Das ist das solidarische Prinzip dahinter. Das ist ganz ohne Staat möglich.
Sicher, aber dann gibt es auch keine Rechtssicherheit über das, was einem dann im Ernstfall zusteht und es gäbe womöglich sowas wie Kleinstaaterei der Arbeitervereine.
Man kann jetzt darüber diskutieren, ob es einen oder mehrere Töpfe geben soll, aber im Grunde wurde immerhin dafür gesorgt, dass es diese Töpfe geben muss. Das war dann durchaus ein in gewisser Weise erzwunger Fortschritt, der im Detail sicher deutlich zu wünschen ließ.
In diesem Sinne kann man da aber durchaus eine Gemeinsamkeit zwischen den Liberalen ausmachen, wenn gefordert wird, der Staat möge sich raushalten. Die einen propagieren das Allheilmittel im selbstregulierenden Individualismus die anderen im individuellen sich selbstfindenden und -organisierenden Kollektiv.
Unser Zusammenleben ist aber schon aufgrund der schieren Menge an Menschen nicht auf so simple allgemeingültige Formeln herunzerzubrechen. Ich bin jedenfalls froh, dass meine Unfallversicherung heute genauso zahlungspflichtig ist, wie die aller anderen.
Wir sehen ja aktuell auch gut, was die Folgen sind, wenn bestimmte Gruppen ihre eigenen Töpfe schaffen, dank Beitragsbemessungsgrenze und fehlender Sozialversicherungspflicht für bestimmte Einkommen.
Sozialismus für die Reichen, Kapitalismus für den Rest.