Stammtisch & Kaffeekranzerl

  • Kannst Du Dir das noch anders erklären? Ich nicht. Und wenn ich mir den Aufwachenpodcast mal so Revue passieren lasse und daran denke wie Tilo und Stefan jedes mal den Journalisten im ÖRR erklären wie schlecht diese seien und insinuieren sie selbst könnten es viel besser, bekomme ich jedes Mal den Eindruck, dass sie schon irgendwie scharf auf deren Jobs sind.

    Ich kann das unmöglich irgendwie erklären. Eigentlich ist es mir mittlerweile auch egal. Ähnliche Transformationen hat man ja schon oft gesehen. Ob nun im Medienzirkus oder in der Politik. Wo ich Dir aber ziemlich save zustimmen kann, ist dass der „graue Mentor” sicher ne Menge erzählt. ;)


    Aber wir wissen nicht, was wir und Russland tun. 🤥

    Ja guck an. Da lässt sich ja mittlerweile vieles von der geächteten Liste abhaken. Glücklich ist, wer das Denken einfach nicht zulassen kann.


    Wirft man dem Jens denn jetzt eigentlich auch Putin Propaganda vor?

  • Nein, Meine ich nicht, weil es - genau wie bei allen vorherigen und nachfolgenden Generationen -nicht "die Boomer" waren, die "das politische Handeln in diesem Land (im Rahmen der durch die parlamentarische Demokratie gegebenen Mittel) bestimmt" haben, sondern PolitikerInnen, die von allen möglichen Leuten aus allen möglichen Gründen gewählt wurden, und am Ende doch in erster Linie der Staatsräson dienten, und nicht dem von ihnen selbst erklärten "Wählerwillen", dessen Repräsentation sie als Legitimation ihrer Führungsmacht beanspruchten.


    Und fundamental wichtiger Teil der Staatsräson war in der parlamentarische Demokratie Bundesrepublik Deutschland schon vor 50 Jahren - und ist es heute immer noch - der Ausbau der nationalen Wettbewerbsfähigkeit auf Kosten der restlichen Welt samt Ökosystem.


    In 50 Jahren werden "die künftigen Generationen" dann vielleicht in ihren Bunkern unter den ausgedörrten blühenden Landschaften sitzen und sich fürchterlich darüber beschweren, das die Generationen X, Y, und Z damals nichts blöderes zu tun hatten, als ParteipolitikerInnen zu ihren demokratischen RepräsentantInnen zu wählen, die sich eher das Ende der Welt vorstellen konnten, als das Ende des Kapitalismus.

    Dann würde ich Dir da Naivität/Schönreden unterstellen. Diese "PolitikerInnen" fallen nicht vom Himmel und werden auch nicht, was sie demokratisch delegitimieren würde, nur von einer handvoll Menschen gewählt. Sie werden, so kritisch man diesem Politiksystem gegenüber auch stehen mag, durch Wahl legitimiert. Und von wem? Von Flüchtlingen ohne Wahlrecht? Oder (u. A. natürlich) von Boomern?

    Und welche Gruppe hat auch noch eine sehr hohe Wahlbeteiligung (zumindest in Relation zu jungen Menschen)?

    Richtig...

    Und es ist ja nun auch nicht so, dass die Boomer so eine Stellvertreterwahl zum ersten Mal erlebten und daher nicht wüssten, wie das läuft.

    Nee, das ist mir eine zu billige Ausrede.

    Du vergleichst Äpfel und Birnen. Ja, ist beides Obst, schmeckt aber sehr verschieden.

    Und vor allem nimmst Du Millionen von Menschen aus der Verantwortung, indem Du auf die Abstraktion des Wahlsystems verweist, auch das ist mir zu billig.


    Es lief viele Jahre ziemlich gut, vor allem für die Boomer, die das Aufstiegsversprechen noch erfüllt bekamen, deshalb ließ sich das uninteressierte Abnicken auch so gut aushalten. Das ist jetzt halt anders, aber die Boomer bleiben zu großen Teilen geistig und emotional in "ihrer Zeit" verhaftet. Das ist bei jüngeren Menschen altersbedingt natürlich so nicht möglich.


    Was künftige Generationen in 50 Jahren tun werden, weiß ich nicht. Wenn sie die Vergangenheit realistisch betrachten, werden sie allerdings das damals herrschende Politiksystem analysieren und zum gleichen Schluss kommen: Die Mehrheits- und Besitzverhältnisse gaben wenig anderes her, als eine Machtverschiebung von jung zu alt und damit von progressiv zu konservativ. Das ist keine Raketenwissenschaft.

  • Und vor allem nimmst Du Millionen von Menschen aus der Verantwortung, indem Du auf die Abstraktion des Wahlsystems verweist, auch das ist mir zu billig.

    Millionen von Menschen, die einfach nur froh waren, dass es ihnen besser ging als ihren Eltern, die ihnen noch die Geschichten aus dem Krieg erzählten und ihnen vorwarfen, dass sie eine verwöhnte Bagage seien, die gar nicht zu schätzen wisse was es heißt, nicht hungern und frieren zu müssen.


    Denen jetzt nachträglich vorzuwerfen, dass sie in einer Welt in der sich auch damals schon jeder erstmal seinen Lebensunterhalt mit fleissiger Lohnarbeit redlich verdienen sollte, aus dem was sie hatten das beste für sich raus geholt haben, ist genauso billig, wie heute den Zoomern vorzuwerfen, dass sie zu faul zum Arbeiten, und deshalb mit daran schuld seien, wenn es jetzt mit dem deutschen Wohlstand bergab gehe.

  • Ah, cool. Danke. :)


    Na gut, aber das „Verteidigungsbündnis“ kämpft ja nicht. Und die Provokation ist trotzdem da.

    Noch besser, oder? Dein dummes Geschwafel reg mich auf also hau ich dem Affen auf die Fresse, weil ich den eh ned mag, völlig logisch, oder?

    Obacht Herr Kamerad!


    Der Affe ist zwar alt, fett und träge wie ein Amerikaner, aber dafür empathielos, menschenverachtend und grausam wie ein Russe.


    Das ist kein Dementi! Was ist hier los? Roy will Utan in sein Verteidigungsbündnis holen?! Plötzlich ergibt alles Finn.

  • Nicht so warm anziehen.


    68157167_original.jpg


    Es gibt allerdings eine Menge Überschusswärme auf der Nordhalbkugel.


    https://twitter.com/LeonSimons8/status/1707635890288206210


  • Komm ich in die Wechseljahre , oder ist es dieses Jahr in der Ubahn und den Bahnhöfen, unabhängig vom Wetter draussen, einfach nur durchgängig unerträglich warm und schwül?

    Oder war es schon immer so und ich habe mich im lockdown entwöhnt?

    Das Gefühl von Schwüle ist eigentlich nur abhängig vom Taupunkt (aka Kondensationspunkt)...

    Der Taupunkt, auch die Taupunkttemperatur, ist der Kondensationspunkt von Wasser in Luft. Er ist bei Luft mit einer bestimmten absoluten Luftfeuchtigkeit diejenige Temperatur, die bei konstantem Druck zu unterschreiten ist, damit sich das in der Luft enthaltene Wasser nicht mehr vollständig als Wasserdampf hält, sondern als Tau oder Nebel abscheidet. Am Taupunkt beträgt die relative Luftfeuchtigkeit 100 % und die Luft ist mit Wasserdampf (gerade) gesättigt. Wenn die Lufttemperatur bekannt ist, kann der Taupunkt zur Bestimmung der absoluten Luftfeuchtigkeit dienen. Der Taupunkt wird mit einem Taupunktspiegelhygrometer direkt oder mit anderen hygrometrischen Verfahren indirekt gemessen.

    ...und ab etwa 16-17° Taupunkt fühlt es sich schwül an...und in großen Teilen vom Nordwesten Deutschlands hatten wir auch heute zB wieder einen Taupunkt von 17-18°, da funktioniert die Thermoregulation halt einfach schlechter.

    Als Schwüle oder schwüle Hitze bezeichnet man den Umstand einer stark mit Wasserdampf gesättigten Umgebungsluft bei hohen Lufttemperaturen. Diese weist dementsprechend eine hohe relative Luftfeuchtigkeit auf und behindert daher die Thermoregulation des menschlichen Körpers durch Transpiration (Schwitzen). Als Folge wird schwüle Hitze als wesentlich unangenehmer bzw. auch wärmer empfunden als trockene Hitze, also eine Umgebungsluft mit geringer relativer Luftfeuchtigkeit.

    ...

    Schwüle beginnt, wenn der Taupunkt den Grenzwert von 16 °C überschreitet, was unter Normalbedingungen einer absoluten Luftfeuchtigkeit von 13,5 g Wasserdampf pro Kubikmeter Luft entspricht. Andere Quellen setzen die Schwülegrenze bei dem Taupunkt 17 °C an...

    Wobei dabei halt auch noch andere Faktoren wie der Wind eine Rolle spielen, es war hier im Nordwesten auch etwas windig, durch Wind wird die Thermoregulation unterstützt, der Körper kann dann wieder etwas besser kühlen (weil die Wärme vom Wind schneller übertragen bzw abgeführt wird)...in einer solcher Situation kann einem in der Ubahn oder einem geschlossenen Bahnhof etc - wo dann halt der Wind fehlt - schneller der Unterschied auffallen.

  • Millionen von Menschen, die einfach nur froh waren, dass es ihnen besser ging als ihren Eltern, die ihnen noch die Geschichten aus dem Krieg erzählten und ihnen vorwarfen, dass sie eine verwöhnte Bagage seien, die gar nicht zu schätzen wisse was es heißt, nicht hungern und frieren zu müssen.


    Denen jetzt nachträglich vorzuwerfen, dass sie in einer Welt in der sich auch damals schon jeder erstmal seinen Lebensunterhalt mit fleissiger Lohnarbeit redlich verdienen sollte, aus dem was sie hatten das beste für sich raus geholt haben, ist genauso billig, wie heute den Zoomern vorzuwerfen, dass sie zu faul zum Arbeiten, und deshalb mit daran schuld seien, wenn es jetzt mit dem deutschen Wohlstand bergab gehe.

    Das ist ganz schön wilder Scheiß, den Du da zusammenrührst.


    Worum ging es nochmal gleich? Ach ja,

    "Du machst genau das mit "Den Boomern", was Du einen Atmezug zuvor den Leuten vorgeworfen hast, die das selbe mit "Den Ausländern" machen: Sich eine Gruppe von Leuten suchen, die nicht zur eigenen Gruppe gehören, und die dann einfach als Kollektiv für etwas verantwortlich zu machen, was die allermeisten von denen überhaupt nicht zu entscheiden hatten."


    Äh, doch...

    Hatten sie.

    Zwar nur im Sinne einer Stellvertreterwahl, aber doch, hatten (und haben) sie.

    Und damit sind Boomer eben faktisch als Gruppe in einer ganz anderen Situation als Flüchtlinge, die nichteinmal das Wahlrecht haben.

    Und dann hier mit "denen haben aber die Eltern aus dem Krieg erzählt" zu kommen... wtf?

    Was sollen denn bitte die Leute, die tatsächlich den eigenen Arsch aus einem Kriegsgebiet gerettet haben zu sowas sagen?

  • Und dann hier mit "denen haben aber die Eltern aus dem Krieg erzählt" zu kommen... wtf?

    Was sollen denn bitte die Leute, die tatsächlich den eigenen Arsch aus einem Kriegsgebiet gerettet haben zu sowas sagen?

    Bevor Du Dich jetzt noch weiter darüber empörst, was ich hier für einen "Scheiss" zusammenschreibe - denk' doch noch mal drüber nach, wer hier das dringende Bedürfnis geäußert hat, einer Gruppe von Menschen eine Kollektivschuld zuzusprechen, und anhand welcher Kriterien deren Zugehörigkeit zu dieser Gruppe definiert wird.


    Ich habe nicht versucht "Die Ausländer" als Schuldige zu benennen, nur weil sie Ausländer sind. Ihr benennt aber "Die Boomer" als Schuldige, nur weil sie einer bestimmten Altersgruppe angehören. Den Vergleich zwischen Boomern und Geflüchteten kannst Du mir nicht anhängen. Den hast Du selbst angestellt. Ich habe nicht die Adressaten der Anschuldigung verglichen, sondern ihre jeweiligen Beschuldiger.

    Dafür, dass sie so alt sind wie sie sind, und ihre Jugend in anderen Zeiten unter anderen Umständen verbracht haben, können "die Boomer" genau so wenig, wie "Die Ausländer" etwas dafür können, dass deutsche Gesetze sie aufgrund des für sie selbst unveränderlichen Merkmals, nicht die Nachkommen deutscher Eltern zu sein als solche kategorisieren.


    Wenn Ihr Euch eigentlich über Leute beschweren wolltet, die sich Eurer Ansicht nach von den falschen Parteien dazu haben überreden lassen sie zu wählen - was eben überhaupt nicht nur "Die Boomer" betrifft -, warum sagt Ihr das dann nicht so? Warum muss Euch ein für diese Leute selbst unveränderliches Merkmal - nämlich ihr Lebensalter - als Ausweis ihrer kollektiven Schuldigkeit dienen?


    Wenn Ihr also schon meint, dass das wählen von Parteien die Euch nicht passen freie, mündige, vollumfänglich informierte BürgerInnen unserer liberalen Demokratie zu MittäterInnen politischer Untaten - bzw. Untätigkeiten - macht, warum beschwert ihr Euch dann nicht über die WählerInnen solcher Parteien, anstatt einfach einer ganzen Generation die Mittäterschaft an falschen politischen Entscheidungen zu attestieren, gegen die nicht wenige von denen als jüngere Menschen selbst noch lautstark protestiert haben ?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!