in erster Linie die russische Bevölkerung darunter zu leiden hat. Deren Schicksal war den Herrschenden aber im Grunde schon immer egal - insbesondere dann, wenn sie einen Propagandapparat zur Hand hatten, der den Leuten erfolgreich einreden kann, dass der jeweilige Feind an ihrem Leid schuld ist und nicht die eigene Regierung oder das Kapital dessen interessen sie vertritt.


    Das funktioniert in Russland leider genauso wie in der Ukraine oder im deutschen Wertewesten, wo unsere FriedenspolitikerInnen uns jetzt auch schon darauf einstimmen, dass wir es ausschliesslich Vladimir Putin in die Schuhe zu schieben hätten, wenn die Gaspreise so richtig explodieren, und wo man schon dazu übergegangen ist, zum solidarischen Frieren für den Frieden aufzurufen und #GegenPutin die Heizung abzudrehen.



  • Es kommt immer darauf an wo man hinschaut wenn man beurteilen will ob ein Krieg ein Verlusstgeschäft ofer ein Gewinn ist. Ich hab das Gefühl einige können sich nicht vorstellen wie groß die Macht des MIK in den USA ist. Das Feindbild Russlands hat vor allem einen Grund. Es dient als Rechtfertigung für die gigantischen Rüstungsausgaben der USA. Afghanistan hat den US Steuerzahler Trillionen Dollar gekostet. Aber diese Trilllionen sind irgendwo hingeflossen. ICh finde dieses Video von Abby Martin zeigt wo die Kriegsgewinnler sitzen.


  • wenn die Gaspreise so richtig explodieren, und wo man schon dazu übergegangen ist, zum solidarischen Frieren für den Frieden aufzurufen und #GegenPutin die Heizung abzudrehen.




    Wer es nicht sowieso gesehen hat, kann sich dazu mal die Lanz Sendung vom 03. März anschauen. Da überbieten sich Nouripour, Neubaur und die Faz Journalistin gegenseitig in Boykott Forderungen. Der anwesende ehemalige Botschafter, der ebenfalls stramm den Wertewesten vertritt, erlaubt sich einmal die Frage zustellen, was denn passiert wenn wirklich Russland Öl nd Gas abdreht. Dafür wird er schön zurechtgewiesen.

  • Die Ukraine braucht Waffen!


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!