Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt


  • A week ago, one couple left Ukraine. The young man volunteered for the army in 2022 and barely survived the hottest battles, seeing many of his friends die. In two years, the war changed him. He stopped seeing the reasons that made him join the army. He found a way to get out of the army, took his young wife and left the country. It doesn’t make him coward. It shows him as a survivor who soberly estimates the situation without propaganda. According to official estimates, in 2024-25, about 700,000 more Ukrainians will leave the country. There is no joy in war that you can see on TikTok or anywhere else on the Internet. Except if one benefits from it.

  • Die Deutsche Welle hatte dazu einen Bericht. Ich glaube allerdings nur auf Russisch:


    https://www.dw.com/ru/dezertir…vat-ili-prosat/a-69833699


    Zitat

    Дезертирство в ВСУ: наказывать или прощать


    Проблема бегства военных из украинской армии приобрела угрожающий масштаб. Не в состоянии наказать дезертиров, власть готова простить их, лишь бы те вернулись в строй.


    Via Google Translate:


    Zitat

    Desertion in den Streitkräften der Ukraine: bestrafen oder vergeben


    Das Problem der militärischen Flucht vor der ukrainischen Armee ist alarmierend geworden. Da die Behörden nicht in der Lage sind, Deserteure zu bestrafen, sind sie bereit, ihnen zu verzeihen, wenn sie nur ihren Dienst wieder aufnehmen.


    Ein paar Zahlen:



    Via Google Translate:


    Zitat

    Im ersten Halbjahr 2024 eröffneten Polizeibeamte in der gesamten Ukraine fast 29,8 Tausend neue Strafverfahren wegen der Flucht von Militärangehörigen: 18,6 Tausend nach dem Artikel über das unerlaubte Verlassen einer Militäreinheit und 11,2 Tausend nach dem strengeren Artikel „Desertion“. , laut Statistiken der Generalstaatsanwaltschaft. Diese Zahl übersteigt bereits die Zahlen des gesamten Jahres 2023 – damals wurden 24,1 Tausend neue Ermittlungsverfahren eingeleitet – und mehr als das Dreifache der Zahl des Jahres 2022 (9,4 Tausend Fälle).


    Insgesamt zählte die Staatsanwaltschaft seit Anfang 2022 63,2 Tausend solcher Strafverfahren. Wenn wir ihre Zahl mit der von Präsident Wladimir Selenskyj angekündigten Zahl von 880.000 Menschen in den Streitkräften der Ukraine vergleichen, können wir schlussfolgern: Während des ausgewachsenen Krieges floh fast jeder 14. Soldat aus der Armee.


    Sie sagen dann aber weiter, die eigentliche Zahl von Fällen ist deutlich höher und führen aus, warum sie nicht in der offiziellen Statistik erfasst werden:



    Via Google Translate:


    Zitat

    Buchhaltungsprobleme


    Allerdings seien diese Daten weit vom tatsächlichen Ausmaß des Problems entfernt, versichern befragte Offiziere – Personalreferenten und Juristen, die mit der Situation rund um die Flucht von Militärangehörigen aus ihren eigenen Einheiten vertraut sind – der DW. Einige argumentieren, dass die Zahl der realen Fälle die Zahl der Straffälle um das Dreifache übersteigt, andere sogar um das Vierfache. „Im April 2022 floh der Kämpfer nach SOCH (unerlaubtes Verlassen der Einheit. - Red.) und bis heute gibt es kein erdr-ki (Verfahrensnummer im einheitlichen Register der vorgerichtlichen Ermittlungen, ein formelles Zeichen der Eröffnung). eines Strafverfahrens. - Red.) Und so untätig, ich hatte fünf von neun auf der Liste für nur eine Region“, sagt Viktor Lyakh, Personaloffizier der 28. mechanisierten Brigade der Streitkräfte der Ukraine Region Odessa.


    Der Grund für diese Diskrepanz ist [...]


    Ein, zwei Gegenargumente kommen von den Anwälten von beschuldigten Soldaten, andererseits ist das natürlich auch ihre Verteidigungsstrategie:



    Via Google Translate:


    Zitat

    Zivilanwälte, die sich auf die Rechtshilfe für das Militär spezialisiert haben, fügen hinzu: Viele Strafverfahren wegen Verlassens des Dienstortes werden aus rein formalen Gründen eingeleitet: einer Verspätung einer Dienstreise, einer fehlerhaften Entlassung aus dem Krankenhaus oder sogar einem Verlust des Kontakts zu einem Soldaten „bei Null.“ „In der Regel erwartet keiner der Kommandeure Erklärungen vom Täter, erfährt nicht die Umstände und versucht nicht, die Frage der Rückkehr selbst zu lösen“, argumentierte die Anwältin Marina Lilichenko letztes Jahr in einem Bericht des Menschenrechtszentrums „Prinzip.“ Es kommt sogar vor, dass skrupellose Kommandeure diejenigen Militärangehörigen, mit denen sie Konflikte haben oder einfach Vorurteile haben, „im SOCH bekannt geben“, indem sie sie bestrafen oder erpressen, heißt es in der Studie.


    Der Artikel geht noch sehr ins Detail, was die ukrainische Innenpolitik drumherum angeht. Also schon verständlich, dass er in der Gesamtheit vielleicht nicht für das restliche Publikum geeignet ist, aber eine gekürzte Fassung könnte man schon übersetzen. Ist vom 2. August, ich habe nichts entsprechendes gefunden, interessanterweise aus den letzten Tagen stattdessen das hier für das nicht-russischsprachige Publikum:


    https://www.dw.com/de/wie-russ…e-front-zwingt/a-69811951


    Zitat

    Rückkehr an die Front: Russlands Umgang mit Deserteuren


    Alexey Strelnikov


    30.07.2024


    https://www.dw.com/en/russias-…the-front-line/a-69825197


    Zitat

    Russia's war in Ukraine: Forcing deserters to the front line


    Alexey Strelnikov


    08/03/2024


    Vier Tage bis zur englischen Übersetzung, vielleicht kommt da ja noch ein Artikel. Wenn nicht, schon interessant ...

  • Sieht so aus, als hätten die Ukrainer sich an einer Invasion von Kursk versucht:


    https://www.reuters.com/world/…governor-says-2024-08-06/



    Und weil die wohl nicht nach einem Erfolg aussieht, hören wir nur durch die Russen davon:


    Zitat

    Ukraine's general staff, in a regular update on Tuesday, reported Russian strikes on border villages but did not mention any Ukrainian offensive operation at the border.

  • https://eng.mil.ru/en/special_…re.htm?id=12524195@egNews



    Lagerübergreifendes Kopfschütteln, dass dafür Truppen abgestellt wurden.

  • Lagerübergreifendes Kopfschütteln, dass dafür Truppen abgestellt wurden.


    Übergreifend, aber offenbar nicht abdeckend:


    https://twitter.com/JulianRoepcke/status/1820845246948766089


  • Nun, es ist auf jeden Fall das, was die Fans sehen wollen:


    https://twitter.com/eeldenden/status/1820881986984063112


  • (Aus dem Archiv:)

    Ole Nymoen verteidigt sich gegen heftige Kritik: „Ein schmutziger Frieden ist besser, als tot zu sein“

    Nach Shitstorm: Der Journalist Ole Nymoen erklärt, warum er gegen die Wehrpflicht ist und warum auch viele Ukrainer kriegsmüde sind. Ein Interview.

    Was der junge Mann sagt!

  • [...]können[...]

    Naja, ich glaube, dass unsere Kriegsfähigkeit hier gar nicht abgefragt wird. Wenn es eskaliert, dann richtig und mein Gefühl sagt mir, dass es im Nahen Osten eskaliert.
    Danach können wir vielleicht mit der weißen Fahne wedeln (mein favorisiertes Szenario), aber ob wir dann nicht einfach in Bataillone der jeweils bei uns auflaufenden Armee assimiliert werden, bleibt noch offen (kenne mich mit solchen Szenarien nicht aus).
    Für wahrscheinlicher halte ich es, dass der Ami uns noch irgendwelche Mistgabeln hinwirft, dass wir uns auch etwas am Sterben beteiligen können.

    Also mein Gedanke war, sollte es im Nahen Osten eskalieren und Russland sowie China sich beteiligen, die Propaganda (dass der Russe in der Ukraine nicht haltmacht und kein Interesse an Verhandlungen hat) plötzlich wahr wird und der Russe einmal durch Europa läuft (sollten wir unsere Haltung nicht um Baerbock'sche 360° ändern und zumindest europäische Länder ebenfalls davon überzeugen).

    Die restliche Welt weiß schließlich auch, dass der Ami nur so viel Waffen produzieren kann und dann ist Schluss. Wie viele Kriege können die gleichzeitig führen? Im Forum stand doch letztens schon, dass der Ami für eines seiner Kriegsschiffe den Jahresvorrat für den einen Raketentyp und den Mehrjahresvorrat für einen anderen (gemessen an den Produktionskapazitäten) aufgebraucht hat.

    Aber ich bin auch ein sehr großer Pessimist, vielleicht ist das alles Quatsch. Ich würde außerdem gerne gar nicht in den Krieg ziehen, ich kann damit leben (hoffe ich), dass die Preise steigen und die anderen auch etwas vom Kuchen abbekommen.

  • Also mein Gedanke war, sollte es im Nahen Osten eskalieren und Russland sowie China sich beteiligen, die Propaganda (dass der Russe in der Ukraine nicht haltmacht und kein Interesse an Verhandlungen hat) plötzlich wahr wird und der Russe einmal durch Europa läuft (sollten wir unsere Haltung nicht um Baerbock'sche 360° ändern und zumindest europäische Länder ebenfalls davon überzeugen).


    Ich sehe eher nicht, dass die Russen sich im Nahen Osten jenseits einer Unterstützerrolle betätigten werden. Ich denke die begrenzte Militärpräsenz in Syrien reicht ihnen. Zumal sie gegenwärtig keine größeren Ressourcen vom Ukrainekrieg abziehen wollen werden.


    Und ich denke die Ambitionen der Russen in Europa reichen maximal bis Kaliningrad. Natürlich wenn unsere Nachbarn mit ihnen in Konflikt geraten, wären wir dabei, aber das hat erstmal nichts mit dem Nahen Osten zu tun.


    Die restliche Welt weiß schließlich auch, dass der Ami nur so viel Waffen produzieren kann und dann ist Schluss. Wie viele Kriege können die gleichzeitig führen? Im Forum stand doch letztens schon, dass der Ami für eines seiner Kriegsschiffe den Jahresvorrat für den einen Raketentyp und den Mehrjahresvorrat für einen anderen (gemessen an den Produktionskapazitäten) aufgebraucht hat.


    Ja, ich hatte diese Einschätzung weitergegeben. Und ich habe mir dazu jetzt eine ganze Menge angesehen. Mein Eindruck ist eine größere Eskalation im Nahen Osten würde vorallem die Limitierungen gegenwärtiger US-Militärmacht offenlegen, mehr noch als der Ukrainekrieg bzw. es ist natürlich ein kumulativer Effekt. Deswegen denke ich, es ist eine ziemliche Fehlkalkulation der Israelis, wenn sie denken, die USA in einen größeren Krieg zu involvieren, würde ihre Problem lösen.


    Tatsächlich scheint mir aber das größte Risiko zu sein, dass die Israelis zu Kernwaffen greifen, so wie die drauf sind.

  • https://twitter.com/Mylovanov/status/1821279209895162143



    https://twitter.com/Mylovanov/status/1821279216345948464



    Also entweder ist das selbst Propaganda oder die Folge von ukrainischer/westlicher Propaganda. Die Vorstellung, dass die Russen Kernwaffen einsetzen würden oder sogar müssen, sobald jemand über ihre Grenze tritt, ist schon erstaunlich für jemanden mit dieser Selbstbeschreibung:


    Zitat

    President, Kyiv School of Economics; Minister of economy, Ukraine, 2019-2020; Associate professor, University of Pittsburgh


    Aber vielleicht ist das ja erfunden.



  • "Unless Putin retaliates with nuclear weapons, his threats of nuclear retaliation are as good as dead."


    Ja also Putins Drohungen mit nuklearen Vergeltungsschlägen sind so lange "so gut wie tot" wie er keine nuklearen Vergeltungsschläge anordnet....


    Das muss ein ganz großer Kriegsexperte und Kreml-Astrologe sein, dieser ukrainische Ex-Wirtschaftsminister.

    Der klingt wie neulich Professor Carlos finnischer Raketen-"Papst", der uns erklärte, dass die amerikanischen Mittelstreckenraketen und Marschflugkörper in Deutschland so lange nicht nuklearfähig seien, wie die USA sich nicht dafür entschieden, sie nuklearwaffenfähig zu machen.

  • Ich könnte sagen ich bin sprachlos, aber ich habe leider eher das Gefühl, dass wir demnächst auch in den Krieg ziehen.


  • Ohne mir das ansehen zu wollen, nehme ich an die stützen sich auf den Teil der russischen Kriegsbeobachterszene, der zum katastrophieren neigt. Die leiden in letzter Zeit sowieso unter zu guten Nachrichten. - Wenn ich so darüber nachdenke, unter denen könnte es wirklich ein paar Leute geben, die sich beschweren, dass das Grenzgebiet noch nicht mit Kernwaffen geputzt wurde.


    Also meine Vermutung ist, das geht wie die bisherigen Grenzüberfälle aus, obwohl sie wohl diesmal größere Verbände geschickt und auf die Alibirussen verzichtet haben. Ich nehme an, weil sie jetzt die Erlaubnis haben, westliches Gerät auf (westlich anerkanntem) russischem Gebiet einzusetzen. Wobei hatten die US-Amerikaner nicht noch eingeschränkt nur in Grenznähe? Könnte noch eine Hürde auf dem Weg nach Moskau sein.


    Es wird bereits über die nächste Aktion spekuliert:


    https://tass.com/politics/1826205


    Zitat

    Ukraine's next move may be to target ZNPP area as it positions itself for potential talks


    "They are seeking to do something to divert attention from the fact that they are losing a settlement nearly every day," Vladimir Rogov said


    MELITOPOL, August 7. /TASS/. After attacking Russia’s Kursk Region, Ukrainian troops may intensify combat activity near the Zaporozhye Nuclear Power Plant (ZNPP) to gain leverage ahead of potential talks with Russia, a member of Russia’s Public Chamber told TASS.


    Derweil hierzu:


    Lagerübergreifendes Kopfschütteln, dass dafür Truppen abgestellt wurden.


    https://www.economist.com/euro…ensive-is-hurting-ukraine


    Zitat

    Russia’s bloody summer offensive is hurting Ukraine


    Kremlin troops are making gains in the Donbas region

    Zitat

    [...] the most pressing current problem is manpower and the failure of Ukraine’s mobilisation programme. Russia has more men. Morale in the Ukrainian ranks has dropped accordingly, he says, though the extent varies wildly depending on the brigade. “There are some brigades where work is well organised, others where frankly it is not.”


    At one extreme, brigades like the 3rd assault, now based further north around Izium, even have reserves to draw on. But three years of attritional warfare can wear down even the best units. A commander of the 24th brigade, recently transferred from Niu-York to Chasiv Yar, two of the hottest sections of the front, says battalions in his brigade are now fighting with just 20 people in position, less than a platoon size. He asks to remain anonymous to express his anguish in full. “Call me Syrsky,” he quips, his voice laced with anger towards Oleksandr Syrsky, Ukraine’s commander-in-chief.


    The 24th’s Syrsky says his brigade, which mostly uses now rare Soviet-produced weapons, has been rationed to two to six shells over eight guns per day. The result is about 15 casualties for every fighting day in the brigade. “It’s madness. We are fighting with cooks, electricians and mechanics.”


    ("3rd assault", zur Erinnerung das sind die Asow-Leute, weiterhin ein Beispiel für bessere Ausstattung.)


    Ich habe keine genauen Angaben gefunden, aber ein ukrainisches Bataillon sollte so 300-400 Soldaten haben, bei Unterbesetzung ist man vielleicht bei 200.


    Aber ich nehme an, die Überlegung der ukrainischen Führung ist, wenn sie die Leute, die sie für ihren Angriff in Kursk abgestellt haben, über die Donbass-Front verteilen, erhöht das diese Zahl ein wenig, aber letztlich ändert es nichts an der schleichenden Niederlage. Besser alles auf einen großen Wurf setzen.

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