Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Kann mir jemand mal die Logik erklären, warum die schon eher begrenzte Produktionsausweitung durch die europäische Rüstungsindustrie ausgerechnet auf neue Fertigungsstätten dort setzen soll, wo sie von Russland angegriffen werden können, ohne dafür das Konfliktgebiet auszuweiten?

    Vielleicht will BAE in Sachen just-in-time-vor-Ort-Produktion seines kriegswichtigen Exportgutes nicht hinter die deutsche Konkurrenz von Rheinmetall zurück fallen?


    Die hatte schliesslich schon vor Monaten großspurig angekündigt, die Panzerproduktion künftig direkt in der Ukraine mit kurzem Lieferweg zur Kundschaft zu erledigen, und sich dabei wohl auf finanzielle Absicherung ihres nicht ganz unwesentlichen Investitionsrisikos in einem Kriegsgebiet durch die Bundeswirtschaftsregierung verlassen.

  • Ok, also nicht viel, die Anführungszeichen sind etwas befremdlich. Google hat mir auch nichts Rezentes gegeben. Was los mit all den Werteexporteuren? Nicht ein bisschen Russlandbashing, das sie ihrer Friedensmission nicht gerecht geworden sind und Deals mit Diktatoren machen?

    Die waren vermutlich gerade zu beschäftigt damit, dieses Ding in Kanada kriegs- und osteuropawissenschaftlich einzuordnen, und müssen nach dieser verlustreichen Schlacht jetzt erst mal eine Pause einlegen, um ihre Kräfte neu zu sammeln.



    Auch die aufrechtesten und mutigsten Verteidiger*nnen unserer #Werte brauchen mal Fronturlaub.

  • Die sagen schon immer wieder, es gehe nicht darum Russland militärisch zu besiegen, sondern darum, der ukrainischen Seite eine stärkere Verhandlungsposition zu verschaffen. Deshalb sagt Scholz ja auch nicht, "Die Ukraine muss siegen", sondern "Russland darf nicht gewinnen".

    I weiss Utan. Hätte er das ernsthaft herausgeforscht und als Ergebnis präsentiert, hätt' ich es hier schon kräftig verlinkt. Er hat es im Sicherheitspod insinuiert, aber das war zu einem Zeitpunkt, als alle im Siegestaumel angesichts des Crashes vor Kiev ihr Glück kaum fassen konnten und anfingen, freudentrunken herumzuhühnern.


    Ansonsten: Gut aufgepasst und dabei bemerkenswerte Überschriften wie die hier produziert:

    8) Carlo Masala: Ukraine hat echte Chance, den Krieg nicht zu verlieren

  • Fünfundzwanzig Fragen. Eine Antwort:

    »Keine eigenen Erkenntnisse«

    Dokumentiert: Die Bundesregierung gibt sich einsilbig. Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag zur Verherrlichung Stepan Banderas in der Ukraine

    Der Bundesregierung liegen keine eigenen, über Medienberichte hinausgehenden Kenntnisse im Sinne der Fragestellungen vor. Ergänzend wird auf die Vorbemerkung verwiesen.

    Ich nehme nicht, an, dass diese kleine Anfrage der Wagenknechte in der LINKEN Bundestagsfraktion im festen Glauben daran gestellt wurde, darauf irgendetwas anderes als Antwort zu bekommen, als diese möglichst inhaltslose Bestätigung einer Kenntnisnahme der Vorwürfe, im neuen Kernland der europäischen liberalen Demokratie, werde nach wie vor eine Weißwaschung faschistischer Nationalisten und Nazi.Kollaborateure betrieben.


    Aber in den Fragen stehen ein paar interessante Details über das von der ukrainischen Regierung betriebene Institut des nationalen Gedächtnisses, welches sich zum Beispiel schon kurz nach dem Beginn des russischen Angriffes mit englischsprachigen tweets hervorgetan hatte, in denen auch dem internationalen Publikum erklärt wurde, dass das russische im Gegensatz zum ukrainischen Volk eigentlich gar nicht der hochwertigen slawischen Rasse zugehörig sei, weil es schon im Spätmittelalter zu stark mit minderwertigem mongolischem Blut verunreinigt wurde.


    Das wurde dann allerdings irgendwann wieder gelöscht, bzw, durch eine entschärfte Version ersetzt, die sich nicht mehr so sehr auf die Unreinheit der russischen Rasse, und mehr auf die grundsätzliche Verkommenheit der russischen Seele kaprizierte.

    Die tweets mit den Karikaturen russischer Soldaten als gleichsam dumme wie blutrünstige humanoide Schweine. die das Institut zur Mobilmachung verbreitete, hat man aber zunächst noch stehen lassen. Das fand wohl im Freien Westen niemand irgendwie rassistisch und entmenschlichend genug, um sich darüber beim ukrainischen Vize-Führer der freien Welt und obersten Dienstherren des "Institutes" zu beschweren.


    Mittlerweile beschäftigt man sich dort ganz seriös und gemäß freiheitlich-westlicher Standards und aktueller Erkenntisse der Osteuropaforschung mit dem debunking und facktchecking ruZZischer Desinformation:


  • Professor Carlo von der Bundeswehruniversität ist natürlich nicht so eine verkrampfte Heulsuse wie die Kollegin Davies von der Fernuni Hagen. Wo er gebraucht wird wirft er sich unermüdlich und ohne große Umschweife zurück in den politikwissenschaftlichen Kampf der Weltordnungen:



    Was der AfD-Nazi natürlich nicht wahr haben will ist, dass Grenzrevisionen nur dann regelgerecht und akzeptabel sind, wenn sie von der freien Welt herbei gebombt werden.

  • Kann mir jemand mal die Logik erklären, warum die schon eher begrenzte Produktionsausweitung durch die europäische Rüstungsindustrie ausgerechnet auf neue Fertigungsstätten dort setzen soll, wo sie von Russland angegriffen werden können, ohne dafür das Konfliktgebiet auszuweiten?


    Evtl rechtliche Beschränkungen welche so umgangen werden können?

    Evtl is es einfacher eine Absicherung zuzusichern, als direkt ausm bestehenden Haushalt Material zu besorgen?

    Wenn Anlagen und eventuell auch Personal eines Landes getroffen werden könnte das vllt besser genutzt werden für mehr Beteiligung und noch mehr Einsatz Stimmung zu machen.

  • Der neue Verteidigungsminister der Briten liest wohl Foreign Affairs:


    https://www.telegraph.co.uk/po…end-uk-troops-to-ukraine/


    Der Artikel hat eine gewisse Überarbeitung erhalten. Zum Beispiel wurde der Titel geändert von "Grant Shapps to send UK troops to Ukraine" in "Grant Shapps to ramp up support for Volodymyr Zelensky". Die Stellen, die ich zitiert habe:


    Vorher Nachher
    British troops will be deployed in Ukraine for the first time under plans being discussed with military chiefs, the new Defence Secretary has disclosed.

    In an interview with The Telegraph, Grant Shapps said that he had held talks with Army leaders about shifting an official British-led training programme “into Ukraine” rather than relying on UK and other Nato members’ bases. He also called on more British defence firms to set up factories in Ukraine.

    Britain will ramp up its training programme for Ukrainian soldiers under plans being discussed with military chiefs, the new Defence Secretary has disclosed.


    In an interview with The Telegraph, Grant Shapps said that he had held talks with Army leaders about moving “more training and production” of military equipment into Ukraine. He also called on more British defence firms to set up factories in Ukraine.

    Following a trip to Kyiv last week, Mr Shapps also revealed that he had talked to Volodymyr Zelensky, the Ukrainian president, about how Britain’s Navy could play a role in defending commercial vessels from Russian attacks in the Black Sea. Following a trip to Kyiv last week, Mr Shapps also reveals that he has talked to Volodymyr Zelensky, the Ukrainian president, about how Britain’s Navy could play a role in defending commercial vessels from Russian attacks in the Black Sea.
    “It's important that we don’t allow a situation to establish by default that somehow international shipping isn’t allowed in that water. So I think there’s a lot of places where Britain can help advise. [I] did discuss it with President Zelensky and many others this week.” “It’s important that we don’t allow a situation to establish by default that somehow international shipping isn’t allowed in that water. So I think there’s a lot of places where Britain can help advise. [I] did discuss it with President Zelensky and many others this week.”
    “Particularly in the west of the country, I think the opportunity now is to bring more things ‘in country’ not just training, but also we’re seeing BAE [the UK defence firm], for example, move into manufacturing in country, for example.

    “I’m keen to see other British companies do their bit as well by doing the same thing. So I think there will be a move to get more training and production in the country.”
    “Particularly in the west of the country, I think the opportunity now is to bring more things ‘in country’, and not just training but also we’re seeing BAE [the UK defence firm], for example, move into manufacturing in country, for example.

    “I’m keen to see other British companies do their bit as well by doing the same thing. So I think there will be a move to get more training and production in the country.”
    But Mr Shapps’s remarks also appear to mark a shift in the Government’s approach to publicly discussing the deployment of personnel – a move that was mirrored by France on Saturday when the French military revealed that its aircraft were carrying out surveillance over the Black Sea. The Defence Secretary’s remarks appear to mark a shift in the Government’s approach to publicly discussing stepping up military involvement in Ukraine – a move that was mirrored by France yesterday when the French military revealed that its aircraft were carrying out surveillance over the Black Sea.


    Ist nicht so, dass sie die Idee für den Einsatz britischer Truppen zur Ausbildung innerhalb der Ukraine rausgenommen hätten, aber die ganze Betonung, dass Truppen geschickt werden, ist umgeschrieben worden.

  • https://twitter.com/ZelenskyyUa/status/1707797159079301308



    Zitat

    This week has strengthened our people and state. There will be more important news for Ukraine and our warriors tomorrow.


    Shutdown rausgeschoben, Ukrainehilfsgelder geopfert? Slowakische Partei mit anti-ukrainischer Botschaft gewinnt die Wahl?


    Okay, ich glaube, er meinte den (Wieder)Aufbau der Rüstungsindustrie unter Kriegsbedingungen:


    https://twitter.com/ZelenskyyUa/status/1708003134218318170



    https://twitter.com/ZelenskyyUa/status/1708018902268084433



    https://twitter.com/ZelenskyyUa/status/1708199799923577107


  • Insofern:


    Vielleicht will BAE in Sachen just-in-time-vor-Ort-Produktion seines kriegswichtigen Exportgutes nicht hinter die deutsche Konkurrenz von Rheinmetall zurück fallen?


    Die hatte schliesslich schon vor Monaten großspurig angekündigt, die Panzerproduktion künftig direkt in der Ukraine mit kurzem Lieferweg zur Kundschaft zu erledigen, und sich dabei wohl auf finanzielle Absicherung ihres nicht ganz unwesentlichen Investitionsrisikos in einem Kriegsgebiet durch die Bundeswirtschaftsregierung verlassen.


    Das war das andere Beispiel, an das ich dachte. Also die Deutschen haben es vorgemacht - warum sind wir nicht zuerst auf die Idee gekommen - da müssen wir dringend nachziehen?


    Evtl rechtliche Beschränkungen welche so umgangen werden können?

    Evtl is es einfacher eine Absicherung zuzusichern, als direkt ausm bestehenden Haushalt Material zu besorgen?


    Aus Sicht des Landes, das fördert, aber der britische Verteidigungsminister hat jetzt keine Absicherung so wie Habeck versprochen und beim Überfliegen des Artikels zu den Plänen von BAE habe ich auch nichts zu Regierungsgarantien gesehen. Dafür haben die Briten einen anderen Plan eine potentielle Fabrik unbehelligt im Land zu betreiben, der Rheinmetall-Typ meinte ja man kann die sichern, das hier ist einen Schritt voraus:


    https://www.telegraph.co.uk/bu…ilding-artillery-ukraine/


    Zitat

    If a local factory is built, it would be done after much research and its location would likely remain secret for security reasons.


    Wobei likely?


    Wenn Anlagen und eventuell auch Personal eines Landes getroffen werden könnte das vllt besser genutzt werden für mehr Beteiligung und noch mehr Einsatz Stimmung zu machen.


    Also vielleicht glaube ich da an zuviel Vernunft, aber wäre die Reaktion nicht stattdessen, welcher Idiot hat die Anlagen dem Russen als Ziel hingestellt?

  • Shutdown rausgeschoben, Ukrainehilfsgelder geopfert? Slowakische Partei mit anti-ukrainischer Botschaft gewinnt die Wahl?


    Die Antwort von Selenskyj darauf (und die vorherige Woche, die Wirklichkeit nicht besonders gut lief) ist denke ich hier:


    https://twitter.com/ZelenskyyUa/status/1708402141004546052


  • Geht schon ein bisschen ab auf Twix. Wobei die nüchterneren oder einfach sehr optimistischen unter den Ukraine-Fans erkannt haben, dass die Hilfsgelder weiter Teil der Verhandlungsmasse sein könnten, auch ein separates Gesetz wäre wieder denkbar.


    Es gibt viel Berechtigung zu erwarten, dass das noch Geld kommt:


    https://twitter.com/KyivIndepe…tatus/1708319653133492624



    https://twitter.com/KyivIndepe…tatus/1708338874932515250



    Ich vermute, es wird kein separates Gesetz werden, sondern McCarthy wird die Hilfsgelder für die Ukraine gegen Zusagen woanders, etwa mehr Migrationsbekämpfung, tauschen. Zeitlich könnte das natürlich kompliziert sein, abhängig davon, ob die Drohung, seine Entfernung anzustrengen, ein Bluff ist. Das ist jedenfalls noch keine wirkliche Ansage, sie jetzt umzusetzen:


    https://twitter.com/RepMattGaetz/status/1708226814965878894



    Wie auch immer für die Stimmung ist es sicherlich schlecht.

  • Interessante Perspektive aus der ukrainischen Diaspora in Kanada. Das kommt von Leuten, die vor dem Kriegsende, bevor die Nationalisten dort untergekommen sind, schon im Land lebten. Aus der Zeitung "The Ukrainian Canadian" von 1948:


    [...]


    Die Association of United Ukrainian Canadians, die damals mit den Nationalisten aneinandergeraten war, gibt es immer noch. Die Antwort einer Zweigstelle auf die Hunka-Affäre:


    https://twitter.com/AUUC2YEG/status/1707794186903212119



    Weiter unten im Text steht das hier:


    Zitat

    We call on the goverment of Canada, and on the Liberal Party of Canada which formed the government at the time, to issue official apologies to our Association (the AUUC), in consultation with our Association, for banning it (then named the Ukrainian Labor-Farmer Temple Association) by an order in council in June 1940, seizing its properties, our halls and their contents (furniture, musical instruments, dance costumes, books, etc., most of which were destroyed), and interning our leaders in internment camps, acknowledging this as a terrible miscarriage of justice of oppression.


    Das verweist auf die Auseinandersetzung mit der Regierung, die sie schon hatten, noch bevor die Waffen-SS-Veteranen ins Land geholt worden und vermutlich mithin der Grund, warum die kanadische Regierung sich darauf eingelassen hat, sie zu nehmen.


    Erste Reaktion, die ich darunter stehen habe, ist von einem Ukraine-Fan, ukrainisch-kanadisch nach eigener Auskunft:


    https://twitter.com/michaelpfedun/status/1707879553425662277


  • Der Artikel hat eine gewisse Überarbeitung erhalten. Zum Beispiel wurde der Titel geändert von "Grant Shapps to send UK troops to Ukraine" in "Grant Shapps to ramp up support for Volodymyr Zelensky". Die Stellen, die ich zitiert habe:


    [...]


    Ist nicht so, dass sie Idee für den Einsatz britischer Truppen zur Ausbildung innerhalb der Ukraine rausgenommen hätten, aber die ganze Betonung, dass Truppen geschickt werden, ist umgeschrieben worden.


    https://www.rte.ie/news/2023/1001/1408353-ukraine/



    Soviel dazu.

  • Über den Schaden durch russische Drohnen:


    https://twitter.com/SmartUACat/status/1708412817773084827



    https://twitter.com/SmartUACat/status/1708412823477404030



    109 Treffer von 521 eingesetzten Geran-Drohnen ("Shahed") wäre eine Abfangquote von 80%. Das ist vermutlich, die von den ukrainischen Behörden offiziell angegebene. Man könnte denken Drohnen sind leichter abzufangen als Raketen, aber das hängt auch von der verfügbaren Technik ab. Kann man also seine Zweifel haben, wobei Russland vermutlich einen guten Teil der Drohnen als Ablenkung bzw. zur Überlastung der Abwehr einsetzt und natürlich muss eine Drohne, die an Luftabwehr vorbei bis in die Nähe des Ziels kommt dieses dann nicht treffen oder nicht so treffen, dass der intendierte Schaden entsteht.


    Wie auch immer, hier geht es um das offensichtliche Problem, dass selbst wenn die Mehrzahl abgefangen wird, bei steigender Zahl eingesetzter Drohnen - und das ist derzeit bei der Geran wohl nicht anders als bei anderen russischen Drohnen - der Schaden, den der nicht abgefangene Teil macht, über die Zeit immer weiter wächst.

  • https://twitter.com/Militaryla…tatus/1708148344453738589



    Das fand ich noch interessant, weil das - "The enemy knew about all locations of command posts, because they were built back in Soviet times." - etwas war, was ich am Anfang des Krieges angenommen hatte. 90% einer Luftabwehreinheit zerstört, demnach war es zumindestens an einigen Stellen zutreffend. Aber vermutlich nur für Frontpositionen, also hier vielleicht Charkow, und einige ausgewählte Bereiche im Hinterland.


    Die Sowjets hatten die Ukraine als eine der ersten Verteidigungslinien gegen eine NATO-Invasion auf eigenem Territorium enorm ausgebaut. Mit gehärteter Infrastruktur, überall Stützpunkte, Flugfelder, Bunker und militärische Lagerstätten, ein verzweigtes redundantes Schienennetz. Das alles auszuschalten wäre wohl selbst mit höherer Bewegungsfreiheit für Bomber ein längliches Unterfangen gewesen. Dass durch die vorhandene ukrainische Luftabwehr, ebenfalls sowjetisches Erbe, so eine Bewegungsfreiheit überhaupt nicht bestand, war mir zunächst ebenfalls nicht klar.

  • https://twitter.com/TimothyDSn…tatus/1708264497918496804



    Ah, das ist also das Niveau, auf dem Synder operiert. Die Zahl kommt wohl aus dem "доклад о деятельности Уполномоченного при Президенте Российской Федерации по правам ребенка в 2022 году" - "Bericht über die Tätigkeit des Beauftragten unter dem Präsidenten der Russischen Föderation für Kinderrechte im Jahr 2022":


    https://rg.ru/2023/07/30/rg-pu…-rebenka-v-2022-godu.html


    https://cdnstatic.rg.ru/upload…_2022---blyur_new_bd9.pdf


    Zitat von S. 117

    ПОМОЩЬ ДЕТЯМ ДОНБАССА


    [...]


    С февраля 2022 года Российская Федерация приняли около 4,8 миллионов жителей Украины и республик Донбасса, из которых более 700 тысяч – дети. Подавляющее большинство несовершеннолетних прибыли вместе с родителями или другими родственниками.


    Via Google Translate:


    Zitat von S. 117

    HILFE FÜR KINDER VON DONBASS


    [...]


    Seit Februar 2022 hat die Russische Föderation etwa 4,8 Millionen Einwohner der Ukraine und der Donbass-Republiken aufgenommen, davon mehr als 700.000 Kinder. Die überwiegende Mehrheit der Minderjährigen reiste mit ihren Eltern oder anderen Verwandten an.


    Ein größerer Anteil der Zahl von 700000 sind also Kinder, die mit ihren Verwandten geflüchtet sind. Ob die nun immer in Russland landen wollten, das wird im Detail komplizierter sein, aber Synder spricht von Entführung.

  • Wirft vielleicht nochmal ein etwas anderes Licht auf Finnlands NATO-Beitritt. Der Artikel ist schon aus dem letzten Jahr:


    https://www.kotilappi.fi/artik…taisi-rakentamaan-puolust



    Via Google Translate:



    Der Verweis, dass die Praxis schon 2017 gestartet hat, war hier denke ich als Beruhigung der Öffentlichkeit gemeint. Allerdings der Artikel, in dem das aktuell nochmal aufgegriffen wurde, stellt es als eine seit Jahren unter der Hand betriebene Grenzsicherung da:


    https://yle.fi/a/74-20052550


    Zitat

    Helsingin Sanomat suggests that the Finnish Defence Forces (FDF) are "secretly" fortifying Finland's eastern border. This is piquing the interest of readers of the daily, making the story the daily's most-read article on Friday morning.


    Some six years ago the FDF quietly starte entering into voluntary agreements with landowners in eastern Finland to enable the construction of fortifications with as little as a day's notice.


    Vielleicht ein Hinweis darauf, dass der NATO-Beitritt von Finnland keine Entscheidung allein anhand der 2022er russischen Intervention in der Ukraine war, sondern eine Neuausrichtung schon unterwegs. (An wirkliche schwedische Neutralität hat denke ich niemand geglaubt, der etwas mehr damit vertraut war.)


    Google Translate hat übrigens eine interessante Übersetzung für was ich annehme die finnischen Streikräfte sind:


    Zitat

    Laki Puolustusvoimista (14 §) mahdollistaa puolustusvoimien harjoittelun tietyin edellytyksin muilla kuin puolustusvoimien säännöllisesti käytössä olevilla maa-alueilla. Lain mukaan alueille ei voi kuitenkaan rakentaa tai tehdä rakennelmia ilman erillistä sopimusta maanomistajien kanssa.


    Via Google Translate:


    Zitat

    Das Wehrmachtsgesetz (§ 14) ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen die Ausbildung der Wehrmacht in anderen als den regelmäßig von der Wehrmacht genutzten Gebieten. Laut Gesetz ist es jedoch nicht möglich, in den Gebieten ohne gesonderte Vereinbarung mit den Grundstückseigentümern Bau- oder Bauwerke zu errichten.


    Sowas.

  • Paschinjan scheint tatsächlich eine Politik zu verfolgen, das Land von Russland zu distanzieren. Teil davon ist es Russland für die Entwicklung in Bergkarabach die Verantwortung zu geben. Bleibt die Frage, ob der Rückzug von der Unterstützung der armenischen Separatisten zu diesem Zweck aktiv betrieben wurde. Die EU hat jedenfalls nicht gerade zugeraten, daran festzuhalten, und stattdessen auf den Rahmen bestanden, der die Hoheit von Aserbaidschan über das separatische Gebiet anerkennt:


    https://www.consilium.europa.e…nt-michel-6-october-2022/

    Zitat

    The President of Azerbaijan and the Prime Minister of Armenia met in Prague on 6 October 2022 in the margins of the first European Political Community at the invitation of the President of the French Republic and the President of the European Council.


    Armenia and Azerbaïdjan confirmed their commitment to the Charter of the United Nations and the Alma Ata 1991 Declaration through which both recognize each other’s territorial integrity and sovereignty. They confirmed it would be a basis for the work of the border delimitation commissions and that the next meeting of the border commissions would take place in Brussels by the end of October.


    Das ist eine Darstellung der Russen, die letzte Woche auf einige unfreundliche Worte von Paschinjan reagiert hatten. Es gibt hier eine möglicherweise zentrale Behauptung:


    https://mid.ru/en/maps/am/1906229/


    Zitat

    In regional affairs, instead of adhering to the gentlemen's agreement reached by the leaders of Russia, Azerbaijan, and Armenia in November 2020 to leave the issue of Nagorno-Karabakh's status to future generations, Nikol Pashinyan succumbed to Western influence. In Prague and Brussels the decision was made to act based on the 1991 Alma-Ata Declaration by recognising Azerbaijan's sovereignty over Nagorno-Karabakh. This fact fundamentally altered the circumstances that were in place when the trilateral declaration of November 9, 2020 was signed, as well as the situation of the Russian peacekeeping contingent. [...]

    Zitat

    [...] Notably, during the above meetings in Prague and Brussels under the auspices of the European Union, the Prime Minister of Armenia acknowledged Azerbaijan's territorial integrity, but failed to address the rights and safety of the Karabakh Armenians. [...]


    Das läuft natürlich auf eine Entlastung der Russen raus, aber die Vorstellung hat eine vertraute Plausibilität: Eigentlich gibt es eine Einigung den Status von Bergkarabach offen zu lassen. Der Westen mischt sich ein. In dem Versuch, es besser zu machen, wird auf das Völkerrecht und damit die Souveränität von Aserbaidschan über das Gebiet gepocht. Die armenische Seite lässt sich darauf ein. Für die Aserbaidschaner ist es das Zeichen, dass unter den neuen Verbündeten, die ihr Widersacher sucht, mehr Freiheit besteht die Situation im eigenen Sinne zu lösen - möglicherweise sogar als Geste verstanden, wegen der angestrebten Partnerschaft bei der Erdgasversorgung.


    Schätze es läuft auf die Frage raus, was die Stärke dieses "gentlemen's agreement" gewesen ist. Vielleicht fühlte sich Aserbaidschan nicht daran gebunden, dann waren vermutlich auch die Aktionen des Westens mehr oder weniger irrelevant und haben ihr Vorgehen nicht beeinflusst.

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