Das nächste Butcha ist in Arbeit:
Das nächste Butcha ist in Arbeit:
Ich vermute, jedenfalls was so die größere Zahl der Toten in Gräbern um Kiew angeht, hat die internationale Untersuchung sie eher als Opfer direkter Kampfhandlungen eingeordnet und deshalb haben wir nur noch so wenig darüber gehört. Ein Zeichen könnte sein, wenn die Ukrainer daraus "lernen" und es diesmal keine solche internationale Beteiligung gibt (z.B. wegen der Sicherheitslage) oder erst sehr viel später.
Diese Wälder um Isjum wurden jedenfalls "Sherwood Forest" genannt, weil sich ukrainische Truppen dort lange gehalten und immer wieder angegriffen haben sollen. Dass es lauter Gräber in den Wäldern gibt, ist durchaus zu erwarten.
Ich denke allerdings auch, das hat nicht das gleiche Potential.
Ich denke allerdings, das hat nicht das gleiche Potential
Potenzial muss natürlich propgandistisch transformativ in die entsprechende Hochspannung umgesetzt werden:
Nach Butscha und Mariupol fanden ukrainische Behörden nach eigenen Angaben auch in Isjum Anzeichen für Kriegsverbrechen. In anderen Teilen des Gebiets Charkiw wird ebenfalls nach Leichen gesucht. Die News.
In Isjum wurde nach ukrainischen Angaben der grausige Fund eines Massengrabs gemacht. Nun befürchten ukrainische Behörden weitere: Wie der ukrainische Vermisstenbeauftragte Oleg Kotenko der Agentur Unian zufolge sagte, werde im Gebiet Charkiw in kürzlich zurückeroberten Gebieten nach weiteren Leichen gesucht. Die Suche werde durch Minen erschwer, dennoch werde jede Anstrenung unternommen – insbesondere auch, um die Körper gefallener Soldaten an ihre Familien übergeben zu können. Neben Isjum hatte die russische Armee am Wochenende weitere Ortschaften fluchtartig verlassen.
08.27 Uhr: Nach Berichten über den Fund eines Massengrabs im ostukrainischen Isjum sollen am Freitag Journalisten in die Stadt gebracht werden. »Wir wollen, dass die Welt erfährt, was wirklich passiert und wozu die russische Okkupation geführt hat«, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft am Donnerstagabend. Die Russen hatten das Gebiet am Samstag laut Angaben aus Kiew nach einer Gegenoffensive der ukrainischen Kräfte fluchtartig verlassen. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte von einer »Umgruppierung« seiner Truppen gesprochen, während selbst kremlnahe Quellen von einer verheerenden Niederlage sprachen.
Es wäre nicht das erste entdeckte Massengrab im Ukrainekrieg. Nach dem Abzug der russischen Truppen im Frühjahr aus dem Kiewer Vorort Butscha
hatte die ukrainische Seite dort sowie in zahlreichen anderen Orten, darunter in der von Moskau eingenommenen Hafenstadt Mariupol, schwerste Kriegsverbrechen beklagt. »Butscha, Mariupol und jetzt leider auch Isjum: Russland hinterlässt überall Tod und muss sich dafür verantworten«, sagte Selenskyj. »Die Welt muss Russland zur echten Verantwortung für diesen Krieg ziehen.« [...]
Lustigerweise hatte der SPON heute in den frühen Morgenstunden über die mutmaßlichen Todesursachen noch so berichtet, wie es auch die ukrainische Pravda aus dem tweet oben beschrieb:
[...] Die ukrainischen Behörden haben in der zurückeroberten Stadt Isjum ein Massengrab mit mehr als 440 Leichen entdeckt. »Einige starben durch Artilleriebeschuss, andere starben durch Luftangriffe«, sagte der leitende Polizeibeamte Serhij Bolwinow gegenüber Sky News. »Ich kann sagen, dass es sich um eine der größten Begräbnisstätten in den befreiten Gebieten handelt.« Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte die Funde. (Mehr dazu erfahren Sie hier.) [...]
Aber da saß wahrscheinlich nur irgendeine übernächtigte Hilfskraft am Agenturticker. Als die richtigen QualitätsjounalistInnen dann zum Frühdienst an der strategischen Kommunikation mit der Öffentlichkeit antraten, wurde dieses kaltherzige Ablesen von Fakten natürlich umgehend beendet und durch eine gleichsam empathische, wie wertebasierte Berichterstattung ersetzt.
Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Und das mehrmals zerstörte Babylon
Wer baute es so viele Male auf? In welchen Häusern
Des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute?
Wohin gingen an dem Abend, wo die Chinesische Mauer fertig war
Die Maurer? Das große Rom
Ist voll von Triumphbögen. Wer errichtete sie? Über wen
Triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz
Nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis
Brüllten in der Nacht, wo das Meer es verschlang
Die Ersaufenden nach ihren Sklaven.
Der junge Alexander eroberte Indien.
Er allein?
Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?
[...]
- Berthold Brecht: Fragen eines lesenden Arbeiters -
[...] Der ursprünglich als Koch von Kremlchef Wladimir Putin bekannt gewordene russische Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin hat russischen Medien zufolge den Einsatz von Gefangenen im Angriffskrieg gegen die Ukraine verteidigt. Wer nicht wolle, dass in dem Konflikt private militärische Firmen und Gefangene eingesetzt würden, der solle seine eigenen Kinder an die Front schicken, zitierten russische Medien unter Berufung auf Prigoschins Pressedienst am Donnerstag. »Entweder private militärische Firmen und Gefangene oder eure Kinder – entscheidet selbst«, sagte er.
Der 61-Jährige reagierte demnach als »Experte« auf die Veröffentlichung eines Videos, das ihn beim Anwerben von Gefangenen in einem Gefängnis zeigen soll. Prigoschins Unternehmen teilte der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge mit, dass der Mann in dem Video dem Geschäftsmann »verdammt ähnlich« und ein guter Redner sei. Eine direkte Bestätigung des als echt geltenden Clips gab es aber nicht.
Prigoschin sagte, dass Straftäter durch den Kampfeinsatz ihre »Schuld gegenüber der Heimat« begleichen könnten. Der Unternehmer gilt als Financier der russischen Söldnergruppe Wagner, die international in Konfliktgebieten wie etwa in Syrien, in der Ukraine, in Mali und Libyen aktiv ist. Der Westen hat Prigoschin, der einst als Koch mit Putin Bekanntschaft geschlossen hatte, mit Sanktionen belegt. Die USA haben für seine Ergreifung eine Belohnung ausgesetzt. [...]
Lustigerweise hatte der SPON heute in den frühen Morgenstunden über die mutmaßlichen Todesursachen noch so berichtet, wie es auch die ukrainische Pravda aus dem tweet oben beschrieb:
[...]
Hm, interessant. Das eigentliche Problem scheint aber dieser Bolwinow zu sein. (Ist ein bisschen zu befürchten, dass der SBU das auch so sieht.)
Kiew, vor Monaten noch voll mit Journalisten aus aller Welt und gut angebunden an Lemberg, wo der Rest saß, war natürlich gleich nebenan. Das ist hier schon ein langer Weg bis zum angeblichen Tatort. Und die Ukraine war jetzt wegen der Charkow-Offensive nochmal in den Schlagzeilen, aber das Thema hat an medialer Attraktivität verloren und es gibt sicherlich viel weniger westliche Journalisten im Land. Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie wegen der Offensive nochmal welche geschickt haben.
aber das Thema hat an medialer Attraktivität verloren und es gibt sicherlich viel weniger westliche Journalisten im Land.
Na was meinst Du wie schnell die wieder eingeschwebt sind, wenn es bei Charkiw endlich neue, von ukrainischen Behörden sorgsam abgesicherte und kuratierte Schreckensszenarien abzulichten gibt?
Ich wette Frau Eigendorf vom ZDF sitzt schon in Helm und Panzerweste auf gepacktem Rollköfferchen irgendwo in der Nähe und wartet nur darauf, dass Ronzheimer die entsprechenden Kontakte zu "den Menschen" vor Ort klar macht.
Ach nee. Sie ist schon längst da,
Die deutsche Öffentlichkeit steht eindeutig zum russisch-ukrainischen Krieg. Sie teilt ihrem Publikum tagtäglich mit, was in der Ukraine vor sich geht und „uns“ aufregen muss. Dabei ist eins klar: Um Krieg geht es bei allen Bildern und Berichten aus dem Krieg nicht.
[...] Die „unabhängige Stelle“ vor Ort sind die Auslandskorrespondenten. Sie versorgen das Publikum mit Informationen, die ein Qualitätssiegel aufweisen: Sie stammen aus erster Hand. Die Reporter geben darüber hinaus mit ihren Kamerateams Einblicke in die Geschehnisse im Kriegsland.
Echte Ukrainer kommen zu Wort vor ihren zerstörten Häusern und am Grab ihrer Verwandten. Ihre erlebbar gemachte Betroffenheit vom Krieg spricht Bände. Und zwar nicht etwa darüber, dass hier ein Staat für seine militärischen Erfolge alles einäschert, worin sich Soldaten des anderen verschanzen könnten, und dass der andere Staat sein Volk und seine Behausungen der Vernichtung preisgibt, um sich als Herrschaft über sie zu behaupten.
Nichts läge ferner: Die Opfer sind vielmehr Kronzeugen für die besondere Bösartigkeit der Russen, deren Angriffe ihrem bescheidenen Leben gelten. Umgekehrt steht ihre Unschuld für die unhinterfragbare Gutartigkeit der ukrainischen Kriegspartei – ein Quidproquo, das die Interviewten dankenswerterweise der Kundgabe ihres Elends oft selbst hinzufügen. Sie beglaubigen die Identität zwischen ukrainischer Macht und den Menschen, die sie kriegerisch in Anspruch nimmt.
Die deutsche Berichterstattung zeigt zwar vor allem Kriegsschäden in den Gebieten, die unter der Kontrolle Kiews stehen, und das Schicksal der dort ansässigen Bevölkerung. Die Zerstörungen und zivilen Opfer auf russischer Seite braucht sie jedoch überhaupt nicht zu verschweigen. Sie hat alle Freiheit, die lebhaften Aufnahmen des Elends nach Bedarf einzuordnen und auch russische Opfer für dieselbe Hauptbotschaft sprechen zu lassen: Bildmaterial des russischen Staatsfernsehens von ukrainischen Artillerieangriffen auf russische Siedlungen, in dem ebenfalls wehklagende Babuschkas zu Wort kommen, bebildern, dass die russische Staatsführung auch ihr eigenes Volk in einen verwerflichen Angriffskrieg verwickelt. Die entsprechende deutsche Kommentierung aus dem Off hilft der korrekten Interpretation auf die Sprünge. [...]
Na was meinst Du wie schnell die wieder eingeschwebt sind, wenn es bei Charkiw endlich neue, von ukrainischen Behörden sorgsam abgesicherte und kuratierte Schreckensszenarien abzulichten gibt?
Ich wette Frau Eigendorf vom ZDF sitzt schon in Helm und Panzerweste auf gepacktem Rollköfferchen irgendwo in der Nähe und wartet nur darauf, dass Ronzheimer die entsprechenden Kontakte zu "den Menschen" vor Ort klar macht.
Ach nee. Sie ist schon längst da, [...]
Wir werden es sehen, aber so ein Spektakel wie damals erwarte ich aus den genannten Gründen nicht.
Das nächste Butcha ist in Arbeit:
Ich versteh da jetzt gerade nich so recht, sind das nun 440 (einzelne) Gräber und somit wurde da für die mehr als 400 Menschen, zu deren Bestattung quasi ein Friedhof angelegt?
Oder ist das ein #Massengrab, in dem die meisten Toten verscharrt wurden?
Was ist mit den ca.1000 - 440 = ca.560 toten Menschen?
Ach auch egal, sicher ist #Russland == #Kriegsverbrecher
https://www.reuters.com/world/…ve-grave-site-2022-09-16/
ZitatGENEVA, Sept 16 (Reuters) - A spokesperson for the U.N. human rights office said on Friday that it plans to send monitors to a Ukrainian city recaptured from Russian forces where authorities say they have found a mass grave containing 440 bodies.
"They (monitors) are aiming to go there to try to establish a bit more about what may have happened," Liz Throssell told a Geneva press briefing, without giving a timeframe.
She said she could not confirm if the bodies were contained in one mass grave or in a series of individual graves.
Danke, Marco.
Der Erste Clown Weltkrieg wird unterhalb der medialen Gürtellinie geführt...
https://tass.com/politics/1508333
Zitat"In such a way they are trying to hide the fact that because of sanctions there is no substantial progress with the advancement of Russian agricultural exports. For example, hundreds of thousands of tons of our fertilizers are literally stuck in EU countries. We offered to pass them to poor countries for free. But even such purely humanitarian issue cannot be resolved," the embassy statement reads.
Wie muss man sich das vorstellen?
Ich sehe der Bundeswehr-Generalinspekteur hat sich unbeliebt gemacht mit seiner Einschätzung der Charkow-Offensive. Dabei sagt es sogar sowas hier:
ZitatUnd "noch vor zwei Wochen hätte ich gesagt, dass der gesamte Donbass in sechs Monaten in russischer Hand ist. Heute sage ich: Das werden sie nicht schaffen."
Aber:
ZitatAlles anzeigenBundeswehr-Inspekteur General Eberhard Zorn kann bislang keine echte Gegenoffensive der Ukrainer erkennen: "Ich bin mit den Begriffen vorsichtig", sagte er in einem Gespräch mit dem Berliner Nachrichtenmagazin FOCUS, das am Samstag erscheinen wird.
Er sehe allenfalls "Gegenstöße, mit denen man Orte oder einzelne Frontabschnitte zurückgewinnen, aber nicht Russland auf breiter Front zurückdrängen kann".
[...]
[...] Aber ob die Ukrainer wirklich die Kraft für eine Gegenoffensive hätten, bezweifelt Zorn, der ranghöchste Soldat der Bundeswehr: "Sie bräuchten eine Überlegenheit von mindestens 3 zu 1."
Also gut, keine Ahnung wie Zorn eine Offensive definiert, aber mir scheint letztlich sind dann doch alle Beobachter der militärischen Lage, die den Erfolg nicht hypen wollen, zu dem Schluss gekommen, dass er hauptsächlich auf der russischen Bereitschaft zum Rückzug basierte bzw. hier genauer wohl auf der Unterbesetzung der Region, die einen Rückzug als sinnvollste Option erzwungen hat.
(Nebenbei "Gespräch mit dem Berliner Nachrichtenmagazin FOCUS" - ist das nicht focus.de?)
Also gut, keine Ahnung wie Zorn eine Offensive definiert
Also seine Untergebenen bei der Propagandastrategischen Kommunikationsabteilung scheinen irgendwie nicht der gleichen Auffassung über das operative Geschehen an der NATO-Ostfront zu sein, wie der Herr Generalinspekteur, und attestieren der ukrainischen Armee einen Blitzkrieg-artigen offensiven Vorstoß, der dem Gegner empfindliche taktische und psychologische Schäden zugefügt habe.
Herr Brigadegeneral Freuding gibt freudig Auskunft:
Also, bei Viren haben wir den Oberbefehl/Blankoschecks an Virologen gegeben, wir sollten das jetzt nicht mit Militärs machen und denen mehr Aufmerksamkeit als nötig geben (keine!).
Zeigt mal ein paar Diplomaten und was die für einen wichtigen Job haben...
Herr Brigadegeneral Freuding gibt freudig Auskunft:
Vielleicht einfach das Yin zum Yang: Freud(ing) und Zorn.
Hm. Könnte es Zeichen gefährlicher daoistischer Unterwanderung sein.
Oder Posten-Feng Shui.
Zeigt mal ein paar Diplomaten und was die für einen wichtigen Job haben...
Ich schätze unser Militär als friedlicher ein als unsere Chefdiplomatin, also vorsicht was du dir da wüschst.
Wen hast du lieber als Generalinspekteur, Marner: Zorn oder Baerbock?
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