Stammtisch & Kaffeekranzerl

  • Meine Geschi-LK-Lehrerin sieht das ähnlich, und hat immer dazuerwähnt, dass das der Tag Scheidung von ihrem ersten Mann war.

    Ich vermute mal, jeder ernstzunehmende Geschichtslehrer wird das ähnlich sehen. Es wäre durchaus mutig gewesen, das Datum trotz oder gerade wegen der negativen Aspekte zu wählen. Die Geschichte zu verdrängen, ist nicht immer die bessere Option.


    In meiner Heimat haben sie jetzt passenderweise ein paar Orte entdeckt, die es nach der Wiedervereinigung "versäumt" haben, ihre Straßen der DSF umzubenennen. Gemeint ist nicht das Deutsche Sportfernsehen. Nicht allen gefällt eine solches historisches Erbe. In Leipzig ist man schon einen Schritt weiter. Dort soll gleich die deutsche Bezeichnung der ukrainischen Hauptstadt mitgeändert werden. Immerhin nicht Selenskyjallee



    Bekomme ich hier in der bavarischen Kneipe eigentlich einen Zafiro Añejo? ;)

  • 80% Strohrum bitte, zum einreiben : )


    Schön auch die Aussage "Ich möchte nicht panisch oder arlamistisch klingen ... aber jetzt wäre eine gute Zeit dafür" : )



  • Da gibts 1000 viele schön dressierte Tiervideos die teilweise in ganzen Tier-Ensemblen inszeniert werden. Naja, der Hund hat die Beschäftigung mit Futter und Herrchen, wenn es denn 10 Takes braucht bis es steht, macht ja nichts, war ein guter Tag : )

    Geh an die frische Luft! Lass mal paar Tage die Dosis an bewusstseinsverändernden Substanzen etwas kleiner! Und hör auf soviel Zeit auf Twitter und anderen dunklen Ecken des Internets zu verbringen!

  • tut mir ehrlich leid für dich!


    Ein Krankenhaus ist manchmal der beste Ort in dem man sein kann, macht kaum jemand gerne, aber die Alternativen sind auch nicht prickelnd :)


    Ich fand daran jetzt nichts zynisch, ging nur um die Atmosphäre und das Polarlicht, ich habe aktuelle Bilder von einem Sonnensturm gepostet - man kann jetzt kritisieren ist nicht direkt "unser Planet", aber eine gewisse Schönheit kann man der Sonnenbeobachtung nicht absprechen.

  • Energiekriese oder Kalter Krieg, ich zieh das jetzt in die Kneipe:


    Was versprichst Du Dir davon?

    Die Ukraine braucht den "Widerstandsmythos", also eine Erzählung sich tapfer verteidigt zu haben, kein Staat (abgesehen von diktatorisch/autokratisch/feudalistischen Staaten) kann einfach Teile seiner selbst aufgeben ohne seine eigene Existenz(berechtigung) zu verspielen. Wer sollte diesem Staat denn noch angehören wollen und vertrauen? Primär sind doch Sicherheit und öffentliche Ordnung der Unterbau auf dem der restliche Staat errichtet wird. Wenn jetzt aber teilweise Bevölkerung und Territorium abgestoßen werden soll weil es grad ungemütlich wäre zur Verteidigung zu schreiten, wer soll denn dann das Sicherheitsversprechen eines solchen Staats noch ernst nehmen, wenn die eigene Sicherheit vom Versprechen des Nachbarn nicht anzugreifen abhängt?

    Was für den Einzelstaat gilt, gilt auch für supranationale Entitäten wie die EU oder internationale wie die NATO.

    Warum dann der Ukraine beistehen die weder EU noch NATO angehört? Ein nicht zu vernachlässigender Teil unserer Nachbarn hat schlechte Erfahrungen mit russisch/sowjetischen Begegnungen und eine scheiß Angst dass sich Besuche wiederholen. Ich bin kein großer Fan unserer aktuellen EU-Strukturen, aber sie zerbröseln zu lassen während ein machthungriges Russland darauf wartet ist auch deppert. Die Unfähigkeit von uns Europäern sich zusammen zu raufen hat uns einen Rückfall auf die NATO beschert, welcher jetzt erstmal zementiert ist, wir haben Polen und Balten so lang hängen lassen die verlasssen sich beim Thema Sicherheit nicht mehr auf rein europäische Strukturen; auf Jahrzehnte (warum sollten sie auch wenn im Zweifel Randgebiete zur Disposition stünden).

    Nebenbei ist die Ukraine auch Rohstoffmässig nicht zu vernachlässigen.

    Russland in seiner jetztigen Struktur war klar unser Feind/Rivale. Bei den Chinesen wird das auch noch auf uns zukommen, der Systemkonflikt mit denen wird hoffentlich niemals heiß, denn da sehen wir vermutlich ganz schlecht aus. Allerdings haben wir (Westler) Afrika lang genug verarscht um sie den Chinesen und Russen in die Hände zu treiben... blöd.

    Ich hätte Europa gern als Block neben USA Russland und China gehabt, jetzt stehen wir erstmal wieder im US-Block (nicht mehr so fest und sicher).

    Hat alles auch positive Effekte, Visegradstaaten als Block in der EU sind erstmal nicht mehr und Ungarn steht relativ allein. Die Serben dürfte jetzt auch jeder als Bedrohung für Frieden in Europa verstehen der nicht fest alle Augen und Ohren zuhält. Deutschland und Frankeich bekommen grad einen Geschmack wie es sein wird nichtmehr allein die Entwicklung Europas zu bestimmen (wir haben ja schon dicke Stinkefinger von Polen und Spanien kassiert als es um Gassolidarität ging; das geht dann ja direkt weiter an die Frenchies deren maroden AKWs wegen wir jetzt GasStrom rüber schicken und nicht mehr eingespeichert bekommen).

    EU ist nicht ideal aber Russland als Hegemon des Kontinents find ich schlimmer und lieber kämpfen wir das aus als unsere Kinder. Wer weiß vielleicht kommen da echte EU-Reformen zustande am Ende.


    Alles in Allem SNAFU eben.


    Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen?

    Da weiß ich nicht was du erwartest, den Angriff auf Moskau seh ich nicht, ein werfen aller russischen Kräfte aus der Ukraine (inkl. Krim) rein durch Kampf auch eher nicht. Ein erneutes Abschneiden der Krim schon eher aber auch schwer. Hoffen würde ich darauf, dass den Russen die Spezialoperation zu blöd wird oder das Material ausgeht.


    Ich glaube man sollte hier langsam mal realistisch werden und das heißt nun einmal einzusehen, dass zumindest Deutschland den Wirtschaftskrieg krachend verlieren wird.

    Auf kurze Sicht sicher, auf lange ist nichts entschieden. Zynisch könnte man auch sagen anders hätten wir den Arsch richtung Erneuerbare Energien nie hoch bekommen und es ist jetzt noch hart.

    Ich bin nicht dazu bereit für diesen Stellvertreterkrieg, den die Amerikaner durchaus wollten, zu bluten. Es geht schon lange nicht mehr darum ein bisschen zu frieren, es geht um die nächsten 10-20 Jahre, die hier vor allem wirtschaftlich richtig übel und ungemütlich werden können. Ohne Rohstoffe und Energie ist dieses Land am Arsch. Ich nehme stark an, dass Du in Geographie gut aufgepasst hast und weißt, wie sehr wir darauf angewiesen sind und nein, auch mit doppelt soviel PV und Windrädern werden wir die Probleme, die wir uns gerade schaffen, nicht lösen. Wenn Selenskij, Biden oder die halbe EU-Regierungsvertreterbank der Meinung ist es wäre eine gute Idee noch ein paar Monate lang ukrainische Soldat*innen zu Brei schießen zu lassen und die eigene Wirtschaft an die Wand zu fahren, dann sollen sie bitte selber an die Front und noch im Stahlhelm sofortige Neuwahlen ausrufen lassen! Aber eine Lösung darin zu sehen Militärmaterial in großem Umfang in die Ukraine schaffen, halte ich, sorry Marner, für den schlechtmöglichsten Plan. (zumindest für uns in Deutschland)

    Wir haben uns, entgegen des Rats einiger unserer Nachbarn, an Russland als Freund geklammert, dass wir da jetzt ohne Schmerz raus kommen seh ich nicht.

  • Energiekriese oder Kalter Krieg, ich zieh das jetzt in die Kneipe:


    ...

    So leid es mir tut Marner aber ich kann Utan s Entgegnungen im "Cold-War-Reloaded"-Thread nur zustimmen. Ich weiß, dass Osteuropäer eine Heidenangst davor haben, was Russen mit ihnen anstellen könnten. Ich hätte mir einen Kniefall Putins in Katyn gewünscht um einen Versöhnungsprozess zu starten so wie wir es mit den Polen bspw. (nach freilich noch viel schrecklicheren Gräultaten) halbwegs hinbekommen haben. Die Osteuropäer misstrauen den Russen zutiefst. Es fehlte schlichtweg eine Art Versöhnung. Die NATO-Beitritte in den 90ern halfen jetzt allerdings auch nicht sonderlich dabei eine russische Staatsführung zu so etwas zu ermuntern... und jetzt ist alles im Arsch.

    Versöhnung, daran müsste gearbeitet werden. Russland jetzt als Feind zu betrachten führt meiner Ansicht nach in die Katastrophe. Wie weit will man hier eskalieren? Der Spielraum ist "open-end".


    Nastrovje! Marner



    Gutes Zeug... Ich mach mal noch das Licht schummrig und habe in der Juke-Box etwas melancholisches gefunden.


  • Und selbst wenn man es nicht so mit dem trockenen Rechtssystem hat und das eh alles voll unfair findet, dann ist es auch moralisch mindestens sehr fragwürdig eine solche Unterscheidung zu machen.

    Die schleichende Rückkehr des Rechtsobjekts des "gesunden Volksempfindens" ist schon bedenklich, wenn dann noch eine Opfertypenlehre dazu kommt hör ich den alten Freisler im Grab lachen...

  • Eines ist klar: Ärsche gehören an die Spitze der Prioritätenliste, wenn das Gas knapp wird.


    Ich mache mir mehr Sorgen um die Nahrungsaufnahme im Ernstfall : )


    Über die Preisanstige kann man ja keine Witze mehr machen, ist schon geschmacklos genug.


    Viele Tafeln machen dicht (aufgrund leererer Regale beim Discount), aber die Kirchen, die viele so gerne dicht sehen würden, die schaffen durch privates Engagement noch unbürokratisch Menschen zu unterstützen.

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