Ganz erstaunlich, wie schnell und geschlossen deren versuchte Brunnenvergifterei vonstatten geht. Trotzdem - wie soll ich sagen, das Gift verteilt sich zwar aber es ist so grotesk sichtbar grün, es erreicht nicht - es verschreckt die Mehrheit der Leute.
Wie gesagt - bei den Grünen fällt es am unangenehmsten auf, weil sie Regierungspartei sind und noch im letzten Wahlkampf versucht haben, mit der Forderung nach einem Verbot von Waffenlieferungen in Kriegsgebiete Stimmen aus dem Lager der Friedensbewegten abzugreifen.
Aber in Sachen Kriegsrethorik - bis hin zu Oberst Roderichs Forderung "den Krieg nach Russland zu tragen" -, Aufrüstung und Militarisierung stehen die Unionsparteien den Grünen in nichts nach. Und selbst wenn es tatsächlich eine Rolle spielen würde, was der gemeine Wählerpöbel davon hält, könnten die sich zumindest laut momentaner Umfragelage darauf berufen, einen "klaren Wählerauftrag" für ihre Fantastereien von der wehr- und "schutzfähigen" (R. Habeck) deutschen Führungsmacht zu haben:
Man sollte auch nicht vergessen, dass die sich jetzt als Antikriegspartei verkleidende AfD zwar gegen den Krieg mit Russland und gegen Waffenlieferungen in die Ukraine ist, aber dennoch dem Sondervermögen zur Aufrüstung im Bundestag zugestimmt, und sich offiziell auch hinter die Unterstützung Israels gestellt hat.
Übrig bliebe dann nur das kleine Häufchen Linkspartei - bzw, der noch kleinere Teil davon, der noch nicht zusammen mit "Realos" wie Bodo Ramelow auf NATO-Kurs umgeschwenkt ist -, die wahrscheinlich an der 5%-Hürde scheitern wird, und der Wagenknechtverein, von dem niemand weiß, ob der es bis zur nächsten Bundestagswahl überhaupt zu einem wählbaren Zustand bringen wird, und der dann natürlich selbst bei Einzug in den Bundestag erst mal von allen anderen Parteien genauso als politisch aussätzig behandelt würde, wie bisher nur die AfD.
Ich tippe jedenfalls auf eine Schwarz-Grüne Kriegskoalition mit breiter Unterstützung aus dem Qualitätsmedien- und ExpertInnenapparat.