Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Die westliche Welt ist in einem post-imperialistischen Zustand internationaler Freundschaft, der allein von Schurkenstaaten in Frage gestellt wird. Und die Konflikte der kapitalistischen Nationen des Westen (was Staaten wie Japan einschließt) werden eben nicht gelegentlich militärisch ausgetragen. Krieg führt der Westen gegen "barbarische" Staaten.

    Dieser feine "post-imperialistische" Freundschaftszustand wird nur dadurch möglich, dass die westliche Welt ihren Wohlstand durch Ausbeutung der restlichen Welt aufrecht erhält.


    [Edit: Und man kann ja z.B. mal die Griechen fragen, wie freundschaftlich sie sich vom Europäischen Wertekanon behandelt fühlten, als man ihrer Regierung per ökonomischem Zwang die souveräne Handlungsfreiheit nahm und sie gegen den erklärten Willen der Bevölkerung in Stellung brachte.]


    Auch Russland war unser "Freund" so lange es uns billiges Erdgas verkauft und sich nicht angemaßt hat, die westliche Hegemonie mit Gewalt in Frage zu stellen, bzw. sich einfach genau so zu benehmen wie der Westen es außerhalb seiner eigenen Komfortzone schon immer getan hat, seit die ersten Handelsflotten damit begannen, die Welt außerhalb Europas zu kolonialisieren.


    Das was hier gerade mit der allerseitigen Beschwörung des Friedensprojektes Europa und der NATO als Werteverteidigungsbündnis veranstaltet wird, ist nur noch bodenloser geschichtsvergesssner Chauvinismus und elende Heuchelei.


    Besser als Putin. Ja klar.

  • Es ist natürlich auch Rassismus im Spiel wenn Kriege gegen Menschen die brauner sind wie wir stattfinden nicht zu den emotionen führen die jetzt hochfliegen. Afghanistan, Jemen, Irak, Somalia, Mali usw. werden nicht als "zivilisierten Länder" wahrgenommen. "Die Ukrainer sehen so aus wie wir", also müssen wir andere Massstäbe ansetzen? Der Putin ist viel böser als "Wir" weil der ja nicht nur braune oder schwarze menschen tötet? "Ukraine ist ja mitten in Europa!" heisst Europa ist irgendwie besser? besonders? zivilisierter? reicher? blond und blauäugig? Kann man das mal genauer erklären was da jetzt so anders ist?


    Wenn man da mal nachbohren würde bei diesen Sprüchen können nur grauslige Begründungen für sowas rauskommen.

  • Da muss man gar nicht groß bohren. Das kommt schon von ganz alleine rausgequollen, aus der bürgerlichen Seele.


    Das "liberale" Sturmgeschütz NZZ teilt schon mal für die deutschsprachige, werteeuropäische Bildungsbourgeoisie an der publizistischen Rampe in "richtige" und nicht so richtige Flüchtlinge ein.

    Aber das ist natürlich okay, wenn der dänische Minister selbst nicht so ganz schneeweiß ist wie die Ideologie die er vertritt, Er ist natürlich - wer hätte es gedacht? - Sozialdemokrat.

  • Das ist korrekt. Bleibt also die Wahl zwischen Frieden, Demokratie und Ausbeutung und Diktatur, Expansionskriege und Ausbeutung.


    Die Zustimmung der Griechen zur EU ist auf 51% gefallen. Das ist besser als in England immerhin. :D


    Nicht ganz genauso. Denn das kriegerische erobern von Land wird auch gegen Staaten außerhalb der Komfortzone nicht angewandt. Auch der Stil des Feldzugs unterscheidet sich von ähnlichen westlichen Aktionen. Weder versuchte Russland vor der UN Verbündete und Legitimation für seine Invasion zu bekommen, noch stellten sie ein Ultimatum, was geschehen müsse, damit Russland nicht angreift. Solche Aktionen, bis zum lange feststehenden Angriffstermin zu lügen und dann einen Blitzkrieg zu versuchen, sind nicht gerade vertrauensbildend.


    Es ist natürlich auch Rassismus im Spiel wenn Kriege gegen Menschen die brauner sind wie wir stattfinden nicht zu den emotionen führen die jetzt hochfliegen.

    Ja, das ist schon auffällig, dass Russland die Rebellen in Syrien gnadenlos weggebombt hat, wogegen gegen die weißen Ukrainer weit mehr Schonung geübt wird. Das riecht schon sehr nach Rassismus.

  • Völlig richtig. Ich denke nicht das Russland in Sachen Rassismus besser abschneidet (oder irgenwo anders). Putins Engagement in Syrien folgt natürlich der gleichen Imperialen Logik wie das der USA.


    Aber darum geht es nicht und dein Argument läuft völlig ins leere. Es geht darum, dass tatsächlich argumentiert wird, dass Putins Angriff auf die Ukraine deshalb "besonders" ist, weil "europa". Ich kenne sowohl Ukrainer als auch Syrer, Iraker oder Afghanen. Ich kann jetzt nicht sehen, dass da eine Gruppe den Krieg verdient hat und die andere nicht. Es ist für alle ziemlich Scheisse.


    Es wird aber in diesem Diskurs der gerade stattfindet deutlich, dass die ganze Imperiale Weltordnung noch immer allein deshalb von der Bevölkerung des globalen Nordens getragen wird, weil rassistische Prägungen seit der Kolonialzeit fest verankert sind.

  • Wie wirkt Scholz so im Fernsehen auf euch ...


    Vielleicht projizier ich da aber auch was rein...



    Ich auch : )


  • Oh boy, ihm scheints echt nicht gut zu gehen.


    Hier ist es super neblig und der Strom scheint nebenan ausgefallen zu sein. Außerdem sind hier Lieferwagen vorgefahren. Ich bin Mal rausgegangen, frische Luft ist ganz gut. Tief durchatmen, ganz bei sich sein.


    Edit: War wohl nur der Nebel.

  • Ich auch : )


    Ich will nicht wissen, wie ich nach einer Woche Schlafentzug + so einer Verantwortung aussehen würde.

  • Aber darum geht es nicht und dein Argument läuft völlig ins leere. Es geht darum, dass tatsächlich argumentiert wird, dass Putins Angriff auf die Ukraine deshalb "besonders" ist, weil "europa". Ich kenne sowohl Ukrainer als auch Syrer, Iraker oder Afghanen. Ich kann jetzt nicht sehen, dass da eine Gruppe den Krieg verdient hat und die andere nicht. Es ist für alle ziemlich Scheisse.

    Das ist aber eine reine Unterstellung von dir, dass das Europa-Argument auf Rassekriterien abzielt.

  • Ja das ist doch super. Kann man denen Bustickets spenden? Leichter werden wir die nie wieder los.

  • Bundeswehr-Aufrüstung: Rheinmetall-Aktie steigt um 50 Prozent

    Die Bundeswehr soll ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro erhalten. ...

    Die Ankündigung massiver Investitionen in die Bundeswehr hat die Aktienkurse von Rüstungsherstellern am Montag in die Höhe getrieben. Die Aktien von Rheinmetall und Hensoldt legten nach Eröffnung der Börsen um zeitweise bis zu 85 Prozent zu.

    ...

    Laut Berechnungen der UBS dürften die jährlichen Verteidigungsausgaben Deutschlands von 47 auf mehr als 84 Milliarden Euro steigen. 35 Prozent des aktuellen Budgets seien für Rheinmetall adressierbar – also potenzielles Geschäft. ...

    ...

    Experten gehen davon aus, dass auch die Regierungen anderer Staaten in den nächsten Tagen und Wochen eine Erhöhung der Rüstungsausgaben beschließen werden. So stieg der Aktienkurs von Europas größtem Rüstungskonzern BAE Systems um zwischenzeitlich mehr als zehn Prozent. Die Investmentbank JP Morgan hatte die Aktie bereits am Freitag hochgestuft und das Kurzsziel erhöht.

    Großbritannien investiert so viel in neue Waffen wie noch nie seit Ende des Ost-West-Konflikts vor gut 30 Jahren. Bei den besonders stark gefragten Cyberwaffen und Drohnen zählt der britische Konzern zu den führenden Herstellern.

    In Frankfurt konnten auch die US-Rüstungskonzerne General Dynamics und Northrop Grumman um mehr als fünf Prozent zulegen. General Dynamics ist einer der wichtigsten Hersteller von Lenkflugkörpern.

    ...

  • https://www.capital.de/wirtsch…en-lassen---31656918.html

    Zitat

    Der Politologe Herfried Münkler rechnet damit, dass die Ukraine kein souveräner Staat mehr sein wird. „Man kann davon ausgehen, dass es keine Eigenstaatlichkeit mehr gibt“, sagte er im Podcast „Die Stunde Null“. „Den Preis, den wir zahlen ist, ist, dass Belarus und die Ukraine quasi an die Russische Föderation angeschlossen werden – in welcher Form auch immer, möglicherweise getarnt und camoufliert.“


    Münkler ist der Ansicht, man habe die Ukraine „in eine Falle laufen lassen“ – weil sie am Ende weder die Möglichkeit eines Nato-Beitritts hatte noch die Option einer „ewigen Neutralität“, der sogenannten „Finnlandisierung“.


  • Nicht ganz genauso. Denn das kriegerische erobern von Land wird auch gegen Staaten außerhalb der Komfortzone nicht angewandt.

    Ähm...

    Wikipedia: List of wars involving the United States

    Die USA haben seit dem 2. Weltkrieg gleich mehrere Länder mit hohen Verlusten unter der Zivilbevölkerung kriegerisch erobert, über viele Jahre hinweg militärisch okkupiert, und ihnen gewogene Regierungen dort eingesetzt.


    Darüber hinaus haben sie unzählige andere Länder in Osteuropa, Mittel- und Südamerika, in Afrika, in Asien, und im Nahen Osten - also weit außerhalb der US-amerikanischen Komofortzone - mit Militärberatern, Waffenlieferungen, Regime-Change Operationen, verdeckten Einsätzen von Spezialkräften, und verheerenden Luftangriffen dabei unterstützt, andere Länder zu erobern, oder deren Regierungen zu stürzen.


    Der Krieg im Jemen, den die von den USA und Großbritannien dabei aktiv unterstütze Saudische Erbdiktatur Monarchie schon seit Jahren führt, um den Einfluss ihres Erzfeindes Iran zurück zu drägen, und der unter der Zivilbevölkerung eine der größten Hungerkatastrophen aller Zeiten ausgelöst hat, ist weiterhin in vollem Gange.


    Die einzigen Kontinente auf denen das amerikanische Militär bisher in keine Kriegerischen Angriffe verwickelt war sind die britische Kronkolonie Australien und die staatslose, menschenleere Antarktis.


    Die kategorische Unterscheidung von "Krieg auf Europäischem Boden" (und die dabei offenbar allenthalben ausgebrochene Amnesie bezüglich des verheerenden europäischen Krieges im ehemaligen Jugoslawien) mit Krieg irgendwo anders, wo die Menschen nicht so aussehen wie wir, oder zwischen Angriffskriegen die - irgendwann mal nach dem letzten größeren Krieg von Feldherren und Siegermächten durch die Landkarte gemalte - Grenzen verschieben und Kriegen, die das Massakrieren und Aushungern von Menschen schön innerhalb des bestehenden Staatsgebietes belassen, ist ein völlig arbiträrer Maßstab für die gefühlte, moralische Legitimität eines kriegerischen Angriffs, den der freiheitlich-demokratische Westen schon immer nur dann für ganz besonders maßgebend hielt, wenn dabei seine eigenen imperialistischen Interessen von Leuten verletzt wurden, die man nicht zur aufgeklärten westlichen Wertegemeinschaft zählte.

  • Ähm...

    Wikipedia: List of wars involving the United States

    Die USA haben seit dem 2. Weltkrieg gleich mehrere Länder mit hohen Verlusten unter der Zivilbevölkerung kriegerisch erobert, über viele Jahre hinweg militärisch okkupiert, und ihnen gewogene Regierungen dort eingesetzt.

    Erobern heißt annektieren. Das hinzufügen des Territorium des angegriffenen Staats zum eigenen. So wie Putin das mit der Krim gemacht hat. Landraub.

  • "Landraub". Aha.


    Wessen Land wird denn da von wem geraubt?


    Mir gehört Deutschland jedenfalls nicht. Den meisten Menschen in Deutschland gehört nicht mal das Stück Deutschland auf dem sie wohnen.


    Die kategorische Unterscheidung [...] zwischen Angriffskriegen die - irgendwann mal nach dem letzten größeren Krieg von Feldherren und Siegermächten durch die Landkarte gemalte - Grenzen verschieben und Kriegen, die das Massakrieren und Aushungern von Menschen schön innerhalb des bestehenden Staatsgebietes belassen, ist ein völlig arbiträrer Maßstab für die gefühlte, moralische Legitimität eines kriegerischen Angriffs[...]


  • Get off your asses you lazy russian moochers.


    America, Fuck Yeah!

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