Klimawandel [Sammelthread]


  • Zur Geschichte und dem Ursprung der "Energiewende" in Deutschland.



    Inhalt:


    A novel exploration of the deeper political, economic, and geopolitical history behind Germany's daring campaign to restructure its energy system around green power.

    Since the 1990s, Germany has embarked on a daring campaign to restructure its energy system around renewable power, sparking a global revolution in solar and wind technology. But this pioneering energy transition has been plagued with problems.

    In Energy and Power, Stephen G. Gross explains the deeper origins of the Energiewende--Germany's transition to green energy--and offers the first comprehensive history of German energy and climate policy from World War II to the present. The book follows the Federal Republic as it passed through five energy transitions from the dramatic shift to oil that nearly wiped out the nation's hard coal sector, to the oil shocks and the rise of the Green movement in the 1970s and 1980s, the co-creation of a natural gas infrastructure with Russia, and the transition to renewable power today. He shows how debates over energy profoundly shaped the course of German history and influenced the landmark developments that define modern Europe. As Gross argues, the intense and early politicization of energy led the Federal Republic to diverge from the United States and rethink its fossil economy well before global warming became a public issue, building a green energy system in the name of many social goals. Yet Germany's experience also illustrates the difficulty, the political battles, and the unintended consequences that surround energy transitions.

    By combining economy theory with a study of interest groups, ideas, and political mobilization, Energy and Power offers a novel explanation for why energy transitions happen. Further, it provides a powerful lens to move beyond conventional debates on Germany's East-West divide, or its postwar engagement with the Holocaust, to explore how this nation has shaped the contemporary world in other important ways.



    Das könnte auch einige hier interessieren. Anscheinend das erste wissenschaftliche Buch das sich mit der Geschichte der "Energiewende" in De befasst.

  • der twitteraccount von stephen gross:


  • Es stimmt natürlich, dass die fdP aus rein parteipolitischen Gründen das Gesetz blockiert, aber Habecks Entwurf enthielt halt einfach gar keinen wirklichen Plan zur sozialen Entlastung. Alles was man bisher in Planung hatte, bezog sich auf die erwähnten EigenheimbesitzerInnen, denen je nach Einkommen bis zu 70(?)% Förderung, versprochen wurde.


    Bisher wurden 40% der Kauf- und Einbaukosten der Wärmepumpe bei EFH gezahlt. Wird eine Ölheizung ersetzt kommen nochmal 5% dazu. Bis jetzt gilt das noch. Wie das bei MFH ist, weiß ich nicht.


    nochmal: in Deutschland sind das über 50% und in Städten wie Berlin oder Frankfurt über 70% - das eigentlich bezahlen sollen.

    Das verstehe ich schon, ich bin auch Mieter. Aber hast Du Dir schon mal Gedanken gemacht, was zukünftig die Wärme bei den Nebenkosten kosten wird, wenn die CO2 Abgabe auf Gas und Öl hochgeht? Das interessiert die Vermieter überhaupt nicht, das geben die 1:1 weiter.

    Und das haben die im vollen Bewusstsein der Tatsache gemacht, dass der Herr Finanzminister von der "liberalen" Partei dafür ganz sicher kein zusätzliches "Sondervermögen" locker machen wird und dass die Kommunen ohnehin schon heillos überschuldet sind.

    Am Ende kann man dann als grünsoziale Partei auch einfach sagen, man hätte ja gerne mehr für den gemeinen Pöbel in seinen räudigen Mietskasernen getan, aber schliesslich stehe die Schuldenbremse im NaturGrundgesetz und da kann man dann halt leider nichts machen.

    Wir reden hier von jährlich etwa 500.000 Heizungen, die ersetzt werden. Nicht mehr als vorher auch, denn Gasheizungen haben eine 30-jährige Betriebserlaubnis. Die werden Vermieter auch ausnutzen, die sind nicht so bekloppt wie EFH Besitzer.

    Es geht also erstmal nur um die Heizungen, die 2024 zu alt werden oder unreparierbar kaputt gehen. Alle anderen haben Glück, weil Wärmepumpen so billig wie Gasheizungen werden. Letztes Jahr wurden in China 15 Millionen Wärmepumpen installiert. Die haben überhaupt kein Problem uns 2024 oder 2025 500.000 zu schicken. Die Mondpreise können sich hier nicht mehr halten. Vielleicht war es doch für Vissmann gut zu verkaufen.


    Die energetische Sanierung ist ein Problem, stimmt. Aber wie lange willst Du die noch verschieben? Es ändert sich doch nichts. Die Mietskasernen werden weiter runtergerockt und der maximale Profit rausgezogen. In 5 oder 10 Jahren kostet es noch mehr, die MFH wieder instand zu setzen. Klar wäre es OK., wenn die Vermieter die Sanierung bezahlen. Trotzdem werden die die Kaltmiete erhöhen oder sind die doof? Ich kann auch die Regierung zum Teil verstehen. Warum sollte die Regierung jetzt Unternehmern die Geschäftsgrundlage instand setzen, wenn die sich nie darum gekümmert haben? Ist blöd für uns Mieter.

    Vielleicht brauchen wir da ein Gesetz, das Fristen für eine Sanierung vorschreibt und einen aktuellen Standard fordert. Z.B. Fenster nach 25 Jahren. Ob die dann nur 23 oder auch 28 Jahre gehalten hätten spielt keine Rolle, ist alles besser als 40 Jahre auf den Tausch zu warten.

    In meiner Gemeinde gibt es Hochhäuser, die so um 1975 gebaut wurden. Da pfeift der Wind durch die Eingangstür (trotz Windfang, also durch 2 Türen!). Ich frage mich, wie das die Bewohner des Erdgeschosses bei Wind aushalten.

  • Wir reden hier von jährlich etwa 500.000 Heizungen, die ersetzt werden. Nicht mehr als vorher auch, denn Gasheizungen haben eine 30-jährige Betriebserlaubnis. Die werden Vermieter auch ausnutzen, die sind nicht so bekloppt wie EFH Besitzer.

    Es geht also erstmal nur um die Heizungen, die 2024 zu alt werden oder unreparierbar kaputt gehen. Alle anderen haben Glück, weil Wärmepumpen so billig wie Gasheizungen werden. Letztes Jahr wurden in China 15 Millionen Wärmepumpen installiert. Die haben überhaupt kein Problem uns 2024 oder 2025 500.000 zu schicken. Die Mondpreise können sich hier nicht mehr halten. Vielleicht war es doch für Vissmann gut zu verkaufen.

    Diese 500.000 zu ersetzenden Heizungen, von denen "wir" reden, sind kein realer Wert sondern lediglich der Plan der Bundesregierung. Tatsächlich erhöht sich zur Zeit die Nachfrage nach neuen Gas- und Ölheizungen ziemlich dramatisch, weil viele Eigentümer ihre alten fossilen Heizanlagen lieber schnell noch für die nächten 30 Jahre mit moderneren, aber immer noch fossilen Heizanlagen ersetzen wollen, die in der Anschaffung zur zeit noch ca. drei mal günstiger sind, als die Installation von Wärmepumpen, welche gerade in Deutschland ohnehin schon teuere Mangelware sind und für deren Einbau es gar nicht genug qualifizierte Fachkräfte gibt.

    Ansturm auf Öl- und Gasheizungen: „Habeck hat genau das Gegenteil erreicht“

    Habecks Heizgesetz sorgt bei Hauseigentümern für Verunsicherung. Aus Furcht vor teuren Umbauten explodiert jetzt die Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen. (Merkur - 16.05.23)

    Hohe Nachfrage - Lohnt sich eine neue Öl- und Gasheizung noch?

    Heizungsbauer werden überrannt: Viele Menschen mit einer Öl- oder Gasheizung wollen sich noch schnell ein modernes Gerät kaufen, bevor die Auflagen für die Anlagen angezogen werden. Was bringt das? (n-tv - 11.05.23)

    Last Minute Run: Steigende Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen

    Ab 2024 könnte ein Einbauverbot für neue Gas- und Ölheizungen gelten. Das geplante Vorhaben der Bundesregierung sorgt auch in Niederbayern und der Oberpfalz für eine erhöhte Nachfrage für genau solche, mit fossiler Energie betriebene Heizsysteme. (BR - 23.03.23)

    Hohe Nachfrage: Lohnt sich eine neue Öl- und Gasheizung noch?

    Viele Menschen mit einer Öl- oder Gasheizung wollen sich noch schnell ein modernes Gerät kaufen, bevor die Auflagen angezogen werden. Was bringt das? (Nord24 - 18.04.23)

    Run auf Öl- und Gasheizungen - Bis zur Energiewende ist es noch ein langer Weg

    Ab 2024, so will es die Bundesregierung, soll es keine neuen Öl- und Gasheizungen mehr geben. Aktuell ist die Nachfrage sehr groß - auch in NRW. Am Freitag befasst sich der Bundesrat mit den Plänen. (WDR - 11.05.23)

    Wie sinnvoll ist es, vor 2024 noch schnell eine Gasheizung einzubauen?

    Ab 2024 sollen keine reinen Gasheizungen mehr in Wohnhäusern verbaut werden. Das sorgt in 2023 in Rheinland-Pfalz für hohe Nachfrage. Aber lohnt sich das tatsächlich? (SWR - 16.05.23)


    Eine neue Ölheizung oder Gasbrennwerttherme jetzt ist zwar billiger als eine Wärmepumpe nach dem befürchteten Inkrafttreten des Gesetzes (sofern es denn kommt), aber auch das ist in den meisten Fällen schon eine Verbesserung der Energieeffizienz gegenüber älteren fossilen Heizanlagen, und somit eine energetische Sanierung und Aufwertung der Immobilien, deren wertsteigernde Investitionskosten auf die MieterInnen in bewohnten Betongoldanlagen umgelegt werden können. Wenn noch eine Gebäudedämmung hinzu kommt - was bei sehr vielen Bestandsimmobilien dringend nötig wäre, um überhaupt siginfikante Einsparungen bei den Heiz-Nebenkosten für MieterInnen zu erzielen - dann erhöhen sich die Mieten auch entsprechend.


    Ob das sinnvoll ist oder langfristig nicht noch teurer wird, spielt erstmal gar keine Rolle, weil Bundesregierung wie Opposition dabei nichts dümmeres einfällt, als die Energiewende dergestalt über den Markt regel zu lassen, dass für die mietenden EndverbraucherInnen dabei am Ende kaum eine Wahl bleibt, als von ihrem ohnehin schon knappen Geld künftig noch mehr dafür auszugeben, dass sie ein beheiztes Dach über dem Kopf haben, während man nicht nur den EigentümerInnen bewohnter Immobilien, sondern auch jenen, die kostbares deutsches Industriekapital ihr Eigen nennen dürfen, nach Kräften unter die Arme greift und sie fördert und subventioniert, damit das deutsche Investitionsklima am Klimaschutz keinen allzu großen Schaden nimmt.


    Dann baut der grüne Herr Klimaschutzminister eben lieber noch ein paar LNG-Terminals in die Oststsee, damit deutsche Unternehmen nicht unter Energiemangel leiden müssen, während man den Leuten die keine Unternehmen und kein Betongoldkapital besitzen vorhält, sie sollen sich mal nicht so haben und gefälligst ihren individuellen Beitrag zur guten Sache leisten, anstatt sich von der Springer-Hetzpresse gegen den Klimaschutz aufwiegeln zu lassen.


    Die energetische Sanierung ist ein Problem, stimmt. Aber wie lange willst Du die noch verschieben? Es ändert sich doch nichts. Die Mietskasernen werden weiter runtergerockt und der maximale Profit rausgezogen. In 5 oder 10 Jahren kostet es noch mehr, die MFH wieder instand zu setzen. Klar wäre es OK., wenn die Vermieter die Sanierung bezahlen. Trotzdem werden die die Kaltmiete erhöhen oder sind die doof? Ich kann auch die Regierung zum Teil verstehen. Warum sollte die Regierung jetzt Unternehmern die Geschäftsgrundlage instand setzen, wenn die sich nie darum gekümmert haben? Ist blöd für uns Mieter.

    Ja blöd für die Mieter. Die EigentümerInnen der bewohnten Kapitalanlagen haben schliesslich das gute bürgerliche Recht, aus ihrem Eigentum den maximalen Profit zu extrahieren. Da kann man als Bundesregierung und Koalition mit gesetzgeberischer Parlamentsmehrheit einfach überhaupt nix machen und deshalb wird einfach der Markt so "reguliert", dass zukünftig nur noch die teuerste Aufwertungsvariante eingebaut werden darf.

    Aber an der Geschäftsgrundlage der Immobilienunternehmen - Geldvermehrung durch Mietzins und durch Spekulationsgewinne mit Wertanlagenhandel - kann man natürlich nichts ändern. Da muss der gemeine Mietpöbel halt jetzt durch, denn wer in der freien Marktwirtschaft wohnen will, muss wohnen auch bezahlen können.

  • Grün als Bedrohung: Warum die Klimapolitik die Arbeiter verliert

    In der April-Ausgabe analysierte der Soziologe Sighard Neckel, wie der Reichtum einer globalen Verschmutzerelite das Klima ruiniert. An die Gerechtigkeitsfrage anknüpfend beleuchtet sein Kollege Klaus Dörre, inwieweit der persönliche Klimafußabdruck von der jeweiligen Klassen- position abhängt und welche Resonanz die deutsche Klimapolitik in der Arbeiterschaft hervorruft.

    [...] All das sind Gründe dafür, weshalb die imaginäre Revolte einer radikalen Rechten, die den Klimawandel leugnet oder stark relativiert, mit ihrer fiktiven Aufwertung des Lebens „normaler“ Arbeiter sich inzwischen selbst bei Gewerkschaftsmitgliedern Gehör verschaffen kann. Man rebelliert dabei gegen einen Modus ideologischer Beherrschung, der sich in unterschiedlichen Facetten in zahlreichen Segmenten der neuen Arbeitswelt findet.

    Dabei sind, wie unsere Untersuchungen ebenfalls belegen, Klimawandel, Artensterben und andere ökologische Großgefahren selbst in den untersten Klassensegmenten subjektiv durchaus relevant. Allerdings – und das ist das zentrale Problem – verschwindet die soziale Dimension von Nachhaltigkeit im öffentlichen Diskurs fast völlig.

    Dabei hängt der persönliche Klimafußabdruck eindeutig von der jeweiligen Klassenposition ab, wie Lucas Chancel in seiner jüngsten Untersuchung über soziale Ungleichheit und klimaschädliche Emissionen gezeigt hat. Die Emissionen der ärmeren Bevölkerungshälfte in Europa und Nordamerika sind zwischen 1990 und 2019 um mehr als ein Viertel zurückgegangen, während sie in den (semi-)peripheren Ländern im gleichen Ausmaß zugenommen haben. Das heißt, die untere Hälfte der Einkommens-/Vermögensgruppen in Europa und Nordamerika hat Werte erreicht, die sich denen der Pariser Klimaziele für 2030 mit einer jährlichen Pro-Kopf-Emissionslast von etwa zehn Tonnen in den USA und etwa fünf Tonnen in europäischen Ländern zumindest annähern oder diese gar erreichen. Die wohlhabendsten ein Prozent emittierten 2019 hingegen 26 Prozent mehr als vor 30 Jahren, die reichsten 0,01 Prozent legten gar um 80 Prozent zu.[3]

    Hauptursache für die steigende Emissionslast sind dabei die Investitionen und nicht der individuelle Konsum.[4] Zugespitzt formuliert bedeutet dies, dass Produktions- und Investitionsentscheidungen in der Regel nur von Mitgliedern herrschender Klassenfraktionen, also von winzigen Minderheiten getroffen werden (nach unserer Heuristik 1,2 Prozent). Diese Entscheidungen beeinträchtigen jedoch das (Über-)Leben vor allem derjenigen Klassen, die zum Klimawandel am wenigsten beitragen und die unter den Folgen der Erderhitzung am stärksten leiden. [...]

    Die subjektive Relevanz von ökologischen Nachhaltigkeitszielen setzt ein in die Zukunft gerichtetes Bewusstsein voraus. Ein Zukunftsbewusstsein kann aber nur entstehen, sofern zumindest ein Minimum an Arbeitsplatz- und Einkommenssicherheit gegeben ist, denn erst eine „feste Arbeitsstelle und ein regelmäßiges Einkommen mit dem ganzen Ensemble an Versicherungen auf die Zukunft verschaffen den Zugang zu dem, was man Schwelle der Sicherheit nennen könnte“.[6] Armut und Prekarität behindern die Herausbildung eines Zukunftsbewusstseins und sie schwächen zugleich die subjektive Bedeutung vor allem ökologischer Nachhaltigkeitsziele für die eigene Lebensführung. Die wachsende Zahl Bedürftiger an den Tafeln verdeutlicht, wovon die Rede ist. Ein Bewusstsein über Klimawandel und ökologische Großgefahren ist auch in diesen Klassensegmenten vorhanden, besitzt aber keinerlei lebenspraktische Relevanz. Wer nur von einem Tag auf den anderen planen kann, muss sich um die Zukunft der Gesellschaft keine Sorgen machen, zumal Gesellschaft ein Begriff ist, der in den Alltagsphilosophien der auf Fürsorgeleistungen Angewiesenen gar nicht vorkommt.[...]

  • Diese 500.000 zu ersetzenden Heizungen, von denen "wir" reden, sind kein realer Wert sondern lediglich der Plan der Bundesregierung. Tatsächlich erhöht sich zur Zeit die Nachfrage nach neuen Gas- und Ölheizungen ziemlich dramatisch, weil viele Eigentümer ihre alten fossilen Heizanlagen lieber schnell noch für die nächten 30 Jahre mit moderneren, aber immer noch fossilen Heizanlagen ersetzen wollen, die in der Anschaffung zur zeit noch ca. drei mal günstiger sind, als die Installation von Wärmepumpen, welche gerade in Deutschland ohnehin schon teuere Mangelware sind und für deren Einbau es gar nicht genug qualifizierte Fachkräfte gibt.

    ...

    Eine neue Ölheizung oder Gasbrennwerttherme jetzt ist zwar billiger als eine Wärmepumpe...

    Ich muss da mal einhaken, als Nutzer einer alten Ölheizung beschäftige ich mich momentan ja auch etwas damit...und vieles davon stimmt so eigentlich nicht, da wird halt einfach viel Bullshit und Panik von den Medien (vorallem sowas wie BILD bzw Springer etc) verbreitet, man darf das nicht einfach alles glauben, es könnte eigentlich oft viel einfacher und günstiger sein (was wahrscheinlich durch Einfluss gewisser Akteure/Profiteure verhindert wird/werden soll), dafür müsste man die Wärmepumpen nur generell ab Werk als eine Art "Plug&Play" Systeme ausliefern, dann könnte man sich die "qualifizierten Fachkräfte" - und damit viel Geld - auch einfach sparen, fast jeder Idiot könnte dann eine Wärmepumpe selber einbauen.


    Aus dem Bereich von Klimaanlagen (was ja rein technisch mehr oder weniger auch so eine Art Wärmepumpe ist) sind zB seit längerer Zeit sogenannte "Quick Connect" Systeme bekannt, die kann wie gesagt fast jeder Idiot einbauen, da kann man sich die Fachkraft sparen.


    Ich selbe plane mittlerweile auch damit die Arbeit selber zu erledigen, dann geht es halt deutlich günstiger, bei einer selbst installierten Anlage kommt man je nach Größe vom Haus und Ausführung der Anlage rein vom Material auf einen Preis von max. so 5000-10000€ (für die Zukunft eher noch günstiger, die Massenproduktion beginnt gerade erst, damit kommen auch wieder die Skaleneffekte und die Preise gehen nach unten), lässt man vergleichbare Anlagen durch "qualifizierte Fachkräfte" installieren kommt man eher so mind. auf 20000-30000€, teilweise wird natürlich noch deutlich mehr verlangt, aber das ist dann halt meistens wirklich einfach nur Abzocke.


    Bei einer neuen Gasheizung oder Ölheizung liegt man rein von den Installationskosten her übrigens in einem vergleichbaren Preisbereich, nur das man dort absehbar deutlich steigende Kosten haben wird, verstehe daher auch nicht warum so viele Idioten diesen alten Schrott nochmal neu installieren.


    Man müsste übrigens mal so nebenbei erwähnt die alte Gasheizung oder Ölheizung nicht direkt rauswerfen, man kann Wärmepumpen auch parallel dazu installieren, so habe ich das auch geplant, ich will das ganze dezentral/modular aufbauen, also mit mehreren kleinen Wärmepumpen, die bekommt man relativ günstig und es erhöht die Redundanz bzw verringert die Ausfallsicherheit weil mehrere Systeme parallel arbeiten + meine alte Heizung erstmal weiter als Backup rumsteht, aber über die Zeit mit jeder Ausbaustufe immer weniger genutzt wird bis sie am Ende garnicht mehr gebraucht wird, wenn das neue System dauerhaft stabil läuft fliegt sie halt irgendwann raus.

    Durch einen modularen Aufbau muss man übrigens auch nicht direkt die volle Summe investieren, man kann zeitlich versetzt (über viele Monate oder sogar einige Jahre) mehrere kleine Investitionen tätigen, dann ist das auch nicht plötzlich so eine große Belastung.


    Es ist am Ende wie bei der Photovoltaik etc, gehen würde es generell viel schneller und günstiger, aber es wird von gewissen Teilen der Politik sowie gewissen Teilen der Wirtschaft eher aktiv verhindert, wir leben halt im Kapitalismus, hier werden die Leute schön dumm und abhängig gehalten.

  • LDR


    Du bist offensichtlich nicht repräsentativ für die Mehrheit der Eigenheim- und Mietshausbesitzer.


    Mein Argument ist nicht, dass die Wärmewende nicht möglich oder nötig wäre oder dass sie gar nicht erst angestrebt werden sollte, sondern dass unseren staatsführenden PolitikerInnen dabei ganz offensichtlich der Schutz und die Subvention von privatem (Wohn-)Eigentum wichtiger sind, als die Interessen der (Wohn-)Eigentumslosen, und dass sie mit dieser eigentlich ganz klassisch neoliberalen Gesetzgebung über die unsichtbare Hand des Marktes (und den dann von moralisch besserdenkenden linksgrünliberalen "KritikerInnen" an das furchtbar egoistische Volk heran getragenen Appellen an die individuelle Eigenverantwortung) sehenden Auges den Klimaschutzgegnern genau die Munition geliefert haben, die sie nun - offenbar recht erfolgreich - gegen Habecks Heizungspläne abgefeuert haben.

    Habeck weicht Heizungstausch-Gesetz auf: Kein Grund zur Freude

    Habecks Ankündigung ist das Ergebnis einer Hetzkampagne der Springer-Medien. Doch sie sendet fatale Signale an Bürger und Wirtschaft. (taz - 29.05.23)


    Es hilft aber nichts, wenn man - wie hier die taz-Autorin - darauf vertraut, dass der Markt die Preise für die klimafreundliche Technologie schon irgendwann billiger machen werde, wenn man die Nachfrage danach nur erst mal per Gesetz ganz schnell ordentlich ankurbelt, und dann die Schuld dafür, dass das auf Widerstand in der verunsicherten Bevölkerung stößt alleine den bösen Menschen von der bösen Fossil-Lobby und der bösen Springer-Hetzpresse in die Schuhe schiebt.

    Die machen auch nur das. was sie schon immer gemacht haben, wenn eine - aus deren verblödeter Sicht - "linke" Partei zu viel Regierungsmacht ausspielt und ihnen nahestehenden (fossilen) Kapitalfraktionen damit ins Handwerk pfuscht, um konkurrierende ("grüne") Kapitalfraktionen zu begünstigen.


    Hier vollzieht sich einfach nur live und in Farbe, was der letzte, klägliche Rest einer ehemals kapitalismuskritischen Linken schon immer beklagt hat - nämlich: dass sich die Staatsführung - selbst wenn sie dabei vielleicht von den besten Absichten der Rettung der Menschheit vor der Klimakatastrophe beseelt ist - unweigerlich dem Druck des privaten Kapitals und dessen mit allen Mitteln ausgefochtener Konkurrenz fügen muss, wenn sie weiterhin den kapitalistischen Staat führen will.



  • https://www.democracynow.org/2…sks_posed_by_extreme_heat

    Zitat

    New Reports Sound the Alarm on Increasing Human Risks Posed by Extreme Heat

    In more climate news, countries in the Middle East and across the Gulf region are more vulnerable to unprecedented extreme heat due to a worsening climate catastrophe. That’s according to new research published by the Nature Sustainability journal, which also says poorer communities are particularly at risk.


    Meanwhile, another study warns nearly half of the population of Phoenix, Arizona, would be in need of immediate medical attention for heat stroke or other heat-related illnesses if a heat wave coincided with a power blackout spanning multiple days. Other cities would also be at risk, as blackouts nationwide have more than doubled since 2015, while heat waves and extreme weather patterns intensify due to climate change.


    https://www.democracynow.org/2…summer_firefighting_force

    Zitat

    Climate Crisis: Canada Wildfires Grow; Heat Wave Scorches Asia; EU Ups Summer Firefighting Force

    [...]

  • https://www.theguardian.com/en…bon-offset-climate-crisis

    Zitat

    The International Energy Agency (IEA) warned back in 2021 that there could be no further expansion of oil, gas and coal production if the world is to stay within the safe limits of global heating at 1.5C and have any chance of avoiding catastrophic climate breakdown.

    Yet fossil fuel companies such as Chevron have continued to expand apace, and a recent study found that the world is on track for an increase of 2.7C, which will lead to “phenomenal” human suffering.


    In recent years, vast amounts of time and resources have been invested into schemes and technologies that trade, cap and capture – rather than cut – greenhouse gas emissions.

  • https://www.rbb24.de/panorama/…-warnstufe-feuerwehr.html

    Zitat von Mi 31.05.23 | 14:54 Uhr

    Waldbrandgefahr auf hohem Niveau - Experte fordert schnellere Maßnahmen

    In ganz Brandenburg gilt seit Mittwoch die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe. Pierre Ibisch von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde warnt vor einer gefährlichen Kombination aus trockenen Böden und feueranfälligen Bäumen.

    [...]

    https://www.morgenpost.de/berl…ming-so-ist-die-lage.html

    Zitat von Aktualisiert: 03.06.2023, 21:26

    Seit Mittwoch [31.05.] brennt es auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog. [...]

  • Waldbrände und Hitzewellen haben wir nicht nur bei uns vor der Tür, die können wir dieses Jahr schon wieder überall auf der Nordhalbkugel sehr früh beobachten, aus Kanada kommen zB seit Wochen solche Nachrichten (die hier ist 3 Tage alt)...

    Erneut Tausende zur Flucht vor Flammen aufgerufen

    Seit Wochen brennt es in mehreren Provinzen Kanadas.

    ...In ganz Kanada gab es am Freitag mehr als 210 Feuer, davon waren mehr als 90 außer Kontrolle. Die Flammen zerstörten bereits mehr als 2,7 Millionen Hektar.

    ...Kanada hat in den vergangenen Jahren immer wieder unter Extremwetter gelitten. Beobachter führen das auf den Klimawandel zurück.

    Hier wird gesagt das bereits eine Fläche die 2x so groß wie Deutschland ist unter einer Rauchdecke liegt, da sind also riesige Gebiete betroffen...wobei es dort eigentlich um Bären geht, die müssen wie alle anderen Tiere aus den Wäldern flüchten, daher kommt es auch zu mehr Angriffen auf Menschen...

    Kanadas Wälder stehen in Flammen: Ein Problem für die Menschen, ein Beschleuniger für den Klimawandel, aber auch eine Qual für die vielen Wildtiere, die versuchen, den Flammen zu entkommen.

    ZDF-Korrespondent Johannes Hano ist in der kanadischen Provinz Alberta unterwegs: 'Kanadisches Armageddon' nennen sie das, was gerade im Westen Kanadas passiert. Große Teile der Provinz Alberta, die von der Fläche her nahezu zweimal so groß wie Deutschland sind, liegen unter einer beißenden Rauchdecke.

    Johannes Hano ist unter anderem mit dem 'Bärenflüsterer Kanadas' unterwegs: Ryan Phinney erklärt, wie sehr die Waldbrände die Bären stressen, wie man erkennt, wo Bären unterwegs sind und was man macht, wenn man auf einen trifft.

    Auch in China gibt es aktuell wohl wieder sehr früh eine starke Hitzewelle und daher zB auch langsam wieder Probleme mit dem Stromnetz...

    Rekordhitze in China setzt Stromnetze unter Druck

    Schon seit März leiden weite Teile Asiens unter Hitzewellen, diese Woche erlebte auch China neue Höchsttemperaturen. In den nächsten Tagen wird wohl wieder die 40-Grad-Marke übertroffen.

    ...

    China Southern Power Grid, einer der beiden Netzbetreiber des Landes, verzeichnete in den vergangenen Tagen eine Spitzenstromlast von über 200 Millionen Kilowatt (Ergänzung weil die bei SPON zu dumm sind Einheiten richtig zu skalieren - es sind 200 Gigawatt) – nahe an historischen Höchstständen und Wochen früher als in anderen Jahren. Im Sommer 2022 zwang die extreme Hitze die chinesischen Behörden, den Stromverbrauch zu rationieren.

    ...

    ...und das betrifft wohl auch viele andere Länder im asiatischen Raum.

    ...

    Auch in anderen Ländern Asiens kommen die Hitzewellen an. In der vietnamesischen Provinz Thanh Hoa wurde Anfang Mai ein Rekordwert von 44,1 Grad gemessen – schon im April herrschte verheerende Hitze auch in Indien, Pakistan, Bangladesch oder Thailand.

    »Wir können nicht sagen, dass dies Ereignisse sind, an die wir uns gewöhnen oder anpassen müssen und die wir abmildern müssen«, sagte Sarah Perkins-Kirkpatrick, Klimawissenschaftlerin an der University of New South Wales in Australien, »denn sie werden mit fortschreitendem Klimawandel nur noch schlimmer.«

    Zusätzlich zum Klimawandel haben wir ja aktuell auch wieder eine El Niño Phase, aus der Vergangenheit sind die Auswirkungen davon ja bekannt, es dürfte mit der Hitze bzw generell Unwetter (starke Stürme, Flut) also höchstwahrscheinlich noch schlimmer werden.

  • Diese 500.000 zu ersetzenden Heizungen, von denen "wir" reden, sind kein realer Wert sondern lediglich der Plan der Bundesregierung. Tatsächlich erhöht sich zur Zeit die Nachfrage nach neuen Gas- und Ölheizungen ziemlich dramatisch, weil viele Eigentümer ihre alten fossilen Heizanlagen lieber schnell noch für die nächten 30 Jahre mit moderneren, aber immer noch fossilen Heizanlagen ersetzen wollen, die in der Anschaffung zur zeit noch ca. drei mal günstiger sind, als die Installation von Wärmepumpen, welche gerade in Deutschland ohnehin schon teuere Mangelware sind und für deren Einbau es gar nicht genug qualifizierte Fachkräfte gibt.

    BILD, FDP und Merz haben das Thema jetzt angeheizt. Das wird sich aber auch wieder beruhigen, wenn die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird.

    Zum Thema 'für die nächsten 30 Jahre': 2045 ist Schluß mit fossilen Heizungen, das sind also bestenfalls noch 22 Jahre. Jeder, der jetzt seine Heizung ein paar Jahre zu früh wechselt ist dumm.

    Die Wärmepumpe selbst (also ohne energetische Sanierung) kostet mit Förderung maximal das doppelte, aber eher so 50% mehr. Die Sache ist aber die, China hat 2021 1/3 aller weltweit montierten Wärmepumpen verkauft (z.B. Firma Medea). Das waren 12,5 Millionen. Ich habe überhaupt keine Sorgen, das die nochmal 500.000 Stück mehr bauen können, wenn deutsche Firmen platinüberzogene Goldstücke schmieden müssen...


    Und die deutschen 'Fachkräfte', die keine Wärmepumpen kennen, die müssen sich eben weiterbilden, wenn nichts anderes mehr eingebaut wird. Oder im Getränkemarkt Kisten stapeln. Frag mal Marx, was der dazu meint.


    Und hier die geile Alternative Fernwärme auf die man ja nur warten muß, anstatt auf den verrückten Habeck mit seinem Heizhammer zu hören:


    https://www.wiwo.de/finanzen/i…gazine%2FAlle+Nachrichten


    Zitat

    Der Versorger EnBW beispielsweise rechnet für sein Fernwärmenetz in Stuttgart wie folgt: „Für den Bau einer rund zehn Meter langen Hausanschlussleitung, der Anschluss an eine bestehende Versorgungsleitung sowie Inbetriebsetzung der Übergabestation können Kosten von rund 50.000 Euro entstehen. Von diesen muss der Kunde in der Regel in etwa 20.000 bis 30.000 Euro übernehmen.“

    Habeck ist so ein Idiot, wir müssen doch nur auf die superbillige Fernwärme warten. Und die wird dann wie erzeugt? Genau, zentral mit Gasthermen... denn fossile Kraftwerke in der Grundlast wird es nicht mehr geben.

    Das ist, als würde man bei seinem Verbrenner mit sehr viel Akribie und finanziellem Aufwand den verschmutzen Luftfilter austauscht, aber den undichten Tank ignoriert.


    Wir müssen wohl mit diesen Leuten leben, die jetzt noch schnell die bewährte technik einbauen lassen. 2020/21 waren das etwa 1 Mil. (was im Durchschnitt etwa 500.000 sind) und soviel wie noch nie. Aber es gibt alleine 16 Mil. EFH., d.h. es ist immer noch nur ein kleiner Teil aller Heizungen. Und auch davon ist nur ein Teil unvernünftig oder panisch, weil ja der größte Teil tatsächlich die Heizung wegen Defekt oder Altersgrenze wechseln mußte.

    Ja blöd für die Mieter. Die EigentümerInnen der bewohnten Kapitalanlagen haben schliesslich das gute bürgerliche Recht, aus ihrem Eigentum den maximalen Profit zu extrahieren. Da kann man als Bundesregierung und Koalition mit gesetzgeberischer Parlamentsmehrheit einfach überhaupt nix machen und deshalb wird einfach der Markt so "reguliert", dass zukünftig nur noch die teuerste Aufwertungsvariante eingebaut werden darf.

    Aber an der Geschäftsgrundlage der Immobilienunternehmen - Geldvermehrung durch Mietzins und durch Spekulationsgewinne mit Wertanlagenhandel - kann man natürlich nichts ändern. Da muss der gemeine Mietpöbel halt jetzt durch, denn wer in der freien Marktwirtschaft wohnen will, muss wohnen auch bezahlen können.

    Mir ist schon klar, das es in Berlin einige runtergekommene Bruchbuden gibt, die noch günstig vermietet werden. Ich kann mich da gut an eine Szene aus einer Diskussion im Fernsehen erinnern, wo sich Mieter beschwert haben, dass wegen Sanierung der m² Preis von 5,20€ steigen wird (war aber lange vor der Heizungsdiskussion, sondern nach dem GroKo Beschluß den Mietern die energetische Sanierung innerhalb von 9 Jahren auf Auge drücken zu dürfen). Mir ist die Kinnlade runtergeklappt. Ich wohne auf dem Dorf (naja, Kleinstadt) und zahle weniger als 10. Das ist hier günstig.


    Ich verstehe aber Deine Sorgen. Die haben ich ja auch. Gedämmt wurde mein Haus aber schon. Meine Empfehlung: Berechne mal deinen Heizenergieverbrauch, bei MFH ist der besser als bei EFH gleichen Baujahrs (weniger Aussenwände im Verhältnis zum Volumen). Liegst Du um die 100kWh/m² brauchts Du dir gar keine Sorgen machen, dann kann die WP einfach getauscht werden, wenn die fossile Heizung soweit ist. Um so höher der WErt ist, umso teurer und schwieriger wird es.

    Ich habe mal aus Spaß in meiner Gemeinde nachgesehen. Bei einer Eigentumswohnung in einem unrenovierten MFH von 1975 lag der Wert bei 120kWh/m² und da geht nochmal der Verlust des Schornsteins weg (10-30%).


    Mir wäre es auch lieber, wenn die Regierung endlich anfangen würde selbst zu bauen. Wie soll sich das nicht rechnen können, bei der Wohraumknappheit in Ballungsgebieten und ohne Profiterwartung.

    Es dauert noch mindestens 20 Jahre bis die Boomer wie wir die Wohnungen 'freigeben'. Und alle Seiten reden von Zuwanderung (außer den Rechten). Und wenn deswegen ein Immobilienunternehmen pleite geht, umso besser. Dann könnte die staatliche Wohnungsgesellschaft die Wohnungen günstig übernehmen. Aber bis das mit dem sozialen Scholz und Lindner geschieht haben wir eher das BGE...

  • Es hilft aber nichts, wenn man - wie hier die taz-Autorin - darauf vertraut, dass der Markt die Preise für die klimafreundliche Technologie schon irgendwann billiger machen werde, wenn man die Nachfrage danach nur erst mal per Gesetz ganz schnell ordentlich ankurbelt, und dann die Schuld dafür, dass das auf Widerstand in der verunsicherten Bevölkerung stößt alleine den bösen Menschen von der bösen Fossil-Lobby und der bösen Springer-Hetzpresse in die Schuhe schiebt.

    Dir ist aber klar, das Wärmepumpen kein deutscher Alleingang einer nagelneuen Raketentechnik ist? In Holland und Norwegen sind die seit 10 Jahren Standard bei der Heizungswahl. Und in Asien werden diese Geräte als Klimaanlagen Millionenfach eingebaut. Es ist also durchaus möglich, das die Preise durch Konkurenz schnell sinken, wenn Deutschland ein attraktiver Markt wird.

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    Die Wärmepumpe selbst (also ohne energetische Sanierung) kostet mit Förderung maximal das doppelte, aber eher so 50% mehr.

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    Naja, kommt drauf an, eine Wärmepumpe ist eigentlich afaik selbst jetzt bereits ähnlich teuer/günstig wie eine neue Gasheizung oder Ölheizung, viel Unterschied gibt es da mMn nicht mehr...aber es kommt natürlich auch immer darauf an welche Systeme man da miteinander vergleicht, dadurch verzerrt sich die Argumentation je nach Perspektive teilweise sehr stark.


    Aber eigentlich kann man sich wie gesagt anstatt einem großen zentralen System auch einfach nach und nach mehrere kleine Wärmepumpen holen und die zusätzlich zur vorhandenen Heizung in das bestehende System integrieren und damit die alte Heizung langfristig überflüssig machen, dann hat man keine kurzfristige große und dadurch finanziell stark belastende Investition sondern kann es auf einen langen Zeitraum strecken.

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    Es ist also durchaus möglich, das die Preise durch Konkurenz schnell sinken, wenn Deutschland ein attraktiver Markt wird.

    Das wird höchstwahrscheinlich so sein, die Massenproduktion und die damit eintretenden Skaleneffekte werden die Preise langfristig deutlich sinken lassen, einige Prognosen für die Preisentwicklung von Wärmepumpen gehen Richtung 2000-3000€.

    Professor macht Prognose: Wärmepumpe schon bald für 2.000 Euro erhältlich?

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    „Derzeit ist der Markt für Wärmepumpen ein Verkäufermarkt mit teils hohen Preisaufschlägen, aber jetzt steigen alle Hersteller ein“, sagte Jürgen Leppig, Bundesvorsitzender des Energieberaterverbands GIH. „Daher wird in zwei Jahren ein Überangebot entstehen, und die Preise werden sinken.“

    Auch Konstantinos Stergiaropoulos geht davon aus, dass die Wärmepumpe in einigen Jahren deutlich kostengünstiger sein wird. Der Professor für Heiz- und Raumlufttechnik an der Universität Stuttgart sagte gegenüber der „ Wirtschaftswoche “, dass Wärmepumpen für 2000 bis 3000 Euro irgendwann realistisch seien. Der Grund: Wärmepumpen funktionierten technisch nicht viel anders als Klimaanlagen, die es zu deutlich niedrigeren Preisen zu kaufen gibt.

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    Damit erklärt sich halt auch der Verkauf vom Wärmepumpengeschäft von Viessmann, in dem Kontext konnte man ja in den Nachrichten auch ganz klar von den in der Massenproduktion führenden asiatischen Herstellern lesen, diese Entwicklung dürfte daher stattfinden um wettbewerbsfähig zu bleiben...

    Viessmann verkauft Wärmepumpengeschäft

    Das Geschäft ist besiegelt: Der Heizungsbauer Viessmann verkauft seine Klimatechniksparte für zwölf Milliarden Euro an den US-Konzern Carrier Global.

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    Dabei will das US-Unternehmen künftig auch vom Marktzugang über 75.000 Installateure in 25 Ländern profitieren, die Viessmann-Produkte in die Haushalte bringen könnten. Das ist ein großer Vorteil gegenüber den asiatischen Anbietern, die in der Massenproduktion von Klimaanlagen führend sind, welche mit Wärmepumpen in weiten Teilen bauähnlich sind.

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    Wie ich bereits einige Beiträge vorher erwähnt habe, werde ich bei mir den Umbau mit den Wärmepumpen selber erledigen, genau so wie ich meine PV Anlage und den Akku etc selber gebaut hat, es ist am Ende wirklich nicht so kompliziert und man spart halt auch viel Geld wenn man keinen Handwerker bezahlen muss.

    Dabei kann man den Umbau wie gesagt modular gestalten und muss dazu noch nichtmal seine alte Heizung rauswerfen, die kann als Backup erstmal bleiben und nur von der Nutzungszeit immer mehr reduziert werden weil sich immer mehr auf die Wärmepumpen verlagert...und um da mal ein konkretes Beispiel zu bringen, als erstes werde ich vermutlich eine Warmwasserwärmepumpe kaufen, die bekommt man je nach Hersteller und Ausführung teilweise bereits jetzt schon für unter 2000€, damit kann ich in Kombination mit meiner PV bereits den größten Teil des Jahres warmes Wasser erzeugen...

    Sie sind Besitzer einer Photovoltaikanlage oder planen diese? Dann ist die aroSTOR die richtige Lösung, denn durch die geringe Leistungsaufnahme der Warmwasser-Wärmepumpe kann die erneuerbare Energie aus der Photovoltaikanlage nahezu ganzjährig genutzt werden. Die aroSTOR wird nur dann eingeschaltet, wenn die Sonne ausreichend Energie liefert. Im Ergebnis verringern Sie also nicht nur Ihren CO2-Abdruck, sondern auch Ihre Energiekosten.

    ...und gleichzeitig werde ich mir noch eine Kühlkammer im Keller bauen und dann vermutlich den Kühlschrank in der Küche rauswerfen, so wird das Gesamtsystem noch effizienter und man spart wieder Energie weil man die kalte Abluft der Wärmepumpe direkt wieder sinnvoll genutzt hat.

    Als Luft/Wasser-Wärmepumpe gewinnt die aroSTOR die Energie zur Erwärmung des Wassers aus der Umgebungs- oder der Außenluft – und das bis -7°C Lufttemperatur. So wird im Sommer wie auch im Winter die natürliche Wärme genutzt. Die kühle Abluft kann anschließend clever zur Kühlung eines Raumes genutzt werden, wie z. B. einer Vorratskammer.

    Man muss es einfach so deutlich sagen, die Leute die jetzt noch in eine neue Gasheizung oder Ölheizung investieren sind einfach verblödete Trottel die in einigen Jahren unglaublich hohe Kosten haben werden...und jeder Vermieter sollte auch voll dafür haftbar gemacht werden, sowas sollte unter keinen Umständen auf die Mieter umgelegt werden dürfen (was leider traurigerweise passiert/passieren wird), die Dummheit von solchen Fehlinvestitionen sollten Vermieter ganz alleine tragen, die Gewinne beanspruchen sie ja sonst auch ganz für sich alleine.

  • Mir ist schon klar, das es in Berlin einige runtergekommene Bruchbuden gibt, die noch günstig vermietet werden. Ich kann mich da gut an eine Szene aus einer Diskussion im Fernsehen erinnern, wo sich Mieter beschwert haben, dass wegen Sanierung der m² Preis von 5,20€ steigen wird (war aber lange vor der Heizungsdiskussion, sondern nach dem GroKo Beschluß den Mietern die energetische Sanierung innerhalb von 9 Jahren auf Auge drücken zu dürfen). Mir ist die Kinnlade runtergeklappt. Ich wohne auf dem Dorf (naja, Kleinstadt) und zahle weniger als 10. Das ist hier günstig.


    Ich verstehe aber Deine Sorgen. Die haben ich ja auch. Gedämmt wurde mein Haus aber schon. Meine Empfehlung: Berechne mal deinen Heizenergieverbrauch, bei MFH ist der besser als bei EFH gleichen Baujahrs (weniger Aussenwände im Verhältnis zum Volumen). Liegst Du um die 100kWh/m² brauchts Du dir gar keine Sorgen machen, dann kann die WP einfach getauscht werden, wenn die fossile Heizung soweit ist. Um so höher der WErt ist, umso teurer und schwieriger wird es.

    Ich habe mal aus Spaß in meiner Gemeinde nachgesehen. Bei einer Eigentumswohnung in einem unrenovierten MFH von 1975 lag der Wert bei 120kWh/m² und da geht nochmal der Verlust des Schornsteins weg (10-30%).

    Ja Silverbeard. Ich habe schon verstanden, dass Du die Verhältnisse im Land immer schön durch die Brille Deiner eigenen, offenbar ganz passablen ökonomischen Lage beurteilst. Aber nimm doch zur Abwechslung mal an, dass ich das nicht genau so mache.

    Das betrifft nicht nur ein paar "runtergekommene Bruchbude[n]" in Berlin sondern auch sehr viele Wohnungen in anderen deutschen Städten.


    Ich persönlich muss da übrigens gar nichts berechnen, weil ich das große Glück habe, in einer Genossenschaft zu wohnen, die schon vor den Ampelplänen zur Heizwende damit angefangen hat, ihre Altbauhäuser auf erneuerbare Energien umzubauen und die Kosten dafür nicht auf die Mieten umzulegen. Deshalb weiß ich auch ziemlich gut, wie "einfach" das für Bauherren ist.

  • Zusätzlich zum Klimawandel haben wir ja aktuell auch wieder eine El Niño Phase, aus der Vergangenheit sind die Auswirkungen davon ja bekannt, es dürfte mit der Hitze bzw generell Unwetter (starke Stürme, Flut) also höchstwahrscheinlich noch schlimmer werden.


    Ist das jetzt schon bestätigt? Hab nur den Artikel aus dem Vortrag von Mark Benecke vom 22.05. im Kopf. Da wurde für Juni eine 70%ige Wahrscheinlichkeit des Auftretens prognostiziert.


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