Klimawandel [Sammelthread]

  • Was soll denn auf einmal dieser Pessimismus hier?


    Man hat mir hier erst gestern noch gesagt es wäre vollkommen unangebracht Pessimist zu sein.


    Die Zukunft wird super, es gab angeblich noch nie mehr Perspektive für junge Leute.

    Wie richtet man sich hier so darauf ein?

    Vllt eine Bude in einem Loch unter der Erde bauen?


    Ist nicht nur hilfreich gegen extreme Temperaturen durch Klimawandel, sondern hilft evt auch ein wenig gegen Atomkrieg.


    Die Zukunft bietet einfach großartige Perspektiven!!1!

  • Was soll denn auf einmal dieser Pessimismus hier?


    Man hat mir hier erst gestern noch gesagt es wäre vollkommen unangebracht Pessimist zu sein.

    Na, hab ich so nicht gesagt. Und Galgenhumor und Pessimismus mögen verwandt sein, sind aber dennoch zwei Paar Schuhe. Einfach nicht total zynisch sein, und dem Oppa im Supermarkt die letzte Packung Klopapier überlassen. Könnte ja auch seine letzte sein.


    Berufspessimisten sind ja schließlich auch nicht automatisch die besseren Klimaschützer. Hast du auch nie behauptet. Aber wenn wir gerade schon Peak Luxuslushlife haben, dann will ich wenigstens nicht so ne scheiß Laune haben müssen.

  • Und Galgenhumor und Pessimismus mögen verwandt sein...aber...wenn wir gerade schon Peak Luxuslushlife haben, dann will ich wenigstens nicht so ne scheiß Laune haben müssen.

    Habe ich früher auch öfter gemacht (und versuche ich auch jetzt noch gelegentlich), aber es erscheint mir irgendwie immer weniger angemessen, die Intensität an negativer Scheiße macht es mir leider immer schwerer eine gute Miene zum bösen Spiel zu machen...man läuft doch auch nicht lachend in eine Kreissäge.


    Aber an sich verstehe ich dich/euch schon, ich habe auch keinen Bock den ganzen Tag schlechte Laune zu haben, ist wohl verständlich.

  • Aber nur wenn wir sie Technologieoffen gestalten!


    Mit e-fuels zum Beispiel.

    Selbstverständlich...die Zahlen zu dieser Technologieoffenheit sind übrigens besonders interessant...und weil die von der technologieoffen FDP etc immer verschwiegen werden, muss ich die an der Stelle immer wiederholen.


    Laut BMU bräuchten wir in Deutschland für 45 Millionen Elektroautos etwa 100TWh Strom.

    Für die gleiche Menge E-Fuel Verbrenner bräuchten wir etwa 500-600TWh Strom.

    Der jährliche Stromverbrauch in Deutschland liegt aktuell bei 500-600TWh.


    Technologieoffenheit bedeutet also 100% vom aktuellen Stromverbrauch nur für Autofahren zu verwenden.


    E-Fuel für Schiffe und Flugzeuge (auf dem aktuellen Niveau) in Europa bräuchte übrigens anscheinend auch nochmal 1275TWh...

    Zur Produktion von PtX für die europäische Luft- und Schifffahrt sind 1275 TWh EE-Strom erforderlich

    Und aus Gründen der Technologieoffenheit auch nochmal Zahlen für nur 50% E-Fuel Fahrzeuge in Europa...

    Um den Verkehr in der EU zur Hälfte mit synthetischen Kraftstoffen zu versorgen, wären zu deren Herstellung 2050 den Berechnungen zufolge ca. 2.720 TWh Strom notwendig – wohlgemerkt aus erneuerbaren Quellen. Das entspricht 75 % des derzeitigen Gesamt-Stromverbrauchs in der EU. Elektroautos kämen mit deutlich weniger aus.

    Oder hier auch nochmal der Vergleich in Bezug auf nur eine 3MW Windkraftanlage mit 2000 Volllaststunden:

    Bild_220906_vde_autoantriebeimvergleich_cc-by-sa_heinricht-boell-stiftung2_0.jpg

  • Bei der letzten Abbildung fehlt aber eine Spalte mit der Kategorie "Freiheit". Da bekommen natürlich nur die eFuels einen grünen Tik.

  • Und dann ist da ja noch die chemische Industrie, die braucht für die Elektrifizierung auch nochmal 500TWh Strom.


    Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist auf eine klimaverträgliche, sichere und bezahlbare Energieversorgung angewiesen. Sie leistet ihren Beitrag zur Treibhausgasreduktion und hat 2019 in einer Studie aufgezeigt, wie die deutsche Chemie bis 2050 treibhausgasneutral werden kann.


    Dafür benötigt sie mehr als 500 TWh erneuerbaren Strom zum Preis von 4 Cent/kWh. Auf der Plattform Chemistry4Climate erarbeitet die Branche gemeinsam mit wichtigen Stakeholdern ein tragfähiges Konzept, wie diese und weitere Anforderungen umgesetzt werden können. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Aspekt Versorgungssicherheit einen noch höheren Stellenwert: Erdgas ist in der Chemie- und Pharmaindustrie essenzieller Energieträger sowie wichtiger Rohstoff für viele Basischemikalien. Auch die Industrie hat einen Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet, indem Unternehmen ihre Verbräuche deutlich reduziert oder überall dort wo möglich einen Brennstoffwechsel durchgeführt haben.

  • https://www.democracynow.org/2…hange_war_how_us_military


    Zitat

    In an extended interview, we speak with Neta Crawford, co-director of the Costs of War Project at Brown University, about her book, The Pentagon, Climate Change, and War: Charting the Rise and Fall of U.S. Military Emissions.

    Zitat

    And, of course, there’s also the thing that happens beginning in the 19th century but through to the present, where if you want to project power, as the United States did in the 19th and the 20th and the 21st century, what you need are places for refueling. And in the 19th century, this meant getting bases in Japan and in Hawaii and in the middle of the Pacific, so that the United States could expand and trade and make war in those regions, and then, as well, getting bases all over the world for refueling. In the 19th century, the British were the leaders in maritime power. In the 20th century, the U.S. became the great maritime power. Of course, it needed to have refueling capacity everywhere. And so the need for fuel drove U.S. overseas installations and bases, and it stayed that way to the present. So, that’s part of the story I tell.

    And then I’m also talking about how it is that when it was feared that oil would run out or that countries in the Middle East would be either taken over by then the Soviet Union, or a country like Iran or Iraq would monopolize the fuel and drive up the price of oil, the United States put in place in the 1980s the Rapid Deployment Force, which then became Central Command. And the idea there was to have a standing force ready to intervene to protect access to oil. And, of course, even as U.S. oil imports from the region have declined with energy transitions to alternative fuels, and even as the risk of war, in many ways, has declined, the United States has maintained that force.



  • Der Sommer hat noch nichtmal angefangen, aber genau wie große Teile Europas leidet auch Spanien weiterhin unter der Dürre, dies dürfte sich daher auch weiterhin auf die Lebensmittelpreise auswirken.

    Europas Gemüsegarten vertrocknet

    Die Dürre in Spanien geht bereits ins dritte Jahr, in Südspanien dauert sie sogar seit 2015 an.

    ...

    Stauseen sind teilweise nur noch zu 10 Prozent gefüllt. Unweit von Málaga ist es den Bauern seit einigen Wochen verboten, Wasser für ihre Felder zu beziehen.

    Viele landwirtschaftliche Flächen sind bereits vertrocknet, die Region ist ein wichtiger Gemüselieferant auch für uns. Meerwasserentsalzungsanlagen wären eine Option, doch der Bau dauert und noch ist das Wasser zu teuer. Stattdessen wird Grundwasser weiter entnommen, was weitere negative Folgen hat.

    Aber es gibt auch gute Nachrichten, man will dort jetzt in nur 2,5 Jahren die EE Leistung verdreifachen, rein von der Energiemenge her anscheinend ausreichend um dann den gesamten spanischen Strombedarf zu decken + den Autoverkehr zu elektrifizieren.

    Die Explosion der Erneuerbaren: Spanien will Wind- und Solarenergie verdreifachen

    Spanien hat Platz und Sonne und Wind, beste Voraussetzungen also. Jetzt haben die Umweltbehörden grünes Licht für den Bau von 1400 neuen Wind- und Solarparks gegeben. Damit würde sich die installierte Leistung im Land in den kommenden zweieinhalb Jahren verdreifachen.

    ...

    „Mit allen Projekten, die in Spanien zurzeit in der Pipeline sind – also einschließlich derer, die noch keine Umweltverträglichkeitsprüfung hinter sich haben –, könnten wir den gesamten spanischen Strombedarf decken und noch den Autoverkehr elektrifizieren“, sagt Heikki Willstedt vom Verband der spanischen Windkraftbetreiber AEE.

    ...

    Ich hab mal kurz geguckt, aktuell erzeugt Spanien etwa 50% seiner elektrischen Energie aus EE, die wollen somit in 2,5 Jahren etwa 150% aus EE erzeugen, man hat dort also wirklich sehr ambitionierte Ziele, da frage ich mich ob die Umsetzung überhaupt realistisch ist (wer soll das alles installieren?).

    Aber selbst "nur" eine Verdopplung über 2-3 Jahre wär schon sehr beeindruckend.

    Mit der Verdreifachung könnte Spanien bei einem Primärenergieverbrauch von etwa 1500TWh bis 2035 fast klimaneutral werden, rein elektrisch verbrauchen die bisher etwa 250TWh pro Jahr, wären also etwa 375TWh EE bei der Verdreifachung, würde es dann in dem Tempo weitergehen sind 1500TWh bis etwa 2035 nicht unrealistisch.


    Ich bin gespannt ob es wirklich so umgesetzt wird.

  • Oliver Stone bringt eine Dokumentation raus, die Kernenergie als Lösung für den Klimawandel bewirbt: ....

    Und ourworldindata.org bringt Diagramme raus, die zeigen das die viel zu teure - und zu den EE auch technisch inkompatible - Kernenergie zum Glück immer weniger genutzt wird, auch in so einem "Atomkraft Vorzeigeland" wie Frankreich, rein technisch sind die beim Abbau (bzw der Abbaugeschwindigkeit) der Atomkraft sogar erfolgreicher als Deutschland:

    frde-nen3d8q.jpg

    https://ourworldindata.org/gra…5..latest&country=FRA~DEU


    Und auf EEX kann man sich die Strompreise für den nächsten Winter angucken die in Frankreich erwartet werden, da werden mehr als doppelt so hohe Preise wie in Deutschland erwartet:

    Fr10GgCXoAUdAjU?format=png&name=4096x4096

    https://www.eex.com/de/marktdaten/strom/futures


    Man sollte diesen Oliver Stone fragen wieviel Geld ihm die Atomlobby für so ein Pro-Atomkraft Propagandafilmchen angeboten hat, nur daher kann dieser Bullshit kommen, seit Monaten beobachte ich die immer stärkere Propaganda der Atomlobby, die versuchen gerade möglichst viele Menschen zu manipulieren (und traurigerweise klappt es auch immer öfter).


    Noch etwa 2 Wochen, dann sind die letzten 3 laufenden deutschen AKW abgeschaltet und verstopfen endlich nicht mehr das Stromnetz, dadurch wird Platz gemacht für zusätzliche EE Erzeugung die sonst abgeregelt werden müsste, EE und unflexible Atomkraft verträgt sich halt einfach nicht.

  • Man sollte diesen Oliver Stone fragen wieviel Geld ihm die Atomlobby für so ein Pro-Atomkraft Propagandafilmchen angeboten hat, nur daher kann dieser Bullshit kommen,

    Ich würde zwar nicht auschliessen, dass die Atomlobby ihm den Film finanziert hat, aber dazu muss man auch sagen, dass die Amis - auch linke - so ganz generell nicht verstehen, wie Deutschland aus der Atomenergie aussteigen konnte.

  • Was gibt es da nicht zu verstehen, ist die Situation nicht selbsterklärend?

    Oder vernebelt die Propaganda denen das Hirn?

    Ich dachte die Amis finden die Marktwirtschaft im Kapitalismus so geil?


    Die Grafik hier ist zwar jetzt bereits etwas älter (von vor dem Krieg, wie man am Gaspreis sieht), aber Atomkraft ist deutlich sichtbar einfach viel zu teuer und die EE sind einfach viel zu günstig geworden...

    53875384_7.png

    ...und die Atomkraft ist halt wie gesagt einfach unflexible Grundlast und verstopft das Stromnetz, verträgt sich also rein technisch eher nicht mit den EE.


    So schwer ist das eigentlich wirklich nicht zu erklären oder zu verstehen, auch Amis könnten es verstehen, aber ich glaube es erklärt ihnen einfach nur keiner, die Wahrheit ist vermutlich nicht erwünscht.

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