Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Ich würde im Gegensatz zu dieser Analyse sogar sagen der Krieg lief nie wirklich schlecht für die Russen. Nur insofern, dass das mutmaßliche ursprüngliche Ziel aufgegeben werden musste und man in diese langgezogene Abnutzungsschlacht mit unpopulärer territorialer Flexibilität eingetreten ist. Wobei die Flexibilität offenbar nicht als größeres politisches Problem gesehen wird und die Abnutzungsschlacht vielleicht sogar als Optimierung der industriellen Militärproduktion begrüßt, mit Blick auf den größeren Gegner, also uns.


    DIe Hoffnung unserer Kriegsbefürworter ist natürlich weiterhin, dass die Russen einfach alles raushauen und man sich bisher nur bei der Größe des Arsenals geirrt hat. Oder vielleicht ohne die 2022er Rekordgewinne aus Energieexporten an den Rest von Europa die Wirtschaft doch auf Grund läuft.


  • ...Kaffee kochen, Frühstück ans Bett fahren, Wäsche, Staubsaugen, Mittagessen, Rasenmähen...


    Eigentlich gibt es nichts was so ein deutscher Panzer nicht kann.

  • Ich würde im Gegensatz zu dieser Analyse sogar sagen der Krieg lief nie wirklich schlecht für die Russen.


    Er hat noch nie richtig angefangen, ich bin mittlerweile sicher es wird anfangen, dafür steht zuviel an der ukrainischen Grenze um es nicht jetzt zu klären. Kiev "Recycelt" russische Bücher, Klarsprech sie werden verbrannt, nach all den Nazilogos wissen die Grünen/FDP/SPD ganz genau wie der Hase da läuft und sie unterstützen es mit aller Kraft.


    Das kann noch schnell eine ganz große konventionelle Nummer werden, die demokratischen Doomsdayregierungen fragen sicherheitshalber nicht das Volk.


    Wieso soll Europa sterben für die kaputteste und korrupteste, antidemokratischste und verstörteste Regierung auf dem ganzen Kontinent? Wegen ... äääh ... hoffentlich hat da schon eine Werbeagentur einen guten Grund parat, falls wir später nochmal Geschichtsschreibung betreiben.


    Wenn der Krieg kommt, dann wird sich all der Horror vertausendfachen.


  • Und welchen Punkt will man dann damit machen?

    Feststellen, dass die Türken schlecht operiert haben?

    Feststellen, dass nen Panzer durch Panzerabwehrwaffen vernichtet werden kann?

    Feststellen, dass bei Kämpfen Material und Personal auf allen Seiten zu Schaden kommt?


    Hast in letzter Zeit nicht genug Bilder und Videos von zerstörten russischen Panzern gesehen?

  • weil ich gerade drüber gestolpert bin, es erschreckend wenig Aufrufe hat und es in das ganze whataboutism passt


    Must Watch 2008 Debate: U.N. Ambassador Nominee Samantha Power vs. Journalist Jeremy Scahill



    Jeremy Scahill: Joe Biden’s Foreign Policy Record Shows Evolution of U.S. Empire Since Vietnam War

  • Und heute sendet Welt.de nochmal sicherheitshalber Melniks Forderung nach Marine und Luftwaffe (für die Ukraine).



  • https://www.newsweek.com/putin…kraine-ambassador-1771840


    Zitat

    "We've been in the war for almost a year now," Prystaiko said. "We're losing people left and right. We're not advertising how many of those lost are military or civilians, but you can imagine that numbers are huge, indigestible. And the cities, some of them are totally destroyed."


    Wadim Pristaiko ist der ukrainische Botschafter in Großbritannien. Ergibt nicht wirklich Sinn, dass die Ukrainer ihre zivilen Opfer verbergen. Insofern klingt es danach, dass er hier eigentlich indirekt sagt, dass die Verluste an Soldaten nicht in vollem Umfang mitgeteilt werden und dass sie "huge, indigestible" sind.

  • Soll heißen, dass das was sie sagen in erster Linie Dinge sind, die sie sagen, weil sie sich davon einen Vorteil versprechen.


    Und ja, es scheinen bisher verhältnismäßig wenig Zivilisten zu sein. Auch wenn man in dem Zusammenhang sich nochmal daran erinnern sollte, wie zu Kriegsbeginn die Waffen auf den Straßen an jeden der wollte verteilt wurden…

  • 😉

  • Kurzer Selbstcheck: Wer davon überrascht oder für wen diese Einschätzung völlig neu ist, der macht bei der Auswahl seines Medienmenues schwere Fehler. Für alle anderen war lediglich die Frage, wann Einschätzungen dieser Art Einzug in den unglaublich freien westlichen & aufgeklärtesten aller Medienräume einsickern werden.


    Angeboten aus MSM oder Nischenprodukten wie UKW&Sicherheitshalber muss man sicherheitshalber was entgegensetzen, sonst leidet die Wahrnehmung.

  • Das hat sich ja schon eine Weile abgezeichnet:


    https://www.reuters.com/world/…rship-support-2023-01-08/


    Zitat

    "Turkey both confirms that we have done what we said we would do, but they also say that they want things that we cannot or do not want to give them," Prime Minister Ulf Kristersson told a defence think-tank conference in Sweden.


    Dennoch:


    Zitat

    STOCKHOLM, Jan 8 (Reuters) - Sweden is confident that Turkey will approve its application to join the NATO military alliance, but cannot fulfil all the conditions Ankara has set for its support, Sweden's prime minister said on Sunday.


    Mit anderen Worten sie setzen auf den Druck vom Rest der NATO-Länder.

  • Rückblick, weil gerade frisch verlinkt: Der zum Zeitpunkt der "Revolution der Würde" aka "Maidan" aka "Staatstreich" in UA 2014 amtierende Ministerpräsident Asarow gab 2016 hier S. Korinth hier noch ein paar ganz erhellende Passagen und Einschätzungen aus seiner Sicht zu den damaligen Ereignissen zur Kenntnis. Schon der erste Satz erfasst ein Kernproblem:


    In den westlichen Medien ist diese Frage sehr wenig objektiv betrachtet worden. Bitte beachten Sie, dass das Assoziierungsabkommen bereits 2012 paraphiert worden war. Das heisst, die Vereinbarung war im Prinzip fertig...


    Geht weiter mit den Modalitäten der Gespräche:


    Diese Verhandlungen haben sich sehr, sehr schwierig gestaltet. Sie müssen sich das so vorstellen, dass wir die Fragen am Anfang jeweils bilateral besprochen haben...

    Und erst im September 2013 hat Russland solchen trilateralen Gesprächen überhaupt zugestimmt. Obwohl es schon nicht einfach war, Russland zu einem dreiseitigen Treffen zu bewegen, hat es die EU aber komplett abgelehnt, und gesagt: «Das ist kein Thema, was einem dreiseitigen Gespräch zusteht. Das ist eine Sache nur zwischen der Ukraine und Europa!»

    Ganz der wertewestlich üblcihe Völkerverständigungsduktus.

    Geht dann nahtlos im gewohnten Souveränitssingsang weiter:


    Auf der diplomatischen Ebene hat Barroso [damals EU-Kommissionspräsident] sehr klar gesagt: «Wenn ihr das nicht unterschreibt, wird es ein anderer Präsident und ein anderer Premierminister unterschreiben.»


    Dann folgt der Demokratierklärmodus:


    Ich habe mich mit Victoria Nuland getroffen und ihr die Situation geschildert. Sie hat sie besser gekannt als ich. Und sie hat versucht, mich zu überzeugen, dass die Ukraine eine Regierung der nationalen Einheit braucht

    Ich habe ihr geantwortet, dass es in der Ukraine eine Regierung gibt, die nach der Verfassung und den Gesetzen demokratisch gewählt ist.


    Das Ganze Ding liest sich sehr schmissig und für jeden Wertezyniker völlig eingängig.

  • Ich würde im Gegensatz zu dieser Analyse sogar sagen der Krieg lief nie wirklich schlecht für die Russen. Nur insofern, dass das mutmaßliche ursprüngliche Ziel aufgegeben werden musste und man in diese langgezogene Abnutzungsschlacht mit unpopulärer territorialer Flexibilität eingetreten ist. Wobei die Flexibilität offenbar nicht als größeres politisches Problem gesehen wird und die Abnutzungsschlacht vielleicht sogar als Optimierung der industriellen Militärproduktion begrüßt, mit Blick auf den größeren Gegner, also uns.

    Das ist aber eine verkürzte Betrachtung. Wenn ich den Vietnamkrieg auf diese Weise analysiere lief es 15 Jahre prächtig für die USA. Die feindlichen Verluste waren stets weit höher als die eigenen und die US-Armee in Vietnam wurde jedes Jahr immer stärker. Daraus lässt sich nicht ableiten dass es "gut läuft".


    Viel wichtiger ist, ob ich eine Siegesstrategie habe, wie ich den Krieg mit Gewinn für mich beenden werde. Das ursprüngliche Ziel Putins ist aus meiner Sicht, die Anrainer-Staaten unter russische Kontrolle zu bringen, um eine Einflusszone zu schaffen, als Basis für den Kampf gegen die unipolare Weltordnung (also das US-Imperium). Und das läuft nicht gut.


    Russland hat seinen Verbündeten Armenien gegen den Angriff Aserbaidschans schlicht im Stich gelassen. Das wird seinen Einfluss in der Region nicht stärken. Putins Methode, die russische Bevölkerung als fünfte Kolonne zu nutzen, um Gebiete der Ukraine zu annektieren, wird in Kasachstan sicher für Argwohn sorgen.


    Das Bombardieren der Elektrizitäts-Werken mitten im Winter mag militärisch Vorteile haben, aber die Ukraine ist kein Dritte Welt Land, wo niemand mitkriegt, was die Armee da eigentlich treibt. Das wird sich vor der russischen Bevölkerung nicht verheimlichen lassen und ist nicht so leicht als West-Propaganda zu framen wie Butcha.


    Putin verbrennt politisches Kapital, um seinen Krieg zu befeuern. Ob aber die Annexion von neuen Provinzen, wenn sie ihm gelingen sollte, der Machtstellung Russlands wirklich zu Gute kommt, muss sich dann erst zeigen.


    Was den Artikel auf Fefes Blog angeht, fehlt mir hier die Analyse der US-Interessen:


    Zitat

    Ukraine and its backers may hope that Russia comes to its senses and simply abandons the war, but that outcome looks unlikely. They may also hope for a Russian collapse at the front or at home, but the chances of either scenario are also slim. The most promising course would be for the United States to nudge the two sides to the negotiating table, since only Washington has the power to do so.


    Wieso ist ein Abbruch des Krieges durch Russland der einzige positive Ausgang für die USA? Wenn die Ukraine nach 5 Jahren Krieg die annektierten Provinzen vorerst den Russen überlassen müsste - wieso wäre das ein Problem für die USA? Das würde doch die Westbindung der Rest-Ukraine und deren Feindschaft mit Russland verewigen.

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