Klimawandel [Sammelthread]
-
-
Herr Blüm, was sagen sie zur Grundversorgung mit Gas?
Die Grundversorgung ist sicher! lich ein riesen Problem
Hatte ja Rob schon mal angedeutet; Dominoeffekt. Bislang halten sich die Pleiten noch im Rahmen. Die Mengen, die diese Kunden jetzt benötigen, müssten bei der Marktlage sofort eingedeckt werden. Die Grundversorgertarife wurden vielleicht vor einem Monat festgelegt und bedeuten aktuell schon wieder hohe Verluste, weil seitdem die Preise schon wieder massiv gestiegen sind. Je später nun also Kunden in die Grundversorgung rutschen, umso größer die Verluste für den Grundversorger (wenn die Preise nicht schon wieder angepasst wurden)
Privatwirtschaftlich gedacht ist es für ALLE Versorger gerade lukrativer Kunden abzustoßen und evtl. beschaffte Mengen zu horrenden Preisen auf dem Spotmarkt zu verhökern. Da verdient man derzeit definitiv mehr als an einem Kunden. Das ist auch so eine Gefahr. Wenn die Marge auf dem Spotmarkt 5mal so groß ist, als mit einem Kunden… wozu dann noch Kunden versorgen? Da stapelt sich gerade ein riesiger Haufen Scheiße aufeinander.
-
.... und "Reserve" heißt immer noch "Reserve". Die sind nicht dazu da um Grundlast abzusichern, sondern ungeplante Ausfälle.
Das stimmt so nicht, Kälteperioden im Winter und sogar Wirtschaftswachstum (fuck yeah, Kapitalismus) oder Brennstoffkosten werden unter anderem als Gründe dafür genannt das diese Kraftwerke aktiviert werden können, die sind also für gewisse Zeiträume durchaus dafür gedacht Grundlast zu decken:
Gründe dafür, in Kaltreserve befindliche Kraftwerke zu reaktivieren, können u. a. sein:
-Wirtschaftswachstum,
-der Ausfall großer Kraftwerke durch Defekte, Störfälle...
-Änderung der Brennstoffkosten
-Kälteperioden im Winter
150 GW PV (aktuell 54GW) sollen bis 2030 montiert werden. Windkraft an Land soll 95GW (aktuell 55GW) erreichen. Auf dem Meer sollen bis 2030 20GW (aktuell 6,5) erreicht werden.
...Naja, alles was wir hier annehmen ist viel Spekulatius, dir ist das ja vermutlich selber klar, aber es gibt da verschiedene Prognosen für die Zukunft die davon abhängig sind welche Rahmenbedingungen bzw welches Szenario etc man dabei wählt, bei Fraunhofer bzw energy-charts unter dem Szenario "Referenz" werden etwa 200GW PV und etwa 144GW Wind für 2030 genannt...
...das würde bedeuten das wir hochgerechnet von dem aktuellen Anteil EE im Dezember 2021 (26% Wind, 7,6% Biomasse, 4,1% Wasser und 1,6%PV) etwa 58,5% Wind und 5,5%PV hätten, also immerhin 64% Wind + PV sowie zzgl. die 11,7% Biomasse + Wasser, wären also nach diesem Szenario etwas über 75% EE in Dezember 2030, würden also in der Theorie nur 25% Restenergie bleiben die wir (wenn wir zu dem Zeitpunkt keine anderen Kraftwerke hätten, die werden wir aber noch haben) über Speicher abdecken müssten.Viel interessanter ist daher bei dieser Generatorleistung die Erzeugung im Sommerhalbjahr, da hätten wir von April bis Oktober fast durchgehend eine EE Leistung welche zwischen 110-130% der aktuellen Erzeugung liegen würde, wir müssten also bis dahin entweder anfangen den Verbrauch aus dem Winter in diesen Zeitraum zu legen oder alternativ diesen Überschuss an Energie langfristig als Gas zu speichern(oder von beidem etwas)...und auch dazu gibt es verschiedene Szenarien die sehr weit auseinandergehen, bei "Referenz" gehen die bei Fraunhofer davon aus das 2030 etwa 11,4GW Wasserstoff+Methan Elektrolyseure installiert sind, bei dem Szenario "Inakzeptanz" wären es sogar 57,8GW...und das wäre technisch anscheinend durchaus machbar, aber wie der Name schon sagt wäre die Akzeptanz für so ein Szenario in der Bevölkerung nicht sehr groß. Allerdings müssen wir mMn um den Klimawandel zu verhindern leider durchaus solche unbeliebten Maßnahmen treffen...mit 57GW Elektrolyseure hätte man rein technisch eine Generatorleistung die in der Größenordnung der Übertragungskapazität von Nord-Stream2 liegt (55GW), aber wegen den grob 50% Wirkungsgradverlust (über die du dir hier ja auch schon Gedanken gemacht hast) wären es gerade mal so knapp 29GW maximal möglicher Output, damit könnten wir uns zwar noch nicht selber versorgen, aber es würde unsere Abhängigkeit von Gas doch schon etwas verringern.
...
Wie man leicht erkennt erhöht sich im Agora-Szenario 2030 zwar die Erzeugung, aber auch der Verbrauch. Man erkennt, dass 100GWh Akkuleistung schon am ersten Tag, auch bei voller Ladung innerhalb von 2 Stunden komplett werden werden würden.
...Naja, alles worüber wir hier spekulieren ist nur Theorie, aber unter dem Szenario "Referenz" werden bei Fraunhofer für 2030 neben den 100GWh stationären Speicher nochmal grob 140GWh mobiler Speicher (also E-Autos die am Netz hängen) sowie 50GWh Pumpspeicher genannt, damit kommt man auf fast 300GWh Speicher...
...und könnten bereits größere Zeiträume abdecken, mal als Beispiel, wir hatten jetzt am Montag dem 20.12.2021 (also einer der Tage mit der kürzesten Sonnenscheindauer) gegen Mittag immer noch 14,4GW PV bei 58GW Generatorleistung, hochgerechnet auf 200GW Generatorleistung wären das gegen Mittag fast 50GW PV gewesen, zusätzlich mit Wind, Wasser und Biomasse wären es dann sogar 63GW gewesen, gegen Mittag also fast 100%EE.Und in der Nacht waren es z.B. 14GW Wind, hochgerechnet auf die 144GW Generatorleistung wären das etwas über 30GW Wind zzgl Wasser und Biomasse gewesen, also etwa 37GW bei einem Verbrauch von etwa 45-50GW.
Geht man also bei 300GWh Speicher von einer Dauerleistung von 15-20GW aus kommt man auf eine Betriebsdauer von 15-20 Stunden. Für die kurzfristigen Tageszyklen wäre das schon mehr als ausreichend, dieser Speicher ist ja nicht für lange Zeiträume gedacht, für dieses Problem müssen wir wie gesagt die Überproduktion im Sommerhalbjahr nutzen, Gas erzeugen, im Gasnetz bzw den Gasspeichern einlagern und dann mit den Gaskraftwerken im Winter wieder zu Strom machen, dafür haben wir ja sogar schon 30GW Gaskraftwerke rumstehen.
Bleiben wir mal bei wöchentlichen 6.720 GWh Stromspeicherbedarf. Nach den Zahlen, die ich auf die Schnelle ermitteln konnte liegt der Wirkungsgrad des Prozesses Strom zu Wasserstoff zu Strom derzeit bei ungefähr 50%. Das heißt für 6.720GWh Strom im Winter benötige ich 13.440 GWh Strom im Sommer... bzw. 13.440GWh generellen Herstellung. Bei 1.000Vh/a PV und einer Kennzahl von 200KWh pro m² und Jahr mal 0,7 (Modulabstand), bedeutet das für diese eine Woche einen Flächenverbrauch von 96.000.000m² oder 96 Quadratkilometer. Das ist in etwa die Flächengröße der Großstadt Kassel und gleichzeitig bereits ein Viertel (13,44 GW) der bislang installierten Generatorleistung.... für eine eher milde Woche Stromversorgung im Dezember 2030. Man könnte das wahrscheinlich innerhalb eines Jahres zubauen.... aber man ist auch jetzt im Sommer noch nicht klimaneutral. Bei 20GW bis 25GW käme man der Sache allerdings schon näher...
Basierend auf den Zahlen die ich da verwende könnte man im Sommerhalbjahr 2030 durchaus bereits einen Teil zum einspeichern im Gasnetz für den Winter verwenden. Hochgerechnet vom Mai 2021 lägen wir z.B. bei 133% EE, bei aktuell 39TWh Verbrauch/Erzeugung wären das also fast 52TWh EE, würde man den aktuellen Verbrauch abziehen hätte man etwa 13TWh EE Strom über, abzüglich den 50% Wirkungsgradverlust könnte man also in diesem Monat etwa 6,5TWh in das Gasnetz einspeichern.
Eigentlich kann man sogar schon im April anfangen, da hätten wir 115,5% EE und hätten abzüglich dem aktuellen Verbrauch 6,4TWh über, wir könnten also ab April ein paar TWh in das Gasnetz einspeichern. In 2030 könnte man damit dann (bei etwa 57GW Elektrolyseure) im Sommerhalbjahr bereits grob 25-30TWh Gas aus EE Strom erzeugen.
Bis 2035 würde die Leistung der EE und Elektrolyseure den genannten Szenarien nach dann nochmal deutlich ansteigen und würde zu einer deutlich größeren Menge an Überschussenergie führen die wir im Sommerhalbjahr einspeichern können, da würden wir dann grob abgeschätzt so Richtung 100TWh kommen, wenn ich mich richtig erinnere hat unser Gasnetz bzw Gasspeicher irgendwie so 220TWh Kapazität, damit könnte man die Hütte also dann fast halb voll machen.
-
Profiteure fossiler Brennstoffe: Inflation und Klimakrise
Die Preiserhöhung für fossile Brennstoffe sollte durch die Erhöhung der CO2-Steuer zustande kommen – nicht durch Profite der Anbieter.
[...] Dahinter steckt ein Problem von fundamentaler Bedeutung: die Verteilung der Profite („Renten“) aus der Produktion von Erdöl, Kohle und Erdgas in der Endphase des fossilen Zeitalters. Soll eine Klimakatastrophe vermieden werden, muss der Verbrauch fossiler Energie in den nächsten Jahrzehnten gegen null sinken, ihre Preise sollten daher stetig steigen. Dies kann – idealtypisch – auf zweierlei Weise erfolgen.
Variante I: In den Verbraucherländern senkt eine stetig steigende CO2-Steuer die Nachfrage nach fossiler Energie und macht es für die Produzentenländer schwer, höhere Preise am Weltmarkt durchzusetzen. Es wird ein „Steuerkeil“ zwischen Verbraucher- und Produzentenpreisen getrieben. Die Erträge aus der Verteuerung der fossilen Energie fließen den Verbraucherländern zu und können für weitere Maßnahmen der Dekarbonisierung sowie für die Unterstützung der dadurch besonders belasteten Gruppen verwendet werden.
Variante II: Die Produzentenländer setzen in Kooperation mit den großen Energiekonzernen eine schrittweise Verteuerung von fossiler Energie durch und erschweren es den Verbraucherländern, zusätzliche, spürbare Ökosteuern einzuheben. Die Gewinne aus der Verteuerung fossiler Energie fließen den Produzentenländern zu. Sie haben daher einen Anreiz, weiter in die Förderung fossiler Energien zu investieren – ungeachtet der Folgen für das Klima.
Auf den ersten Blick erscheinen die Chancen der „Fossilrentiers“ gering, in diesem Verteilungskampf erfolgreich zu sein. Schließlich dämpfen die Klimaziele die Nachfrage nach fossiler Energie, gleichzeitig besteht ein Angebotsüberschuss: Die Weltreserven an Erdöl und Erdgas betragen das 50-Fache der jährlichen Produktion, bei Kohle sogar das 150-Fache. Wenn auch nur die Hälfte davon verwertet wird, ist das Klima nicht zu retten.
Allerdings: Die Welt wird noch mindestens 40 Jahre von fossiler Energie abhängig sein. Gleichzeitig ist die Macht der Anbieter extrem konzentriert, auf die 10 größten Produzentenländer entfallen etwa 70 Prozent der Erdöl-, Kohle- und Erdgasproduktion; ähnlich konzentriert ist die Macht der Energiekonzerne. Um einen überdurchschnittlichen Preisanstieg durchzusetzen, braucht es keine Absprachen über Fördermengen und Preise.
Es genügt, die Erwartung von Knappheit zu stärken, sei es durch Schlagzeilen wie: Russland liefert weniger Erdgas als in der Vergangenheit, Saudis drosseln die Ölförderung, und Fake News wie: Ölkonzerne senken Investitionen. Auch die seit 2008 nahezu permanent boomenden Vermögenspreise nähren die Erwartung steigender Energiepreise.[...]
-
Emissionshandel: Verschmutzungsrechte als Spekulationsobjekt
Handel mit CO2-Zertifikaten lockt Spekulanten an. Für deutsche Klimaforscher wird das erst zum Problem, wenn die Preise bewusst in die Höhe getrieben werden
[...] Die Forscher um Michael Pahle, Ökonom am PIK, stellten in ihrer Untersuchung fest, dass der Handel mit Emissionszertifikaten ein großes Interesse bei Investmentfonds geweckt hat. In den letzten drei Jahren hätte sich deren Zahl am CO2-Markt verdreifacht. Gegenüber dem Deutschlandfunk sagte er am Freitag: Dass Finanzinvestoren an steigenden CO2-Preisen verdienen wollen, gehöre im Prinzip zum normalen Marktgeschehen.
In der PIK-Untersuchung unterscheidet Pahle zwischen nützlichen und schädlichen Spekulationen. Mit den nützlichen würden sich Unternehmen gegen künftige Preisschwankungen schützen. Schädliche Spekulationen könnten dagegen zu übermäßigen Preisschwankungen führen, "zu Preisblasen und möglicherweise zu einem strategischen Horten von Zertifikaten durch große Investmentfonds, um die Preise zu treiben". Diese Risiken würden mit der Zeit zunehmen, da die Zertifikate zwangsläufig – und politisch gewollt – am Markt knapper würden.
Investmentfonds und -banken könnten durchaus zu diesen schädlichen Spekulationen neigen und Preise treiben – ohne sie funktioniere aber der Markt nicht, sagte er dem Sender. Das habe man zum Beispiel in Südkorea gesehen, wo diese Akteure lange Zeit ausgeschlossen wurden. "Da passierte nicht viel an den Börsen", so Pahle, und Preisänderungen hätten sehr lange gebraucht, um sich durchzusetzen.
Das sei auch einer der Hauptgründe, weshalb man diese Akteure in der EU im Markt haben möchte. Entsprechend sind auch die Vorschläge, die in der Untersuchung vorgeschlagen werden: Am Marktprinzip darf nicht gerüttelt werden. Stattdessen müsse man genau hinschauen, ab welchem Punkt und in welchem Maß deren Aktivitäten schädlich würden und es einzugreifen gelte.
Die Vorschläge zeigen noch etwas anderes: Die Europäische Kommission ist offenbar bislang gar nicht in der Lage, schädliche Spekulation zu erkennen. Deshalb schlagen die PIK-Forscher vor: Es müssten genauere Daten erfasst und besser ausgewertet werden. Außerdem solle eine spezielle Marktaufsichtsbehörde geschaffen werden, "die Umwelt- und Finanzmarktgesichtspunkte integriert betrachtet". So könne der Emissionshandel vor "exzessiven Finanzspekulationen" geschützt werden – und das eigene System in anderen Ländern wie die USA und China zum Vorbild werden.[...]
Spekulanten spekulieren also, wenn man ihnen staatlicherseits die dazu geeigneten Spekulationsobjekte in die Hand legt und sich dann darauf verlässt, dass der Markt das schon regeln werde. Wer hätte das gedacht?
Aber natürlich gilt weiterhin: "Am Marktprinzip darf nicht grüttelt werden"!
-
Aus der Reihe „Was Deutschland bewegt“: Gasstreitigkeiten oder „Lässt Putin uns im Winter frieren?“
Welche Frage stellt sich, wenn internationale Gaslieferanten ihr Gas von Europa weg nach Asien umleiten und zusammen mit Spekulanten am „Spotmarkt“ die Preise nach oben treiben?
[...]
Also was ich hier vorallem erstaunlich finde, ist wie wenig transparent der Gasmarkt auch in der EU ist. Die Gasflüsse kann man ja noch herausfinden, aber wem genau welches Gas wann gehört, das ist völlig unklar. Geht das den Spekulanten auch so, ich habe fast den Eindruck, dass die nicht viel mehr darüber wissen, was vor sich geht.
Zu den letzten Preissprüngen habe ich bisher nur von der russischen Seite etwas Schlüssiges gehört, wobei selbst das nur so halb zu verstehen ist. Dem folgend soll Gazprom seine vertraglichen Anforderungen gegenüber Firmen in Deutschland und Frankreich in diesem Jahr erfüllt haben, deshalb sind die Lieferungen über die Leitung von Jamal-Europa nach Deutschland eingestellt. Die Gasflussumkehr in dieser Pipeline, die kurz vor Weihnachten den Preisanstieg ausgelöst hat, sollen deutsche Gasanbieter sein, die jetzt Gas nach Polen und in die Ukraine liefern.
-
Geht das den Spekulanten auch so, ich habe fast den Eindruck, dass die nicht viel mehr darüber wissen, was vor sich geht.
Na, wenn man genau wüsste was passiert, dann bräuchte man ja nicht drauf zu spekulieren, dass etwas passiert. No risk, no
profitfun!Im Übrigen ist das kein Bug sondern ein Feature. Der Energie-, Rohstoff- und Derivatemarkt soll sich ja schliesslich mit unsichtbarer Hand selbst regulieren.
-
Sorry, aber das mit der Bekämpfung des Klimawandels wird genau so lange nicht funktionieren, solange solch ein absoluter Unfug in den Raum geworfen wird. Das kann die werte Frau Sury selbst nicht einmal glauben und allein in diesem zitierten Satz steht so viel Scheiße drin, dass ich allein darüber Stunden ranten könnte. Weihnachten ist vorbei, Frohlocken ist over. So ein Wichs.
-
Das mit dem Leitungswasser ist Unsinn, aber als Speichermedium braucht man es doch durchaus?
-
1 mol Leitungswasser enthält etwas weniger als 2 mol atomaren Wasserstoff. Frau Surys Aufgabe ist durch ein Wesensmerkmal von Wasser bereits gelöst. 🤷♀️
aber als Speichermedium braucht man es doch durchaus?
Speichern kann man machen, wenn Überschuss vorhanden ist. Für Wasserstoff zu werben, würde eigentlich aufrichtigerweise bedingen, ausreichend in Energiegewinnung aus Solar, Wind, Biokraft und Hydraulik zu investieren, sowie für effizienten und sparsamen Umgang mit Ressourcen einzutreten.
RWE und andere haben seit Jahrzehnten die Möglichkeit gehabt die bewährten Antworten auf "[aber] wo soll die ganze grüne Energie dafür herkommen?" umzusetzen und zu gestalten.
Um es in eine Glosse zu übertragen:
ZitatOhne informierte Leute und demokratische Teilhabe wird es mit dem Angehen der Klimakrise nichts, sagt irgendjemand.
Aber wie sollen sich diese bilden, wenn JournalistInnen systemintegrierter Medien ("die vierte Säule jeder Demokratie") nicht mehr hinbekommen, als unreflektiert Repliken des Bullshit des Großkapitals wiederzugeben?
-
1 mol Leitungswasser enthält etwas weniger als 2 mol atomaren Wasserstoff. Frau Surys Aufgabe ist durch ein Wesensmerkmal von Wasser bereits gelöst. 🤷♀️
Einfach die Brennstoffzelle voll laufen lassen?
Speichern kann man machen, wenn Überschuss vorhanden ist. Für Wasserstoff zu werben, würde eigentlich aufrichtigerweise bedingen, ausreichend in Energiegewinnung aus Solar, Wind, Biokraft und Hydraulik zu investieren, sowie für effizienten und sparsamen Umgang mit Ressourcen einzutreten.
Nun, wenn ich das richtig verstehe, müsste man hier staatlich mit Subventionierung in Vorleistung gehen, weil Großspeicher sowieso erst ab einem bestimmten Ausbaugrad wirtschaftlich werden. Wenn man wartet, dass die sich lohnen, führt das dann später vielleicht zu Verzögerungen beim weiteren Ausbau der Erzeuger, weil fehlende Speicher ein limitierender Faktor sind.
(Deswegen sind Gaskraftwerke wohl tatsächlich eine Brückentechnologie. Weil sie jetzt schon wirtschaftlich betrieben werden können und dann Gas durch Wasserstoff bei in Näherung gleicher Technik und Infrastruktur abgelöst werden kann.)
-
Nun, wenn ich das richtig verstehe, müsste man hier staatlich mit Subventionierung in Vorleistung gehen, weil Großspeicher sowieso erst ab einem bestimmten Ausbaugrad wirtschaftlich werden. Wenn man wartet, dass die sich lohnen, führt das dann später vielleicht zu Verzögerungen beim weiteren Ausbau der Erzeuger, weil fehlende Speicher ein limitierender Faktor sind.
Da du dich an der Diskussion zum Gas und dem Speicher ausführlich beteiligt hast sollte dir doch eigentlich bewusst sein das es erstmal nicht notwendig ist weitere Gasspeicher zu bauen, wir haben für Gas bereits Speicher mit einer Kapazität von etwa 230 TWh, die reichen für den Anfang eigentlich mehr als aus, später kann man die natürlich immer noch ausbauen, keine Frage, aber da müssen wir jetzt am Anfang erstmal nicht drüber nachdenken, man muss ja erstmal die Gasmenge ersetzen die wir aktuell noch über die Pipelines wie NS1 und NS2 etc beziehen.
Was wir viel dringender brauchen ist die EE Generatorleistung + ein paar 100GWh Akku um die kurzfristigen Tageszyklen zu glätten...und dazu dann parallel die Elektrolyseure die überhaupt erstmal den Wasserstoff erzeugen für die langfristigen Zyklen um die Energie vom Sommer in den Winter zu verschieben.
Wenn wir das haben könnten wir anfangen Wasserstoff und Methan dem aktuellen Gas beizumischen, in der Vergangenheit hat man bereits etwa 50% Wasserstoff und 20% Methan im öffentlichen Gasnetz gehabt, also sollte das technisch aktuell auch kein so großes Problem darstellen...
Stadtgas oder Leuchtgas bezeichnet ein ab der Mitte des 19. Jahrhunderts weithin übliches Brenngas, das zumeist in städtischer Regie durch Kohlevergasung hergestellt wurde. Es diente zur Beleuchtung von Straßen und Wohnungen und dort auch zum Betreiben von Gasherden und Gasdurchlauferhitzern. Stadtgas in den öffentlichen Gasnetzen wurde in Europa in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Erdgas ersetzt...Zusammensetzung...:
Wasserstoff H2 (51 %)
Methan CH4 (21 %)
Stickstoff N2 (15 %)
Kohlenstoffmonoxid CO (9 %)
-
Da du dich an der Diskussion zum Gas und dem Speicher ausführlich beteiligt hast sollte dir doch eigentlich bewusst sein das es erstmal nicht notwendig ist weitere Gasspeicher zu bauen, [...]
Ich meinte nicht, dass man im Fall von Wasserstoff unbedingt Großspeicher bauen muss - bei anderen Speichertypen wie Pumpspeichern dagegen schon - sondern dass man das Speichern z. B. durch Wasserstofferzeugung zu Spitzenzeiten vermutlich subventionieren muss, damit die Infrastruktur wie eben Elektrolyseure jetzt aufgebaut wird, da der Betrieb nicht wirtschaftlich ist. Mit Preisen wie gerade im Gasmarkt würde es sich vermutlich lohnen, aber das ist ja eher eine Anomalie. Könnte man die Erdgasinfrastruktur eins-zu-eins für Wasserstoff nutzen, wären wir für diesen Speichertyp vielleicht tatsächlich ausreichend gerüstet, aber da fehlen ja noch Funktionselemente.
-
...subventionieren...
...ist leider für alle Bereiche der Energiewende notwendig weil wir nur noch einen kurzen verbleibenden Restzeitraum haben und der "freie Markt" dieses Problem mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht regeln wird, nicht nur bei Elektrolyseuren welche eh noch nicht wirtschaftlich zu betreiben waren sondern auch bei Windkraft und PV Anlagen welche sich mittlerweile zwar wirtschaftlich schon meist nach ein paar Jahren lohnen, aber ohne ordentliche Subventionen nicht in den entsprechenden Größenordnungen die notwendig sind (um den Klimawandel zumindest halbwegs zu begrenzen) gebaut werden würden.
Könnte man die Erdgasinfrastruktur eins-zu-eins für Wasserstoff nutzen, wären wir für diesen Speichertyp vielleicht tatsächlich ausreichend gerüstet, aber da fehlen ja noch Funktionselemente.
Ich denke rein technisch werden natürlich gewisse Anpassungen notwendig sein wenn man den Brennstoff ändert, sowohl an gewissen Elementen vom Speicher als auch an den Gaskraftwerken bzw Gasturbinen wird man einige Bauteile oder Einstellungen ändern müssen, ich habe zwar keine Erfahrung mit Turbinen sondern nur mit Motoren, aber es ist vermutlich ähnlich wie wenn man einen Verbrennungsmotor z.B. von Benzin auf Ethanol oder umgekehrt umbaut, da muss man (bzw im automatisierten Fall das Steuergerät) ja z.B. auch die Einspritzmengen (oder wenn das nicht reicht die Düsen) anpassen damit das Verhältnis von Luft zu Kraftstoff nicht zu sehr abmagert oder anfettet etc. Bei Gasturbinen wird das ähnlich sein, ist ja am Ende auch nur ein Verbrennungsprozess, sowas muss man halt neu einstellen.
Und damit diese Umstellung nicht so abrupt ausfällt kann man sowohl beim speichern als auch der Verbrennung erstmal Erdgas mit Wasserstoff mischen, erstmal nur ein bischen und dann den Anteil immer mehr erhöhen, so plant man das anscheinend auch für große Gaskraftwerke...
Wasserstoff: Weltweit erster Betriebsversuch im Gaskraftwerk in öffentlicher Produktion geplant
In einem gemeinsamen Betriebsversuch in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage von Wien Energie soll Wasserstoff unter Realbedingungen zum Einsatz kommen, er soll dabei dem normalerweise eingesetzten Erdgas beigemischt werden. Dies sei der weltweit erste Versuch, in einer in öffentlicher Produktion befindlichen großen Gas-und-Dampfturbinen-Anlage Wasserstoff beizumengen, so das deutsch-österreichische Forschungskonsortium...
In einem ersten Schritt soll der Wasserstoffanteil bei 15 Volumenprozent liegen. Danach soll er verdoppelt werden; läuft alles, wie geplant, will das Konsortium die Anlage für den Dauerbetrieb zertifizieren. Schon bei 15 Volumenprozent Beimischung von grünem Wasserstoff im Kraftwerk Donaustadt würden jedes Jahr rund 33 000 t an CO2-Emissionen vermieden...
-
Mit populärer Klimapolitik gegen die Ampel
Soziale Ungleichheit - Die neue Regierung verspricht Klimaschutz ohne soziale Umverteilung und könnte damit der Klimabewegung schaden. Wie ein erfolgreicher Kampf gegen die Klimakrise dennoch gelingen kann
Sowohl bei Ursula von der Leyens „Green Deal“ für Europa als auch der neuen Ampel-Koalition in Berlin lässt sich beobachten, was der italienische Kommunist Antonio Gramsci einst als „passive Revolution“ bezeichnet hat: Eine Modernisierung kapitalistischer Herrschafts- und Produktionsverhältnisse, die an den grundlegenden Einkommens- und Eigentumsverhältnissen nichts ändert. Dafür nimmt die politische Führung einzelne progressive Forderungen auf und absorbiert Elemente und Führungsgruppen aus sozialen Bewegungen und der politischen Opposition. So kann sie ihre Macht absichern und gleichzeitig weitreichende Forderungen, etwa nach radikaler sozialer Umverteilung oder Vergesellschaftung, die sich gegen die Interessen der Konzerne und Kapitalbesitzenden richten, verhindern.[...]
Klassen- und Klimapolitik müssen nicht erst zusammengedacht werden – denn eine wirksame Klimapolitik ohne die oben genannten sozial- und wirtschaftspolitischen Maßnahmen ist gar nicht erst denkbar. Die Klimabewegung sollte sich trauen, diese wirtschaftspolitischen Forderungen aufzugreifen, um damit zur zentralen außerparlamentarischen Opposition gegen die Ampel-Regierung zu werden. Doch statt über populäre Klimapolitik wird in der Klimabewegung derzeit vor allem über radikalere Formen zivilen Ungehorsams und „friedliche Sabotage“ diskutiert. Diese Debatten sind durchaus nachvollziehbar, denn es bleiben nur noch wenige Jahre, um umzusteuern und verheerende Kippunkte im Klimasystem zu vermeiden.
Eine Radikalisierung von Teilen der Klimabewegung auf der einen Seite ohne eine stärkere Bezugnahme auf sozialpolitische Forderungen durch andere Teile der Klimabewegung kann zu einer gefährlichen Polarisierung zwischen Aktivist*innen und nicht-akademischen Milieus führen. Die Regierung sowie konservative und rechte Kräfte hätten ein noch besseres Feindbild, gegen das sie mobilisieren können. Klimapolitik wird bereits jetzt als moralischer Verzichtsdiskurs und Thema einer kulturellen Elite wahrgenommen.[...]
-
-
Ich stell das mal hier rein:
....und heute dann die Antwort des BDEW darauf:
...und zum Abschluss der absolut erschreckende Status-Quo, der all das, was sich dort ausgedacht wurde, ad absurdum führt:
Greenwashing nennt man das.
-
Greenwashing nennt man das.
Nö, das ist nur Gesetzgebung und Regierung die über die eigenen Füße stolpern. Marktlogik und Russenfresserei ist gleich Pistole auf eigenem Knie.
Greenwashing gibt's eine Tür weiter bei der Atomlobby.
-
Wieso brauchts überhaupt irgendwelche Förderung?
Der CO2 Ausstoß ist doch im Stromsektor Europaweit gedeckelt. Durch die Förderung irgendwelcher Kraftwerke oder Speicher wird Null CO2 eingespart. Egal ob Gas, Wasserstoff, Wind oder Photovoltaik.
Entweder es lohnt sich so ein Elektrolyseure und Gaskraftwerke als Ergänzung zu fluktuierenden Erneuerbaren zu betreiben, dann macht man dass, statt Zertifikate kaufen. Oder es lohnt sich nicht, dann müssen die Betreiber halt Zertifikate kaufen.
Irgendwann sind nur noch so wenig Zertifikate da, dass der Preis so hoch ist, dass es sich ab dem Zeitpunkt dann doch lohnt die Elektrolyseure und Gaskraftwerke die nur ein paar Stunden im Jahr laufen zu bauen.
Also warum brauchen wir denn jetzt überhaupt trotz des Zertifikathandels Förderungen? Da stecken sich doch sowieso nur wieder die Großkonzerne Geld in die Tasche.
-
Frage:
Also warum brauchen wir denn jetzt überhaupt trotz des Zertifikathandels Förderungen?
Antwort:
Da stecken sich doch sowieso nur wieder die Großkonzerne Geld in die Tasche.
It's not a bug...
Mal ganz abgesehen davon, dass der Zertifikatehandel nicht so funktioniert wie man sich das vorgestellt hat, als man sich darauf verließ, die unsichtbare Hand des Marktes werde schon die entsprechenden Anreize zur Treibhausgasreduktion setzen, wenn man ihn nur ausreichend mit den entsprechenden handelbaren Finanzvehikeln versorgt.
Extragewinne statt Klimaschutz - Industrie profitiert von Emissionshandel
Der Ausstoß des Klimakillers CO2 sollte Geld kosten, damit die Industrie klimafreundlicher wird. Tatsächlich aber machen Industriekonzerne satte Gewinne mit dem Emissionshandel.
[...] Diese Zertifikate sind bares Geld wert. Der deutsche Zementkonzern HeidelbergCement etwa habe seit 2008 rund 45 Millionen Zertifikate mehr erhalten als benötigt, erklärt Sengers. Das entspreche Stand heute rechnerisch einem Wert von mehr als zwei Milliarden Euro. HeidelbergCement will das auf Nachfrage nicht kommentieren. "Aus wettbewerblichen Gründen äußern wir uns nicht zu unseren Handelsaktivitäten", so das Unternehmen auf Nachfrage der ZDF-Magazins "frontal".
Fest steht: Der CO2-Ausstoß der deutschen Zementindustrie ist nach amtlichen Daten seit Beginn des Emissionshandels gleich geblieben. Klimaschutz? Fehlanzeige.
"Der Emissionshandel war dafür gedacht, dass die Industrie für das Klimagas CO2 bezahlt", so Sengers. "Wir sehen aber, dass die größten Verursacher mit dem Emissionshandel Gewinne erzielen."
Die Industrie wurde im Emissionshandel bislang geschont, um zu verhindern, dass Betriebe abwandern und Arbeitsplätze verloren gehen, erklärt Energieexperte Frank Peter. Das sei zwar gelungen - doch infolgedessen seien die CO2-Emissionen nicht nennenswert gesunken.[...]
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!