Klimawandel [Sammelthread]

  • Wir bauen eine Mauer um das Land und erschiessen die die zu uns wollen, dann muss man das Sterben der anderen nicht mehr sehen.

    Ja genau das ist der Punkt. Das ist aber imho viel zu kurz gedacht und funktioniert nur wenn wir weiterhin so wenige Flüchtlinge wie jetzt haben. Bei einem +2 oder +3 Grad Scenario ist das Utopisch anzunehmen eine Stellung zu halten wenn 50 Mio. mit Kindern unbewaffnet angerannt kommen.


    Was willst Du denn da tun? Da bist du doch geliefert. Entweder du fängst an zu schießen, dann dauerts aber nicht lange bis eine Befreiungsmacht einfällt, oder du versuchst dich zu arrangieren so gut das eben geht. Das endet aber meist dann auch in Volksaufständen.

    Soziale Verwerfungen hast du sowieso.


    Klassische lose lose Situation. Darum jetzt richtig reinhaun und dieses Szenario stoppen, solange das ggf. noch geht.

  • Und zum Thema Wachstum... kein Problem... 160 Euro / Tonne CO2 und Du hast dein Wachstum, weil sich der Ökostrom sofort sowas von rechnet, da der Fossile Dreck viel zu teuer wäre. Und dann können wir mit den 160 Euro auch Erneuerbare finanzieren und für die Investoren wäre das eine sichere Sache. So schnell kannst Du gar nicht schauen wie an der Börse das Geld von Kohle zu EE umgeschichtet werden würde und zwar im Milliardenbereich.

    Hmmm...


    Bund und Länder einigten sich im Vermittlungsausschuss darauf, den CO2-Preis ab Januar 2021 auf zunächst 25 Euro pro Tonne festzulegen. Danach steigt der Preis schrittweise auf bis zu 55 Euro im Jahr 2025 an. Für das Jahr 2026 soll ein Preiskorridor von mindestens 55 und höchstens 65 Euro gelten. Die Bundesregierung hat am 20. Mai 2020 die entsprechende Änderung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes beschlossen. Der Bundestag hat am 8. Oktober 2020 zugestimmt. Der Bundesrat hat die Gesetzesänderungen gebilligt.


    Also 2026 wären wir dann irgendwo bei ca. einem Drittel der von Dir oben avisierten 160 EUR pro tonne CO2.


    Aber Gottseidank...


    Die Bundesregierung setzt auf einen moderaten Einstieg, um zu hohe finanzielle Belastungen für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen zu verhindern.


    Und nicht vergessen...:

    Nach der Einführungsphase müssen die Verschmutzungsrechte per Auktion ersteigert werden. Die Gesamtmenge der Zertifikate für den CO2-Ausstoß wird entsprechend den Klimazielen begrenzt. Der Preis bildet sich dann am Markt durch Angebot und Nachfrage.

    Vielleicht liegt's an meiner ideolgischen Brille, aber irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass sich eine staatliche Bepreisung von 160,-EUR pro Tonne CO2 so richtig mit der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes verträgt.


    "kein Problem"?

  • Wenn das nicht klar wurde weil ja Zynismus in Schrift oft nicht verstanden wird nochmal explizit. Das war Zynismus und bezog sich auf die Pläne der AFD die Jan-Noah unterstützt um ein Auto zu haben.

  • "kein Problem"?

    Ja klar habe ich das jetzt stark vereinfacht. Aber da kann man ja dran arbeiten. Wir wissen ja wer dafür gesorgt hat das der CO2 Preis so niedrig ausgefallen ist. Ich denke da könnte man viel mehr draus machen. Die sache ist nur die das wir in einem Marktwirtschaftlichen unterbietungswettbewerb stehen und die cdU/sPD will den auf Teufel komm raus gewinnen, auch wenn es den ganzen Planeten kostet...

  • Fliegenschiss

    Ich kann mir denken, dass du dieses lustige Wörtchen nicht deshalb verwendet hast, weil ein anderer Protagonist der politischen Halbwelt es einmal en passant verwendet hat und damit (Tage später aufgehetzt vom linken Mainstream) eine Reaktion hervorrief, die extreme Spaltungsenergien in Deutschland freisetzte (also unter JournalistInnen).

    Kontaminiert ist dieses eigentlich harmlose Wörtchen dennoch, weil man jederzeit und sofort eben nicht an eine gewöhnliche Metapher denkt, sondern an den Herren mit der Dackel-Karawatte. :)

  • Und deine ständigen persönlichen Angriffe nehme ich dir Übel. Du bist bei mir voll unten durch.

    Du solltest dir das nicht so zu Herzen nehmen. Ich glaube er meint es nicht ganz so garstig wie man es als normaler Forist zunächst wahrnimmt. LDR ist länger dabei als jede Großmutter und da gewöhnt man sich schon mal einen Ton an, der auf "Neulinge" ungewohnt barsch ist.

    Ich finde es hilfreich und sinnvoll und daher sehr gut, wenn solche Diskussionen stattfinden, zwischen - ich sag mal so - Experten. Für mich ist das hilfreich, sich zu informieren ohne besondere Kenntnisse, weil Zeitungen schreiben das wesentlich oberflächlicher.

    Deshalb : lass' dich nicht verschrecken, bleib' am Ball. Was zählt sind Argumente und nicht der Ton, - den hört man hier im Textforum nicht.

    :):thumbup:

  • Du könntest auch in einen Kindergarten gehen und dort mit einer Machete die kommende Generation dezimieren. Ich sehe da kaum einen Unterschied. Ich halte das für ähnlich Verantwortungsbewusst :)

    Was haben denn die armen kleinen Kinderchen mit meinem spontanen und ungebremsten Mobilitätswahn zu tun?

    Wo in der Welt oder wann in der Geschichte gab es das, dass sich die Menschheit in irgendeinem Bereich absichtilich verschlechtern wollte.


    Glaubst du, ich stelle mich an eine Bushaltestelle und warte auf einen Bus, der alle X-Minuten kommt, schleppe meine Einkäufe und Büchertasche in gebückter Haltung von A nach B, stelle diese Gepäckstücke auf regen-schmutziger Haltestelle ab, nur um 45 Minuten länger dorthin zu brauchen, wo ich jeden Tag hinsoll ? Das glaubst du ?

    Träum' weiter. Entweder der ÖPNV funktioniert wie ein Paternoster, oder ich fahre individuell, sozusagen privatmobil.


    Neulich habe ich gehört, dass es irgendwo gar keine Fahrpläne gibt, (ich glaube es war in der Schweiz) weil die ÖPNV-Anbindung so häufig ist, dass man keinen Fahrplan braucht. Mit so was bin ich dabei. Bei so was schleppe ich dann auch Tüten, Büchertaschen und was weiß ich alles....


    Nochmal - damit das klar ist: Es geht nicht ums Auto - es geht um spontane, individuelle Mobilität, so wie ich es beschrieben habe = verfügbar-schnell-bequem.


    Ich weiß nicht, was da unverantwortlich gegenüber einer neuen Generation sein soll ?

  • Also jetzt verausgab' dich mal nicht.

    Ich verzichte nicht auf Demokratie und die damit verbundenen systempolitischen Werte, nur weil ich die AfD zu wählen bereit bin, wenn es die einzige Partei ist, die mir meine private, individuelle Mobilität lässt.


    Jeder von uns geht zur Wahl und setzt Prioritäten. Und meine Priorität im Alltag meines Lebens ist die Präsenzmobilität. Wenn die klugen, grünen Städter mir das auf andere Weise zur Verfügung stellen, bin ich nicht dagegen und wähle anders. (Von der Überlegung zur Tat ist es auch noch ein weiterer Schritt)

    Wenn die Grünen oder die SPD aber glauben, meine Freiheit einzuschränken durch irgendwelche Sperenzchen, die für Städter geeignet sind, aber nicht für mich und ich Nachteile wegen diesen Parteien habe, weil sie auf mich keine Rücksicht nehmen, ...tja ...was würdest du machen ?


    Es gibt Leute, aus meiner Familie, die haben mal die FDP gewählt, weil diese Partei als einzige glaubwürdig den Datenschutz etc. vertreten haben.


    Und ich kenne eine berufstätige Frau, die hat sogar die Linke gewählt, nur weil diese Partei dafür gesorgt hat, dass ein Bus in genau die Richtung fährt, wo sie jeden Tag hinmusste. Und die hatte sonst immer Schwarz gewählt.


    Wenn die SPD also Ladesäulen für alle (Wohlstand für alle) verspräche, na rate mal wie schnell ich da mein Kreuz machen würde.

    Apropos: Und wo sind die Ladesäulen, die man braucht für E-Mobilität. Wer kauft ein Auto ohne Ladesäule? Ich habe kein freistehendes Einfamilienhaus - Erst wenn Ladesäulen zu Millionen da sind, werden die Leute E-mobil sein können.

  • Wir sollten aber schon zur Kenntnis nehmen, dass außerhalb unserer Bubble viele Menschen übers Auto so denken wie Jan-Noah.


    Mein Auto = Meine Freiheit ist fest ins Hirn vieler Menschen eingbrannt. Und wer in so festgefahrenen Strukturen denkt, ist für Klimaargumente nicht mehr erreichbar.


    Für einen entsprechenden Kulturwandel muss man wie bei Zigaretten Autos uncool machen.

  • Wir sollten aber schon zur Kenntnis nehmen, dass außerhalb unserer Bubble viele Menschen übers Auto so denken wie Jan-Noah.


    Mein Auto = Meine Freiheit ist fest ins Hirn vieler Menschen eingbrannt. Und wer in so festgefahrenen Strukturen denkt, ist für Klimaargumente nicht mehr erreichbar.


    Für einen entsprechenden Kulturwandel muss man wie bei Zigaretten Autos uncool machen.

    Ja natürlich.


    Dabei wäre das Problem der Mobilität in den ländlichen Regionen sehr einfach damit zu lösen, dass ordentliche Buslinien eingerichtet werden. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, und ja, ohne Auto war es völlig unmöglich eine Teilhabe an der Gesellschaft zu haben. Aber inzwischen fahren da wo ich herkomme regelmässig Busse bis spät am Abend. Manche Landkreise schaffen das, in anderen gibt es gar keinen ÖPNV.


    Die Entwicklung immer größere zentrale Super-Supermärkte auf dem Land zu errichten auf kosten der Einkaufsmöglichkeit um die Ecke ist auch keine Einbahnstraße. All das sind triviale Probleme die sich nur entwickelt haben weil die Leute glauben dass das Glück von einem eigenen Automobil abhängt. Die Automobilität ist nicht die Lösung sondern die Ursache vieler dieser Probleme. Um das zu verstehen ist natürlich ganz viel Umdenken gefragt.


    Es gab in unserer Vergangenheit eine organisierte Kampagne der Öl und Autoindustrie um die Gesellschaft auf Automobilität umzuprägen. Die Jan-Noahs sind willfährige Opfer dieser Propaganda im Namen des Fortschritts.


    Extremes Beispiel: In den meisten Großstädten der USA haben Automobilkonzerne den ÖPNV aufgekauft und die Trambahnen weggebaut. In diesem Sinn waren auch Deutsche Automobilkonzerne tätig. Die BVG hat 1930 mehr Menschen transportiert als heute.


    Between 1938 and 1950, one company purchased and took over the transit systems of more than 25 American cities. Their name, National City Lines, sounded innocuous enough, but the list of their investors included General Motors, the Firestone Tire and Rubber Company, Standard Oil of California, Phillips Petroleum, Mack Trucks, and other companies who stood to benefit much more from a future running on gasoline and rubber than on electricity and rails. National City Lines acquired the Los Angeles Railway in 1945, and within 20 years diesel buses – or indeed private automobiles – would carry all the yellow cars’ former passengers. Does that strike you as a coincidence?

    Sicher sind die Autos nicht der zentrale Punkt der CO2 Neutralität. Corona hat gezeigt, dass selbst wenn so gut wie niemand mehr Auto fährt die Emissionen in der Industrie und in den Haushalten weiter CO2 in Unmengen produzieren. Ich sehe aber nicht wie die Null-Emission mit dem privaten PKW hinhaut, auch nicht mit E-Autos weil eben die erneuerbar erzeugte Elektrizität noch fehlt.


    Die Jan-Noahs dieser Welt lassen mich deshalb verzweifeln weil ich nicht sehe wie wir den Klimakollaps politisch abwenden können. Das ist nicht die Schuld der Jan-Noahs. Aber trotzdem macht sich Jan Noah seine persönliche Verantwortung für den Klimakollaps nicht bewusst.



    Weil wir uns kollektiv unserer Verantwortung nicht stellen sondern uns unvernünftig wie kleine Kinder benehmen könnte der Kollaps unvermeidbar sein.

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