Stammtisch & Kaffeekranzerl

  • huh? Ein bisschen mehr Gelassenheit täte dem Stammtisch gut. Wenn sich jemand verletzt fühlt oder gerade eine sensible Phase hat, möchte ich der letzte sein, der sowas nicht ernst nimmt.


    Bisher hatte ich aber nicht das Gefühl, dass meine Saufkumpanen hier sonderlich sensibel sind.

    True. Ich bleib euch hier erhalten bis der Kahn absäuft. Meine Aufregung gestern Abend bitte ich daher zu entschuldigen, man schleppt ja manchmal schon so seine Tagesform mit ins Forum, da kann man schon mal leichter genervt reagieren.


    Ich hatte mich seinerzeit auch an Brutos Kommentar gestört. Er hätte sich da grundsätzlich nicht wundern dürfen, dass das hier nicht nur wenige triggert. Und offengestanden frag ich mich dann ja auch bis heute, was er damit dann in letzter Instanz zu erklären versuchte. Egal, ich fand er passte hier rein und hätte ihn auch gerne hier behalten.

  • https://en.m.wikipedia.org/wiki/Hunger_in_the_United_Kingdom


    Chronic hunger has affected a sizable proportion of the UK's population throughout its history. Following improved economic conditions that followed World War II, hunger became a less pressing issue. Yet since the lasting global inflation in the price of food that began in late 2006 and especially since the financial crisis of 2008, long term hunger began to return as a prominent social problem. Albeit only affecting a small minority of the UK's population. By December 2013, according to a group of doctors and academics writing in the British Medical Journal, hunger in the UK had reached the level of a "public health emergency".[1]

    In the run-up to the 2015 general election, the issue of hunger in the UK became somewhat politicised, with right wing commentators expressing scepticism about figures presented by church groups and left-leaning activists. An All-Party MP group focusing on hunger in the UK has called for activists to be cautious in how they discuss the problem of domestic hunger, as exaggerated claims and political point scoring risk reducing public support for tackling the issue. In a 2016 report, the All-Party group stated it is not possible to accurately quantify the number of people suffering from hunger in the UK, and called for better collection of data. The UK government began the official measurement of food insecurity in 2019, and is set to begin reporting on this from March 2021.

    Hunger in the UK was worsened by the COVID-19 pandemic with some food banks reporting that demand had more than doubled. August 2020 saw the United Nations agency UNICEF begin funding charities helping to feed hungry UK children for the first time in its history.



    Hätte ich nicht gedacht, was das für Zustände sind🙄asozial. Armutszeugnis für ein reiches Land wie der UK.

  • Da ich diesen Text von mir gerade an anderer Stelle gedropped habe, kopiere ich es auch hier rein:


    Weil das Thema wieder aufkam von den Querulanten:

    "Leben wir eigentlich in einer Demokratie oder nicht?"


    Unser System ist die parlamentarisch-repräsentative Demokratie. Die Forderung nach dem repräsentativen Parlamentarismus war eine Kernforderung des Liberalismus im 19. Jahrhundert in "Deutschland". Zur damaligen Zeit waren die Liberalen aber gegen das Allgemeine Wahlrecht. Die Idee war, dass die Menschen mit Besitz (Reiche usw.) im Parlament regieren sollen(Zensuswahlrecht, an Besitz gebunden).


    Die Argumente waren:

    1. Nur wer Besitz hat, kann auch Verantwortung übernehmen.

    2. Die Masse sei zu irrational und wankelmütig, um an der Politik teilzunehmen.

    3. Es soll kein imperatives Mandat geben, da Angst vor Partikularinteressen (Unabhängigkeit vom Wählerwillen).

    Die Liberalen waren also grundsätzlich gegen Demokratie und gegen das Allgemeine Wahlrecht.


    Das Allgemeine Wahlrecht ist dann später unter den Bedingungen des 1. Weltkriegs nach der Novemberrevolution eingeführt worden von der SPD unter Friedrich Ebert bei der verfassungsgebenden Nationalversammlung am 20. Dezember 1918. (Es brauchte also erstmal einen Weltkrieg und eine Revolution, um wenigstens ein bisschen Demokratie für die Mehrheit einzuführen, was schon an sich interessant ist.)


    Nach 1945 wurde dann im Parlamentarischen-Rat explizit keine Direkte-Demokratie eingeführt.

    Wie Theodor Heuss sagte, würde das nur wieder zu einer Volksabstimmung zur Fürstenenteignung wie in der Weimarer-Republik führen.


    Bei beiden Teilen, Liberalismus im 19. Jahrhundert und bei dem Aufbau der BRD gab es also Angst vor zu viel Demokratie und die Wahl wurde im nachhinein im modernen Deutschland dann nur auf die Wahl von vom Willen der Wähler unabhängigen Repräsentanten beschränkt.


    Trotz dieser Unabhängigkeit von den Wählern (was aus dem 19. Jahrhundert kommt, Eliten sollen regieren) ist unser System eine Demokratie (Allgemeines Wahlrecht), aber eben nur eine extrem eingeschränkte Form davon, bei der lediglich ein vorgegebenes Meinungsbild gewählt werden kann und die


    Politiker dann fast alles machen können, was sie wollen, weil sie nicht an den Wählerwillen gebunden sind und der Einfluss der Wirtschaft hat viele Möglichkeiten sich Gehör zu verschaffen.

    Man könnte es auch so sehen:


    Es kann nicht, ohne Weiteres, gesagt werden, dass wir nicht in einer Demokratie leben, es kann auf der anderen Seite aber auch nicht, ohne Weiteres, gesagt werden, dass wir in einer Demokratie leben.

    Sie ist eben eine Minimalform von Demokratie mit erheblichen Nachteilen.

    Es gibt aber noch andere Formen von Demokratie, die über dieses eingeschränkte System hinausgehen. Z. B. Bottom-Up Demokratie am Arbeitsplatz integriert in föderale Strukturen, was praktisch eine Form von Wirtschaftsdemokratie wäre.

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