Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Man stelle sich die armen ukrainischen Jungen, Männer und Senioren im Dreck und Schlamm der Schützengräben vor, die gerade vor einigen Wochen noch auf dem Heimweg vom Brötchen holen von bewaffneten Faschos in einen Transporter geprügelt wurden, jetzt auf ihren Tod warten in der unendlich schmerzenden Gewissheit, ihre Liebsten nie wieder sehen zu können und sich dann solche Schmocks in Jackets anhören müssen, die ihren sogenannten Präsidenten beraten und in schönen Fernsehstudios weit weg von der Front vom großen Endsieg fantasieren.


  • Man stelle sich die armen ukrainischen Jungen, Männer und Senioren im Dreck und Schlamm der Schützengräben vor, die gerade vor einigen Wochen noch auf dem Heimweg vom Brötchen holen von bewaffneten Faschos in einen Transporter geprügelt wurden, jetzt auf ihren Tod warten in der unendlich schmerzenden Gewissheit, ihre Liebsten nie wieder sehen zu können und sich dann solche Schmocks in Jackets anhören müssen, die ihren sogenannten Präsidenten beraten und in schönen Fernsehstudios weit weg von der Front vom großen Endsieg fantasieren.



    Ja also... der überzeugte Ukrainer da, spricht der da auch für alle Ukrainer? Ist ja immerhin Berater vom obersten Gesamtmeinungsbestimmersprecher in der Ukraine.

    Wobei berät der eigentlich so? Und warum erzählt der uns hier was zu Panzern, (militärische) Gewinnchancen und mit wem man wie so ganz sicher überhauptgarnicht auch nur darüber nachzudenken braucht verhandeln zu können zu versuchen?


    https://www.econ.cam.ac.uk/people/faculty/ar908

    Zitat

    Research Interests

    International Finance, Finance, Empirical Political Economy

    [...]

    Recent Activities

    No Light, No Sleep and Secret Passwords

    The Faculty's Assistant Professor of Economics Alexander Rodnyansky is an economic adviser to Ukraine's President Volodymyr Zelensky. He has been interviewed by the Times, about life in Zelensky's Ukraine war bunker.

    Published on - Monday 20th February 2023




    edit:

    ah schau an:


    http://www.arodnyansky.com/research

    Zitat

    Work in Progress

    [...]

    Prices and Inventories After a Large Devaluation (with M. Golosov and V. Midrigan)


    The Effects of Propaganda on Consumer Behavior

  • https://apnews.com/article/ukr…a5b74d3cc3c4e012db71920e5


    Zitat

    ON A TRAIN FROM SUMY TO KYIV, Ukraine (AP) — Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy warned Tuesday that unless his nation wins a drawn-out battle in a key eastern city, Russia could begin building international support for a deal that could require Ukraine to make unacceptable compromises. [...]


    If Bakhmut fell to Russian forces, their president, Vladimir Putin, would “sell this victory to the West, to his society, to China, to Iran,” Zelenskyy said in an exclusive interview with The Associated Press.


    “If he will feel some blood — smell that we are weak — he will push, push, push,” Zelenskyy said in English, which he used for virtually all of the interview.


    Warum bauen die Ukrainer Bachmut so auf? Westliche Medien haben schon mindestens im Dezember angefangen, die Bedeutung für den Krieg in Frage zu stellen. Ich meine, ich denke der Durchbruch dieser Verteidigungslinie auf der Länge ist tatsächlich sehr schlecht für die ukrainische Position im Donbass, aber warum das auch noch bestätigen?


    Das ist auch insofern interessant, weil das ein wirklicher Punkt der Abweichung zwischen Selenskyj und insbesondere der US-Regierung zu sein scheint.

  • Nun, so eine Verweigerung würde unterstreichen, dass man am Wohl der Ukrainer nie wirklich Interesse hatte. Diesen Eindruck jedenfalls in der Totalität zu vermeiden, wird man sich vermutlich ein bisschen was kosten lassen. Nach außen, aber - außer die Stimmung würde sich bei uns komplett gegen die Ukrainer drehen - schiene mir das auch nach innen ein Problem zu sein, wenn man das Land fallen lässt, nachdem man dessen Wohl in ganzer medialer Breite zur Schicksalsfrage erklärt hat.

    Gut, da nehme ich Politik ganz anders wahr. Ein paar Jahre nachdem Merkel gesagt hat:

    “Ich muss ganz ehrlich sagen: Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land,” ist sie dazu übergegangen Rettungsschiffe abzuziehen, damit die Flüchtlinge im Mittelmeer ersaufen und damit andere abschrecken, es auch zu versuchen. Das und der Flüchtlingsdeal mit Erdogan hat ihrer Beliebtheit keinen Abbruch getan. Und die moralische Welle, die damals gemacht wurde, ist mit der heute vergleichbar.


    Nach meiner Wahrnehmung wird diese Art von moralischer Konsistenz von Politikern nicht erwartet. Die Regierung muss lediglich sagen, "wir tun alles in unserer Macht stehende, die Ukraine wieder aufzubauen", ob da wirklich was passiert, ist dann belanglos. Es ist ja nicht so, als ob die Bevölkerung wirklich ein Interesse daran hat, dass Multi-Milliarden in die Ukraine transferiert werden. Und wenn die Eliten da kein Interesse daran haben, wird die Presse auch keinen Druck machen.


    Ich würde nicht mal sagen, dass das "Wohl der Ukrainer" medial besonders in der Vordergrund geschoben wurde, um die Waffenlieferungen zu begründen.

  • Der Autor plädiert für Interessen- statt Wertegeleitete Außenpolitik.

    Allerdings scheint mir das Erfolgsmodell der Grünen zu sein, dass sie dem Wähler Interessengeleitete Politik als Wertegeleitete Politik verkaufen. Was CDU und SPD schon längst nicht mehr glaubwürdig rüber bringen. Der Wähler will, dass die Außenpolitik für ihn nett verpackt wird, in ein paar schöne Werte. Daher wäre es für die Grünen keine gute Idee damit aufzuhören.

  • Ich würde nicht mal sagen, dass das "Wohl der Ukrainer" medial besonders in der Vordergrund geschoben wurde, um die Waffenlieferungen zu begründen

    Das ist allerdings eine sehr steile These, die man mal genauer erörtern müsste.


    Vielleicht lebe ich in einem Paralleluiversum, das sich nur hier im Forum aus unerfindlichen Gründen mit Deiner Realität überschneidet, aber in meiner Welt wird der deutschen Bevölkerung seit Monaten als Grund für die Belieferung der ukrainischen Regierung mit westlichen Waffen und für die Parteinahme der deutschen politischen Klasse - in Gestalt einer parlamentarischen und publizistischen Querfront von linksliberal bis rechtskonservativ - für die ukrainische Führung gar nichts wichtigeres genannt, als der Schutz "der Ukrainer" vor der Okkupation durch den Schlächter von Moskau und seine barbarischen Horden von Kindesentführern, Vergewaltigern und Völkermördern.


    Verbunden wird das gelegentlich auch mit der These, dass das heldenhafte ukrainische Volk sich an der Ostfront nicht nur für die eigene Souveränität, territoriale Integrität und nationale Identität, sondern auch für unsere gesamt-westliche politische Freiheit und Sicherheit aufopfere, aber der mediale Mainstream und das durch ihn sprechende staatsragede Expertentum geben sich dabei alle Mühe, der hiesigen Bevölkerung täglich neu zu präsentieren, wie hinterhältig, verlogen, grausam und moralisch verkommen der Russenhitler und seine Schergen dabei gegen die ukrainische Zivilbevölkerung vorgehen, dass sie dabei alle Konventionen des Völkerrechts in den Wind schlügen und Diplomatie als Zeichen der Schwäche verachteten, und wie sinnlos es folglich sei, mit solchen ehrlosen Unmenschen über einen Waffenstillstand zu verhandeln, oder von der Bundesregierung zu fordern, sie solle sich für eine Verhandlungslösung einsetzen.


    Ginge es dabei nur um abstrakte Werte aus dem politikwissenschaftlichen Seminar, dann wäre die Unterstützung der deutschen Bevölkerung für die 360180°-Wende der gesamten deutschen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik der letzte 80 Jahre*, und für das härteste Saktionsregime aller Zeiten gegen den bisher wichtigsten Rohstofflieferanten der deutschen Wirtschaft mit Sicherheit deutlich geringer ausgefallen.


  • Allerdings scheint mir das Erfolgsmodell der Grünen zu sein, dass sie dem Wähler Interessengeleitete Politik als Wertegeleitete Politik verkaufen.

    Das Alleinstellungsmerkmal der Grünen Parteiführung ist, dass sie tatsächlich glaubt, die #Werte für die sie sich vordergründig einsetzt, seien auch im Hitergrund im Interesse des deutschen Staates, seiner westlichen Wertgemeinschaft und seiner arbeiteden Bevölkerung.


    Das macht sie gleichsam attraktiv für den "links"- liberalen Teil der bürgerlichen Mitte, der sich selbst ständig einreden muss, dass er mit ostentativer Zurschaustellung eines ethisch korrekten Wertebewustseins seine privilegierte Stellung in der nationalen wie globalen sozialen Hackordnung legitimieren könne, um sich nicht mit dem inhärenten Widerspruch Seiner Existenz als progressive Speerspitze des neoliberalen Kapitalismus befassen zu müssen, wie es sie hochgefährlich für genau die feiheitlich-demokratische Grundordnung macht, für deren Verteidigung bis zum letzten Ukrainer sie jetzt "die Ukraine" und ihren heldenhaften Kampf glorifiziert.


    Der mehrheitlich nicht so linksliberalen deutschen Gesellschaft ist das nur vermittelbar, indem man "die [weißen, christlichen] Ukrainer" kurzerhand als kollektive Volksmasse zum Teil der westlichen Gemeinschaft und ihrer wertebasierten Kultur, und die gemeinschaftliche Solidarität mit den permanent zur Schau gestellten Betroffenen russischer Grausamkeiten somit zur moralischen gesellschaftlichen Pflicht verklärt. Das fällt dem grünen Spitzenpersonal allerdings besonders leicht, weil es ja selbst daran glaubt.

  • Ich gebe auch nicht viel auf Einzelmeinungen, aber da scheint es einen Trend zu geben - Zelensky könnte den Ritt vielleicht nicht überleben.


  • Nach meiner Wahrnehmung wird diese Art von moralischer Konsistenz von Politikern nicht erwartet. Die Regierung muss lediglich sagen, "wir tun alles in unserer Macht stehende, die Ukraine wieder aufzubauen", ob da wirklich was passiert, ist dann belanglos. Es ist ja nicht so, als ob die Bevölkerung wirklich ein Interesse daran hat, dass Multi-Milliarden in die Ukraine transferiert werden. Und wenn die Eliten da kein Interesse daran haben, wird die Presse auch keinen Druck machen.


    Ich bin mir sicher, die Großzügigkeit wird rapide abnehmen. Aber die Frage war ja, ob die Ukrainer eine Einigung mit den Russen bezüglich Neutralität usw. scheuen werden, weil sie dann von den westlichen Zuwendungen abgeschnitten werden. Und da denke ich wird die gleiche Dynamik greifen, wie jetzt auch. Schließlich gibt es aktuell trotz enormer Transferleistung auch mehr Versprechungen als dann wirklich gehalten wird. Und ich nehme an, dass grobe Versprechen die Ukraine egal wie es ausgeht nicht fallen zu lassen gibt es auch. Das halte ich allerdings nicht mal für ausschlaggebend, denn was die Ukrainer hauptsächlich vom Westen wollen sind Sicherheitsgarantien. - Wie schonmal gesagt ironischerweise wurden sie Artikel 5-kompatibel behandelt. - Die Enttäuschung dauert wohl noch etwas.


    Die andere Seite ist natürlich, dass die Bedeutung von Wiederaufbauhilfe auch etwas übertrieben wird, jedenfalls was die Wirtschaft angeht. Teilweise ist die Hilfe selbst problematisch und die auferlegten Hürden sind im Allgemeinen wesentlich bedeutsamer.

  • Jetzt verstehe ich erstmal, wo diese Vorstellung herkommt, dass Russland Millionen von Ukrainern in sein Land verschleppt hat. Die vergleichen das mit sowjetischen Zwangsumsiedlungen.


    https://twitter.com/kajakallas/status/1639688110530342913



    (Diese hier, Teil von Операция Прибой, diente dazu den Widerstand in den baltischen Sowjetrepubliken gegen Kollektivierung zu brechen.)


    Freilich würden die Regierungen dieser Länder selbst gerne ihre russischstämmige Bevölkerung loswerden.

  • Die Mirage ist mir noch ein Begriff:



    Via Google Translate:


    Zitat

    Verteidigungsminister Oleksiy Reznikov dementierte Informationen über Vereinbarungen über den Erwerb französischer Mirage-Flugzeuge durch die Ukraine.


    Er sagte dies bei einem Briefing im Medienzentrum Ukraine - Odessa, kommentierte die Informationen der französischen Massenmedien, berichtet der Korrespondent von Ukrinform.


    „Ich bin den Vertretern der französischen Medien dankbar, die der Ukraine zujubeln und positive Nachrichten bringen. Aber leider sind sie nicht wahr. Obwohl dies eine gute Umsetzung der Idee ist, kann ich nicht bestätigen, dass die „Trugbilder“ in die Ukraine übertragen wurden“, sagte Reznikov.


    Klingt auch nicht danach, dass sie weit oben auf der Wunschliste steht:



    Via Google Translate:


    Zitat

    Er stellte fest, dass Mirage-Flugzeuge in Bezug auf die technischen Eigenschaften der MiG-29 ähneln: Beide Flugzeuge können auf 60 km "sehen" und Ziele in einer Entfernung von 30 km treffen. Gleichzeitig "sehen" russische Su-35-Kämpfer in einer Entfernung von mehr als 200 km und schießen in einer Entfernung von mehr als 140 km.


    „Wir werden uns freuen, Flugplattformen für die Streitkräfte der Ukraine zu haben, aber das Hauptkampfflugzeug muss mehr als 200 km „sehen“ und Ziele auf 150 Kilometer und mehr treffen“, betonte der Verteidigungsminister.

  • https://twitter.com/KrzysztofP_n/status/1640807333268803593



    Ist das ein Eingeständnis, dass die Mehrheit der Welt nicht auf der Seite der Ukraine steht?

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