Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Das Abrufen von vorgefassten Überzeugungen mit minimaler Anpassung an neue Informationen fällt tatsächlich auch unter Denken.


    Ich halte es auch für möglich, dass er letzteres wirklich denkt, aber wie ich neulich schon schrieb darf man die amerikanische Außenpolitik einfach nicht so sehen, wie die europäischen #Wertepartner der USA es sich immer wieder gegenseitig einreden. [...]


    Aber gleichzeitig haben auch schon frühere US-Administrationen seit dem 2. Weltkrieg einfach knallharte amerikanische Interessenpolitik betrieben - und zwar nicht weil sie ihre überlegenen #Werte dem Rest der Welt ebenfalls überhelfen [...]


    Das ist ja in der Charakterisierung von Bertrand drin: "our attempt at running the world is over, to each his own, we're now just another great power, not the 'indispensable nation' Da geht es um Kontrolle, nicht um die Verbreitung von Werten.

  • Das ist ja in der Charakterisierung von Bertrand drin: "our attempt at running the world is over, to each his own, we're now just another great power, not the 'indispensable nation' Da geht es um Kontrolle, nicht um die Verbreitung von Werten.

    Na, wenn Bertrand da mal nicht zu optimistsch ist. Schwer vorstellbar, dass das ohne ernsten Widerstand abgeht. Popcorntime...

  • Na, wenn Bertrand da mal nicht zu optimistsch ist. Schwer vorstellbar, dass das ohne ernsten Widerstand abgeht. Popcorntime...


    Das ist auch ein Aspekt. Ich würde sagen, Bertrand überinterpretiert Rubios Worte als Andeutung, wohin zumindestens das republikanische Establishment tendiert. Wahrscheinlicher gibt er nur wieder, was aktuell in Trumps innerem Zirkel besprochen wird. Unklar ist, ob die empire manager hinter den Kulissen ähnlich desorientiert und unorganisiert sind, wie andere politische Kräfte im Land. Dass sich Rubio dem Entwicklungshilfeministerium annimmt, könnte man ja auch so deuten, dass die sie das ganze System der Kontrolle (vermutlich minus echte Entwicklungshilfe) rüber in das Außenministerium retten.


    Mir ging es mehr um das "to each his own". Bzw. Bertrand formuliert es weiter unten im Beitrag auch noch so:


    https://twitter.com/RnaudBertrand/status/1886082749779607997


    Zitat

    Hegemony was going to end sooner or later, and now the U.S. is basically choosing to end it on its own terms. It is the post-American world order - brought to you by America itself.

    Zitat

    You can either view it as decline - because it does unquestionably look like the end of the American empire - or as avoiding further decline: controlled withdrawal from imperial commitments in order to focus resources on core national interests rather than being forced into an even messier retreat at a later stage.


    Wie ich schonmal sagte:


    [...] Der Unterschied zum Anspruch des bisherigen empire-Konsens überall mitzureden (weil jeder gelassene Freiraum als Angriff auf die unipolare Vision gesehen wird) liegt darin, dass Trump nicht alles interessiert, sondern nur die Sachen, die ihm lukrativ erscheinen. Die stehen dann aber den USA auch zu und er verlässt sich erstmal darauf, dass das anerkannt wird.


    Also wenn reden wir hier ja im ersten Schritt von einem Wechsel der Perspektive von Trump und seinem aktuellen Kreis von Oligarchen. Viele von deren politischen Vorstellungen kommen aus dieser ursprünglich mal von Ayn Rand inspirierten Silicon Valley-Potpourri-Ideologie. Und das läuft letztlich auf eine Mentalität von kurzfristigen Investoren hinaus, die denken nicht mal über das Ökosystem ihres Unternehmens nach, sondern schauen darauf was schnell das Versprechen zukünftiger Profite bringt, und außerdem glauben sie, das gute Dinge passieren werden, wenn man alles mal kräftig durchschüttelt.


    Meines Erachtens hat sich der Anspruch nicht geändert. Das ist keine Frage von sich auf Kerninteressen zu beschränken, weil man nicht mehr die Ressourcen für alles hat, sondern man sieht die Kosten - teilweise auch als Kosten missverstandene Vorteile - für die Aufrechterhaltung des Einflussystems als überflüssig an, weil eine Vormachtstellung der USA als selbstverständlich gesetzt ist. Man also keinen Konsens drumherum organisieren muss. Wenn einen irgendwas irgendwo interessiert, greift man einfach zu. Praktisch der Hegemonialanspruch ohne die Verantwortung.


    Diese neuste Gasa-Idee ist ein gutes Beispiel. Als Trump von der Annexion von Kanada und Grönland gesprochen hat, den Panama-Kanal unter seine Kontrolle bringen und sein Militär ohne größere Absprachen in Mexiko gegen die Kartelle einsetzen wollte, konnte man vielleicht denken, seine Vision ist eine Art nordamerikanisches Imperium und eine dort konzentrierte Einflussphäre. Aber dann kommt er mit Gasa als neues US-Territorium um die Ecke. Und in Wirklichkeit basiert ja auch seine fixe Idee vom Grönland-Erwerb (neben der historischen Präzedenz von Alaska) einfach nur darauf, dass die arktische Region als zukünftige Rohstoffquelle und wegen neuer Transportrouten interessant ist. Irgendwas ist wertvoll, dann sollten die USA einen großen wenn nicht den größten Anteil davon abbekommen.


    Wenn man also anstatt zu allem eine Meinung zu sagen, sie nur zu allem sagt, zu dem man eine Meinung hat, ist der Unterschied am Ende wirklich so groß?


    (Diese ganze Überlegung unterscheidet natürlich zwischen Anspruch und Wirklichkeit.)

  • https://www.reuters.com/world/…d-sources-say-2025-02-03/


  • Ja die Meldung hatte ich gestern auch gesehen, aber dann vergeblich nach einer gesucht, in der zu lesen gewesen wäre, ob die Waffenlieferungen denn nach dem Wochenende tatsächlich wieder aufgenommen wurden.


    Statt dessen muss man als echter deutscher #Wertepatriot solche Schreckensmeldungen hier über unseren teuer bezahlten Stellvertreter lesen:

    Selenskyj würde notfalls auch direkt mit Putin verhandeln

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Interview angekündigt, sich für Frieden in der Ukraine auch mit Wladimir Putin an einen Tisch zu setzen. Die Empfänger der Botschaft sitzen in Washington.


    Und so eine Russenversteherei wird einfach ohne Bezahlschranke veröffentlicht - unverantwortlich! Man kann nur hoffen, dass er noch einmal zur Besinnung kommt, und sich von diesem fürchterlichen Appeasement wieder distanziert!

  • Wenn man also anstatt zu allem eine Meinung zu sagen, sie nur zu allem sagt, zu dem man eine Meinung hat, ist der Unterschied am Ende wirklich so groß?

    Was erwartest Du? Dass ein Standpunkt, wie hier bspw. von Lavrov formuliert:

    The UN Charter Should Become the Legal Foundation of a Multipolar World

    inkl. des Absatzes über die Neugestaltung des Security Councils(!) ernst genommen wird? Um die Uhrzeit?


    Wir sind doch der wilde Westen, der ein geregeltes Miteinander nur dann akzeptiert, wenn die Regeln hergeben, dass er nach Gusto Weltpolizei spielen darf, indem er den Führungsanspruch als quasiRechtsnorm RBIO herbeifantasiert um dann blind im Vertrauen auf die eigene Überlegenheit krachend an der NatoOsterweiterung zulasten einer vergleichsweise unterfinanzierten "Regionaltankstelle" zu scheitern ... weil die sich in Sachen sauberer Hinterhof genausowenig an irgendwas gebunden fühlt, wie wir.


    Anstatt darüber zu reden werden wir jetzt erstmal kräftig Wunden lecken und realisieren, dass wir uns in alle Füsse geschossen haben, auf denen wir standen. Wenn infolgedessen sich uncleSam als Hauptdarsteller nach aussen so hässlich gibt, wie es nur geht und dabei viel Energie nach Kräften gegen sich selbst einsetzt, wäre das die Chance für Europa, sich langsam aber sicher zu lösen und im Bewusstsein um seine Schwäche als Kooperativpartner und Mediator zu alter Stärke zurückzufinden.


    Dafür muss es sich mit sich selbst auseinandersetzen und die alten Protagonisten ersetzen. Vielleicht klappt das ja.

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist unter Bedingungen auch zu direkten Verhandlungen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin bereit. An den Gesprächen sollten aber neben der Ukraine und Russland auch die USA und Europa beteiligt sein, sagte Selenskyj.

    Da kommt vor allem die berechtigte Sorge zum Ausdruck, dass da plötzlich und ausschliesslich bilateral zwischen US<->RU Fakten geschaffen werden und UA & EU aufgrund ihrer Schwäche dann nicht ausreichend mitfantasieren können.

  • Stabil: Nachdem deutsche Qualitätsjournalisten wie Vassili Golod vom ersten deutschen Qualtätsfersehen den Zuschauern seit drei Jahren zu jeder Gelegenheit eintrichtern, dass DieUkraine™ an der Ostfront im Donbass die #Freiheit Deutschlands und des gesamten freien Westens gegen einen grausamen Russenstrum und Vernichtungsfeldzug gegen "unsere" feiheitlich-demokratischen #Werte verteidigt, sind 67% der vom zweiten deutschen Qualitätsfernsehen befragten Zuschauer der Meinung, dass DieUkraine™ das ruhig noch eine Weile so weiter machen kann, so lange ihr die Munition nicht ausgeht, und es noch genug kriegstüchtige UkrainerInnen gibt die man dafür ins russische Feuer treiben kann.:thumbup::S:thumbup:

  • Ja die Meldung hatte ich gestern auch gesehen, aber dann vergeblich nach einer gesucht, in der zu lesen gewesen wäre, ob die Waffenlieferungen denn nach dem Wochenende tatsächlich wieder aufgenommen wurden.


    Ich denke, dass das angeblich passiert sein soll, wurde nur zusammen mit der angeblichen Wiederaufnahme vermeldet.

  • DieUkraine™ das ruhig noch eine Weile so weiter machen kann, so lange ihr die Munition nicht ausgeht, und es noch genug kriegstüchtige UkrainerInnen gibt die man dafür ins russische Feuer treiben kann. :thumbup:


    Zweiteres ist jetzt meines Erachtens eindeutig das größere Problem gegenüber ersterem, denn die Ukrainer haben vor einer Weile angefangen verschiedene Bereiche ihrer Streitkräfte zu kanibalisieren, um Truppen für die Front zu generieren, und dieser Prozess scheint seinen Höhepunkt zu erreichen:


    https://www.pravda.com.ua/news/2025/02/4/7496652/



    Via DeepL:




  • Keine Sorge.

    Der Mann muss doch nen A... voll Kohle haben, die Italiener haben doch den Panther bestellt (take that Frenchie/Nexter part of KNDS - KMW part WTF were you thinking??? keiner will auf ein Ewigkeitsprojekt MGCS warten vor allem nicht die Rheinmetall die dann den Knallstock nicht mehr bauen darf).

  • https://www.telegraph.co.uk/ne…n-healey-nato-peace-plan/


  • Sie sind zurück:


    https://twitter.com/ZelenskyyUa/status/1887943167359451645



    Und die Briten haben übernommen. :/


    Der Artikel ist vom 19. Januar 2025. Einen Tag vor Trumps Amtseinführung. Die US-Regierung hatte die Präsenz nordkoreanischer Soldaten in Kursk bisher im Prinzip bestätigt. Falls man sich Sorgen gemacht hat, dass das unter der neuen Regierung nicht mehr möglich ist, würde das plötzliche Verschwinden der Nordkoreaner durchaus Sinn ergeben.

  • Die Chancen steigen, dass das Ende des Ukraine-Krieges Trumps Afghanistan-Rückzug werden wird:


    https://nypost.com/2025/02/06/…aine-envoy-keith-kellogg/


    Zitat

    Trump ready to double down on Russian sanctions, US envoy to Ukraine Keith Kellogg says


    WASHINGTON — President Trump is prepared to increase US sanctions for Russia to bring about an end to its war on Ukraine, retired Gen. Keith Kellogg, his special envoy to the conflict, exclusively told The Post this week — but he knows both Kyiv and Moscow will have to make concessions to end the “industrial-sized” killing in Europe’s largest country.


    Kellogg glaubt, bei der bisherigen Sanktionsdurchsetzung ist noch viel Luft nach oben:


    Zitat

    Sanctions enforcement on Russia are “only about a 3” on a scale of 1 to 10 on how painful the economic pressure can be, Kellogg said. The US sanctions themselves — such as those targeting Russia’s lucrative energy sector — are nominally twice as high, but there is still room to ratchet them up.


    “You could really increase the sanctions — especially the latest sanctions [targeting oil production and exports,]” he said. “It’s opened the aperture way high to do something.


    “And if there’s anybody who understands leverage, it’s President Donald J. Trump, and you can see that with what he’s recently done [in other foreign problem-solving.]”


    Ich hoffe mal im Interesse von Trump, dass sein Ukraine-Gesandter das hier nicht ernst meint:


    Zitat

    “I think we have some opportunities, and fortunately, I’m working for the master deals,” Kellogg said. “He wrote ‘The Art of the Deal.’ I wouldn’t put anything past him.”

  • Du hast Obama mit dem "pivot to Asia". Der hatte u.a. versucht einige Anrainer von China mit dem Trans-Pacific Partnership Agreement an die USA zu binden und so Beschränkungen für wirtschaftliche Kooperation in Chinas Nachbarschaft zu schaffen. Das Rand Corporation-Paper "War with China" kommt noch am Ende von seiner Amtszeit heraus, was andeutet, dass vermehrt über militärische Auseinandersetzung nachgedacht wurde. Dann kam Trump erstmal mit einem Handelskrieg. Schließlich Biden. Der hat so richtig losgelegt, den offiziellen Konsens das Taiwan zu China gehört in Frage gestellt, aktive Vorbereitung für den Krieg mit China, dafür die Japaner auf Aufrüstung eingeschworen, den Filipinos wieder mehr Stützpunkte übergeholfen, der Versuch den Chinesen Halbleiter-Technik vorzuenthalten, idealerweise ihre ganze eigene Industrie in diesem Bereich platt zu machen usw.

    Ja sicher. Aber mir ging es um die Aussage, dahinter steckte auf Seiten der USA eher die Durchsetzung der eigenen Ideologie - a.k.a. "gemeinsame Werte" - , als in Europa. Und ich behaupte, dass tatsächlich das genaue Gegenteil der Fall ist und dass in den USA an den wichtigen Regierungsstellen - vielleicht nicht unbedingt in der momentanen obersten politischen Führung, aber sicher im ganzen Diplomatischen und sonstigen Apparat unterhalb davon -, sowie in den großen transatlantischen und transpazifischen Thinktanks und den gelegentlichen OpEds staatstragender Expertinnen in den großen Leitmedien, eher der Pragmatismus eines globalen Imperiums herrscht, der einfach von der unbestreitbaren Tatsache ausgeht - oder zumindest bis Anfang der 2020er Jahre davon ausging -, dass die USA bereits die ökonomische und militärische Führungsmacht sind, und dass sich daraus fast schon zwangsläufig entsprechende Handlungen gegenüber konkurrierenden Staaten, bzw. solchen die es gerne werden würden, ergeben.


    Jetzt kann man natürlich einwenden, dass der Anspruch, überhaupt eine globale Führungsmacht zu sein, an sich schon aus einer ideologischen oder gar religiösen Überzeugung von der eigenen, von Gott gegebenen Überlegenheit entstanden sei, aber das ändert ja erst mal nichts an der Tatsache, dass die USA eben bis vor kurzem wirklich die einzig verbliebene globale Supermacht waren. Selbst wenn man als amerikanischer Thinktanker oder Diplomat insgeheim der Ansicht gewesen wäre, dass die das eigentlich überhaupt nicht verdient hätten, wäre man ja dennoch nicht umhin gekommen, es als Faktum anzuerkennen, und die amerikanische Geopolitik aus dieser Position heraus zu denken.


    "Ideologisch" wurde es erst, als man feststellte, dass diese bisher unanfechtbare globale Führungsposition von anderen Mächten nicht nur ernsthaft in Frage gestellt, sondern tatsächlich auch ganz materiell gefährdet wurde - allen voran durch China mit seiner Emanzipation von der verlängerten Werkbank des Westens zu einer eigenen, vollwertigen Industrienation, die es auch technologisch mit der westlichen Konkurrenz aufnehmen kann, aber eben auch durch den russischen Anspruch, in der eigenen Nachbarschaft keinen Nebenbuhler um die geostrategische Einflusssphäre mehr zu dulden, und das auch gegen den kollektiven Westen in der Ukraine mit aller Gewalt militärisch durchzusetzen.


    Wir in der EU haben schlicht kein solches Projekt und leisten nur zu dem der US-Amerikaner einen Beitrag, hauptsächlich weil das erwartet wird. Ich denke auch, dass für Resteuropa oder vielleicht vorallem Westeuropa eine im Hintergrund noch immer als selbstverständlich angenommene westliche Suprematie erst mit dem Ukrainekrieg in Frage gestellt wurde. Deswegen haben wir seitdem auch so viele Manifestationen davon gesehen.

    Und genau darin liegt meines Erachtens der Unterschied.


    Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hätte für sich genommen eigentlich keine ernsthafte materielle Bedrohung für den Fortbestand der EU als weltgrößtem Handelsraum und Absatzmarkt für Produkte aus China, Russland, oder Geldanlagen aus den USA, und als kollektiv zweitgrößte "Volkswirtschaft" der Welt bedeutet. Die EU-Mitglieder - angeführt vom deutschen Bundeskanzler und seiner eilig ausgerufenen #Zeitenwende - haben diesen Krieg selbst erst durch ihre indirekte Beteiligung mit Geld- und Waffenlieferungen, mit mehr Staatsausgaben für die eigene Aufrüstung, und durch ihre Beteiligung an für die europäische Wirtschaft selbst schädlichen Sanktionen, aus rein idologischen Motiven zu einem massiven materiellen Problem gemacht, nachdem sie zuvor schon Jahrzehntelang an der ideologischen Erzählung von Russland als finsterer Bedrohung von #Demokratie und #Freiheit im Westen, und an Wladimir Putin als Fürsten dieser ideologischen Finsternis gearbeitet, und den geostrategischen Anspruch der Amerikaner auf Vorherrschaft der von ihnen angeführten NATO auf dem europäischen Kontinent bis in die unmittelbare Nachbarschaft der russischen Föderation als einzige Rettung eines #demokratischen und #freien Mittel- und Osteuropa vor einer erneuten Übernahme durch den bösen russischen Imperialismus erklärt hatten.


    Dabei hat das wertebasierte Europa Letzteren obendrein zu einem festen Bestandteil einer gewalttätigen, übergriffigen russischen (Un-)Kultur erklärt, die schon seit mindestens dem Zarenreich Peters des Großen eine ernste Gefahr für das aufgeklärte Westeuropa und den europäischen Weltfrieden dargestellt habe. Und nebenbei hat man dann sogar noch, unter reger Beteiligung unserer #Werte-, Eu- und NATO-Partner im Baltikum und in Finnland, den alten deutschen Historikerstreit wieder aufgewärmt, und versucht nun erneut, den Naziterror im Osten während des 2. Weltkrieges zur bloßen Reaktion auf den schlimmen Kommunistenterror umzudeuten, den der "russische" Imperialist Stalin zuvor schon den Mittel- und Osteuropäern angetan habe, und so auch gleich den grandios wiedererstarkten völkischen Nationalismus in der Ukraine und in den anderen ehemaligen Ostgebieten und Ex-#Wertepartnern des Nazi-Regimes zum edlen Akt des mutigen Widerstandes gegen die bolschewistische Landnahme zu verklären.


    Und genau weil die Europäer sich da in so einen unsäglichen ideologischen Sumpf aus Nationalismus und aus mit Antifaschismus - völlig verdreht - gleichgesetztem Antikommunismus, aus bürgerlich-demokratischer Selbstbeweihräucherung und aus moralistischen Überlegenheitsansprüchen verstrickt haben, fällt es "uns "jetzt auch so viel schwerer anzuerkennen, dass der Stellvertreterkrieg der Amerikaner gegen die Russische Föderation in der Ukraine im Hinblick auf deren Eingliederung in den freien Westen nicht nur gescheitert ist, sondern dass es dabei vor allem für die eigentlichen Gegner in Moskau und Washington nie um irgendwelche #Werte ging, sondern nur darum, ohne Rücksicht auf Kosten der ukrainischen Bevölkerung ihren jeweiligen geopolitischen Einfluss zu sichern.


    Nur in Europa und speziell in Deutschland hat man sich so in ein völlig ideologisch-idealistisch überzeichnetes Bild von DieUkraine™ als gelobtes Land eines treu und eisern für seine ureigenste Kultur und für "unsere" gemeinsame freiheitlich demokratische Grundordnung kämpfenden Heldenvolkes vernarrt, dass man sich selbst dann immer noch gegenseitig einredet, der aufrechte Ukrainer sterbe lieber in #Freiheit den Heldentod auf dem Schlachtfeld, als unter einem russischen Joch am Leben zu bleiben und zu seiner Familie zurückzukehren, wenn die Ukrainische Regierung ihren nicht enden wollenden Bedarf an neuen Helden längst nur noch mit brutaler Gewalt an die Front getrieben bekommt.

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