Klimawandel [Sammelthread]


  • Genauer:



    Tja. Wenn die Preise niedrig sind, gibt es keine Möglichkeit Profit zu machen. Und daher kein Anreiz für Investitionen von Unternehmen. Schönes System.

  • Klingt jetzt nicht nach einem Problem, das Solar hat. Eher nach einem weiteren Beleg, dass „der Markt“ nicht mehr in die Zeit passt, sein Verfallsdatum überschritten hat und beginnt über die Maßen toxisch zu sein.

  • Naja, in der aktuellen Krise sehen wir doch eher das es eigentlich so ist das Profite nur möglich sind wenn wir niedrige Energiepreise haben...jetzt wo wir hohe Energiepreise haben sind für große Teile des Systems kein Profit mehr möglich.

    Dieses System sollte also rein technisch daran interessiert sein, denn nur wenn möglichst viel Energie zu möglichst günstigen Preisen verfügbar ist funktioniert es halbwegs vernünftig...und genau das wird bei ausreichend Zubau/Ausbau mit der Solarenergie in Zukunft zur Tagesmitte hin zumindest für ein paar Stunden der Fall sein.

    Denke mal das Problem löst sich über gute Speicherinfrastruktur, an der es freilich noch mangelt.

    Ich hab nichts gegen Speicher, habe zu der PV selber ein paar kWh Akku hier rumstehen, man will ja auch Strom haben wenn es dunkel ist...aber Speicher ist immer teurer im Vergleich zur direkten Nutzung der Energie, ich persönlich versuche daher immer möglichst viele Verbraucher zur Tagesmitte hin laufen zu lassen.

    Und daher sollte man den Preis am (bisher nicht wirklich vorhandenen) Markt als Anreiz auch langsam mal mehr an die Verfügbarkeit koppeln, wenn (zu) viel Strom vorhanden ist muss es günstige Preise geben...die Zeit in der Strom 24/7 immer den gleichen Preis hatte sollte wir langsam mal vergessen, damit funktioniert das System nicht.

  • Ich hab nichts gegen Speicher, habe zu der PV selber ein paar kWh Akku hier rumstehen, man will ja auch Strom haben wenn es dunkel ist...aber Speicher ist immer teurer im Vergleich zur direkten Nutzung der Energie, ich persönlich versuche daher immer möglichst viele Verbraucher zur Tagesmitte hin laufen zu lassen.


    Ich meine im Sinne einer Speicherung im großen Maßstab im Sommer für den Verbrauch im Winter. Wenn man wirklich in die Situation kommt, dass man enorme Überschüsse zu Spitzenzeiten hat, kann man sich ja auch verlustreiche Speicherung leisten.

  • Dazu hab ich beim nach Söder schauen auch was gesehen:


    https://www.merkur.de/bayern/u…ugnis-putin-91709512.html


  • Dazu hab ich beim nach Söder schauen auch was gesehen:


    https://www.merkur.de/bayern/u…ugnis-putin-91709512.html

    Nicht das ich was dagegen hätte, von mir aus kann man das ruhig bauen, 1,1GW Generatorleistung ist ganz gut, aber das Problem ist die Speicherkapazität, wir haben da leider bei uns nicht mehr so viel Potential und bei unserem gesamten Verbrauch ist das halt daher so wenig das man das auch nur als Speicher für kurzfristige Tageszyklen nutzen könnte.

    Ich meine im Sinne einer Speicherung im großen Maßstab im Sommer für den Verbrauch im Winter. Wenn man wirklich in die Situation kommt, dass man enorme Überschüsse zu Spitzenzeiten hat, kann man sich ja auch verlustreiche Speicherung leisten.

    Ich hab wie gesagt nichts gegen Speicher, aber man sollte sich primär besser erstmal nur auf Aufbau von PV und WKA Generatorleistung konzentrieren, denn Speicher kostet halt erstmal viel Geld, braucht auch Energie und Rohstoffe etc...und es ist daher sowohl ökonomisch als auch ökologisch immer besser die Verbraucher direkt während der Erzeugungszeit laufen zu lassen um sich den Speicher zu sparen.


    Und das kann man ja nicht nur bei kurzfristigen Tageszyklen machen sondern man kann ja auch mal gucken wieviel vom Verbrauch im Winter man in den Sommer verschieben kann...man tut das aktuell nur darum nicht weil man es als vollkommen normal betrachtet das 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr immer mehr als ausreichend Energie verbraucht werden kann...und das liegt halt nur daran das man sich diese Gedanken nicht machen musste weil die fossilen Rohstoffe nicht an einen wirklichen Nutzungszeitraum gebunden sind.

  • Und das kann man ja nicht nur bei kurzfristigen Tageszyklen machen sondern man kann ja auch mal gucken wieviel vom Verbrauch im Winter man in den Sommer verschieben kann...


    Das ist sicherlich auch ein Ansatz. Natürlich ist so eine Verschiebung eine viel größere strukturelle Umstellung. Insofern meinte ich spezifisch innerhalb des kapitalistischen Modells wird es sich am ehesten über die Speicherinfrastruktur lösen, weil es einfach ein bestehendes Geschäftsmodell verwendet und die Produktionsweise jahrherum stützt. Also etwa die großen Gasversorger decken sich ja auch über den Sommer billig ein und machen dann im Winter ihren Profit. Ich nehme an, früher oder später werden so richtig Subventionsgelder für Speicher lockergemacht.

  • Das ist sicherlich auch ein Ansatz. Natürlich ist so eine Verschiebung eine viel größere strukturelle Umstellung. Insofern meinte ich spezifisch innerhalb des kapitalistischen Modells wird es sich am ehesten über die Speicherinfrastruktur lösen, weil es einfach ein bestehendes Geschäftsmodell verwendet und die Produktionsweise jahrherum stützt.

    Kann ich nicht richtig nachvollziehen, erklär mal warum die Lösung über Speicher rein kapitalistisch sinnvoller sein würde als die Verschiebung von möglichst viel Verbrauch in den Erzeugungszeitraum mit Energieüberangebot...rein kapitalistisch bevorzugt man ja eigentlich die günstigere Lösung, da ist Verschiebung im Vorteil und Speicher im Nachteil, daher kann ich das Argument nicht verstehen.


    Und btw, Speicher bringen uns (wie öfter erwähnt) eigentlich garnichts ohne EE Strom dafür zu haben...und wir bekommen es bis jetzt doch noch nichtmal hin ausreichend PV und WKA Generatorleistung aufzubauen/zuzubauen, alleine diese Aufgabe endlich mal richtig anzugehen wäre schon ein riesiger Kraftakt (wir brauchen z.B. allein in DE so 20-30GW vertikal integrierte PV Produktion) auf den man sich zuerst mal primär konzentrieren sollte, wenn das strukturell aufgebaut ist und absehbar stabil läuft kann man ja von mir aus sofort damit beginnen für Speicher ähnliches zu machen...aber jetzt parallel zu der einen bisher quasi unschaffbaren Aufgabe - der Bau der Produktionsanlagen von PV und WKA sowie den Bau der Anlagen selber - noch zusätzlich eine zweite bisher noch unschaffbarere Aufgabe - der Bau der Produktionsanlagen und die folgende Installation der produzierten Speicher - betreiben zu wollen halte ich für eine suboptimale Herangehensweise...am Ende wird dann höchstwahrscheinlich beides scheitern/halb fertig sein/nicht richtig funktionieren.

  • .rein kapitalistisch bevorzugt man ja eigentlich die günstigere Lösung, da ist Verschiebung im Vorteil und Speicher im Nachteil, daher kann ich das Argument nicht verstehen.

    Also rein kapitalistisch bevorzugt man in der Produktion den 24/7 Betrieb. jede Maschine, die herum steht und nichts produziert, ist totes Kapital das sich gerade überhaupt nicht rentiert.

    Jetzt kommt's natürlich darauf an, um welches Gewerbe es sich handelt und wie energieintensiv das ist, aber das europäische Stromnetzt wurde ja nicht ohne Grund so aufgebaut, dass so rein von den Leitungen und Kraftwerken her immer überall zu jeder Zeit genügend Strom verfügbar ist. Das ist ja auch einer der Hauptgründe dafür, dass man sich politisch so gegen dezentrale, regionale Lösungen sperrt.


    Würde man den Unternehmen jetzt sagen, dass sie nur noch zu bestimmten Zeiten produzieren dürfen, dann würden die sagen, dass sich ihre ganzen teuren Investitionen gar nicht mehr lohnen und dass man leider Arbeitsplätze abbauen müsse, wenn nicht mehr rund um die Uhr im Schichtdienst Arbeiter ausgebeutet werden können.


    Ob das insgesamt Sinn ergibt oder nicht ist ja leider nicht entscheidend, weil der ganze Kapitalismus eigentlich keinen sinn ergibt und sich ständig selbst widerspricht.

  • Kapitalistisch ist es auch insofern für die Energiefirmen sinnvoll durch Speicher ihre Monopolstellung der Energieerzeugung beizubehalten. Dezentralisierung ist da der Erzfeind, insofern könnte man den Kunden (das arme Schwein) durch zentralisierte Speichersysteme in Abhängigkeit halten. Da ist der Preis kurzfristig nicht das ausschlaggebende Kriterium und lustigerweise investieren sie ja dann doch nicht einmal, um ihre Monopolstellung tatsächlich zu festigen, weil sie ja andererseits lieber quartalsweise planen um Dividenden ausschütten zu können. Aaaaaalso lobbyiert man gegen Dezentralisierung, damit Status-Quo.

  • Kann ich nicht richtig nachvollziehen, erklär mal warum die Lösung über Speicher rein kapitalistisch sinnvoller sein würde als die Verschiebung von möglichst viel Verbrauch in den Erzeugungszeitraum mit Energieüberangebot...rein kapitalistisch bevorzugt man ja eigentlich die günstigere Lösung, da ist Verschiebung im Vorteil und Speicher im Nachteil, daher kann ich das Argument nicht verstehen.


    Wenn es sehr offensichtlich günstiger ist, wird es sich durchsetzen. Aber es gibt auch Pfadabhängigkeiten. Auch wenn wir aktuell in einer Sondersituation sind, das Szenario für die Restnutzung von Brennstoffen ist ja genau die Komplementierung, so dass man um das Jahr herum stabile Energiekosten hat. Naheliegend ist diese Restnutzung dann nach und nach durch Speicher zu ersetzen. Das ist sozusagen der vorgezeichnete Weg.


    Dann, wie Utan sagt, durchgehende Produktion wird bevorzugt wo möglich, weil man das Kapital damit maximal ausnutzt. Daran hängen andere Effekte, zum Beispiel, dass man dauerhaft mit seinen Produkten am Markt sein kann. Wenn man im Wesentlichen in der einen Jahreshälfte produziert, ist man entweder ein halbes Jahr vom Markt weg oder hat ausreichend große Warenlager, aus denen man weiterverkaufen kann. Ersteres unterbricht Kundenbeziehungen, untergräbt Markenaufbau usw. Letzteres sind signifikante Kosten.


    Ein anderer Aspekt ist, dass Energie selten der einzige Produktionsfaktor ist. Materialien oder Arbeiter (wenn wir nicht über sehr stark automatisierte Produktion sprechen) würden dann in der warmen Jahreshälfte auch vermehrt nachgefragt, manche Materialien sind vielleicht besonders knapp (z.B. Wasser). Diese Produktionsfaktoren wären in der kälteren Jahreshälfte dementsprechend deutlich günstiger zu haben, was die Produktion dort vielleicht auch wieder attraktiver machen würde.


    Mit anderen Worten der jahreszeitabhängige besonders billige Produktionsfaktor ist natürlich anziehend, aber es gibt eben andere Faktoren des gegenwärtigen kapitalistischen Normalbetriebs, die ein Gegengewicht bilden können.


    Und btw, Speicher bringen uns (wie öfter erwähnt) eigentlich garnichts ohne EE Strom dafür zu haben...und wir bekommen es bis jetzt doch noch nichtmal hin ausreichend PV und WKA Generatorleistung aufzubauen/zuzubauen, [...]


    Die Prämisse, mit der Jonny hier ankam, war ja, dass es bereits so viel Erzeugungskapazität gibt, dass die Preise einbrechen und sich der Zubau immer weniger lohnt. Insbesondere wenn das als potentielles Problem gesehen wird, könnte ich mir vorstellen, dass die Subventionierung der Speicherinfrastruktur als Lösung verfolgt wird.

  • ...rein kapitalistisch bevorzugt man in der Produktion den 24/7 Betrieb. jede Maschine, die herum steht und nichts produziert, ist totes Kapital das sich gerade überhaupt nicht rentiert.

    ...

    Würde man den Unternehmen jetzt sagen, dass sie nur noch zu bestimmten Zeiten produzieren dürfen, dann würden die sagen, dass sich ihre ganzen teuren Investitionen gar nicht mehr lohnen und dass man leider Arbeitsplätze abbauen müsse, wenn nicht mehr rund um die Uhr im Schichtdienst Arbeiter ausgebeutet werden können.


    Ob das insgesamt Sinn ergibt oder nicht ist ja leider nicht entscheidend, weil der ganze Kapitalismus eigentlich keinen sinn ergibt und sich ständig selbst widerspricht.

    ...wie Utan sagt, durchgehende Produktion wird bevorzugt wo möglich, weil man das Kapital damit maximal ausnutzt. Daran hängen andere Effekte, zum Beispiel, dass man dauerhaft mit seinen Produkten am Markt sein kann. Wenn man im Wesentlichen in der einen Jahreshälfte produziert, ist man entweder ein halbes Jahr vom Markt weg oder hat ausreichend große Warenlager, aus denen man weiterverkaufen kann. Ersteres unterbricht Kundenbeziehungen, untergräbt Markenaufbau usw. Letzteres sind signifikante Kosten

    Ich würde den Unternehmen ehrlich gesagt auch garnicht vorschreiben wollen wann sie produzieren dürfen, glaube aber das es von ganz allein Änderungen geben würde wenn man den Preis entsprechend weitergeben würde und man im Winter sagen wir mal einfach ganz extrem so 50 Cent pro kWh zahlen muss...denn in einem Energiesystem in dem man im Sommerhalbjahr zur Tagesmitte hin Energie fast immer kostenlos - für sagen wir mal 0,5-1 Cent pro kWh - bekommen kann, hat man mMn einen starken Anreiz mehr Produktion in diesen Zeitraum zu verlegen.


    Das wir den Preis für Strom aktuell auf einer Art von manipulierten statischen Wert halten mag bei den jahreszeitlich unbeschränkt verfügbaren fossilen Energien evt noch sinnvoll gewesen sein, aber bei PV und Windstrom macht das überhaupt keinen Sinn keinen Anreiz dafür zu setzen in Zeiten hoher Erzeugung und fast kostenloser Energie auch mehr zu verbrauchen...denn selbst mit Speicher wird man darüber nachdenken müssen, einfach weil die Prognosen für Akku und Pumpspeicher in DE so zwischen 500-1000GWh liegen, die PV und WKA Generatorleistung wird aber vermutlich mind. in der selben Größenordnung liegen, vermutlich sogar noch höher...was dazu führt das man den Speicher bei ausreichend Wind und/oder Sonne im besten Fall bereits so nach 1-2 oder 2-3 Stunden am Tag komplett gefüllt hat (technisch natürlich gestreckt über den Tag verteilt, aber so sieht man halt das der Anteil vom Speicher als Senke für die Last sehr gering ist).

    Wenn man dann die restlichen Stunden am Tag so 500-1000GW EE Strom im Netz hat kann man die entweder verwenden indem man Verbrauch in diesen Zeitraum verschiebt oder sonst halt drosseln bzw sogar abschalten...denn die Prognosen für Elektrolyseure liegen z.B. so bei grob 50-100GW, daher ist das selbst mit unserem aktuellen normalen Stromverbrauch nicht ausreichend um da alles zu versenken, es muss - soweit ich das sehe - ein gewisser Teil von Stromverbrauch zeitlich verschoben werden.

    Die Prämisse, mit der Jonny hier ankam, war ja, dass es bereits so viel Erzeugungskapazität gibt, dass die Preise einbrechen und sich der Zubau immer weniger lohnt. Insbesondere wenn das als potentielles Problem gesehen wird, könnte ich mir vorstellen, dass die Subventionierung der Speicherinfrastruktur als Lösung verfolgt wird.

    Jo, ich wollte aber ergänzen das man dieses "Problem" vom wegbrechenden Zubau durch zu günstige Energie nicht unbedingt als Nachteil sehen sollte nur weil das aktuelle System daraus solche Probleme macht, eher sollte es dazu führen darüber nachzudenken das System zu ändern...weil eigentlich ist das ja ein Vorteil, denn günstige Energie ist eigentlich genau das was alle haben wollen.

  • Ich würde den Unternehmen ehrlich gesagt auch garnicht vorschreiben wollen wann sie produzieren dürfen, glaube aber das es von ganz allein Änderungen geben würde wenn man den Preis entsprechend weitergeben würde und man im Winter sagen wir mal einfach ganz extrem so 50 Cent pro kWh zahlen muss...denn in einem Energiesystem in dem man im Sommerhalbjahr zur Tagesmitte hin Energie fast immer kostenlos - für sagen wir mal 0,5-1 Cent pro kWh - bekommen kann, hat man mMn einen starken Anreiz mehr Produktion in diesen Zeitraum zu verlegen.

    Du würdest es somit also bevorzugen, der unsichtbaren Hand des Marktes und ihrem Preisfindungsmechanismus die Disziplinierung der Unternehmen zu nachhaltigerem Umgang mit erneuerbaren Energien zu überlassen. Damit lägest Du wahrscheinlich ziemlich auf Linie mit Onkel Roberts Vision von der ökosozialen Marktwirtschaft im Kapitalismus.


    Das mag ja in der Theorie durchaus sinnvoll erscheinen, aber in der Praxis werden die Industrielobbyisten dagegen Sturm laufen und Ihre geballte Expertise dazu einsetzen, Gesetzesvorlagen zu erarbeiten die dafür sorgen, dass man ihnen z.B. den Dauerbetrieb staatlich subventioniert - denn sie stehen schliesslich im internationalen Wettbewerb! - und das dann von den übrigen Verbrauchern querfinanzieren lässt - so wie es ja jetzt schon mit der Umlage der Subventionen von Energieintensiven Betrieben im Ansatz geschehen ist -, während Oma Erna und Bäcker Lutze ihre Brötchen nur noch zu Zeiten günstiger Stromproduktion backen können, wenn sie nicht sinnlos Geld verprassen wollen.


    Oder die Industrie fängt dann eben damit an, eigene Speicherkapazitäten aufzubauen - wenn möglich natürlich auch staatlich subventioniert, weil Wettbewerb! - um die dann zu günstigeren Zeiten aufzuladen, damit sie auch zu teuren Zeiten weiter 24/7 produzieren kann. Dann stünde eine Menge teure und unter hohern Umweltbelastungen zu produzierene Speicherkapazität herum, die nicht den Zweck hätte, die Menschen mit ausreichend Energie zu versorgen, sondern nur dafür da wäre, dass sich investiertes Kapital auch weiterhin so rentiert, wie die KapitalanlegerInnen es erwarten.


    Die Lösung dieses Problems wäre es, die Produktion insgesamt auf ein nötiges Ausmaß zu beschränken und nicht mehr für den Profit zu produzieren, sondern nur noch für den tatsächlichen Bedarf. Aber das wäre dann halt das Ende des Wachstums und des Kapitalismus.

  • Was ich mich in den letzten Monaten frage, ist, wo ist der Riesen-Plan für Photovoltaik?

    Das größte Hindernis für Viele ist halt einfach, dass das Verhältnis zwischen Aufwand und Entlohnung nur etwas Kacke ist, also etwas zuviel Bürokratie und das Geld bekommt man oft erst nach 15+ Jahren rein, wenn nicht viel gewartet werden muss bezw. viel kaputt geht.

    Eigentlich muss man nur etwas Bürokratie abbauen und z.B. eine Reparaturgarantie für 20 Jahre geben, was nicht besonders teuer wäre.


    Und dann wäre es auch interessant mal das Thema Klein-Windkraft-Anlagen aufzumachen, also Windkraftanlagen für normale Hausbesitzer.

    Man sollte die Entwicklung eines kleinen und vorallem fast lautlosen Windrades für Hausbesitzer fördern. Dann könnte auch jeder selbst entscheiden, sofern es so entwickelt wurde, dass es die Nachbarn nicht stört, ob er sich so ein Ding anschafft und man hätte keine Proteste und VIEL MEHR Windkraft.

    Aber das wäre ja dezentral und weniger Macht für Konzerne.

  • Du würdest es somit also bevorzugen, der unsichtbaren Hand des Marktes und ihrem Preisfindungsmechanismus die Disziplinierung der Unternehmen zu nachhaltigerem Umgang mit erneuerbaren Energien zu überlassen. Damit lägest Du wahrscheinlich ziemlich auf Linie mit Onkel Roberts Vision von der ökosozialen Marktwirtschaft im Kapitalismus.


    Das mag ja in der Theorie durchaus sinnvoll erscheinen, aber in der Praxis werden die Industrielobbyisten dagegen Sturm laufen und Ihre geballte Expertise dazu einsetzen, Gesetzesvorlagen zu erarbeiten die dafür sorgen, dass man ihnen z.B. den Dauerbetrieb staatlich subventioniert...

    Nein, ich bezweifel das Onkel Robert und ich auf einer Linie sind, denn die "unsichtbare Hand" des Marktes die wir aktuell haben will ich ja eben nicht so haben, die momentan angewendeten Preisbildungsmechanismen sind in vielen Bereichen eigentlich eher das genaue Gegenteil von einem Markt...die tatsächlichen Preise für Energie werden unter anderem zum Vorteil der Industrie verschleiert, genau das will ich ja eben nicht.

    Die Lösung dieses Problems wäre es, die Produktion insgesamt auf ein nötiges Ausmaß zu beschränken und nicht mehr für den Profit zu produzieren, sondern nur noch für den tatsächlichen Bedarf. Aber das wäre dann halt das Ende des Wachstums und des Kapitalismus.

    Wenn du es schaffst eine Mehrheit davon zu überzeugen können wir das von mir aus gerne machen, leider sieht es aktuell aber nicht ansatzweise so aus als wenn das eine realistische Option sein wird bzw werden könnte.


    Die einzige Option die wir aktuell haben ist möglichst viel Geld, Zeit und Energie in den Aufbau von EE zu stecken, denn dafür gibt es immerhin eine ausreichend große Zustimmung in der Gesellschaft.


    Was ich mich in den letzten Monaten frage, ist, wo ist der Riesen-Plan für Photovoltaik?

    Die Frage wo der Riesen-Plan für PV ist finde ich berechtigt, ich selber stelle mir diese Frage nicht erst seit Monaten sondern seit vielen Jahren.

    Vermutlich will man (bzw die entsprechenden Akteure) bei einer so stark dezentralen Energiequelle einfach sicherstellen das nicht zu große Teile der Bevölkerung sich zu sehr entkoppeln und unabhängig machen können, darum hat man damals nach den Rekord-Zubaujahren - 2010, 2011 und 2012 - auch alles dafür getan um eine Bürgerenergiewende zu verhindern...und man versucht seit dem bzw bis jetzt alles dafür zu tun das die Energiewende nicht bei bzw durch die Bürger statt findet, sondern durch die großen Energiekonzerne etc.

    Das größte Hindernis für Viele ist halt einfach, dass das Verhältnis zwischen Aufwand und Entlohnung nur etwas Kacke ist, also etwas zuviel Bürokratie und das Geld bekommt man oft erst nach 15+ Jahren rein, wenn nicht viel gewartet werden muss bezw. viel kaputt geht.

    Eigentlich muss man nur etwas Bürokratie abbauen und z.B. eine Reparaturgarantie für 20 Jahre geben, was nicht besonders teuer wäre.

    Das größte Hindernis ist mMn neben der absichtlich sinnlosen Bürokratie die Nicht-Bereitstellung von verfügbaren Flächen...wie schon öfter gesagt haben wir hier in Deutschland ein Potential für über 3000GW PV...und Dachflächen machen da z.B. nur 200GW davon aus, trotzdem glauben noch immer viele Menschen es wäre der zentrale Teil der Energiewende erstmal alle Dächer mit PV vollzumachen(wobei da ja btw tatsächlich auch noch grob 80 % ungenutzt sind)...aber das ist halt nicht ansatzweise ausreichend, alleine an den Fassaden von Gebäuden kann man zustäzlich mindest. 300-400GW installieren (und hat damit im Winter auch technische Vorteile weil die Anlagen nicht zuschneien können und die Sonne mit etwa 30° über dem Horizont sehr niedrig steht und der Winkel zu der Fassade dann besser ist als PV auf'm Dach).


    Eigentlich müsste der Staat alle öffentlichen Flächen die sich für Bau von PV eignen sofort für jeden Menschen freigeben, es gibt so viele öffentliche Gebäude ohne PV, viele Straßen und Radwege eignen sich auch...oder Kreisverkehre oder Bushaltestellen usw, es gibt so viele Beispiele...man könnte überall was installieren, man muss nur mal die Augen aufmachen und das Potential erkennen.

    Und dann wäre es auch interessant mal das Thema Klein-Windkraft-Anlagen aufzumachen, also Windkraftanlagen für normale Hausbesitzer.

    Man sollte die Entwicklung eines kleinen und vorallem fast lautlosen Windrades für Hausbesitzer fördern. Dann könnte auch jeder selbst entscheiden, sofern es so entwickelt wurde, dass es die Nachbarn nicht stört, ob er sich so ein Ding anschafft und man hätte keine Proteste und VIEL MEHR Windkraft.

    Aber das wäre ja dezentral und weniger Macht für Konzerne.

    Sorry, aber das kannst du vergessen, diesen Unsinn mit den kleinen Windkraftanlagen hört man immer wieder, ich habe mich da früher auch mal kurz mit beschäftigt...konnte aber relativ schnell sehen wie sinnlos KWKA sind.


    Zur Erklärung kann ich als jemand der das windkraftabhängige Hobby Kiteboarding betreibt nur immer wieder darauf hinweisen das KWKA in etwa in dem Höhenbereich arbeiten wie es mein Kite tut, wir reden da meist so über maximal 20-30 Meter über dem Boden...und jetzt kommt das Problem, damit Windenergie sinnvoll genutzt werden kann muss der Wind sauber anströmen können...weder ich mit meinem Kite noch eine kleine Windkraftanlage ist (zumindest im Onshore Bereich) in der nähe vom Boden in der Lage die Energie wirklich gut zu nutzen...weil alle am Boden stehenden Objekte wie Gebäude oder Bäume etc Turbulenzen in die Windrichtung werfen, daher ist diese Windkraft nicht nutzbar...hier mal eine Grafik die genau das zeigt:

    turbulenz27cf4.jpeg

    Daher ist es bei der Windkraft gerade im Onshorebereich tatsächlich sinnvoll weiterhin nur große Anlagen auf hohen Türmen zu bauen, die sind nämlich so hoch das sie - wie in der Grafik zu sehen ist - über dem Bereich der Turbulenzen sind, dort oben gibt es keine Verwirbelungen sondern der Wind strömt sauber und mit voller Energie an.


    Edit:

    Im Offshorebereich ist übrigens genau das der Vorteil, man hat wenig bis keine Objekte die Turbulenzen bzw Verwirbelungen erzeugen, da strömt der Wind sauber an und man kann die maximale Energie nutzen, sowohl mit dem Kite beim Kiteboarding als auch bei Offshore-WKA bemerkt man diesen Vorteil deutlich.

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