Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Rly? Wenn Europa LNG kauft, dann verknappt das den Markt und die Preise steigen? Das verblüfft mich nun.


    Fast so verblüffend wie die Hungersnot die es bald geben wird, weil die Ukraine ihre Nahrungsmittel kaum noch aus dem Land bekommt, und Russland seine nicht mehr exportieren will. Auch hier: verblüffend, dass die Preise steigen und es zu Knappheit kommt.


    Ich dachte Krieg wär geil, aber es scheint eigentlich allen zu schaden. Also noch mal, Putin, why?

  • Rly? Wenn Europa LNG kauft, dann verknappt das den Markt und die Preise steigen? Das verblüfft mich nun.


    Fast so verblüffend wie die Hungersnot die es bald geben wird, weil die Ukraine ihre Nahrungsmittel kaum noch aus dem Land bekommt, und Russland seine nicht mehr exportieren will. Auch hier: verblüffend, dass die Preise steigen und es zu Knappheit kommt.


    Ich dachte Krieg wär geil, aber es scheint eigentlich allen zu schaden. Also noch mal, Putin, why?

    ...

    Aber diese lästigen moralischen Widersprüche lösen sich alle spurlos in eine rosa Wertewolke auf, sobald man mit der richtigen Haltung™ darüber nachdenkt

    I see what you mean.

  • Ganz elegant nehmen wir also unliebsamen asiatischen Ländern, die nicht in unseren Wertekanon einstimmen, bereits gebuchtes LNG weg, weil wir auf dem Mark einfach höhere Preise zahlen und damit andernorts dringend benötigtes Flüssiggas zu uns umleiten.


    Also floating storage and regasification-(FSRU-)Einheiten, sowas:


    https://www.wartsila.com/insig…regasification-technology


    Wie da gesagt wird, geht es um LNG, das vertraglich als Lieferung vorgesehen, aber nicht fest zugesagt ist. Aus ihren langfristigen Lieferverträgen kaufen wir Lieferanten von Ländern im Rest von Asien dagegen nicht raus und da sind meines Wissens die wirklich großen Mengen gebunden. Riesige Volumen bekommen wir damit vermutlich nicht und es unterschlägt auch, dass unsere Konkurrenz dabei auch andere europäische Länder sein dürften. Entscheidend ist natürlich der Punkt wir zahlen mehr. Mit anderen Worten es ist teuer und auch die Pachtung der FSRU-Einheiten ist teuer.


    Auf den ersten Blick scheint mir das in den Bereich kostspieliger Simulation von Unabhängigkeit zu fallen. Ein Eindruck, den viele der Lösungen, die in der EU gefunden werden, gerade erwecken. Hier kann man nachdem ordentlich Gas bei den Russen über den Sommer eingekauft wurde, um volle Speicher zu haben, im Notfall zu einem hohen Preis das Schlimmste verhindern.

  • Aus ihren langfristigen Lieferverträgen kaufen wir Lieferanten von Ländern im Rest von Asien dagegen nicht raus und da sind meines Wissens die wirklich großen Mengen gebunden.

    Das mag ja sein. Aber wenn es in anderen Ländern ähnlich läuft wie in Deutschland, dann konkurrieren da auch unterschiedliche Versorger um die gespeicherten Gasvorräte der großen Lieferanten. Und da werden natürlich ebenfalls die Preise steigen, wenn die gesamte EU (minus Ungarn) plötzlich ihren immensen Verbrauch am Weltmarkt besorgen muss, weil die Liefervertäge mit Russland in die Tonne wandern.


    "Knappheit" ist in der kapitalistischen Marktwirtschaft ja immer vor allem dort gegeben, wo das Geld zu knapp ist, um das vorhandene Angebot zu bezahlen.

  • [...] und Russland seine [Nahrungsmittel] nicht mehr exportieren will.


    Aber wenn vermutlich nicht wegen dem Krieg.


    https://www.ers.usda.gov/webdocs/outlooks/103245/whs-22b.pdf



    In den vergangenen beiden Jahren hatte Russland auch eine Exportmengenbeschränkung für die Weizenausfuhr. Für 2020 war die Menge ähnlich hoch wie dieses Jahr. Dazu kommt eine Exportsteuer. Ich weiß nicht inwiefern bisher andere Nahrungsmittel betroffen sind, wenn denke ich eher dadurch, dass westliche Transportunternehmen nicht mehr mit Russland zusammenarbeiten. Das fällt dann in den Bereich des Wirtschaftskrieges.


    Es könnte aber sein, dass "unfreundliche Länder" von Weizen und andere Nahrungsmittelexporten durch das gerade neue präsidentiale Dekret, das erstmals wirkliche russische Vergeltungsmaßnahmen für die Sanktionen einführt, abgeschnitten werden. Da muss man in ein paar Tagen sowieso mal sehen, welche neuen Schraubenschlüssel das in unser Wirtschaftsgetriebe wirft. Ob es erstmal zurückhaltend ist oder gleich irgendwo richtig zuschlägt.


    https://tass.com/politics/1446445


    (Bisher leiden wir hauptsächlich unter den Nebenwirkungen unserer Sanktionen gegen Russland.)

  • Es könnte aber sein, dass "unfreundliche Länder" von Weizen und andere Nahrungsmittelexporten durch das gerade neue präsidentiale Dekret, das erstmals wirkliche russische Vergeltungsmaßnahmen für die Sanktionen einführt, abgeschnitten werden

    Das ist egal, wegen Weltmarkt. Wenn das Zeug verkauft wird, dann fallen die Preise entsprechend (weil die Nachfrage vom Weltmarkt entsprechend sinkt), egal an wen es verkauft wird. Dasselbe würde auch für Gas und Öl gelten, nur das kann Russland ja vermutlich nicht anderweitig verkaufen mangels Infrastruktur.


  • das muss dieser völlig durchgeschnappte irre russenhitler sein, der bis paris durchmarschieren würde, wenn ihn keiner aufhält


  • *inspectorgadget schlägt kopf gegen die wand*

  • Das ist egal, wegen Weltmarkt. Wenn das Zeug verkauft wird, dann fallen die Preise entsprechend (weil die Nachfrage vom Weltmarkt entsprechend sinkt), egal an wen es verkauft wird.


    Nun, es haben allerdings eine ganze Reihe von Ländern ihrerseits Handelsbeschränkungen für Nahrungsmittel eingeführt. Sollte Russland Exporte an uns in solche Länder umlenken, würden sie auch dem Weltmarkt entzogen.


  • Gibt es nicht historische Forschung, die die Möglichkeit eines jüdischen Vorfahren von Hitler belegt?

  • Ich habe mal aus Versehen deutsche Nachrichten aufgeschnappt und mir fiel auf, dass die sich bei der Kriegsberichterstattung auf Mariupol konzentriert haben, also einen völligen Nebenschauplatz, keinerlei Erwähnung des Donezbecken. Ist das immer so?

  • Doom and gloom von der Bank of England: https://www.theguardian.com/bu…-inflation-cost-of-living


    Die Briten haben natürlich auch noch die Außenhandelseinbrüche als Folge des Austritts zu bewältigen, aber sowas ähnliches wird der Eurozone vermutlich auch blühen.


  • Gibt es nicht historische Forschung, die die Möglichkeit eines jüdischen Vorfahren von Hitler belegt?

    Es gibt nur die Theorie, dass Hitlers Mutter möglicherweise von einem Juden geschwängert worden sein könnte, weil sie mal als Hausangestellte einer jüdischen Familie gearbeitet hat. Aber beweisen kann man das nicht und besonders wahrscheinlich erscheint es auch nicht.


    Da ist mit Lawrow wahrscheinlich der "ganz normale" Alltagsantisemitismus durchgegangen.

  • [...] wer sind wir denn, dass wir denen vorschreiben können, wie sie ihr Land kaputt zu machen haben [...]

    Ich bin Ukrainerin – und kann kein Blau-Gelb mehr sehen

    Kriegsberichte - Unsere Autorin Marija Hirt ist Ukrainerin und lebt seit Jahren in Deutschland. Die Solidarität mit ihrer alten Heimat sieht sie mit gemischten Gefühlen.


    [...] Es ist für mich sehr schwierig, mit deutschen Bekannten über den Krieg zu reden. Und doch sprechen mich fast alle darauf an – aus einer ziemlich einheitlichen Haltung. Menschen, die bis vor Kurzem nicht wussten, welcher Fluss durch Kiew fließt oder wo das Asowsche Meer liegt, versuchen, mich über mein Land zu belehren. Und wenn ich sage, dass der Krieg – der sofort aufhören muss – auch eine Vorgeschichte hat, ernte ich Erstaunen und Kopfschütteln: Ist das nicht Putin-Propaganda? Habe ich all die herzzerreißenden Bilder aus meiner Heimat nicht gesehen? Müsste nicht gerade ich es besser wissen?

    Geboren wurde ich zu Sowjetzeiten auf der Krim. Meine Mutter ist ethnische Russin, der Vater Ukrainer, damals war das egal. Aufgewachsen bin ich in Kherson, studiert habe ich in Simferopol. Der Name über dem Text ist nicht mein echter. Noch will ich nicht glauben, dass ich oder meine deutsche Familie Nachteile hätten, wenn dort kein Pseudonym stünde. Aber ich habe Angehörige in der Ukraine. Und die sind allem ausgesetzt, was noch kommen mag. Da bleibe ich lieber vorsichtig.

    Warum? Enden wird das alles in einem Deal, den beide Seiten als Sieg verkaufen können. Aber was ist dann in der Ukraine los? Es wurden massenhaft Waffen in Umlauf gebracht. Man hat für den Kampf zahlreiche Häftlinge freigelassen, auch Gewalttäter und Mörder, wie jüngst in einer deutschen Zeitung stand. Laut Regierung sind ausländische Kämpfer in fünfstelliger Zahl im Land, ideologisch hoch motiviert, nicht selten rechtsradikal. Nach dem Krieg werden diese jungen Männer traumatisiert sein und zugleich euphorisch über den „Sieg“. Wer sammelt dann die Waffen wieder ein?[...]

    Im Krieg ist Medien nicht zu trauen. Die russischen verbreiten abenteuerliche Geschichten und übertreiben maßlos, um die „Militäroperation“ als „Entnazifizierung“ oder unmittelbare Notwehr zu verkaufen. In Wahrheit geht es um kühle Geopolitik. Aber auch hierzulande zeigen die Medien ein Zerrbild. Ihnen zufolge steht die ganze Ukraine Gewehr bei Fuß gegen den – wahrscheinlich verrückten – Aggressor. Wer von Spaltung redet, bediene nur das „Putin-Narrativ“! Warum hat die Regierung dann jetzt „pro-russischen“ Parteien jede Betätigung verboten? Wenn hierzulande Kriegsbilder gesendet werden oder Flüchtlinge befragt, passt alles genau zum Tenor. Zwischentöne gibt es kaum. Warum? Weil man aus der Ostukraine Deutschland nicht erreichen kann? Glauben die Befragten, mit ihren Erzählungen ihre Anwesenheit rechtfertigen zu müssen? Will man nichts berichten, was „dem Feinde nützt“?[...]

  • Natürlich ... Pinochet, Franco, fehlt noch irgendwer?


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