Cold War Reloaded - Der neue Ost-West Konflikt

  • Pokrowsk kann man sich mal merken.


    Wie man sieht, ist das jetzt das Hauptthema.


    Aber wir werden zeitnah erleben wie die Verteidigung von Pokrowsk aussieht und ob sie dann wiederum zum Nachteil anderer Fronten organisiert werden muss.


    Nun, der russische Fortschritt in der Richtung Pokrowsk hat sich wohl verlangsamt, spezifisch in Richtung der Stadt selbst, geht es erstmal nicht voran. Die Ukrainer haben dort Truppen investiert. Und an anderen Abschnitten der Front, zum Beispiel um Tschassow Jar, geht es für die Russen weiterhin vorwärts. Aber ein Zusammenhang ist noch nicht unbedingt klar.


    Man muss allerdings auch sagen, der russische Vorstoß nach Prokowsk ragt jetzt schon ziemlich weit aus dem restlichen Frontverlauf heraus, es ergibt Sinn, dass man erstmal vorallem südlich davon konsolidiert, bevor der eigentliche Angriff auf die Stadt beginnt.

  • Sorry Leute, aber das ist jetzt doch zu offensichtlich eine Täuschung:

    Ukraine: Melnyk [!!!] ruft Scholz zu Diplomatie mit Moskau auf

    Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk [=O], sagt: Bundeskanzler Scholz solle in Moskau ausloten, ob Gespräche mit Putin sinnvoll wären.


    [...] „Ganz persönlich glaube ich, dass Bundeskanzler Olaf Scholz kreativ werden und die bestehenden diplomatischen Kanäle Deutschlands nutzen könnte, um auszuloten, ob Gespräche mit Putin sinnvoll wären. Die Bundesrepublik hat ja immer noch eine Botschaft in Moskau. Und die Hauptsache ist, dass wir Ukrainer den Deutschen vertrauen.“ Im Globalen Süden gebe es schon Vermittlungsversuche – und diese erkennt der Diplomat als „eventuell hilfreich“ an: „Ich bin hier in Brasilien, das ein gemeinsames Papier mit China ins Spiel brachte, trotz mancher Meinungsverschiedenheit in konstruktiven Gesprächen“, sagte Melnyk. Die Lage sei zwar „unübersichtlich, aber es ist eine gewisse Bewegung drin“. Das hätten auch die Reise des früheren ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba nach China sowie der Besuch des indischen Premierministers Narendra Modi in Kiew gezeigt.

    Melnyk sagte, es gebe „plötzlich neue Signale“ von Putin, dass er eine Vermittlerrolle Chinas, Brasiliens und Indiens „akzeptieren“ würde, weil er „vertrauliche Kontakte zu den Staatsoberhäuptern dieser Länder unterhält“. „Es wäre aus meiner Sicht noch verfrüht zu sagen, ob die Ukraine dazu überhaupt bereit wäre“, kommentierte Melnyk. Denn „das Grundvertrauen, vor allem gegenüber Brasilien, sollte noch ausgebaut werden, dafür bräuchten wir einen viel engeren persönlichen Austausch zwischen den Präsidenten Selenskyj und Lula. Der fehlt leider.“ Auch einige Vermittlungsinitiativen Saudi-Arabiens und Katars seien „begrüßenswert“, um zum Beispiel nach Russland verschleppte ukrainische Kinder in die Heimat zurückzuholen. Es herrsche eindeutig eine „neue Dynamik“. Melnyk: „Gerade deswegen könnten unsere westlichen Verbündeten – vor allem Deutschland – tätig werden und vorsichtig alle Chancen abtasten.“

  • Nun, ein Einfrieren des Konflikts würde ja schon daher Sinn ergeben, dass so gewonnene Zeit zumindestens die Chance lässt, die Versorgung der Ukraine durch den Westen wieder zu verbessern. Die Ukraine-Fans sind mittlerweile alles andere als beeindruckt:


    https://twitter.com/jurgen_nau…tatus/1832266907585569006



    Umso mehr Sinn ergibt das Einfrieren, wenn eine größere militärische Niederlage bevorsteht. Es sah vor einigen Wochen danach aus, als würden die Ukrainer sowas versuchen. Was halt überhaupt nicht dazu gepasst hat, war die Kursk-Offensive. Und ich frage mich, ob ihnen das wirklich nicht klar war, ob sie tatsächlich dachten damit bringen sie sich in eine bessere Verhandlungsposition. Das wäre vielleicht so, wenn die Russen sich auf einen Kompromiss mit ihnen einigen wollen. Aber in Wahrheit ist das russische Angebot sowas wie die Wahl zwischen gewisse Zugeständnisse jetzt oder größere Zugeständnisse später. Aber ich schätze, es ist durchaus möglich, weil Selenskyj seine eigene Propaganda glauben könnte.


    Keine Ahnung wo Melnyk da reinpasst. Schon allein, glaubt er tatsächlich Scholz hat bei den Russen irgendein Gewicht, wenn er nicht mit sowas wie Sanktionserleichterung daherkommt?


    Für die Russen ist Kursk der perfekte Ausweis der Notwendigkeit den Krieg fortzuführen, wenn man davon ausgeht, dass es tatsächlich einen gewissen Druck ihrer Verbündeten gibt, ihn zu beenden. Insofern ich weiß ja nicht, ob sich Bildt hier eine bestimmte Antwort erhofft oder tatsächlich verwundert ist:


    https://twitter.com/carlbildt/status/1832138783979974891



    Eine wahrscheinliche Antwort ist, dass die Rückeroberung einfach nicht wichtig genug ist, um aktuell die Ressourcen dafür aufzuwenden. Aber ähnlich wahrscheinlich ist, dass es schlicht ein Vorteil ist, damit zu warten, während die Kosten entweder schon angefallen (der "Schock" für die russische Gesellschaft o.ä.) oder nicht sehr hoch sind. Ein weiteres Beispiel, warum es vorteilhaft sein kann, es besteht eine gute Chance, solange die Ukrainer in Kursk sind, dass zukünftige Angriffe auf russisches Gebiet hier oder im Umfeld versucht werden. Was einen weiteren Versuch etwa in der Oblast Brjansk - wie schonmal gesagt, weniger günstige Bedingungen, aber natürlich denkbar - eventuell ausschließt.

  • https://www.reuters.com/world/…s-war-ukraine-2024-09-06/


    Zitat

    NATO chief urges China to stop supporting Russia's war in Ukraine


    OSLO, Sept 6 (Reuters) - NATO Secretary General Jens Stoltenberg on Friday called on China to stop supporting Russia's war in Ukraine and said Beijing's assistance has been a significant factor in the continuation of the war.


    "China has become a decisive enabler of Russia's war against Ukraine," Stoltenberg told reporters in Oslo. "China is the one that enables production of many of the weapons that Russia uses."


    Soweit ich weiß, bleibt das weiterhin ein Aufruf, Sanktionen gegen Russland zu verhängen.


    Von handfesterer Hilfe wird mal wieder woanders gemunkelt. Es gibt hier einen richtigen Aufbau:


    2. September:


    https://www.bloomberg.com/news…iles-to-russia-imminently


    Zitat

    Ukraine Allies Expect Iran to Ship Missiles to Russia Imminently


    European officials expect Iran to deliver ballistic missiles to Russia imminently, a move that could prompt a swift response from Ukraine’s allies, people familiar with the matter said.


    Hui.


    6. September


    https://www.wsj.com/world/u-s-…ssiles-to-russia-9558f4c4


    Zitat

    U.S. Tells Allies Iran Has Sent Ballistic Missiles to Russia


    European officials say Europe and U.S. are working on a sanctions response to Iran’s move


    Iran has sent short-range ballistic missiles to Russia, according to U.S. and European officials, a move that gives Moscow another potent military tool in its war against Ukraine and follows stern Western warnings not to provide those arms to Moscow.


    Wow.


    Natürlich:


    https://www.newsweek.com/iran-…ussia-war-ukraine-1950170


    Zitat

    Iran Denies Supplying Missiles to Russia for War in Ukraine


    Iran has denied sending arms to Russia for use in the ongoing war in Ukraine after a report cited U.S. and European officials alleging that the Islamic Republic had provided Moscow with short-range ballistic missiles.

    Zitat
    In a statement shared with Newsweek, however, the Iranian Mission to the United Nations stated that Iran had not provided weapons to either side of the conflict in Ukraine and called on other nations to cease doing so.


    Eine Erinnerung daran, dass es soweit ich mich entsinne, keine wirklichen Belege gibt, dass die Iraner seit dem Beginn des Krieges mehr für die Russen getan haben, als ihnen das Shahed-Design zu überlassen und vielleicht noch Unterstützung bei der Produktion der russischen Geran-Drohne auf dieser Basis zu leisten.


    Und auch Berichte über iranische Raketenlieferungen sind jetzt bald zwei Jahre alt (mindestens):


    https://www.reuters.com/world/…-west-sources-2022-10-18/


    Zitat

    [October 18, 2022]


    Iran agrees to ship missiles, more drones to Russia

  • Vermutlich wegen sowas beobachtet übrigens der Verfassungsschutz die Berliner Zeitung …


    Äh?


    https://twitter.com/Nordhausen…tatus/1832146338638897331



    Wenn es der bayrische Verfassungsschutz sagt, wird es wohl stimmen oder ist die Berliner Zeitung den Pro-Ukrainern irgendwie schon länger ein Dorn im Auge?

  • Also wer glaubt, so steuert uns der Russe, verkauft entweder, was man halt so vorgeworfen bekommt, oder die jahrzehntelange "psychologische Kriegsführung" durch die USA hat das Peripherieling-Gehirn sturmreif gebombt und allein der Stempel FBI lässt es bereits in Ekstase verfallen, ob der krassen Enthüllungen, die es gleich empfangen wird.


    https://twitter.com/zeitonline/status/1831896360884322343



    :/

  • Sorry Leute, aber das ist jetzt doch zu offensichtlich eine Täuschung:

    ...

    Vermutlich. Das Ding verspritzt viel Gift und Masala behält recht, wenn er Gysi vorschnelles Picking vorwirft.


    Per öffentlichen Appell Diplomatie einzufordern anstatt sie als "Diplomat" diskret zu gestalten ...


    Die Begründung, dass die Scholz aufgrund der furchtbaren Wahlniederlagen in Ostdeutschland

    zur Erkenntnis gelangen könne, jetzt mal kluge Diplomatie einzuleiten (Melnyk!)- um den Wahlsiegern Wind aus den Segeln zu nehmen - instrumenteller Ansatz.

    Nebenbei die von Scholz explizit verweigerten Taurus einzufordern - autsch.

    Scholzens "Die Ukrainer müssen mehr arbeiten" wird ebenfalls nicht unerwähnt gelassen.


    Der Knüller aber ist, die Andromeda-Nummer als Spur ins absolut Lächerliche zu ziehen, als Nebelkerze, die dazu diente, die Direktfinazierung der UA aus DE abzustellen und auf die unsicheren Zinseinnahmen des konfiszierten RU-Auslandsvermögens abzuwälzen. Obendrauf kommt dann auch noch der Verweis auf die letzte WSJ-Story zu Nordstream, die Scholz und Selenski des Vorwissens in Sachen Pipeline-Sprengung bezichtigte.


    Soviel Affront bis hierher. IMO - Melnyk will irgendwas aber keine freundschaftliche Basis zu DE zwecks Einleitung diplomatischer Sondereinsätze.


    Aber wer weiss das schon.

  • "Russland hat keine Raketen mehr ..."


    Nach der massiven Produktion und Austattung von Iskander-Raketen hat Russland den Einsatz sehr niedrigschwellig angesetzt, natürlich nur sobald "lukrative" Ziele aufgeklärt wurden, dann wird nicht mehr lange telefoniert, dann liegt es an der Führung vor Ort.


    Alle anderen Ziele der Aufklärung werden parallel weiter abgearbeitet und das Ergebnis ist zumehmend verheerender.



  • Sehr spezifisches Szenario, was Sikorski da zeichnet:


    https://t.me/bbcrussian/70113



    Via Google Translate:



    Das Kernkraftwerk Riwne ist am nächsten an der polnischen Grenze dran, eine Entfernung von etwa 150 km. Ich gehe davon aus, die Polen würden Patriot-Systeme verwenden, tatsächlich fallen eine Reihe von deren Abfangraketen-Typen damit raus:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…n_der_Lenkflugk%C3%B6rper

    https://en.wikipedia.org/wiki/MIM-104_Patriot#Variants


    SkyCeptor hat Polen laut dem englischen Wikipedia-Artikel nicht, bleibt nur PAC-2 mit der erforderlichen Reichweite. Keine Ahnung, ob das noch stimmt:


    https://www.polot.net/en/patriot-system-2019-715


    Zitat
    The Polish Patriot system was to be armed with four PAC-3 rockets and three PAC-2 rockets. The PAC-3 rocket weighs about 300 kilograms, but the weight of PAC-2 missiles designed to dispose of missiles and aircraft is about 900 kilograms. During the negotiations, the Polish side gave up the PAC-2 missiles, and showed interest in newer rockets.


    Aber gut sagen wir die haben sie. Die fliegen mit 1.2 km/s. Sie müssen genau an der Grenze stationiert sein, damit dauert die Strecke von 150 km 125 s (150 / 1.2), also ca. 2 Minuten. Das Problem ist, wann stellt man fest, dass eine Drohne oder Rakete verirrt ist und dem Kernkraftwerk bedrohlich werden kann? Ich würde sagen, wenn man nicht direkt vor Ort verteidigt, gar nicht, praktisch würde man stattdessen einen Ausschlussradius definieren und auf alles was näher kommt schießen. Drohnen sollten noch langsamer sein, aber wenn sich zum Beispiel eine Х101 von der anderen Seite dem Kraftwerk auf 30 km angenähert hat - die fliegen im Maximum über 0.25 km/s - würde es etwa die gleiche Zeit dauern 120 s (30 / 0.25) bis sie dort ankommt. Sollte möglich sein. Die Abfangrakete fliegt ja sowieso nicht viel weiter und müsste ihr Ziel nahe am Kernkraftwerk treffen.


    Mit der Begründung könnten die Polen also in der nordwestlichen Ecke der Ukraine ihre Luftabwehr verwenden, relativ kleiner Bereich und nicht besonders relevant, was russische Angriffe angeht. Und natürlich, nur weil sie versuchen Waffensysteme abzufangen, muss das nicht erfolgreich sein.


  • Zeitenwende. Ärsche treffen auf Grundeis.


    Hm.


    https://www.youtube.com/watch?v=uwsUNTOIJMo




    "Zügig" klingt jedenfalls nicht so, als ob die Zeit für einen arbeitet.

  • https://twitter.com/ProjectLib…tatus/1832403572845130111


  • https://twitter.com/I_Katchano…tatus/1832894760257991007



    In der Tat kann man es so lesen, denn auf die Frage, was denn nun an der Johnson-Geschichte dran ist, korrigiert oder relativiert Nuland diese Erzählung in keiner Weise, sondern erklärt bloß, dass das Abkommen aus US-Sicht kein gutes Geschäft gewesen wäre. Der Rest der Antwort laut automatisiertem Transkript:


    https://www.youtube.com/watch?v=HiS2dg_atfc


    Zitat

    56:23 [...] but I think think that um plenty of people and perhaps zinsky himself were

    56:31 very suspicious that they were about to fall into a trap and if Putin could have gotten that you know completely neutered

    56:37 demilitarized Ukraine for nothing why wouldn't he take it you know were you surprised with the first days of the war


    Das klingt fast so, als ob sie sagen will, vielleicht hatten die Ukrainer ja auch etwas dagegen.


    Interessant ist noch, was sie als das Problem des Abkommens herausstellt:



    Das ist eine sehr komplizierte Formulierung, um zu sagen, das Abkommen hätte erfordert, dass die Ukrainer ihre militärische Stärke einseitig einschränken müssen und - ich nehme an die Implikation - das hätte die Russen in eine bessere Ausgangsposition für zukünftige Angriffe versetzt. Darüberhinaus ist es eine merkwürdige Formulierung, das als versteckt im Anhang zu beschreiben. Ist ja nicht so, dass den Ukrainern das Kleingedruckte entgangen ist. Die Beschränkung der ukrainischen militärischen Stärke war eine zentrale russische Forderung ("Entmilitarisierung"). Im Anhang wurden einfach nur die konkreten einzelnen Einschränkungen aufgelistet.


    Es ist möglich, was Nuland hier eigentlich andeutet, die USA hatten nicht unbedingt ein Problem mit der Idee, dass sich die Ukrainer offiziell zu Neutralität verpflichten und ihr Militär beschränken. Aber sie wollten weiterhin die Möglichkeit haben, ihnen bestimmte Waffensysteme zu geben, um mit einer dann formal neutralen Ukraine weiter Druck auf Russland ausüben zu können. So wie sie betont "limits on the precise kinds of weapons systems that Ukraine could have" sahen sie sich vielleicht durch die russischen Forderungen - zum Beispiel bei sowas wie Raketensystemen - daran gehindert.

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