Klimawandel [Sammelthread]

  • Du würdest anders entscheiden. Das habe ich schon verstanden.

    Ich würde mich einfach nur an technischen Punkten orientieren welche dazu führen das man die größtmögliche Menge Energie nutzen kann wenn man ein EE System mit PV und Wind betreiben will. Was genau daran falsch sein soll kann ich nicht ganz nachvollziehen.

    Aktuell spielen hier jedoch noch ganz andere Dinge eine Rolle. Die Gasversorgung halte ich z.B. für alles andere als gesichert.

    Naja, letztes Jahr war es eigentlich schlimmer, da waren die Gasspeicher relativ leer und keiner hat sich drum gekümmert (wegen freier Markt usw), aber aktuell wird sich ja um andere Quellen gekümmert (uS Frackinggas usw)...aber wenn die Gasspeicher wie von der Regierung vorgeschrieben bis Herbst/Winter zu über 90% gefüllt sein werden (und danach sieht es aktuell aus, wir haben 125TWh/52% von den 237TWh/100% belegt, in den letzten Tagen und Wochen erhöht sich der Füllstand so um 0,3-0,4% pro Tag, bisher ist also alles in Ordnung und verläuft wie geplant, deine Panik kann ich also nicht nachvollziehen.

    Wer sich diese ganzen Zahlen zu den Gasspeichern in Europa selber angucken möchte kann das hier tun:

    https://agsi.gie.eu/#/historical/DE


    Gas interessiert mich aber eigentlich auch weniger, davon wollen wir ja schnellstmöglich weg, ich will lieber mal endlich richtig krasse Zubauwerte bei PV und Wind sehen, es müsste jetzt eigentlich die ganze Zeit darüber gesprochen werden warum dort nichts passiert, egal ob gegen Klimawandel oder Energieprobleme durch Krieg, PV und Wind sind DIE Lösunge, aber wie schon im letzten Beitrag erwähnt kann ich keine hohen Zubauwerte erkennen, diese Regierung erzählt bisher nur viel...

    Und natürlich würde Windstrom direkt vor Ort abgenommen werden, wenn es technisch geht. Das zu einer Bedingung zu erheben würde allerdings bedeuten, dass der mögliche „Windpark“ evtl. nur aus 2 Windrädern besteht, weil eine HS-Trasse absehbar nicht kommt und 30MW (maximale Größe des Windparks) halt nicht vor Ort jederzeit verbraucht werden können, sondern an einem Wochenende vielleicht nur 5MW. Was machst Du dann? Abriegeln? Dann kommst Du vielleicht dahinter, dass das relativ oft der Fall ist und 10MW vielleicht die „wirtschaftlichere“ Größe wären, mangels Abnehmer. Du baust, wenn Du 2 Windräder baust, aber nicht nochmal 4 hinterher. Die Chance auf 6 Windräder hast Du vielleicht nur einmal, wenn das Konzept passt und alle etwas davon haben.

    Du, mal ehrlich, Ich habe nichts gegen Wind und bin dafür das wir davon so viel wie möglich bauen, aber wenn man eine WKA mal rein technisch in Relation setzt zu einer PV sollte einem doch etwas auffallen,oder?

    Kurzfristig sollten wir uns mMn mehr auf PV konzentrieren, PV Anlagen sind einfach schneller umsetzbar, haben deutlich mehr potentielle Verbreitungsfläche weil sie sich sowohl in urbanen Gebieten als auch auf dem Land gut integrieren kann...aber der Zubau ist viel zu niedrig obwohl wir riesiges Potential haben, viel mehr als bei der Windkraft.


    Und ich sehe noch einen Vorteil bei PV, PV Anlagen bedeuten auch mehr Dezentralisierung vom Besitz her weil die Anzahl an Menschen die sich eine PV - auch wenn es nur eine kleine Anlage ist/sein würde - leisten können deutlich größer ist als bei einer WKA, gerade auch daher ist das für mich die bevorzugte Energieform die wir maximal fördern sollten.

    Der Wirkungsgrad der Elektrolyse/Methanisierung sollte durch Abwärmenutzung deutlich gesteigert werden können. Und ja, sobald Leistung vor Ort abgerufen wird, würde der Strom auch direkt vor Ort verbraucht werden. Für alles darüber hinaus braucht es aber Power to X - Lösungen oder eine HS-Trasse. Oder Du baust halt nur 2 oder gar 1 Windrad… und dann kann man sich auch fragen: „Warum lassen wir es nicht ganz?“

    Für alles "darüber hinaus" braucht es zuerstmal ausreichend EE die über den Verbrauch hinausgehen, in der Situation sind wir wie gesagt zu 95% der Zeit nicht...und danach...rein technisch braucht man erst Akku/Batteriespeicher bevor man die Energie in P2G/P2X steckt...einfach weil diese für den kurzfristigen Zyklenbetrieb von 24 Stunden den besten Wirkungsgrad liefern würden und daher rein technisch dafür die beste Lösung sind um kurzfristig eine größtmögliche Autonomie des Energiesystems zu ermöglichen, man kann - wenn man mit diesem Projekt erfolgreich sein will - sich die hohen Verluste von P2G und P2X am Anfang einfach nicht erlauben.


    Das was ich hier erzähle ist nicht nur meine Meinung sonder auch die Prognosen von Fraunhofer&Co gehen für 2030 je nach Szenario von 300-350GW PV+Wind Gesamtleistung aus, dazu kommen je nach Szenario 200-300GWh Akku/Batteriespeicher (bestehend aus den bereits vorhandenen 50GWh Pumpspeicher und der Rest teilt sich auf mobile Batterien(E-Auto mit V2G) und stationäre Akkus.

    Gleichzeitig beschäftigen die sich bei Fraunhofer ja auch mit Wasserstoff...und dort sieht man das der Zubau erst so ab 2030 den Prognosen nach richtig zulegen wird...was ich für nachvollziehbar halte weil es rein technisch aktuell noch keinen Sinn macht P2G/P2X zu nutzen

  • Naja, letztes Jahr war es eigentlich schlimmer, da waren die Gasspeicher relativ leer und keiner hat sich drum gekümmert (wegen freier Markt usw), aber aktuell wird sich ja um andere Quellen gekümmert (uS Frackinggas usw)...aber wenn die Gasspeicher wie von der Regierung vorgeschrieben bis Herbst/Winter zu über 90% gefüllt sein werden (und danach sieht es aktuell aus, wir haben 125TWh/52% von den 237TWh/100% belegt, in den letzten Tagen und Wochen erhöht sich der Füllstand so um 0,3-0,4% pro Tag, bisher ist also alles in Ordnung und verläuft wie geplant, deine Panik kann ich also nicht nachvollziehen.

    Wer sich diese ganzen Zahlen zu den Gasspeichern in Europa selber angucken möchte kann das hier tun:

    https://agsi.gie.eu/#/historical/DE

    … und wenn dieser Konflikt mit Russland weiter eskaliert wird in Thüringen kaum noch Gas verfügbar sein. Dieses Szenario habe ich im Kopf, wenn ich sage: „alles andere als sicher“

    Du, mal ehrlich, Ich habe nichts gegen Wind und bin dafür das wir davon so viel wie möglich bauen, aber wenn man eine WKA mal rein technisch in Relation setzt zu einer PV sollte einem doch etwas auffallen,oder?

    Kurzfristig sollten wir uns mMn mehr auf PV konzentrieren, PV Anlagen sind einfach schneller umsetzbar, haben deutlich mehr potentielle Verbreitungsfläche weil sie sich sowohl in urbanen Gebieten als auch auf dem Land gut integrieren kann...aber der Zubau ist viel zu niedrig obwohl wir riesiges Potential haben, viel mehr als bei der Windkraft.

    Mich interessiert innerhalb dieses Konzeptes die Windkraft aber vor allem in Verbindung mit Sektorenkopplung im Wärmebereich und ich brauche keine Wärme in den Monaten Mai bis September… also dann wenn die PV-Anlagen 70-80% ihrer Energie erzeugen. Die gleiche Energiemenge wäre im Sommer einfacher zu erzeugen, das stimmt vielleicht… nur wieviel mehr Leistung brauche ich im PV-Bereich um innerhalb eines Jahres die gleiche Energie zu bekommen? Wohl in etwa das 3fache (1.000 Volllastunden/a PV < 3.000 Volllasstunden/a WK). Das heißt wenn ich 30MW Wind baue brauche ich für die gleiche Energie pro Jahr 90MW im PV-Bereich. Und 90MW liegen dann an einem besonders sonnigen Juli-Tag an. Wie soll das noch vor Ort „verbraucht“ werden? Auch Wärmepumpen oder Power-to-Heat helfen in dieser Jahreszeit für gewöhnlich überhaupt nicht weiter…. Du kannst dann nur noch ins HS-Netz damit. Und das sehe ich bei uns zumindest gerade nicht. Wenngleich ich schwer dafür bin es dort, wo es geht zu montieren. Aber dieses gegeneinander ausspielen von Dir finde ich absurd. Am besten baut man einfach beides. Es gibt nun aber ein Grundstück, das klar als Windpark in einem BEBAUUNGSPLAN ausgeschrieben wurde.

    Und ich sehe noch einen Vorteil bei PV, PV Anlagen bedeuten auch mehr Dezentralisierung vom Besitz her weil die Anzahl an Menschen die sich eine PV - auch wenn es nur eine kleine Anlage ist/sein würde - leisten können deutlich größer ist als bei einer WKA, gerade auch daher ist das für mich die bevorzugte Energieform die wir maximal fördern sollten.

    in dem Konzept, was mir vorschwebt gehört der Windpark, das Nahwärmenetz der Elektrolyseur und alles sonstige einer Energiegenossenschaft, bestehend aus allen, die angeschlossen sind, plus 30% kommunalem Anteil.

    Für alles "darüber hinaus" braucht es zuerstmal ausreichend EE die über den Verbrauch hinausgehen, in der Situation sind wir wie gesagt zu 95% der Zeit nicht...und danach...rein technisch braucht man erst Akku/Batteriespeicher bevor man die Energie in P2G/P2X steckt...einfach weil diese für den kurzfristigen Zyklenbetrieb von 24 Stunden den besten Wirkungsgrad liefern würden und daher rein technisch dafür die beste Lösung sind um kurzfristig eine größtmögliche Autonomie des Energiesystems zu ermöglichen, man kann - wenn man mit diesem Projekt erfolgreich sein will - sich die hohen Verluste von P2G und P2X am Anfang einfach nicht erlauben.

    Darüber was man sich „erlauben“ kann oder nicht bestimmst weder Du noch ich. Und die „hohen Verluste“ sind bei entsprechender Abwärmenutzung gar nicht mehr so hoch… und wie groß muss die von Dir vorgeschlagene Batterieleistung dann eigentlich werden? Mal überlegen… wir sollen ja, wenn es nach Dir ginge, PV bauen, demnach also ca. 80MWx 6 Stunden Batterieleistung…. Also sagen wir 480MWh und damit so groß wie das Alamitos Energiecenter in den USA (Platz 2. der größten Batterien der Welt). Genial! Dass ich da nicht früher drauf gekommen bin! Das wäre auf jeden Fall viel einfacher als ein 15MW Elektrolyseur, der heutzutage wirklich nichts besonderes mehr ist.


    Das was ich hier erzähle ist nicht nur meine Meinung sonder auch die Prognosen von Fraunhofer&Co gehen für 2030 je nach Szenario von 300-350GW PV+Wind Gesamtleistung aus, dazu kommen je nach Szenario 200-300GWh Akku/Batteriespeicher (bestehend aus den bereits vorhandenen 50GWh Pumpspeicher und der Rest teilt sich auf mobile Batterien(E-Auto mit V2G) und stationäre Akkus.

    Gleichzeitig beschäftigen die sich bei Fraunhofer ja auch mit Wasserstoff...und dort sieht man das der Zubau erst so ab 2030 den Prognosen nach richtig zulegen wird...was ich für nachvollziehbar halte weil es rein technisch aktuell noch keinen Sinn macht P2G/P2X zu nutzen

    aha. Dann frag die doch mal mit welchen Rahmenbedingungen die gerechnet haben. Wie hoch der Gaspreis z.B. war? Ob mit oder ohne Abwärmenutzung gerechnet wurde? Ob davon ausgegangen wurde, dass eine regenerative CO2-Quelle zur Verfügung stand? Ob ferner davon ausgegangen wurde, dass quasi jeden Tag ein komplettes Gasembargo droht? Und ob zudem davon ausgegangen wurde, dass man evtl. gar nicht in ein HS-Netz sondern nur in ein MS-Netz einspeisen kann? Aber wenn Du oder das FH-Institut die Idee blöd finden, dann sollten wir das natürlich auch nicht tun.

    Ich würde mich einfach nur an technischen Punkten orientieren welche dazu führen das man die größtmögliche Menge Energie nutzen kann wenn man ein EE System mit PV und Wind betreiben will. Was genau daran falsch sein soll kann ich nicht ganz nachvollziehen.

    Weil das „Optimum“ sowieso niemals erreichbar sein wird. Es geht immer nur darum möglichst viele Akteure, die Kohle mitbringen, von einem Konzept zu überzeugen, dass ihnen aus ihrer Sicht Vorteile und Planungssicherheit ermöglicht. Das technische Optimum interessiert in der Praxis niemanden. „Was kostet es und was bringt es?“ Und wenn man dann darüber hinaus noch Versorgungssicherheit oder ein „klimaneutrales Gewerbegebiet“ schafft, hat man schon extrem viel gekonnt.

    Falls es klappt schicke ich Dir n Foto vom Spatenstich und gebe den Standort Preis. Dann kannst Du gerne vorbeikommen und das alles madig reden und argumentieren dass es viel sinnvoller gewesen wäre eine 90MW-PV-Anlage zu errichten und den gewonnenen Strom ins deutsche Stromnetz zu verkaufen, oder wenigstens die drittgrößte Batterie der Welt zu errichten, wenn die Leute vor Ort schon zu blöd dafür sind auf ein-und-ausladbare Akku-E-Autos umzusteigen.

  • ...blabla...

    Deine Überzeugung von der Windkraft in allen Ehren, aber komm mal runter von deinem Trip, du scheinst da einen wichtigen Teil nicht verstanden zu haben, das maximale WKA Generatorpotential in Deutschland wird auf etwa 200-300GW geschätzt.

    Das maximale PV Generatorpotential wird auf eher 2000-3000GW geschätzt, 1700GW kann man laut Fraunhofer alleine durch Agri PV bekommen, 200GW passen auf Dächer von Gebäuden, dann gibt es noch Parkplätze, Fahrradwege usw, das Potential ist riesig...


    Wenn du also mit so einem Scheiß wie...

    Zitat von Danton

    ...ich brauche keine Wärme in den Monaten Mai bis September… also dann wenn die PV-Anlagen 70-80% ihrer Energie erzeugen.

    ...

    ...ankommst, muss ich dir sagen das du halt einfach die falschen Vorstellungen hast welche Energiequelle die tragende Säule unserer Energiewende sein wird. Das Potential für die PV ist einfach so viel größer und vom Output der aktuell installierten 60GW PV kann ich entnehmen das die PV im Winter trotzdem noch fast 1 Stunde Generatorleistung erzeugt, 40-50GWh sind im Winter keine Seltenheit. hätten wir 600GW PV wären es 400-500GWh...bei 1200GW etwa 1TWh pro Tag...und bei 2400GW wären es 2TWh pro Tag im Winter.


    An der Stelle nochmal zu Erinnerung, der gesamte elektrische tägliche Verbrauch Deutschlands im Winter liegt aktuell so bei 1,5-2TWh, bei über 2000GW PV (und die Fläche dafür haben wir ohne Problem, im Gegensatz zur Windkraft) ist der Verbrauch auch an vielen Tagen im Winter abgedeckt.

  • Ich glaube angesichts einer möglichen Hyperinflation/Rezession die mit grossen Schritten näher kommt, angesichts der Energieversorgung/Rohstoffmangel, Steigerung der Preise der Produktionsgüter, eventuell noch andere Tradewar-Auswirkungen/Sanktionen wird das allermeiste was mit Klima zu tun hat , weit, weit zurückgestellt.


    Wir könnten existenzielle Probleme bekommen, wenn wir die politischen Entwicklungen in Bezug auf Ukraine/Sanktionen nicht langsam zurückfahren.


    Ich wäre da aktuell nicht optimistisch was Klimabestrebungen angeht...

  • … Mit diesem Konzept kannst Du doch nicht die Welt retten! Du musst machen, was das Fraunhofer-Institut sagt, sonst machst Du etwas falsch. (Kein Originalzitat- Deutung)

    Ich will gar nicht die Welt retten. Wenn man „die Welt“ retten wollen würde, müsste man unser Gewerbegebiet eh erstmal nach „dringend vor Ort notwendig“ durchforsten und alles andere wahrscheinlich nach Marokko mit viel PV-Potential verlegen oder dicht machen. Wenn ich hier einmal im halben Jahr unsere regionalen Projekte vorstelle, tue ich das um darzustellen was aktuell kleine Stadtwerke vor Ort evtl. tun können und wo der Schuh drückt.

    Das ist mein Angebot in diesem Thread. Manchmal stelle ich auch Fragen: Danke an Hohli und danke an @Fernbedingung !

    Natürlich kann ich nicht erwarten hier andächtig von jedermann Applaus zu erhalten … nur was Du tust ist zu versuchen einem den Verstand oder die Kompetenz abzusprechen… ich denke über Projekt 1 und 2 schon sehr lange nach und bin da mit Planern im Austausch. Projekt 3 ist, was die Idee mit dem Windpark angeht, sehr frisch und wird sich sicherlich noch sehr oft verändern. Eigentlich ist dieses Projekt auch schon viel zu groß für uns. Hier als erstes von Dir aber um die Ohren gehauen zu bekommen, dass „wir noch gar nicht soweit sind“ oder was ich alles nicht verstehe, weil PV ja viel wichtiger wäre, finde ich wieder mal unangemessen frech. Du schreibst Power-to-X „erst ab 2030“… hast Du mich mal gefragt, wann ich von der finalen Inbetriebnahme ausgehe?

  • Frankreich leidet unter Trockenheit

    Noch ist der Sommer nicht da, doch schon jagt in Frankreich ein Hitzerekord den nächsten. Seit Wochen bereiten sich die Landwirtinnen und Landwirte auf die Dürre vor. In 29 von 101 Departements wird das Wasser rationiert. Wegen der starken Trockenheit musste sogar ein Atomkraftwerk seine Produktion drosseln.

    Interessant, der Sommer hat noch nichtmal richtig angefangen aber in Frankreich werden schon wieder die ersten AKW (von den wenigen - grob 50% sind abgeschaltet - die eh noch laufen) wegen der Trockenheit gedrosselt...


    Ich will gar nicht die Welt retten.

    Ich auch nicht, ich will aber bei meinen Mitmenschen ein Verständnis dafür schaffen wie die technische und zeitliche Reihenfolge bei dem Projekt Energiewende so grob aussehen muss...wo man den besten "bang for the buck" bekommt.

    Zitat von Danton 1.1

    Wenn man „die Welt“ retten wollen würde, müsste man unser Gewerbegebiet eh erstmal nach „dringend vor Ort notwendig“ durchforsten und alles andere wahrscheinlich nach Marokko mit viel PV-Potential verlegen oder dicht machen.

    Man brauch die PV nicht nach Marokko auslagern, klar sind die Erträge dort höher, aber es ist rein technisch und wirtschaftlich nicht notwendig, PV kann man auch in unserer Region ausreichend wirtschaftlich betreiben und mit einem Ausbaupotential von 2000-3000GW ist es unsere größte verfügbare Energiequelle.

    Wenn ich hier einmal im halben Jahr unsere regionalen Projekte vorstelle, tue ich das um darzustellen was aktuell kleine Stadtwerke vor Ort evtl. tun können und wo der Schuh drückt.

    Das ist mein Angebot in diesem Thread. Manchmal stelle ich auch Fragen: Danke an Hohli und danke an @Fernbedingung !

    Natürlich kann ich nicht erwarten hier andächtig von jedermann Applaus zu erhalten … nur was Du tust ist zu versuchen einem den Verstand oder die Kompetenz abzusprechen…

    Ich will dich auch nicht daran hindern deine Projekte vorzustellen, was ich hier dazu schreibe ist halt meine Meinung auf der Basis der Informationen die ich mir bisher so angeeignet habe,

    Da geht es mir auch nicht darum dir Kompetenz oder Verstand abzusprechen sondern das ganze von der technischen Betrachtung einzuordnen.

    ...ich denke über Projekt 1 und 2 schon sehr lange nach und bin da mit Planern im Austausch. Projekt 3 ist, was die Idee mit dem Windpark angeht, sehr frisch und wird sich sicherlich noch sehr oft verändern. Eigentlich ist dieses Projekt auch schon viel zu groß für uns. Hier als erstes von Dir aber um die Ohren gehauen zu bekommen, dass „wir noch gar nicht soweit sind“ oder was ich alles nicht verstehe, weil PV ja viel wichtiger wäre, finde ich wieder mal unangemessen frech. Du schreibst Power-to-X „erst ab 2030“… hast Du mich mal gefragt, wann ich von der finalen Inbetriebnahme ausgehe?

    Naja, ich haue dir das um die Ohren weil es technisch tatsächlich so ist das wir noch nicht so weit sind, im großen und ganzen muss man jetzt erstmal alle Energie in den Ausbau von PV und Wind stecken, genau das ist aber nicht der Fall, nichtmal diese einfache Grundlage bekommen wir bis jetzt umgesetzt...an der Stelle dann schon darüber nachzudenken ob man P2G oder P2X macht ist der falsche Ansatz weil die Energie aus EE dafür fehlt/fehlen wird, mehr will ich damit nicht deutlich machen.

  • LDR


    In diesem nun schon mehrfach beschriebenen Fall MÜSSEN wir vor Ort die Energie jedoch UMWANDELN, da UNSER EIGENES NETZ NICHT 30MW JEDERZEIT AUFNEHMEN KANN. Power-to-X müsste im konkreten Fall aus rein technischen Gründen praktiziert werden, oder wir bauen halt nur ein Windrad. Ist das so schwer zu verstehen?

    Natürlich mag es jetzt noch weitere Bedenken und Vorschriften geben, die ich heute noch nicht kenne, die besagen, dass egal ob Power-to-X die erzeugte Leistung ausbalancieren kann oder nicht, ein HS-Anschluss kommen muss.

    Unsere technischer Leiter hat das allerdings bisher noch nicht so kommentiert.

    Was auch hier ein Problem wird sind Anwohner, die Windkraft zuletzt, vor 5 Jahren, kategorisch ablehnten. Man darf gespannt sein ob sich da etwas verändert hat.

  • Power-to-X müsste im konkreten Fall aus rein technischen Gründen praktiziert werden, oder wir bauen halt nur ein Windrad. Ist das so schwer zu verstehen?

    Dann sollte man dieses Projekt lieber erstmal für eine Zeit lang vergessen und das Geld in PV oder WKA an besseren Standorten investieren, irgendwo wo man keine riesigen Verluste mit P2X erzeugt...die wir uns zum aktuellen Zeitpunkt rein technisch wie gesagt noch nicht erlauben können.

    Das Ausbaupotential ist sowohl bei PV als auch Windkraft noch riesig, da muss man nicht jetzt zum aktuellen Zeitpunkt zwanghaft eine schlecht geeignete Flächen wählen wo man kein geeignetes Netz hat und darum eine Speichertechnologie wählt die dann hohe Verluste erzeugt.

    Würde man das Geld an anderen Stellen investieren könnte man für weniger Geld mehr Energie haben die man direkt im Verbrauch versenken kann und nicht speichern muss.


    Ist das so schwer zu verstehen?

  • Da ich mir nicht ganz sicher bin, wie hierzu zahlen aussehen (und ich glaube, das ist insgesamt auch nciht ganz leicht darstellbar), hat sich mein persönlicher Standpunkt dahingehend etwas geändert:


    Geld kann im Zweifel rausgeballert werden noch und nöcher, das sehen wir jetzt beim Militär. Der Bottleneck wären dann die entsprechenden Fachkräfte, die diese Anlagen (und damit meine ich jegliche der hier erwähnten) entwickeln und errichten. Da die Fachkräfte aus den jeweiligen Sparten sich zwangsläufig nicht überlappen, sollte man meines Erachtens schon mit den Investitionen in solchen Programmen anfangen - nicht zuletzt, weil wir auf diese Form auch großtechnisch eine gewisse Pionierrolle in einer potentiellen Schlüsselindustrie einnehmen würden. Letzteren Punkt würde ich da auch durchaus gerne als europäisches Projekt verstanden wissen, um auch unsere französischen Freunde und co. mal langsam vom Kernenergietrip runterzubringen.


    Mir ist klar, das (stand jetzt) LDR recht hat mir der Aussage, dass zunächst eine elektrische Grundlage für das geschaffen werden müsste und der Ausbau erneuerbarer Priorität hat. Tatsächlich sollte es aber ja auch so sein, dass es Elektrolyseure/P2X-Anlagen entstehen, die Dinger mit strom gefüttert werden wollen - bestenfalls mit billigen. Und billigen Strom bekommt man durch geeignete Subventionen (d.h. auch die Abschaffung ungeeigneter Subventionen) nur noch durch Erneuerbare, was deren Ausbau zwangsläufig erneut antreiben würde.


    Mein Einwand bei dem Ganzen ist allenfalls, dass dies für mich ein Szenario abbildet, welches ich vor 50 Jahren gutgeheißen hätte. Um den Klimawandel in seiner jetzigen Ausprägung zu stoppen, da bedarf es meiner Ansicht nach vor allem eines: Verzicht, Umverteilung und die Abschaffung kapitalistisch motivierten Wirtschaffens. Und da sich bis auf's Nächste keine Regierung finden lässt, die auch nur ansatzweise in diese Richtung stößt, beiße ich lieber verzweifelt in das pelzige Leberwurstbrot, als in gar keines. Schnelles Ende.

  • Dann sollte man dieses Projekt lieber erstmal für eine Zeit lang vergessen und das Geld in PV oder WKA an besseren Standorten investieren, irgendwo wo man keine riesigen Verluste mit P2X erzeugt...die wir uns zum aktuellen Zeitpunkt rein technisch wie gesagt noch nicht erlauben können.

    Das Ausbaupotential ist sowohl bei PV als auch Windkraft noch riesig, da muss man nicht jetzt zum aktuellen Zeitpunkt zwanghaft eine schlecht geeignete Flächen wählen wo man kein geeignetes Netz hat und darum eine Speichertechnologie wählt die dann hohe Verluste erzeugt.

    Würde man das Geld an anderen Stellen investieren könnte man für weniger Geld mehr Energie haben die man direkt im Verbrauch versenken kann und nicht speichern muss.


    Ist das so schwer zu verstehen?

    Nun, vielleicht ist es möglich, dass ich und viele andere mit mir darüber etwas anders nachdenken.

    Was Du hier siehst ist ein zugegeben schlechtes Bildschirmfoto Es zeigt wie Agora die EE-Erzeugung und Abnahme heute (links) und die EE-Erzeugung und flexibilisierte Abnahme im Jahr 2030 (rechts) in Deutschland sieht. Wenn ich nun potentieller Investor in PV oder WKA wäre, wüsste ich, dass diese Grafik ein gewaltiges Problem meines Investments beschreibt. Diese Grafik zeigt mir, dass das Angebot die Nachfrage schon in 8 Jahren mächtig übertreffen kann und ich mir dringend etwas für diesen Fall überlegen sollte. Zugegeben: Batterien wären auch eine Lösung… Nur: 2030 ist mit Blick auf die Realisierungsdauer und den Abschreibungs Zeitraum ein Jahr auf das man die Anlage hin konzipieren muss. Dass wir „heute noch nicht soweit sind“ und man deshalb keine Speicher bräuchte ist für den Beginn einer Planung in diesem Bereich einfach ein uninteressanter Gedanke, der sehr teuer werden kann, wenn man ihm folgt.

    Ich frage mich noch immer warum Du die vorgesehene Abwärmenutzung im Projekt noch immer nicht als das wahrnimmst, was es sein wird; Die Steigerung des Wirkungsgrades.

  • Ich frage mich noch immer warum Du die vorgesehene Abwärmenutzung im Projekt noch immer nicht als das wahrnimmst, was es sein wird; Die Steigerung des Wirkungsgrades.

    Der Ausbau von Wärmepumpen, insbesondere mit Kopplung an die öffentliche Infrastruktur und Familienwohnhäusern, könnte einen der am besten darstellbaren Verbesserungen in den nächsten Jahren darstellen. Ich sehe das ähnlich wie du, allerdings gilt auch hier, dass man den entsprechenden Ausbau nicht nur in Presitgeobjekte steckt oder teure Einfamilieneigenheime, sondern eben öffentlich in die von mir genannten Gebäude investiert - bestenfalls so, dass die Wertsteigerung und Kostenersparniss am Ende nicht ausschießlich (das ist schon das optimistischste, zu dem ich mich hinreißen lasse) bei den Besitzern landet und etwaige Kosten auf keinen Fall auf Mieter umgelagert wird (hahaha, never....).

  • Der Ausbau von Wärmepumpen, insbesondere mit Kopplung an die öffentliche Infrastruktur und Familienwohnhäusern, könnte einen der am besten darstellbaren Verbesserungen in den nächsten Jahren darstellen. Ich sehe das ähnlich wie du, allerdings gilt auch hier, dass man den entsprechenden Ausbau nicht nur in Presitgeobjekte steckt oder teure Einfamilieneigenheime, sondern eben öffentlich in die von mir genannten Gebäude investiert - bestenfalls so, dass die Wertsteigerung und Kostenersparniss am Ende nicht ausschießlich (das ist schon das optimistischste, zu dem ich mich hinreißen lasse) bei den Besitzern landet und etwaige Kosten auf keinen Fall auf Mieter umgelagert wird (hahaha, never....).

    Also ganz konkret planen wir derzeit eine 2MW Flusswasserwärmepumpe, die in das öffentliche, bereits bestehende Wärmenetz in der Innenstadt einspeist. Das tuen wir als 100% kommunales Unternehmen.

    Im neuen Projekt hätte ich vor anstatt eines Flusses Abwärme eines Gewerbegebietes zu nutzen (Plus Abwärme aus Elektrolyse und Methanisierung). Das können Temperaturen um die 30Grad sein. Diese Abwärme müsste in ein neues Netz eingespeist werden, das aber aus günstigen Kunststoffröhren bestehen kann. Dort angeschlossene dezentrale Wärmepumpen bringen dann das benötigte Temperatur-Niveau und kühlen den Abwärmekreis auf bis zu 5Grad runter. Ist für mich ne gute Lösung für ein Gewerbegebiet mit angrenzendem Dorf.

  • Sounds like Green : )


  • Verblüffende Parallelen der Diskussionskultur der Atom-Lobby zur Kriegslobby. Und auch hier wieder (Ex-) Grüne am Start.

    Ich finde sie erfrischend. Allerdings wird sie nicht an der Tatsache vorbei kommen, dass die Deutschen gute Energie wollen und Atome sind böse Energie.


    Bei einer rein fachlichen Diskussion, würde die Tatsache, dass ein Franzose etwa den halben CO² Fußabdruck hat wie ein Deutscher, erhebliches Gewicht haben. Und der Tatsache, dass die franz. Meiler marode sind, steht der Fakt gegenüber, dass unsere politischen Beziehungen zu unserem Gas und Öllieferanten auch marode sind.


    Die Idee, dass ein Endlager 1 Mio Jahre sicher sein soll, ist so typisch Grüne. Unsere Spezies existiert sein 200.000 Jahren vielleicht. Was glauben denn die Grünen wie lange wir es als Spezies noch machen? Die Grünen leben da in ihrer eigenen geistigen Sphäre, zu der ich mental keinen Zugang finde.

  • Die Idee, dass ein Endlager 1 Mio Jahre sicher sein soll, ist so typisch Grüne. Unsere Spezies existiert sein 200.000 Jahren vielleicht. Was glauben denn die Grünen wie lange wir es als Spezies noch machen? Die Grünen leben da in ihrer eigenen geistigen Sphäre, zu der ich mental keinen Zugang finde.

    Blechi, echt jetzt? Überlegungen abseits von Ignoranz und Gleichgültigkeit anderen Spezies gegenüber, beschreibst du so? Das ist so ein bisschen Kategorie „das wird man ja wohl noch sagen dürfen.“


    Das bleibt dann mal so stehen.

  • Bei einer rein fachlichen Diskussion, würde die Tatsache, dass ein Franzose etwa den halben CO² Fußabdruck hat wie ein Deutscher, erhebliches Gewicht haben. Und der Tatsache, dass die franz. Meiler marode sind, steht der Fakt gegenüber, dass unsere politischen Beziehungen zu unserem Gas und Öllieferanten auch marode sind.

    In einer rein fachlichen Diskussion würde man erwähnen das der geringe Fußabdruck Frankreichs nicht alleine damit zusammen hängt das es dort die alten kaputten Atomkraftwerke gibt, die drücken nur den Wert beim Stromverbrauch nach unten, Öl und Gas gibt es aber auch in Frankreich, die verbrauchen davon aber auch einfach weniger (Gasverbrauch pro Jahr ist z.B. etwas unter 1000TWh für Deutschland und etwas unter 500TWh für Frankreich), weil...der Vorteil/Nachteil von Frankreich im Vergleich zu Deutschland ist eine schwächere/kleinere Wirtschaft, daher auch der niedrige pro Kopf Wert, weniger Wirtschaftskraft bedeutet weniger Energieverbrauch (der zu großen Teilen immer noch über Öl und Gas gedeckt wird, auch in Frankreich) für das gesamte Land...im wirtschaftlich stärkeren Deutschland geht der Verbrauch der Wirtschaft mit über auf den pro Kopf Wert, dieser Wert ist eigentlich fehlerhaft weil man einen Mischwert hat aus Wirtschaft und Privatpersonen.

  • der Vorteil/Nachteil von Frankreich im Vergleich zu Deutschland ist eine schwächere/kleinere Wirtschaft, daher auch der niedrige pro Kopf Wert, weniger Wirtschaftskraft bedeutet weniger Energieverbrauch (der zu großen Teilen immer noch über Öl und Gas gedeckt wird, auch in Frankreich) für das gesamte Land...im wirtschaftlich stärkeren Deutschland geht der Verbrauch der Wirtschaft mit über auf den pro Kopf Wert, dieser Wert ist eigentlich fehlerhaft weil man einen Mischwert hat aus Wirtschaft und Privatpersonen.

    Der BIP pro Kopf ist in Frankreich aber nicht halb so groß wie in Deutschland. Wie schaffen die so ein hohes BIP mit so einer kleinen Wirtschaft?

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