Klimawandel [Sammelthread]

  • Nö, das ist nur Gesetzgebung und Regierung die über die eigenen Füße stolpern. Marktlogik und Russenfresserei ist gleich Pistole auf eigenem Knie.

    Greenwashing gibt's eine Tür weiter bei der Atomlobby.

    Wie oft noch? Gas ist nicht nachhaltig oder "Grün" und auch keine "Übergangstechnologie". Lasst euch nicht von Danton volllabern.


    Marktlogik

    Ich nehme mal an, du glaubst, wenn der Staat mitmacht, dann gäbe es keine oder weniger Marktlogik. Aber so funktioniert das leider nicht. Der Staat schafft Märkte. Wenn linke mehr Staat fordern, fordern sie gleichzeitig mehr Markt. Das ist doch genau das Problem. Wer das nicht erkennt, hat wohl seit Jahrzehnten die herrschende Politik verschlafen.


    https://buergerrat-klima.de/content/pdfs/Bürgerrat%20Klima%202021_Das%20Bürgergutachten.pdf#page=66


    Gutachten des Bürger:innenrats. Das wäre noch im Rahmen einer Machbaren Energiewende. Obwohl die 1,5 Grad schon lange out the window sind.

  • Wie oft noch? Gas ist nicht nachhaltig oder "Grün" und auch keine "Übergangstechnologie". Lasst euch nicht von Danton volllabern.

    Das stimmt so pauschal nicht, du machst es dir da zu einfach, du musst anfangen das ganze etwas differenzierter zu betrachten, die Realität ist nämlich etwas komplexer.


    Nur wenn es um fossiles Erdgas geht stimmt das was du sagst, aber man kann Gas via Elektrolyse auch mit der Energie aus Windkraft oder Photovoltaik herstellen, nennt man P2G bzw Power to Gas, damit kann man dann so ein "grünes Gas" welches CO2 neutral ist herstellen.


    Alleine nur mit Wasserstoff könnten wir (basierend auf der Erfahrung aus den Stadtgasnetzen von früher) etwa 50% Gasanteil in den Gasspeichern erreichen...

    Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser erzeugt und möglichst direkt in das Gasnetz eingespeist (die zulässige Obergrenze für die Wasserstoffkonzentration im deutschen Erdgasnetz liegt mit Stand von 2015 im einstelligen Prozentbereich, im Stadtgasnetz waren etwa 50 % Wasserstoff enthalten) oder in Großspeichern wie Salzkavernen zwischengespeichert. Die zur Elektrolyse benötigte elektrische Energie wird mittels Windkraftanlagen oder durch Solarzellen erzeugt.

    ...

    Zur Elektrolyse können alkalische Elektrolyseure, PEM-Elektrolyseure und Festoxidbrennstoffzellen genutzt werden. Weitere Elektrolysetechniken befinden sich in der Erforschung. Beispielsweise wurde 2017 ein Elektrolyseur auf Basis eines Nickel-Eisen-Akkumulators vorgestellt, der zunächst wie ein herkömmlicher Akkumulator geladen und entladen werden kann. Erreicht der Akkumulator seine Kapazitätsgrenze und wird weiter Strom zugeführt, wird stattdessen Wasserstoff produziert.

    ...

    ...und mit Methan könnten wir dann sogar auf 100% kommen:

    Alternativ kann der Wasserstoff zusammen mit zuvor aus Industrieprozessen abgeschiedenem oder aus der Luft gewonnenem Kohlenstoffdioxid in Methangas umgewandelt werden, was eine Form des Carbon-Capture-and-Utilization-Konzeptes darstellt. Das gewonnene Methan kann anschließend bis zu 100 % in das Gasnetz eingespeist oder in Gasspeichern gelagert werden. Im Gegensatz zur Wasserstoffherstellung steht in diesem Fall die komplette Erdgasinfrastruktur für Speicherung und Transport zur Verfügung.

    ...

    Dadurch würden dann die kompletten bereits vorhandenen 230TWh Gasspeicher nutzbar und wären zusammen mit den Gaskraftwerken/Gasturbinen ein gutes Backup für die Zeiten wo wenig Wind weht oder Sonne scheint, da kann man dann ohne Probleme auch mal ein paar Wochen Dunkelflaute im Winter überbrücken.


    Allerdings müssen wir dafür erstmal deutlich mehr PV und Windkraftanlagen bauen, bisher wurde das ja leider abgewürgt.

    Und als Zwischenschritt müssen wir dann auch erstmal anfangen ein paar 100GWh Akku ans zu Netz hängen, für kurzfristige Fluktuation der Tageszyklen machen Akkus mehr Sinn, die Gasspeicher muss man als letzten Schritt zum Ausgleich für langfristige Zyklen betrachten, also um Energie aus dem Sommerhalbjahr in das Winterhalbjahr zu verschieben.

  • … also derzeit lohnen sich Gaskraftwerke nicht wirklich. Wirtschaftlich ist Kohle derzeit klar vorne (Siehe Berichte).

    Natürlich könnte der CO2-Preis marktbasiert doppelt so hoch liegen sodass Gaskraftwerke im Vergleich zu Kohlekraftwerken wieder rentabler werden. Mit Elektrolyse reichen doppelt so hohe Preise, erst recht bei wenigen Stunden Laufzeit, aber bei weitem nicht aus um das Invest wieder reinzuholen. Der Strompreis läge mit ausreichend hohen CO2-Preisen noch deutlich höher, viel höher. Das müsste man erstmal erklären und vermitteln.

    Ohne Fördermittel für Gaskraftwerke (oder auch alternative Stromerzeugungsanlagen) würde es diese heute evtl. gar nicht geben und müssten schlagartig auf einmal gebaut werden. Das hielte ich für ziemlich kurzsichtig und würde aus heutiger Sicht ein Fehler gewesen sein.

  • Nur wenn es um fossiles Erdgas geht stimmt das was du sagst, aber man kann Gas via Elektrolyse auch mit der Energie aus Windkraft oder Photovoltaik herstellen, nennt man P2G bzw Power to Gas, damit kann man dann so ein "grünes Gas" welches CO2 neutral ist herstellen.

    Vielleicht verstehe ich was falsch, aber wird dieses Gas nicht auch wieder verbrannt am Ende und setzt Emissionen frei? Das wär dann doch nicht wirklich grün.

  • Vielleicht verstehe ich was falsch, aber wird dieses Gas nicht auch wieder verbrannt am Ende und setzt Emissionen frei? Das wär dann doch nicht wirklich grün.

    Kommt drauf an, z.B. bei Wasserstoff hat man dieses Problem generell eh nicht. Aber alleine mit Wasserstoff kommen wir leider wie gesagt nur bestenfalls auf etwa 50% Gasanteil im Gasnetz, deswegen brauchen wir weitere Lösungen.


    Daher müsste man im zweiten Schritt Methan daraus machen um auf 100% Gasanteil zu kommen...und wenn man daraus Methan macht könnte es ein Problem sein wenn man CO2 aus den falschen Quellen verwendet, würde man z.B. CO2 aus der Abscheidung von Abgasen aus Verbrennungsprozessen mit fossilen Brennstoffen verwenden würde insgesamt am Ende doch wieder mehr CO2 freigesetzt was vorher nicht da war, daher sollte man diesen Weg möglichst vermeiden.


    Aber man kann CO2 dafür auch vorher aus der Luft entnehmen, dann ist das was verbrannt wird ja nur das was vorher entnommen wurde, die Gesamtmenge CO2 ändert sich dann ja nicht. Nur leider ist das etwas aufwendiger und daher teurer als der Weg über Abscheidung von Abgasen.


    Edit:

    Die Rohstoffe dafür kämen aber aus dem gewöhnlichen Kohlenstoffzyklus, das wäre also hinsichtlich der CO2-Bilanz ein Nullsummenspiel.

    Korrekt, so sollte es im Optimalfall sein, rein technisch ist das möglich.

  • Vielleicht verstehe ich was falsch, aber wird dieses Gas nicht auch wieder verbrannt am Ende und setzt Emissionen frei? Das wär dann doch nicht wirklich grün.

    Das Problem ist, dass die Gaspipelines NIE dicht sind, das sieht man bei ALLEN Leitungen. Abgesehen davon, verzögert das bedienen der Interessen der Gaslobby (das ist es nämlich nur), dass regenerative Technologien weiter ausgebaut werden. Und da kann man noch so darüber philosophieren, was wann wo wie man machen müsste, damit Gas doch endlich zur "Übergangstechnologie" wird (und die Gasunternehmen Profite einfahren). Aber auch Vermieter und die Autolobby hat Interessen an Gas. Jetzt wurde ja auch die Taxonomie von der Bedeutung "nachhaltig" geändert, was massives greenwashing ist.


    Zu Wasserstoff:


    https://www.lobbycontrol.de/20…raeume-der-gaslobby-sind/


    Gaslobby:


    https://www.lobbycontrol.de/20…klimapolitik-verwaessert/


    Gaslobby und ihr Einfluss auf Studien der Bundesregierung:


    https://www.lobbycontrol.de/20…ekapert-von-der-gaslobby/

  • https://de.scientists4future.o…ko-fuer-die-energiewende/



    Ausbau der Erdgas-Infrastruktur: Brückentechnologie oder Risiko für die Energiewende?

    29. Januar 2021

    Studie der Scientists for Future zur Diskussion um Erdgas

    Berlin, 28.01.2021 | Der geplante Ausbau von Erdgas-Infrastruktur in Deutschland lässt sich nicht klimapolitisch begründen und birgt zahlreiche finanzielle Risiken. Zudem wird damit die geplante Energiewende verzögert. Dies sind die Kernaussagen einer neuen Studie, die heute von den Scientists for Future (S4F) veröffentlicht wurde.

    Noch vor zehn Jahren war die Begründung für die Nutzung von Erdgas (Methan), dass es als Brückentechnologie für den Übergang in ein künftiges, fossilfreies Energiesystem gebraucht werde, weil es im Vergleich zu Kohle weniger CO2 ausstoße. Bei der Nutzung von Erdgas entstehen jedoch neben CO2 auch Methanemissionen und neuere Studien belegen, dass die Umweltfreundlichkeit von Methan weitaus zu positiv eingeschätzt wurde. Satellitenbeobachtungen, präzisere Messungen und differenziertere Betrachtungen des Gesamtzyklus zeigen, dass Erdgas in seiner Wirkung als Treibhausgas genau so klimarelevant sein kann wie Kohlendioxid: „Neben der direkten Klimawirkung von Methan wurde auch die Gesamtmenge an Treibhausgasemissionen, die bei der Nutzung von Erdgas entstehen, lange unterschätzt,“ stellt S4F-Mitglied Claudia Kemfert fest. „Der vergleichsweise positiv erscheinende Wert für die spezifischen CO2-Emissionen von Erdgas relativiert sich stark, wenn nicht nur die direkten Emissionen, sondern die Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus berücksichtigt werden.“

    Direkte Methanemissionen entstehen bei Förderung, Lagerung, Transport und Verbrauch. Gerade hier hat sich das Bild in den letzten Jahren dramatisch verändert, seitdem Leckagen von Methan aus Pipelines und anderen Teilen der technischen Infrastruktur besser erfasst werden können. Dazu stellt Erdgasexpertin Hanna Brauers (S4F) fest: „Methanemissionen, die durch Leckagen, bewusstes Ablassen oder Abfackeln insbesondere bei der Erdgasförderung entstehen, wurden bisher nicht oder nicht vollständig in die Berechnung der Klimawirkung von Erdgas einbezogen.“

    Der Transport von Erdgas als Flüssiggas erzeugt zusätzliche Treibhausgas-Emissionen. Diese entstehen bei Flüssigerdgas-Importen, beispielsweise aus Qatar oder den USA, insbesondere durch die energieintensive Verflüssigung/Kühlung auf -160 °C und liegen in der Größenordnung der notorisch leckagebehafteten Pipeline-Importe aus Russland.

    Auch bedeutet ein weiterer Ausbau der Erdgasstrukturen ein erhebliches Risiko für die Finanzierung der Energiewende. Derzeit basieren immerhin 25 % des deutschen Primärenergieverbrauchs auf Erdgas. Eine Deckungslücke wird es jedoch in Zukunft nicht geben, die meisten Zukunftsszenarien zeigen eine Abnahme des Erdgasverbrauchs. Mithin wird der weitere Ausbau von Erdgas-Infrastruktur zum finanziellen Risiko: in Europa ist Deutschland das Land mit den zweithöchsten Gasinvestitionsplänen.


    Rund 18,3 Milliarden Euro sind für Kraftwerke, Gasnetze und Flüssigerdgas-Terminals in Planung. Bei sinkendem Erdgasverbrauch drohen vorzeitige Stilllegungen und Unternehmensklagen auf Basis der Europäischen Energiecharta. Zudem fehlen diese Gelder für den Ausbau Erneuerbarer Energien.


    Das Argument der Brückentechnologie hat aktuell eine Weiterung erfahren: will man anstelle fossiler Erdgasversorgung eine Wasserstofftechnologie und –infrastruktur aufbauen, sollen sich – so lautet die Begründung – dafür Teile der Erdgas-Transportstruktur eignen. Ob die zukünftige Nutzung von Wasserstoff den Ausbau der Erdgasinfrastruktur erfordert, muss schon aus energiewirtschaftlichen und klimapolitischen Gründen hinterfragt werden. Wichtiger wäre es, den Aufbau von europäischen Kapazitäten zur Wasserstofferzeugung ausschließlich aus erneuerbaren Energien und damit auch den Ausbau von erneuerbaren Energien voran zu treiben .

    Die StudieAusbau der Erdgas-Infrastruktur: Brückentechnologie oder Risiko für die Energiewende?“ findet sich hier

    https://doi.org/10.5281/zenodo.4474498

  • ...

    Ob die zukünftige Nutzung von Wasserstoff den Ausbau der Erdgasinfrastruktur erfordert, muss schon aus energiewirtschaftlichen und klimapolitischen Gründen hinterfragt werden. Wichtiger wäre es, den Aufbau von europäischen Kapazitäten zur Wasserstofferzeugung ausschließlich aus erneuerbaren Energien und damit auch den Ausbau von erneuerbaren Energien voran zu treiben .

    Guck an, da ist dein grünes Gas, Wasserstoff aus EE Strom, darum geht es hier in der Diskussion auch die ganze Zeit, schön das du eine Quelle verlinkst die das selbe sagt.


    Ich glaube niemand hier hat gefordert das die Infrastruktur für fossiles Erdgas ausgebaut werden soll, verstehe daher nicht warum du das hier die ganze Zeit erzählst und sagst es würde kein grünes Gas geben.

  • Ich bin schon der Meinung, dass wir 30GW neue Gaskraftwerke benötigen (eine gewaltige Größenordnung, also ca. 15AKWs)

    Parallel dazu sollten wir aber freilich die EE(inkl. Hydrolyse) bis zum Gehtnichtmehr ausbauen. Und auch die Studie legt ja nahe, dass wir am besten über neue Pipelines (als über LNG und alte Pipelines) Erdgas bekommen sollten. Ich halte überhaupt nichts davon hier aus Prinzip Versorgungsengpässe herbeizuführen. Im Zweifel importieren wir dann nämlich einfach Atom- und Kohlestrom zu Mondpreisen aus den Nachbarländern. Das kann nicht der Plan sein.

  • Parallel dazu sollten wir aber freilich die EE(inkl. Hydrolyse) bis zum Gehtnichtmehr ausbauen.

    Ich bin der Meinung, dass solang genau das nicht maximal, also wirklich maximal betrieben wird, alles andere erstmal nur Ablenkung ist. Wenn das maximiert ist, dann kann man noch mögliche übrige Mittel und Kapazitäten für so anderen Zubau nutzen. Aber man muss da echt mal klare Kante zeigen.

  • Ich bin der Meinung, dass solang genau das nicht maximal, also wirklich maximal betrieben wird, alles andere erstmal nur Ablenkung ist. Wenn das maximiert ist, dann kann man noch mögliche übrige Mittel und Kapazitäten für so anderen Zubau nutzen. Aber man muss da echt mal klare Kante zeigen.

    Ich bin jetzt mal "gemein" und zeige Dir mal die drei Tage vor Weihnachten im Agorameter:


    Die konventionelle Erzeugung lag bei 50GW-58GW und teilte sich auf in:



    8GW Kernenergie

    15GW Braunkohle

    6GW-15GW Steinkohle

    9-GW-16GW Erdgas

    Rest: sonstiges....


    Rund 30GW-Stromleistung sollten Erdgaskraftwerke derzeit maximal zur Verfügung stellen können:

    https://www.bdew.de/service/da…e-leistung-und-erzeugung/


    Wie man leicht erkennt ergibt sich damit an üblichen Wintertagen, nach Abschaltung von Atom- und Kohlekraftwerken, eine gewaltige Lücke von ungefähr 20GW. Die Winterperiode ist außerdem auch noch die Periode in der wir zukünftig mit stromverbrauchenden Wärmepumpen heizen möchten... die Elektrifizierung unseres Verkehrs lasse ich mal außen vor....


    Natürlich wäre es wünschenswert hier zeitnah mit erneuerbaren Energien durch so eine Periode zu kommen. Wir wissen allerdings auch, dass der Atomausstieg schon im nächsten Jahr erfolgt sein wird und Kohle ebenfalls Schritt für Schritt auch abschaltet.


    Agora hat hier schon Zukunftsberechnungen erstellt:



    https://www.agora-energiewende…1/26.12.2021/future/2030/



    Ergebnis: ungefähr 60GW Residualleistung (Strombedarfsleistung minus Erneuerbaren Stromerzeugungsleistung) muss an diesen Tagen trotz eines 68%igen EE-Anteils an der Stromerzeugung bezogen auf das gesamte Jahr, irgendwo herkommen. Kohle- und Atomstrom sollen es ja nun schon mal nicht sein. Was bleibt dann noch übrig? Diese Wetterlagen müssen, nebenbei bemerkt, ja auch nicht nur kurzfristig kalt und windstill sein, sondern können auch gerne mal 14Tage lang andauern.

    Ich sehe hier (noch) kein schlüssiges Konzept ohne Erdgas, auch wenn Frau Kempfert und unsere FFFs und SFFs sehr gerne etwas anderes erzählen. Für mich und so gut wie allen in der Branche ist vollkommen klar, dass ein Erdgasausstieg in unabsehbarer Zeit nicht kommen kann. Ganz im Gegenteil, man wird mittelfristig evtl. sogar deutlich mehr davon brauchen als bisher... es kommt dann darauf an inwieweit man Wasserstoff entsprechend generieren, transportieren und verwerten kann.

    Bislang ist die Auffassung nämlich die, dass in gewissen Mengen zwar eine Wasserstoff-"Beimischung" in das jetzige Erdgasnetz möglich ist, jedoch nur "in Maaßen". Man wird das bestehende Erdgasnetz (samt Speicher) nicht 1:1 auf Wasserstoff umstellen können "Weil Wasserstoff aber ganz andere Eigenschaften als Erdgas hat, kann er nur in begrenzter Menge ins bestehende Erdgasnetz eingespeist werden. ":

    https://www.energieagentur.nrw…amit%20auch%20teuer%20ist.

    ....deshalb baut man ja jetzt parallel ein Wasserstoffnetz auf. Nur: wie lange dauert das?

    Man kann Wasserstoff auch methanisieren, wodurch die komplette Erdgas-Infrastruktur wieder nutzbar gemacht werden würde. allerdings gehe ich hierbei, aufgrund des grundsätzlich exothermen Prozesses, von nennenswerten Energieverlusten aus, wenn sie über Abwärmenutzung nicht wieder eingefangen wird. Bislang wird zumindest ein anderer Plan (paralleles Wasserstoffnetz) verfolgt.


    Wenn man also die jetzige Erdgasinfrastruktur nicht weiter ausbauen will, auch NordStream2 nicht ans Netz bringen möchte und auch keine neuen Erdgaskraftwerke bauen will... wird man den Kohleausstieg zu 2030 schlicht und einfach nicht hinbekommen. Es sei denn man erhöht die Stromimportkapazitäten und hofft auf neue Kraftwerke in den Nachbarländern.

  • Praktisch, einfach immer schön aussitzen, bis das mögliche Beiwerk dann zur alternativlosen alleinigen oder sogesehen Hauptmaßnahme erklärt wird, welche vllt noch parallel bissl begleitet wird, und als solches dann sogar von angeblichen Verfechtern weitreichenderer Maßnahmen angepriesen, gefordert und verteidigt wird.

  • Praktisch, einfach immer schön aussitzen, bis das mögliche Beiwerk dann zur alternativlosen alleinigen oder sogesehen Hauptmaßnahme erklärt wird, welche vllt noch parallel bissl begleitet wird, und als solches dann sogar von angeblichen Verfechtern weitreichenderer Maßnahmen angepriesen, gefordert und verteidigt wird.

    Ich finde nicht, dass der Plan "starker EE-Ausbau plus Aufbau eines ausreichenden Erdgas-Backupsystems" etwas mit "aussitzen" zu tun hat. Den Kohle- und Atomausstieg in Deutschland muss man schließlich erstmal hinbekommen.

  • Aber mit der Aussage, wir brauchen X und können das dann noch mit Y parallel begleiten, bekommst nunmal erfahrungsgemäß maximal X. Du gehst halt schon mit ner abgeschwächten Form als Forderung an die Sache ran und bekommst dann unter Garantie nen minimalen Kompromiss. Und seit Jahren bzw Jahrzehnten muss die Forderung eigentlich maximaler EE Ausbau sein und dann noch oben drauf der nötige Rest, der aber dann parallel dazu. Was wir bisher haben und auch wohl weiter haben werden und mit der Forderung so auch definitiv bestätigen ist das Nötigste und dazu parallel bissl EE, wenn überhaupt.

  • Aber mit der Aussage, wir brauchen X und können das dann noch mit Y parallel begleiten, bekommst nunmal erfahrungsgemäß maximal X. Du gehst halt schon mit ner abgeschwächten Form als Forderung an die Sache ran und bekommst dann unter Garantie nen minimalen Kompromiss. Und seit Jahren bzw Jahrzehnten muss die Forderung eigentlich maximaler EE Ausbau sein und dann noch oben drauf der nötige Rest, der aber dann parallel dazu. Was wir bisher haben und auch wohl weiter haben werden und mit der Forderung so auch definitiv bestätigen ist das Nötigste und dazu parallel bissl EE, wenn überhaupt.

    Zuallererst schlage ich vor mal grundsätzlich die Frage zu beantworten, ob wir so etwas wie "Versorgnungssicherheit" in diesem Land brauchen bzw. welchen Stellenwert dieser Wert im Zuge der Energiewende in Deinen Augen hier überhaupt haben sollte? Evtl. tun sich hier schon zwischen uns erhebliche Differenzen in Bezug auf die Einordnung dieses Wertes auf; Ist Versorgungssicherheit wichtiger als die Energiewende oder darf sie auch zur Disposition gestellt werden, weil der Klimawandel darauf schließlich auch keine Rücksicht nimmt?


    "bissl EE" .... trifft in meinen Augen leider überhaupt nicht den Status Quo oder beschreibt auch nicht ansatzweise meinen Ansatz. Wir müssen erstmal raus aus der Kohle und raus aus der Atomenergie ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden und das mit der derzeit bestmöglichen Strategie. Man kann den CO2-Preis ja beliebig erhöhen um Elektrolyse wirtschaftlicher als Erdgas zu machen.... Aber ich denke, man sollte eben schon einen realistischen Plan formulieren, der die Versorgungssicherheit auch achtet.

    Im Agora-Diagramm ist ja erkennbar wie groß die Herausforderung ist.

  • Man könnte übrigens auch was am Verbrauch ändern.

    Ka warum du nun den CO2-Preis anschleppst.

    Aber ich versteh schon, du bist mim Status Quo ganz zufrieden und willst halt primär noch Zubau von Gas um damit Kohle und Atom zu ersetzen und vermutlich auch möglichst Mehrverbrauch noch mit abzudecken. Und halt parallel dann möglichst noch EE, aber das dann halt die Kompromissmasse.


    Ach und ich habe nicht vor irgendwelche Pläne hier zu formulieren. Ich hab lediglich dargelegt was ich denke wo so nen Fokus in der Formulierung hinführt und bisher ja auch hingeführt hat. Und ich hab auch keine Lust die hier schon zigfach durchgekauten Belege dafür erneut ausgraben zu müssen, was im Bereich EE alles verkackt wurde und warum es eben doch nur "bissl EE" war, eben gerade im Vergleich zu dem was möglich gewesen wäre und insbesondere dann auch noch wie derbe das die letzte Zeit hier bei uns eingeschlafen ist und behindert wurde. Und was stattdessen so gemacht wurde. Alles schon gewesen hier.

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